Der Geopark von Qischm ist UNESCO Welt-Geopark
Gleichzeitig mit dem Nationaltag des Persischen Golfes ist der Geopark auf der größten iranischen Insel im Persischen Golf international geworden. Vor 5 Jahren wurde dieser Geopark aus verschiedenen Gründen von der Liste der UNESCO gestrichen, aber nach einigen Maßnahmen zur Beseitigung von debattierten Problemen wurde er wieder in die Internationale Liste der Geoparks aufgenommen.
Gemäß Beschluss der 201. Sitzung des Exekutivrates der UNESCO wurden 8 Geoparks auf der Welt in das Netzwerk für Welt-Geoparks (GGN) der UNESCO aufgenommen. Es handelt sich um Geoparks in China, Frankreich, der Republik Korea, Mexiko, Spanien und Iran. Davon liegen zwei Geoparks in China und zwei in Mexiko. Diese 8 Gebiete, welche die große ökologische und geologische Vielfalt auf der Erde demonstrieren, fanden nach Bestätigung des hohen Rates für Geoparks am 5. Mai 2017 Einlass in das Weltnetz der UNESCO-Geoparks.

Im Weltnetz für Geoparks sind inzwischen 127 Gebiete in 35 Ländern eingetragen. Geoparks sind Gebiete, in der das geologische Erbe erhalten bleibt und erlebbar gemacht wird. Diese Gebiete müssen klar abgegrenzt sein und mehrere geologische Erscheinungen aufweisen. Sie müssen außerdem zur wirtschaftlichen Weiterentwicklung in den umliegenden Gebieten beitragen. Ein Geopark kann über geologische Phänomene hinaus auch historische Bauten und Kulturerbe aufweisen und archäologische und ökologische Hinweise liefern.
Mit der Eintragung geschützter Gebiete für Tourismus als Geoparks hat man 2000 begonnen. Zurzeit führt China die anderen asiatischen Länder an. Es hat die meisten internationalen und nationalen Geoparks. Der Geopark auf der iranischen Insel Quischm ist der erste Geopark Irans und des Mittleren Ostens , der bei der UNESCO als solcher registriert wurde.

Zweifelsohne wird die Anführung des Geoparks auf Qischm in der UNESCO-Weltliste die Voraussetzung für einen zunehmenden Tourismus auf dieser Insel schaffen und in Folge dessen für die Einheimischen wirtschaftlichen Aufschwung, Arbeitsplätze und ein besseres Einkommen bedeuten. Das bedeutet auch mehr finanzielle Mittel und Möglichkeiten zum Schutz des Naturerbes auf dieser Insel. Sachverständige sind der Meinung, dass die reiche Kultur der naturliebenden Bevölkerung von Qischm zu den Vorzügen des Geoparkes gehört. Die konstruktive Beziehung der Einwohner zu den wertvollen geologischen und morphologischen Verhältnissen ihrer Insel hat mit dazu beigetragen, dass diese natürliche Anlage einen guten Platz unter die globalen Geoparks einnimmt.

Die Insel Qeschm durchzieht ein Gebirge. dessen Höhe nur an wenigen Stellen mehr als 300 m hoch ist. Der Gebirgszug streicht von Osten nach Westen und ist mit 110 km fast so lang wie die Insel selber. Die Berge weisen eine seltene Form auf. Sie bestehen nämlich aus parallel übereinander angeordneten waagerechten sedimentären Gesteinsschichten und so lassen sich die verschiedenen erdgeschichtlichen Ablagerungen auf dieser Insel sehr gut verfolgen. Nur an zwei Stellen sind die Schichten aufgrund eines aufgestiegenen Salzdomes aus ihrer waagerechten Lage geraten.

Aufgrund des Druckes, der durch den Salzdom auf Qischm (dem Kuh-e Namakdan) auf die Sedimentschichten erfolgt, erreicht das Gebirge hier - im westlichen Teil der Insel - eine Höhe bis zu 395 m. Die anderen Gipfel sind höchsten circa 200 m hoch, sie sind auch nicht spitz sondern wegen der Horizentalagerung der Sedimentgesteine flach und eben. Die flachen Gipfel dieser Tafelberge sind sogar zum Teil bewachsen. Zum Beispiel stehen auf dem "Bam-e Qeschm" - dem so genannten "Dach von Qeschm", alte Bäume. Die Tafelberge sind von hohen Felswänden und Säulen umgeben , deren bizarre Gestalt von Wind, Regen und das Meer durch Abtrag hervorgezaubert wurde. Die Ebenen und Täler sowie die Küsten von Qeschm haben wie die Berge etwas Besonders an sich. Flora und Fauna sind ebenso interessant. Die meisten ökologischen Lebensräume liegen im westlichen Teil der Insel und geologisch gesehen ist dieser Teil ebenso einmalig. Hier existieren nicht nur seltene Pflanzen und Tiere, von denen einige national und international wegen der Gefahr des Aussterbens von besonderer Bedeutung sind, sondern der Besucher trifft wieder auf geologische Phänomene, von denen jedes für sich sehenswürdig ist.

90 km von der Stadt Qeschm entfernt erhebt sich am südwestlichen Ende der gleichnamigen Insel ein Salzdom 237 m über dem Meeresspiegel. Er wird Namakdan-Kuh (der Salzstreuer-Berg) genannt. Sein Gestein durchziehen weiße Salzbänder und in seinem Innern wartet er mit einem großen Salzhöhlenlabyrinth auf. Wir haben hier eine der schönsten Natureinscheinungen von Qeschm vor uns. Die Öffnung zur Salzhöhle im Namakdan-Berg befindet sich ungefähr 2 km entfernt von der Küstenstraße. Man geht diese Strecke zu Fuß. Im Inneren der Salzhöhlen besonders in den tiefer gelegenen Teilen ist es dunkel und wenn man die kristallenen Salzstalaktiten sehen möchte, muss man eine starke Lampe dabei haben. Von der Decke der Salzhöhle hängen diese Stalaktiten wie kristallene marmorartige Zapfen in verschiedenen Formen herab und bieten zusammen mit den Strukturen der Höhlenwände einen schönen Anblick.

Die hohe Luftfeuchtigkeit auf der Insel und das Eindringen von Wasser , trägt dazu bei, dass gesättigtes Salzwasser von den Stalaktiten herabtropft , so dass sich deren Gestalt mit der Zeit verändert. Das Salzwasser, das über den Boden der Höhlen fließt, tritt schließlich in Form einer niemals versiegenden Quelle aus dem Namakdan-Berg aus und sammelt sich in einer natürlich Senke vor dem Berg an . Von weitem sieht es so aus, als läge in dieser Mulde mit dem weiß glänzenden Salzwasser Schnee. Dabei liegt Qeschm in der warmen Klimazone Irans.

Das Salz aus den Salzhöhlen auf der Insel Qeschm wird als eines der besten Speisesalze betrachtet. Unter anderem enthält es Magnesium. Es kann als medizinisches Salz insbesondere für Leute, die professionell Sport betreiben, in Form von Kapseln eingenommen werden. Geologen der Universität Schiras und der Tschechei haben festgestellt , dass unter dem Namakdan-Berg auf Qeschm die größte Salzhöhle der Welt mit einer Länge von 6400 m liegt. Sechstausend Meter dieser Höhle wurde bereits erforscht.
Das Salz in den Salzhöhlen von Qeschm stammt aus alten Salzablagerungen, die sich mit der Zeit aufgewölbt haben. Wegen seinem im Vergleich zu den umgebenden Gesteinen geringeren spezifischen Gewicht ist das Salz nach oben aufgestiegen und hat auch alte Gesteinsschichten die mehrere Kilometer unter der Erde lagen, nach oben gedrückt . Durch diesen Prozess gelangen Geologen auch an sehr aufschlussreiche erdgeschichtliche Informationen über dieses Gebiet.
Die Salzhöhlen und Salzdome auf der Insel Qeschm und auf der nahe gelegenen Hormus-Insel sind nicht nur geologisch einmalig sondern sie gehören darüberhinaus zum Nationalreichtum und allen Generationen und müssen geschützt werden.

Der Salzdom Namakdan ist der einzige Salzdom auf der Insel Qeschm. Kartographisch gesehen bildet er fast einen Kreis mit einem Durchmesser von um die 6 Kilometer. Die Krone des Berges ist topografisch sehr unregelmäßig und die Bergwände sind sehr steil. Die Salzhöhlen im Innern des Berges liegen an der Südseite. Einige von ihnen erreichen eine Höhe von 20 m und wie gesagt ist erstreckt sich die größte von ihnen auf ungefähr 6,5 km. Am Eingang zur Höhle wirkt das Salzwasser, das sich am Boden angesammelt hat - wie ein Spiegel, der die Umgebung reflektiert . Am Boden der Namdakdan-Höhle haben sich gläserne Salzkristalle gebildet und sie bieten in jedem Teil der Höhle ein anderes Strukturenbild. Überall wo der Betrachter hinblickt sieht er laufend andere Farben und Formen.