Der Geopark von Qischm ist UNESCO Welt-Geopark
(last modified Tue, 16 May 2017 06:40:53 GMT )
May 16, 2017 08:40 Europe/Berlin

Gleichzeitig mit dem Nationaltag des Persischen Golfes ist der Geopark auf der größten iranischen Insel im Persischen Golf international geworden. Vor 5 Jahren wurde dieser Geopark aus verschiedenen Gründen von der Liste der UNESCO gestrichen, aber nach einigen Maßnahmen zur Beseitigung von debattierten Problemen wurde er wieder in die Internationale Liste der Geoparks aufgenommen.

Gemäß Beschluss der 201. Sitzung des Exekutivrates der UNESCO wurden 8 Geoparks auf der Welt in das Netzwerk  für Welt-Geoparks  (GGN) der UNESCO aufgenommen. Es handelt sich um Geoparks in China,   Frankreich,  der Republik Korea, Mexiko, Spanien und Iran. Davon liegen zwei Geoparks in China und zwei in Mexiko.  Diese 8 Gebiete, welche die große ökologische und geologische Vielfalt auf der Erde demonstrieren, fanden  nach Bestätigung des hohen Rates für Geoparks am 5. Mai 2017  Einlass in das Weltnetz der UNESCO-Geoparks.

Im Weltnetz  für  Geoparks sind inzwischen 127 Gebiete  in 35 Ländern eingetragen.  Geoparks sind Gebiete, in der das geologische Erbe erhalten bleibt und erlebbar gemacht wird. Diese Gebiete müssen klar abgegrenzt sein   und mehrere geologische Erscheinungen aufweisen. Sie müssen außerdem  zur wirtschaftlichen Weiterentwicklung in den umliegenden Gebieten  beitragen. Ein Geopark kann über geologische Phänomene hinaus auch  historische Bauten und Kulturerbe aufweisen und  archäologische und ökologische  Hinweise liefern. 

Mit der Eintragung geschützter Gebiete für Tourismus als Geoparks  hat man 2000 begonnen. Zurzeit führt  China die anderen asiatischen Länder an. Es hat die meisten  internationalen und nationalen Geoparks. Der Geopark auf der iranischen Insel Quischm ist der erste Geopark Irans und des Mittleren Ostens , der bei der UNESCO als solcher registriert wurde.

im Geopark von Qeschm

 

Zweifelsohne wird die Anführung des Geoparks auf Qischm  in der UNESCO-Weltliste die Voraussetzung für einen zunehmenden Tourismus auf dieser Insel schaffen und in Folge dessen für die Einheimischen  wirtschaftlichen Aufschwung, Arbeitsplätze und ein besseres Einkommen bedeuten.  Das bedeutet auch mehr  finanzielle Mittel und  Möglichkeiten  zum Schutz des Naturerbes auf dieser Insel.  Sachverständige sind der Meinung, dass die reiche Kultur der naturliebenden Bevölkerung von Qischm  zu den Vorzügen des Geoparkes gehört. Die konstruktive Beziehung  der Einwohner  zu den wertvollen geologischen und morphologischen Verhältnissen ihrer Insel hat mit  dazu beigetragen, dass diese natürliche Anlage einen guten Platz unter die globalen Geoparks einnimmt. 

 

die Kräfte der Natur haben  phantasievolle Skulpturen und Reliefe auf den Felswänden des Geoparkes von  Qeschm geschaffen

 

Die Insel Qeschm durchzieht ein Gebirge. dessen Höhe nur an wenigen Stellen mehr als 300 m hoch ist. Der Gebirgszug streicht von Osten nach Westen und ist mit  110 km fast so lang wie die Insel selber.  Die Berge weisen eine seltene Form auf. Sie bestehen nämlich aus parallel übereinander angeordneten  waagerechten sedimentären Gesteinsschichten und so lassen sich die verschiedenen erdgeschichtlichen Ablagerungen auf dieser Insel sehr gut verfolgen.  Nur an zwei Stellen  sind die Schichten aufgrund eines aufgestiegenen Salzdomes aus ihrer waagerechten Lage  geraten. 

die Tafelberge im Geopark von Qeschm bieten ein geheimnisvolles Panorama 

 

Aufgrund des Druckes, der durch den Salzdom auf Qischm (dem Kuh-e  Namakdan) auf die Sedimentschichten erfolgt,  erreicht das Gebirge hier - im westlichen Teil der Insel -  eine Höhe bis zu 395 m.  Die anderen Gipfel sind höchsten circa 200 m hoch, sie sind auch nicht spitz  sondern wegen der Horizentalagerung der Sedimentgesteine flach und eben. Die flachen Gipfel dieser Tafelberge sind sogar  zum Teil  bewachsen. Zum Beispiel stehen  auf dem "Bam-e Qeschm" - dem so genannten "Dach von Qeschm", alte Bäume. Die Tafelberge sind von hohen  Felswänden und Säulen umgeben  , deren bizarre Gestalt  von  Wind, Regen und das Meer durch Abtrag hervorgezaubert wurde.  Die Ebenen und Täler sowie die Küsten von Qeschm haben wie die Berge etwas Besonders an sich. Flora und Fauna sind ebenso interessant.  Die meisten ökologischen Lebensräume liegen im westlichen Teil der Insel und geologisch gesehen ist dieser Teil ebenso einmalig.  Hier existieren nicht nur seltene Pflanzen und Tiere, von denen einige national und international wegen der Gefahr des Aussterbens von besonderer Bedeutung sind, sondern der Besucher trifft wieder auf geologische Phänomene, von denen jedes für sich sehenswürdig ist. 

 

Qeschm - eine Insel die viel Interessantes und Schönes zu bieten hat

90 km von der Stadt Qeschm entfernt erhebt sich  am südwestlichen Ende der gleichnamigen Insel ein Salzdom 237 m über dem Meeresspiegel. Er wird  Namakdan-Kuh (der Salzstreuer-Berg) genannt.  Sein Gestein durchziehen  weiße Salzbänder  und in seinem Innern wartet er mit einem großen Salzhöhlenlabyrinth auf.   Wir haben hier eine   der schönsten Natureinscheinungen von Qeschm vor uns.   Die Öffnung zur Salzhöhle im Namakdan-Berg  befindet sich ungefähr 2 km entfernt von der Küstenstraße. Man geht  diese Strecke zu Fuß.   Im Inneren der Salzhöhlen  besonders  in den tiefer gelegenen Teilen ist es dunkel  und wenn man die kristallenen Salzstalaktiten sehen möchte, muss man eine starke Lampe dabei haben.  Von der Decke der Salzhöhle hängen diese Stalaktiten wie kristallene marmorartige  Zapfen in verschiedenen Formen herab und bieten zusammen mit den Strukturen der Höhlenwände einen schönen Anblick. 

Stalaktiten in den Salzhöhlen im Geopark von Qeschm

 

Die hohe Luftfeuchtigkeit auf der Insel und das Eindringen von Wasser , trägt dazu bei, dass gesättigtes Salzwasser von den Stalaktiten   herabtropft , so dass sich deren Gestalt mit der Zeit verändert.  Das Salzwasser, das über den Boden der Höhlen fließt,  tritt schließlich in Form einer niemals versiegenden Quelle aus dem Namakdan-Berg aus und   sammelt sich  in einer natürlich Senke vor dem Berg an . Von weitem sieht  es so aus, als läge in dieser Mulde mit dem weiß glänzenden Salzwasser  Schnee.  Dabei liegt Qeschm in der warmen Klimazone Irans. 

Bizarre Salzstalaktiten im Geopark von Qeschm

Das Salz aus den Salzhöhlen auf der Insel Qeschm  wird als eines der besten Speisesalze betrachtet. Unter anderem enthält es Magnesium. Es kann als medizinisches Salz insbesondere für Leute, die professionell Sport betreiben, in Form von Kapseln eingenommen werden.  Geologen der Universität Schiras und der Tschechei haben festgestellt , dass unter dem  Namakdan-Berg  auf Qeschm die größte Salzhöhle der Welt  mit einer Länge von 6400 m liegt. Sechstausend Meter dieser Höhle wurde bereits erforscht. 

Das Salz in den Salzhöhlen von Qeschm stammt aus alten Salzablagerungen, die sich mit der Zeit aufgewölbt haben. Wegen  seinem im Vergleich zu den umgebenden Gesteinen  geringeren spezifischen Gewicht ist das Salz  nach oben aufgestiegen und hat auch  alte Gesteinsschichten  die mehrere Kilometer unter der Erde lagen, nach oben gedrückt . Durch diesen Prozess gelangen  Geologen auch an sehr aufschlussreiche erdgeschichtliche  Informationen über dieses Gebiet. 

Die Salzhöhlen und Salzdome auf der Insel Qeschm und  auf der nahe gelegenen  Hormus-Insel sind nicht nur geologisch einmalig sondern sie gehören darüberhinaus  zum  Nationalreichtum  und allen Generationen und müssen geschützt werden. 

 

Der "Salzstreuer-Berg" auf Qeschm, in dem sich die größte Salzhöhle der Welt befindet

Der Salzdom Namakdan ist der einzige Salzdom auf der Insel Qeschm.  Kartographisch gesehen bildet er fast einen Kreis mit einem Durchmesser von  um die 6 Kilometer.  Die Krone des Berges ist topografisch sehr unregelmäßig und die Bergwände sind sehr steil. Die Salzhöhlen im Innern des Berges  liegen an der Südseite. Einige von ihnen erreichen eine Höhe von 20 m  und wie gesagt ist erstreckt sich die größte von ihnen auf  ungefähr 6,5  km. Am Eingang zur Höhle wirkt das Salzwasser, das sich am Boden angesammelt hat - wie ein Spiegel, der die Umgebung  reflektiert . Am  Boden der Namdakdan-Höhle  haben sich gläserne Salzkristalle gebildet und  sie bieten in jedem Teil der Höhle ein anderes Strukturenbild. Überall wo der Betrachter hinblickt sieht er  laufend andere Farben und Formen.