Podcast: Porträt des Generalleutnants der Herzen (2  - Diener  der Bevölkerung)
(last modified Sun, 01 Jan 2023 10:39:04 GMT )
Jan 01, 2023 11:39 Europe/Berlin
  • Podcast: Porträt des Generalleutnants der Herzen (2  - Diener  der Bevölkerung)

Der Vorfall vom 13. Dey 98 – dem 3. Januar 2020 verdeutlichte auf einen Schlag, welche Persönlichkeit bei diesem Terroranschlag verloren gegangen ist. Eigentlich war niemandem bis dahin bewusst wie sehr er diese Persönlichkeit schätzt. Der Märtyrertod von Kasem Solaimani stellte eine Welt auf den Kopf.

Generalleutnant Qasem Solaimani war bis zu dem Tag, an dem er seitens des US-Regimes ermordet wurde, der Befehlshaber der Al-Quds-Einheiten des Heeres der Revolutionsgarden.  Er hatte große strategische Erfolge erzielt, aber niemand wusste genau, welchen Einfluss er in der Region besaß.  Man kannte ihn als Kämpfer. In Wirklichkeit war er gekommen um Frieden herzustellen.  Hinter seinem Lächeln verbarg sich ein  Herz angefüllt mit dem Kummer über das Unrecht, das anderen Menschen angetan wird.

Der Vorfall vom 13. Dey 98 – dem 3. Januar 2020 verdeutlichte auf einen Schlag, welche Persönlichkeit bei diesem Terroranschlag verloren gegangen ist. Eigentlich war niemandem bis dahin bewusst, wie sehr er diese Persönlichkeit schätzt. Der Märtyrertod von Kasem Solaimani stellte eine Welt auf den Kopf.

 

Generalleutnant Qasem Solaimani

 

     

Hadsch Qasem ist das dritte Kind von Hadsch Hasan. Er hat noch einen älteren Bruder und eine ältere Schwester. Bevor sich die Islamische Revolution im Iran ereignete, lebte er in der Provinz Kerman in einem Dorf.  Schon als Heranwachsender ging er in die Stadt, arbeitete dort auf dem Bau und erlernte einen Kampfsport.  Qasem war Karatekämpfer und ein unerschrockener Mensch. Er lebte zusammen  mit  seinem jüngeren Bruder Sohrab und zwei Vettern mütterlicherseits in einem Zimmer. Die anderen schätzten seine Kameradschaft.

Hadsch Qasem half, wo er konnte. Jedes Jahr verteilte er kurz vor dem Neujahrsfest Nahrungsmittel unter den Dorfbewohnern der Region im Süden Kermans. Nicht nur in seinen  Geburtsort Qanat Malek, sondern auch  in die anderen Landesbezirke im Süden Kermans schickte er solche Nahrungshilfen. Eine 60-jährige Dorfbewohnerin horcht sofort auf, als sie den Namen Qasem Solaimani hört, und sagt: Ja , er ist immer nach hier gekommen und wenn er da war hat er meistens alle besucht oder er hat in dieser Moschee hier eine Ansprache gehalten. Er hat allen geholfen. Zum Neujahrsfest brachte er Reis, Fleisch und Würfelzucker und solche Dinge und verteilte sie unter der ganzen Bevölkerung. Und uns hat er, weil wir keinen Fürsorger hatten, einen zusätzlichen Gutschein (für Nahrungsmittel) gegeben.“

                           

Kamal, der noch die Schule besucht, hat mal den Generalleutnant in einer der Sporthallen seines Dorfes gesehen und sagt: „Solaimani legte viel Wert darauf, dass die Jugendlichen in seinem Dorf Sport betreiben. Hier bei uns finden öfters Sportspiele statt und es kommen auch aus anderen Dörfern Teilnehmer. Am meisten ist beim Ramadan-Pokal los.“ Mit dem  typischen Akzent der Provinz Kerman berichtet Kamal weiter über einen dieser Dscham-e Ramadan-Sportwettbewerbe: „In dem Jahr hat Generalleutnant (Solaimani) auch an der Verleihungszeremonie des Pokals teilgenommen. Er  hat ein paar Minuten eine Rede gehalten und allen ein kleines Geschenk überreicht. Dann setzte er sich zu den anderen im Schneidersitz auf den Boden. Die Siegermannschaft hatte eine Reise nach Maschhad (Ruhestätte von Imam Ridha (F) gewonnen.“ Kamal fährt fort:  „Diese Sportanlage und der Rasen  ist dem Segen des Generalleutnants zu verdanken. Die Anlage wurde   mit dem Geld finanziert, das andere, die den Bedürftigen und den Dorfbewohnern  helfen,  ihm zur Verfügung gestellt haben. Denn es hat viele Wohltätige gegeben, die dem Generalleutnant wegen seiner Ehrlichkeit Geld gaben, damit er es für Wohltätigkeitszwecke und für die Bedürftigen  verwendet.“

 

              Die Bevölkerung von Chuzistan kann sich  noch gut daran erinnern, wie Qasem Solaimani sich für sie während der Überschwemmungen im Frühjahr 2019 eingesetzt hat. Mehrere Ortschaften mussten wegen dem Hochwasser geräumt werden. Hadsch Qasem verließ die Fronten des Widerstandes in den benachbarten muslimischen Ländern und eilte der Bevölkerung von Chuzistan zur Hilfe.  Diese wusste nicht, wie sie die Zerstörung ihrer Häuser und ihrer Äcker verhindern konnte und Qasem Solaimani stand ihr in dieser schwierigen Lage zur Seite. Dank seiner Sprachkenntnisse konnte er der meist arabischsprachigen Bevölkerung in diesem Teil des Landes Trost spenden  und Mut machen.

 

In dieser Zeit sagte der Befehlshaber der Al-Quds-Brigaden in einem Interview: „Viele wollen zur Verteidigung der Heiligen Stätten der Prophetenfamilie nach Syrien entsandt werden. Aber Chuzistan in dieser Situation zu helfen, ist auf seine Art auch wie die  Verteidigung eines Heiligtums. Denn welche Verteidigung eines Heiligtums könnte bedeutender sein als die Wahrung der Würde eines Menschen,  und zwar indem die Zerstörung seines Hauses verhindert wird, oder seine Würde in den Katastrophencamps gewahrt wird.“  Er sagte: Wir können zweifelsohne ein bedeutendes Ergebnis erzielen, wenn wir die Menschenwürde der Bevölkerung wahren, diese Maßnahmen (für die Betroffenen der Flutkatastrophe) ergreifen und menschliche Verluste verhüten.“

 

Qasem Solaimani wird damit zu einem anschaulichen Beispiel für die Beschreibung des Mitglieds eines islamischen Heeres durch  Ayatollah Khamenei. Dieser  hat gesagt: „Eine islamgerechte Militärperson ist aufrichtig gläubig, mutig, opferbereit und handelt besonnen. Ein solcher Mensch steht dem Feind mit aller Macht gegenüber, aber gegenüber dem Freund erlaubt er sich keinerlei Hochmut. Das sind die Merkmale einer islamischen Militärperson. Ein Beispiel (in der islamischen Frühgeschichte) liefert Malik Aschtar.“

 

Der Rang den Generalleutnant Hadsch Qasem Solaimani bei Gott einnimmt, ist das Resultat seiner aufrichtigen Ergebenheit gegenüber Gott in allen Lebensbereichen.  Ichlas – die ausschließliche Gottesorientierung -  ist eine der höchsten Stufen der spirituellen Vervollkommnung. Ichlas bedeutet: alles in der Absicht zu tun, nur Gott zu dienen und sich innerlich frei zu machen von jeder anderen Motivation. Wer wahrhaftig ganz auf Gott ausgerichtet ist, für den spielt es keine Rolle, ob die anderen ihn loben oder ablehnen. Er sucht durch seine Dienste ausschließlich die Zufriedenheit seines Schöpfers zu erreichen.  Der Prophet des Islams (Gottes Segen sei auf ihm und Friede seinem Hause) hat gesagt: „In Form des Ichlas  wird das Hervorragende der Stufen von Gläubigen verwirklicht.“

Wenn Generalleutnant  sich einer Versammlung anschloss, spielte es für ihn keine Rolle wo er sich hinsetzt. Er schüttelte allen die Hand und begrüßte sie auf die übliche Weise und gerade wegen seiner Bescheidenheit war er so beliebt. Er hat bewiesen, dass jemand zur Legende wird, der die Herzen erobern kann.

 

Solaimani unterscheidet sich von anderen legendären Personen dadurch, dass er keinem politischen Flügel angehörte, und dennoch von allen politischen Parteien geachtet wurde und mit allen Kontakt hatte.  Er ließ kleine Fronten links liegen und war an den großen präsent. Ob linke oder rechte Parteien, ob traditionelle  oder moderne Gruppen , ob schiitisch oder sunnitisch. Das fiel für Solaimani nicht ins Gewicht. Er war ein Mensch, der für die Freiheit und gegen den internationalen Imperialismus kämpfte. Seine Beziehungen zu allen waren gut und ausgedehnt. Für ihn gab es nur eine große Grenze, nämlich die Grenze zwischen den arroganten Unterdrückermächten und den Unterdrückten. Dies hat er in der Praxis bewiesen. 

 

Sohrab Solaimani, der Bruder des Märtyrers sagt:“ ... Hadsch Qasem ist in unserer Familie zur Welt gekommen, aber er gehört nicht unserer Familie sondern er gehört dem Land und der schiitischen Bevölkerung. Vor einiger Zeit hat der ehemalige Gouverneur von Kerman meinen Vater besucht und ihm gesagt: „Wissen Sie wie bekannt Ihr  Sohn ist und wie sehr sich die arroganten Mächte vor ihm fürchten?“ Mein Vater sagte: „Ich wundere mich, dass sie so etwas sagen.“ Der ehemalige Gouverneur  fragte ihn: „Warum?“ Mein Vater sagte: „Mein Sohn ist ein Soldat der Wilayat – der Verwaltung durch den religiösen Rechtsbefugten und diese Leute haben Angst vor dem Islam und nicht vor meinem Sohn. Hadsch Qasem ist nur ein Symbol für das schiitische Muslimland.“

                         

Schahid Solaimani stand dem Volk nahe und war ein aufrichtiger Diener Gottes. Er wies die Eigenschaften auf, die im Koran über die aufrichtigen Gläubigen stehen. Im Himmelsbuch heißt es im Vers 63 der Sure 25 (Furqan):

: الَّذِینَ یَمْشُونَ عَلَى الْأَرْضِ هَوْناً

... (Die Diener des Allerbarmers sind) diejenigen, die maßvoll auf der Erde umhergehen  ...

und (wie es im nächsten Vers dieser Sure heißt):

وَ الَّذِینَ یَبِیتُونَ لِرَبِّهِمْ سُجَّداً وَ قِیاماً

(und) die die Nacht verbringen, indem sie sich (im Gebet) vor ihrem Herrn niederwerfen und aufrecht stehen.

Es sind laut Vers 68 der Sure 25:

: وَ الَّذِینَ لا یَدْعُونَ مَعَ اللَّهِ إِلهاً آخَرَ

... diejenigen, die neben Allah keinen anderen Gott anrufen...

Diese aufrichtigen Gläubigen werden im zweiten Passus des Verses 63 der Sure 25 außerdem beschrieben als:

وَ إِذا خاطَبَهُمُ الْجاهِلُونَ قالُوا سَلاماً

 

 

... die, wenn die Toren sie ansprechen, sagen: „Frieden“ .

Diese Gläubigen legen alle ihre Angelegenheiten in Gottes Hand. Prophet Ibraham (Abraham – gegrüßet sei er) hat  laut Vers 128 der Sure 2 (Baqara) Gott um einen solchen Rang gebeten, nämlich:

رَبَّنا وَ اجْعَلْنا مُسْلِمَیْنِ لَکَ وَ مِنْ ذُرِّیَّتِنا أُمَّةً مُسْلِمَةً لَکَ

Unser Herr mache uns Dir ergeben und von unserer Nachkommenschaft  eine dir ergebene Gemeinschaft. ...

Die Gläubigen sind Gott ergeben, wenn sie beten und sie lieben Gott. Es heißt im Vers 2 der Sure 23 (Muminun):

.: الَّذِینَ هُمْ فِی صَلاتِهِمْ خاشِعُونَ،

dass sie  in ihrem Gebet demütig sind.

Wir kondolieren erneut allen zum Märtyrertod des Generalleutnants der Herzen, Schahid Hadsch Qasem Solaimani. Er verdient unsere Würdigung und sein Weg möge fortgesetzt werden.