Feb 18, 2016 11:45 CET

Im Namen des barmheruigen Gottes! Seien Sie gegrüßt liebe Hörerfreunde. Auf unserer Reise in der Provinz Khorassan-Razawi besuchen wir heute Torbat Heydariyeh, die Stadt des roten Goldes, des Safrans.

Großraum Torbat Heydariyeh grenzt im Osten an die Großräume Taybad, Torbat Jam und Raschtkhar, im Westen an Kaschmar, im Norden an Meschhed und Neyschabur und Fariman und im Süden an Mah-Walat.

Der Grundstein des Großraums wurde vor dem Islam und in der Zeit der Parther gelegt. Damals wurde er noch Zaweh genannt. Nach dem Ableben des bekannten Mystikers des 6. Jh. nach Hidschra, Ghotbodin Heydar, wurde die Region in ihrem heutigen Namen umbenannt. Das Stadtleben geht auf die Zeit der Safawiden zurück. Die Region erlebte vor etwa 200 Jahren, während der Herrschaft von Ishagh-Khan Ghorani, ein Feudalherr und eine politische Persönlichkeit aus der Zeit der Kadscharen, ihre Blüte.

Ishagh-Khan widmete sich dem Aufbau und Wohlstand von Torbat Heydariyeh. Die Entwicklungen waren derart prägend, dass man die Stadt lange Zeit Torbat Eshagh-Khan nannte. Bei den zwei Revolutionen unserer Zeit, nämlich der konstitutionellen Revolution 1906 und der Islamischen Revolution 1979, spielte Torbat Heydariyeh eine Vorreiterrolle gegen die Despotie. Sie liegt 140 km südlich von Meschhed und 1005 km entfernt von Teheran. Die Stadt ist 53 qkm groß und liegt 1333 m über dem Meeresspiegel.

Mit jährlich 150 Tonnen Safran-Ernte ist der Großraum Torbat Heydariyeh der größte Safran-Lieferant auf der Welt und der größte Produzent von Pistazien in der Provinz Khorassan. Diesen beiden strategischen Produkten kommt demnach in der Provinz große Bedeutung zu. Angesicht des Potenzials zum Anbau von Safran und Pistazien hat sich auch die Verarbeitungsindustrie hier weiterentwickelt. 98 Industrieanlagen und 19 aktive Bergbauanlagen machen diese Region zum Industriestandort.

Die Zuckerfabrik von Torbat Heydariyeh, die Zementfabrik von Zaweh-Torbat, Zarrin-Kacheln, Tous-Kupferanlage, das große Kühlhaus, die großen Mehlwerke Ard, Elsi und Ard-Behnam, das Talai, Zar-Mehr-Unternehmen usw. sind Beispiele dieser Anlagen. Die Stadt Bayg (بایگ) im Großraum Torbat Heydariyeh ist als Seiden-Zentrum Irans bekannt. Etwa 80% der Seidenproduktion des Landes stammt aus diesem Landesteil. Weitere Landwirtschaftsprodukte sind Honigmelonen, Pistazien und Mandeln. Die Goldminen von Zarrin-Mehr befinden sich am gleichnamigen Dorf; hier wurden die ersten Goldbarren des Landes hergestellt. Diese werden heute an der Börse gehandelt.

Die reichen Silizium-Vorkommen (die reichsten Weltweit), sowie Baryt, Magnesit, Agate, Bentonit, Kalk, Industrieerde, weißer Gips, Chromit, Magnesium, Kupfer, Silber, Türkis und Bausteine wie Travertin, Granit und Marmor erheben die Region zu einem wichtigen Rohstofflieferanten in Khorassan Razawi.

Touristisch zählt Khorassan Razawi zu den attraktivsten Regionen in Iran; jährlich besuchen Millionen Iraner und Ausländer diese Provinz. Neben der Pilgerfahrt zum Mausoleum von Imam Reza(a.s.), dem 8. Imam der Schiiten, sind die natürlichen und historischen Sehenswürdigkeiten sehr beliebt. Das beste Souvenir der Provinz ist der Safran, der weltweit bekannt ist.

Safran ist ein schmackhaftes Gewürz in einem schönen Rot. Unter den Gewürzen hat er einen eigenen Stellenwert. In der iranischen Küche ist das Gewürz sehr beliebt. Safran gehört zur Familie der Schwertlilien; die Pflanze wird sieben Jahre alt und bedarf klimatisch besonderer Bedingungen. Es gibt verschiedene Arten von Safran, die meisten wachsen wild und sind ungenießbar. Das Gewürz wird in Iran, besonders in Khorassan Razawi, und in Teilen von Süd-Khorassan weitflächig angebaut.

Neben Gewürz findet Safran auch zur Herstellung von Medikamenten Verwendung. Aber er ist besonders als Gewürz bekannt, denn seine Farbe und sein Geschmack verleihen der Speise etwas Besonderes. Safran wird auch zur Dekorierung des Esstisches benutzt. Das Safran-Interesse beschränkt sich allerdings nicht nur auf die iranische Küche, ausländische Kunden reißen sich praktisch um den persischen Safran, der qualitativ zu den besten auf der Welt gehört. Größten Absatz findet das Produkt in Deutschland, Frankreich, Italien, Kanada, Indien, Luxemburg, Japan, England und in den Anrainerstaaten des Persischen Golfes.

Mit 150 Tonnen Ernte gewinnt Torbat Heydaryeh den meisten Safran. Insgesamt liefert Iran 150-170 Tonnen Safran pro Jahr, auch eine Spitzenstelle weltweit. Torbat Heydaryeh liefert demnach 90% des iranischen Safrans.

Im Großraum Torbat Heydaryeh stoßen wir auf zahlreiche historische Werke und Denkmäler, u.a. ist das Grabmal von Abu-Said Abul Kheyr zu nennen, der zur Zeit der Kadscharen lebte. Sein Grabmal wurde 2005 unter nationalen Denkmalschutz gestellt. Abu-Said Fazlolah bin Abul-Kheyr Ahmad bekannt als Abu-Said Abul-Kheyr (357-440 im Mondkalender) ist ein bekannter iranischer Dichter und Mystiker des 4. und 5. Jahrhunderts. Unter Mystikern ist seine Stellung sehr hoch, seine Mystik und Dichtung sind bekannt, obwohl die Zahl seiner Dichtung nicht allzu hoch ist, wird er als dichter oft mit Molawi und Khayyam erwähnt. Seine mystischen Gedanken sind ebenfalls sehr umfassend, so dass er auch auf diesem Gebiet mit den Großen wie Haladj, Bayazid Bas-tami und Abolhassan Kharaghani, jene also, die Sohrewardi als Nachfolger der antiken Philosophie und Fortsetzung der Khosrawani-Philosophie bezeichnet, genannt wird.

Das Grabmal von Ghotbodin Heydar, Mystiker des 6. Jahrhunderts im Sonnenkalender und Oberhaupt der Heydaryeh-Sekte befindet sich der Stadt Torbat Heydaryeh; es stammt aus der Zeit der Kadscharen. Da Grabmal besteht aus einem hohen Iwan, Eingang und den Raum unter der Kuppel, der etwa 100 qm groß ist, der Außenriss weist ein Kreuz auf. Das Grab befindet sich unter der Kuppel, der Schrein ist aus Holz, datiert auf 987 im Mondkalender. Dem Eingang entlang wurde das Mihrab angelegt. Das Gebäude wurde durch die Epochen hindurch verändert.

Angesichts seiner geografischen Lage genießt Torbat Heydariyeh eine einzigartige Landschaft. Die Gärten Kame Olia und Sofla, die Flüsse Hesar und Sanubar, der Rud-(معجن)-Wasserfall und das Hagdrevier sind die natürlichen Sehenswuerdigkeiten dieser Region. Dazy zählen natürlich auch der Nationalgarten und der Waldpark, die sich ausgezeichnet zur Erholung eignen.

Borna und Jarf sind zwei Regionen, in denen die Jagd verboten ist. Sie liegen im Osten des Grossraums und auf den Anhöhen des Grossraums Zaweh. Auf diesem Flachland stösst man auch gelegentlich auf Felsen, die einen geeigneten lebensraum fuer Wildtiere bieten. Hier finden Tiere wie Steinböcke, Ziegen, Rebhühner, Wölfe und Adler Unterkunft. An den Berghaengen zur Stadt Talaze Sorkh – Rotes Gold- in Torbat Heydaryeh befindet sich der Gebirgspark Pisch-Kuh am suedwestlichen Rand der Stadt mit einer Fläche von 800 Hektar. Der Park bietet natürliche Lanschaften und Erholungsmöglichkeiten wie Schwimmbad und künstlichen Wasserfall, Restaurants, Spielpark für Kinder: damit zählt diese Region zu den ausgewählten Erholungsgebieten von khorassan Razawi. In diesem Park können Reisende und Pilger auch kampen.

Wir hoffen, dass die heutige Folge Ihr Interesse gefunden hat. Bis zur nächsten Sendung, auf Wiedderhören!