May 09, 2018 06:20 Europe/Berlin
  • Revolutionsoberhaupt Ajatollah Khamenei : Der Koran ist das feste Seil Gottes

"Die Herrschaft der Kufar bereitet den Muslimen Elend,  Wir erleben sie heute.  Einige Länder haben begonnen freundlich mit dem  zionistischen Regime zu sprechen und verschiedene politische und wirtschaftliche und weitere Beziehungen mit ihm anzuknüpfen."

Der Koran ist ein grenzenloses Meer für göttliches Wissen und die Muslime sind bestrebt, sich mit diesem großen Werk Gottes vertraut zu machen. Eine Möglichkeit  besteht darin, sich den Koran ins Gedächtnis einzuprägen und ihn auf schöne Weise zu rezitieren.  Seit dem Sieg der Islamischen Revolution im Iran findet daher jährlich ein Wettbewerb für diese Fähigkeiten statt. Dieser Wettbewerb ist inzwischen zu einer der renommiertesten internationalen Koranwettbewerbe geworden. Vom 19. bis 25. April 2018 fand in Teheran seine  35. Runde  in den verschiedenen Disziplinen   statt und wie in den Vorjahren empfing Revolutionsoberhaupt Ajatollah Khamenei am Ende  die Wettbewerbsteilnehmer. Bei  dieser Begegnung hat das Revolutionsoberhaupt über die Pflicht gesprochen, in der jetzigen Situation der Islamischen Welt nach dem Koran zu handeln. 

Treffen der Koranrezitatoren  mit Ajatollah Khamenei 

 

Bei dem Treffen mit den Teilnehmern an dem diesjährigen internationalen Koranwettbewerb, d.h. den  Qariyan und Hafizan des Korans, nämlich denjenigen, die die melodische Rezitation des Korans mit bzw. ohne Vorlage beherrschen, wurden zuerst einige Worte aus dem himmlischen Buch verlesen. Daraufhin begründete  Ajatollah Khamenei  in seiner Ansprache wie folgt, warum die Islamische  Weltgemeinde den Koran braucht. Er sagte:  „Die Angelegenheit des  Korans ist etwas sehr Wichtiges. Sie ist eine ewige Angelegenheit der Islamischen Welt und des Volkes der Muslime. Wir müssen beim Koran Halt suchen.  Wenn die Islamische Gemeinschaft nicht den Koran nutzt und sich abwendet, wie es leider oft in vielen Abschnitten unserer Geschichte geschehen ist, wird sie Schaden erleiden und einen Schlag ins Gesicht erhalten, so wie sie bereits einige Ohrfeigen hinnehmen musste.  Wir brauchen heute den Koran. Das Handeln gemäß dem Koran ist der richtige Weg für die islamischen Gesellschaften und die Islamische Weltgemeinde."

Er sagte zu den Teilnehmern am Koranwettbewerb, den Qariyan und Hafizan des Korans:  „Dieses Verlesen des Korans und seine schöne Rezitation und der richtige Rezitationston  und die präzise Aussprache und weitere Fertigkeiten sind alles einleitende Schritte; auch die Einprägung des Korans ins Gedächtnis und das Verlesen des Korans auf diesen Sitzungen. Es sind einleitende Schritte mit dem Ziel den Koran zu  verstehen, denn das Verstehen ist der einleitende Schritt zum Handeln. Ihr meine lieben jungen Menschen solltet dem Koran aus der Sicht und mit dem Gefühl begegnen, dass ihr euch das Wissen des Korans für euer Leben aneignet:   für euer privates Leben, euer Gesellschaftsleben und  die Gestaltung eurer Regierung. Ihr solltet dieses Wissen in die Praxis umsetzen“. 

 

Der Koran ist für alle persönlichen und gesellschaftlichen Dinge ein Ratgeber des Menschen. Wenn die Muslime  jedoch im politischen und gesellschaftlichen Bereich nicht nach dem Koran handeln, so hat  es schwere Folgen für sie. Leider haben heute so gut wie alle Muslimregierungen die Lehren des Korans außer Acht gelassen und betreiben eine ungeeignete Politik. Das Oberhaupt der Islamischen Revolution sagte hierzu: „Heute herrscht in unserer islamischen Region Krieg, Bürgerkrieg und Blutvergießen. …. Die unvernünftigen und rückständigen Regierungen einiger Länder sind gegen andere Länder in den Krieg gezogen und haben begonnen, Verbrechen zu begehen.  Seht nur welchem Leid die Menschen in Jemen heute ausgesetzt sind! Man verwandelt ihre Hochzeit in eine Trauerfeier. Bombardiert sie. Man vernichtet Menschen auf dem Bazar und auf der Straße und in der Moschee.  Dasselbe passiert, jeweils in einer anderen Form,  in Afghanistan, Pakistan und Syrien. Dies liegt daran, dass wir Muslime die Freundschaft zwischen den Gläubigen  vergessen haben. Das heißt wir haben nicht gemäß dem Koran gehandelt. So ist es, wenn nicht nach  dem Koran gehandelt wird. Wenn wir gemäß  dem Koran handeln, werden wir an Stärke und Ehre gelangen. Dies ist der Weg, der den Muslimen Glück beschert." 

Das Handeln nach dem Koran  führt zum Ansehen der Muslime und das Nicht-Handeln nach der Rechtleitung zur Abweichung  auf den Irrweg, zu Krisen und verheerenden Kriegen.  Ein Beispiel für den Segen, den die Ausrichtung nach dem Koran bringt,  ist an der Islamischen Republik Iran zu sehen. Diesbezüglich sagte das Revolutionsoberhaupt:  Wir in der Islamischen Republik konnten fast 40 Jahre lang gegenüber der Diktatur der arroganten Mächte Widerstand leisten und haben sogar Fortschritte erzielt. Denen zum Trotz, die die Islamische Republik vernichten wollten, stehen wir noch fester auf den Beinen und unsere Fähigkeiten sind gewachsen, ebenso wie unsere Stärke und unser Fortschritt zugenommen haben." 

 

Ajatollah Khamenei sagte, dass der Koran die gemeinsame Achse der Einheit für die Muslime ist, denn alle Muslime glauben an ihn. Zu Beginn des Verses 103 der Sure 3 (Ale Imran) lesen wir: 

„Und haltet alle fest am Seil Allahs und geht nicht auseinander! " Indem er sich auf eine Überlieferung vom Propheten berief , bezeichnete Ajatollah Khamenei  den Koran als das Seil Gottes und zog auch die Fortsetzung der betreffenden Überlieferung in der es heißt, dass der Koran ein klares Licht ist, in Betracht. Ajatollah Khamenei sagte: „Licht erhellt den Raum. Es zeigt den Menschen den Weg. Der Mensch vermag zu sehen. Er vermag Erkenntnis zu gewinnen. Gäbe es kein Licht, würde das Auge nichts nützen, denn es würde nichts sehen. Wir sind mit Vernunft ausgestattet und haben viele Fähigkeiten. Wir besitzen die Fähigkeit zu denken. Aber wenn es kein Licht gibt, können diese Dinge uns nicht weiterhelfen. Es muss Licht geben. Dieses Licht ist der Koran.“

Das Revolutionsoberhaupt verwies auf einen weiteren Abschnitt in dieser Überlieferung, in dem es heißt, dass der Koran die Herzen und die Leiden der islamischen Gesellschaft heilt. Er  sagte dann: „Schaut euch die Rückständigkeit der muslimischen Länder an!  Ihr seht, dass viele dieser Länder von den Kufar beherrscht werden. Es ist  eine Herabsetzung der Muslime, wenn der US-Präsident mit dieser Frechheit  dasteht und sagt: einige der arabischen Länder werden sich nicht eine Woche lang halten können, wenn wir nicht wären. ... Es gibt keine schlimmere Krankheit und nichts Übleres als diese Schmach. Es liegt daran, dass man nicht Halt beim Koran sucht. Es liegt daran, dass wir diese Heilung aus der Hand gegeben haben.“

 

Der Koran unterstreicht in der Sure 35, im Vers 10:  „Wenn immer einer Macht und Größe anstrebt (muss er Gott darum bitten, denn), alle Macht gehört Gott.“  Aber einige Muslimregierungen wie die saudische, versuchen anscheinend durch die USA an Macht und Ansehen zu gelangen.

 

Ajatollah Khamenei  hat außerdem zu den Teilnehmern am internationalen Koranwettbewerben in Teheran  auf die Freundschaft und Brüderlichkeit zu der die Gläubigen gemäß dem Vers 72 der Sure 8 ( Anfal) angehalten werden, hingedeutet . In diesem Vers heißt es:  أُولٰئِکَ بَعضُهُم أَولِیاءُ بَعضٍ

„Die Gläubigen sind untereinander Freunde und einander Beschützer“, Und im nächsten Vers heißt es, dass auch die Ungläubigen  miteinander befreundet sind und sich gegenseitig unterstützen:

بَعضُهُم اَولِیاءُ بَعضٍ

Ajatollah Khamenei verweist auf die Pflicht, die aus dem Vers 72  der Sure Anfal hervorgeht, nämlich  dass die Gläubigen mit den Gläubigen ein Bündnis der Freundschaft schließen müssen, wo auch immer sie in der Islamischen Welt sind.   Ajatollah Khamenei sagte: „Dies ist die Einheit, von der wir sprechen."

 

Der Vers 73 der Sure Anfal erinnert daran, dass die Ungläubigen untereinander Beschützer sind. Daraus ist zu schließen, dass keine muslimische  Regierung  mit einem nicht-muslimischen Staat ein Bündnis über Schutzherrschaft schließen darf. In diesem Zusammenhang sagte Ajatollah Khamenei:

„Die Herrschaft der Kufar bereitet den Muslimen Elend,  Wir erleben sie heute.  Einige Länder haben begonnen freundlich mit dem  zionistischen Regime zu sprechen und verschiedene politische und wirtschaftliche und weitere Beziehungen mit ihm anzuknüpfen."

 Danach verwies das Revolutionsoberhaupt darauf, was passiert, wenn sich die Gläubigen nicht an die Mahnung des Korans halten und  nicht die Verbindung mit den Ungläubigen abbrechen. Im zweiten Satz der Sure 73 steht nämlich: 

„Wenn ihr es nicht tut, wird es im Land Aufruhr und großes Unheil geben.“

 

Ajatollah Khamenei rezitierte auch den letzten Vers der Sure (Fath) (48)  als Beweis dafür, dass sich die Gläubigen vereinen müssen und gegenüber dem Feind hart sein sollen.  Zu Beginn dieses Verses heißt es:  „Mohammad ist Allahs Gesandter. Und diejenigen, die mit ihm sind, sind den Ungläubigen gegenüber hart, zueinander aber barmherzig."  Das Revolutionsoberhaupt erklärte zu diesem Vers wie folgt: Zuerst heißt es: seid hart gegenüber den Ungläubigen. Seid also nicht wie weiche Sandhügel, die schnell erobert werden  können, sondern bildet einen festen Wall  gegenüber den Kufar.    Die Muslime müssen gegenüber den arroganten Mächten Widerstand leisten. Sie müssen sich gegenüber der Diktatur der USA und weiteren Tyrannen der Welt wehren. Wenn ihr dies nicht beachtet, wenn ihr diese Grenzen nicht einhaltet, werdet ihr Schmach, Unheil und Rückständigkeit  erleben, und das ist heute leider bereits passiert." 

 

Ajatollah Khamenei  betonte zum Abschluss seiner Rede noch einmal die Freundschaft zu den Gläubigen und die Feindschaft zu den Ungläubigen, die böse Absichten hegen.  Er sagte: „Wenn ihr aufgrund dieser Sicht und aufgrund dieses Gefühls dem Koran begegnet, wird die morgige Islamische Welt um ein Vielfaches besser als heute sein. Dann werden die USA nicht mehr den Islamischen Ländern und der Islamischen Weltgemeinde auf diese Weise drohen. Wenn wir uns auf den Koran stützen lernen wir von ihm und halten wir an ihm fest. Dies ist ein Festhalten an dem Haltetau Gottes und dieses Festhalten an dem Haltetau Gottes hat zur Folge, dass der Mensch felsenfest  Widerstand leistet.  Wenn ihr einen Pfad entlang geht und es dort einen Halt gibt an dem ihr euch festhalten könnt, gibt es keine Absturzgefahr mehr.  Dies ist das Haltetau Gottes. Wenn ihr daran festhaltet, wird die Gefahr des Sturzes beseitigt. Wir hoffen, dass  die Islamische Welt sich immer mehr einer solchen Position nähert – so Gott will.“  

 

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