Podcast: Hinterlassenschaft Schahid Qasem Soleimanis
(last modified Sun, 01 Jan 2023 10:27:34 GMT )
Jan 01, 2023 11:27 Europe/Berlin

Es war am Morgen des 3. Januars 2020. General Qasem Soleimani, Befehlshaber der Quds-Einheiten des Pasdaran-Heeres der islamischen Republik Iran war auf Einladung der irakischen Regierung im Flughafen von Bagdad eingetroffen.

 

Abu Mahdi Al Mohandis, hoher Befehlshaber der Haschd al Schaibi – der Widerstandskräfte Iraks und Mitkämpfer Soleimanis bei der Rettung der irakischen Bevölkerung vor dem Vandalismus der IS-Terrorbande war sein Gastgeber. Beide opferbereiten bedeutenden Anführer hatten ein Fahrzeug bestiegen, als ein Raketenangriff erfolgte. Den Befehl zu diesem tödlichen Angriff bei dem Gast und Gastgeber den Märtyrertod fanden, hatte Donald Trump persönlich erteilt.

            

General Schahid Qasem Soleimani (r.) und General Schahid Abu Mahdi Al Mohandis

 

Es ist nun schon ein Jahr her, dass Qasem  Soleimani auf diese Weise verschied. Doch die Art und die tapferen Taten von General Hadsch Qasem Soleimani sind deshalb nicht in Vergessenheit geraten. Sein Gesicht wird allen in Erinnerung bleiben und die Kinder der Märtyrer werden nie vergessen, wie er ihnen liebevoll über das Haar gestrichen hat. Er war wie ein mitfühlender Vater zu ihnen. Ein großartiger Mensch, der eine der Eigenschaften der Gläubigen, wie sie im Vers 29 der Sure 48 steht, verkörperte:  

اشداء علی الکفار و رحماء بینهم

Sie sind den Ungläubigen gegenüber hart, zueinander aber barmherzig. 

 Während die Feinde sich fürchteten wenn sein Name fiel, wirkte sein Namen tröstend auf   das Herz der Kinder, deren Väter Märtyrer geworden waren. Der plötzliche Märtyrertod von Qasem Soleimani brachte an den Tag, wie großartig sein Charakter war. Wenn ihn auch viele bereits vorher ins Herz geschlossen hatten, so kannten ihn auch viele andere noch nicht richtig. Sein Märtyrertod änderte viel. 

 

 

 

Der Entschluss zum Attentat auf Schahid Soleimani war ein strategischer Fehler der Amerikaner. Denn mit diesem Terroranschlag haben sie General Soleimani in eine legendäre Gestalt verwandelt, die alle Freunde des Irans und die Feinde der arroganten Mächte inspiriert. Durch seinen Märtyrertod wurde den Widerstandskräften in der ganzen Region ein neuer Geist eingeflößt und das Nationalgefühl der Iraner wurde gestärkt.

Dies ist ja ein Merkmal der Märtyrer und eine Wirkung des Märtyrertodes- welche die hochmütigen Mächte nicht in der Lage sind zu begreifen. Keine materielle Ideologie kann ihre Anhänger zur Opferbereitschaft aufrufen, ohne dass diese eine Gegenleistung erwarten. Auch wenn laut dieser  Ideologien in gewissem Umfange der Verzicht auf etwas Materielles zugunsten anderer von ihren Anhängern akzeptiert wird,  so ist jedoch der Verzicht auf das eigene Leben zugunsten eines anderen nur noch begrenzt akzeptabel für sie.  Die Bereitschaft von Muslimen, im Kampf gegen Unrecht und Unterdrückung der arroganten Mächte ihr Leben herzugeben, wird sogar von solchen Ideologien als Terrorismus verteufelt, um auf diese Weise die öffentliche Meinung zu täuschen und die Ermordung dieser Kämpfer zu rechtfertigen. 

Der Verzicht auf das eigene Leben wird nur im Rahmen einer Denkschule verständlich, die - über das Diesseits hinaus - den Glauben an das ewige Leben im Jenseits mit einschließt. Nur jemand kann zu einem solchen großen Selbstverzicht bereit sein, der daran glaubt, dass er nach dem Tod glückselig  werden wird und der sich selber hergibt, um diese Stufe der Nähe zu Gott  zu erreichen. Daher begrüßen nur diejenigen, die vom Reich der Verborgenheit und dem Jenseits überzeugt sind,  das Schahadat – den Märtyrertod.  Dieser Opfertod ist höchster Selbstverzicht.  In der Islamischen Terminologie ist ein Schahid – ein Märtyrer – jemand, der den Weg Gottes und der Wahrheit und Tugend gegangen ist. Jemand, der wie eine Kerzen herabbrennt, um den anderen Licht und Sicherheit zu spenden. Schahadat ist etwas Heiliges, weil der Schahid willentlich seine Existenz für ein heiliges Ziel hergibt und weil die Märtyrer (die Schahada)  der Gemeinschaft spirituelles Leben und Aufschwung spenden; Aufschwung  im Sinne davon, dass die Gesellschaft zielbewusst die Verwirklichung ihrer hohen Ideale anstrebt und hoffnungsvoll der Zukunft und dem Sieg von Recht und Wahrheit entgegenblickt. Daher wünscht sich ein wahrhaftiger Kämpfer für Gottes Sache die Rückkehr zu seinem Herrn in Form des Schahadat. In seinem letzten  Brief an seine Tochter schrieb Schahid Qasem Soleimani über sein großes Verlangen nach dem Märtyrertod:

 

 

„Meine liebe Fatemeh! Ich schreibe diese paar Seiten für dich, weil ich weiß dass du mich auf fromme Weise liebst. Ich weiß nicht warum ich dir diese Worte schreibe, aber ich spüre, dass ich  in dieser Einsamkeit und in der Fremde in meinem Leben jemandem mein Herz ausschütten muss.

Ach! Mein blutiger Tod! Mein Lieber! Mein Schöner! Wo bist du?!

Ich sehne mich nach der Begegnung mit dir ...wenn der Kuss deiner Explosion, mein ganzes Sein in dir auflöst, verrauchen lässt und niederbrennt. Wie sehr liebe ich diesen Augenblick ... wie schön ist diese Szene! Wie sehr liebe ich diesen Moment. ...

O Gott! 30 Jahre lange habe ich mich für diesen Augenblick angestrengt. Ich habe mich für diesen Moment mit allen Rivalen der Liebe angelegt. Ich wurde verletzt und ich habe Vermittler geschickt. Wie schön ist diese Szene! Wie sehr liebe ich diesen Augenblick...“

 

General Soleimani hat mit seinem Mut und seiner Klugheit seinen Feinden Bewunderung abgezwungen, sowohl  während der Heiligen Verteidigung  als auch während der Krisen in der hiesigen Region. Während des 8-jährigen Verteidigungskrieges hat er ausgezeichnete Pläne zur  Gegenoffensive entworfen und deren Umsetzung angeführt. Er war ein Befehlshaber, der keine Müdigkeit kannte. Bei den Militäroperationen während der Heiligen Verteidigung führte er das stärkste und erfolgreichste Heer an. General Soleimani war Befehlshaber des Heeres 41 Tharullah von Kerman.  Sein Befehlsposten lag direkt an der vorderen Frontlinie. Das Leben seiner Kräfte war ihm sehr wichtig.  Bevor er für eine Militäroperation plante und seine Kämpfer ausschickte, untersuchte er erst sorgfältig alle vorliegenden Informationen über die Front und die feindlichen Stellungen.

General Qasem Soleimani kämpfte an der vordersten Frontlinie 

 

General Soleimani zeichnete sich auch durch ein  ausgewogenes und gemäßigtes Verhalten aus. Insbesondere in der Politik. Kein politischer Flügel kann von sich behaupten, dass er exklusiv ihm angehört hat. In politischen Angelegenheiten äußerte er sich immer sehr verantwortungsbewusst.  Niemand konnte etwas gegen ihn sagen. Im war weder am eigenen Wohlsein noch an Macht gelegen. Vielmehr war er  ein Mann der Taten und im wahrsten Sinne des Wortes ein Freund des Volkes.  Als der Krieg zu Ende war, hat er im Osten des Landes die  Sicherheit der Bevölkerung gegenüber den Umtrieben von Verbrecherbanden mit der Waffe verteidigt und klug und auf rationale Weise ihrem Übel ein Ende bereitet. Bei der Lösung von Problemen in der Gesellschaft war ihm seine Popularität unter der Bevölkerung behilflich. Die  junge Generation behandelte er freundlich und väterlich.

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Ichlas ist eine der wichtigsten Tugenden. Ichlas bedeutet, wahrhaftige Ergebenheit gegenüber Gott, nur Gott zuliebe zu handeln. Ein Mensch, der den Weg zu Gott geht und Seine Nähe sucht, braucht diese Tugend. Wie wichtig diese  Aufrichtigkeit ist wird deutlich, wenn wir uns bewusst werden, dass Gott der Allmächtige, Taten eine große Wirkung verleiht, die der Gläubigen in Wahrhaftigkeit und ausschließlich für Ihn vollbringt. Allah wird jedes Werk, welches der Mensch in aufrichtiger Liebe zu Ihm begeht, mit Segen belohnen. Unterdessen ist jedes Werk, das der Mensch aufgrund eines materiellen Kalküles tut, instabil, auch wenn es dem Augenschein nach zu einem Ergebnis führt.

Das Geheimnis der Beliebtheit von General Hadsch Qasem Soleimani ist gerade diese Aufrichtigkeit. Oftmals hat Revolutionsoberhaupt Ayatollah Khamenei diese Eigenschaft des Generals hervorgehoben; zum Beispiel bei der Begegnung mit dessen Familie. Er sagte zu den Kindern des Märtyrers mit Hinweis auf die große Teilnahme an den Trauerzeremonien: „Seht was die Bevölkerung für Hadsch Qasem tut. Das ist ein Trost für euch... Wisset, dass die Bevölkerung euren Vater geschätzt hat und dies geht auf Ichlas – auf die Aufrichtigkeit zurück... Ohne die Aufrichtigkeit  würden die Herzen nicht so angezogen. Die Herzen sind in Gottes Hand. Dass die Herzen auf diese Weise angezogen werden, zeigt, dass eine große Aufrichtigkeit in diesem Mann vorhanden war.“

Ayatollah Khamenei hat während des  Gebetsritual, das er in Gemeinschaft mit den Hinterbliebenen über dem Leichnam von General Soleimani sprach, Worte  gewählt, die auf die aufrichtige Gottesliebe und Motivation Soleimanis und seiner Mitkämpfer hinweisen, nämlich:

 

 

اللهُم اِنَّکَ تَوَفَّیتَهُم مُتَلَطِّخِینَ بِدِمائِهِم فِی سَبیلِ رِضاکَ، مُستَشهَدینَ بَینَ اَیدیهِم، مُخلِصینَ فِی ذلکَ لِوَجهِکَ الکَریمِ

„O Gott!  Du hast ihre Seele zu dir genommen, während sie sich auf der Suche nach deiner Zufriedenheit, in ihrem Blut wälzten  und einander gegenüber den Märtyrertod fanden. Sie waren Menschen, die sich auf dem Weg zum Märtyrertod für dein Heiliges Wesen aufrichtig von allem anderen befreit haben.“

Der General und das Revolutionsoberhaupt (Oberbefehlshaber der Bewaffneten Kräfte)

 

Soleimani hat eine Schule begründet, die auf der Charaktererziehung und Menschenliebe, der Tapferkeit und Stärke, der unermüdlichen Anstrengung auf dem Wege Gottes, Freundschaft, Genügsamkeit und Bescheidenheit beruht. Er verkörpert einen tatkräftigen, gerechten und gemäßigten Menschen,  der sein Leben für hohe Ziele einsetzt. Er hat in seinem Leben allen diesen Begriffen einen Sinn gegeben, indem er sie in die Tat umsetzte. Diese guten Eigenschaften, die nur  anspruchslose Menschen wie General Soleimani aufweisen, haben ihn unter der Bevölkerung Irans und unter den Menschen in anderen Ländern beliebt werden und  so viele Menschen an den Trauerzeremonien für ihn teilnehmen lassen.  Diese Qualitäten haben  ihm zu dem Titel „sardar-e delha“ „General der Herzen“ verholfen.

Die Welle, die dieser stolze General des Islams, Qasem Soleimani, innerhalb der Islamischen Weltgemeinde auslöste, zeigt, dass jeder Blutstropfen eines Märtyrers sich in hunderte und tausende Blutstropfen verwandelt, die der Gemeinschaft neues Leben schenken und sie aktivieren.