Jan 15, 2017 11:49 CET

Herzlich willkommen zu unserer neuen Folge aus der Beitragsreihe „Iranische Dörfer, ihre Wunder und Attraktionen“. In unserer heutigen Sendung wollen wir Ihnen Dörfer aus der Provinz „Khorasan Razawi“ vorstellen.

In dieser Provinz befindet sich auch der heilige Schrein von Imam Reza (a.s.) und sie ist daher eine der wichtigsten religiösen Regionen Irans.

Wegen der geographischen Lage von Khorasan Razawi, gibt es dort unzählige Natursehenswürdigkeiten, die noch für viele Touristen unbekannt sind, wie zum Beispiel die Dörfer Kang und Nameq. Bleiben Sie also bis zum Ende des Programms dran, damit Sie diese zwei Gemeinden kennen lernen. 

Der Ort Kang liegt auf der südlichen Seite des Berges Binalud, in einer Höhe von 1700 m. Dieses Dorf ist 19 km von der Stadt Torqabeh und 29 km von Maschhad entfernt. Es zählt zu den Sommerquartieren. Die Struktur ist treppenförmig angelegt, im Ort herrscht angenehmes Klima und er bietet eine schöne grüne Landschaft. Die Geschichte von Kang geht auf die Zeit vor dem Islam zurück und das beweisen der alte Friedhof und die Burg Tiq Mian und die Karawanserai Schah Abbasi.

Die Bewohner von Kang sprechen Farsi mit einem lokalen Dialekt, sie sind schiitische Muslime.

Diese Gemeinde liegt neben dem Fluß Kang, der nach der Ortschaft benannt ist. Wegen seiner Lage neben hohen, imposanten Bergen, ist das Klima hier kühl und angemessen. Landwirtschaftliche Tätigkeiten auszuüben ist in Kang unmöglich, da es ein sehr steiles Dorf ist. Aber mit Gärtnerei und den dazugehörigen Berufen sowie Viehzucht und Teppichknüpfen beschäftigen sich die Bewohner.

Wie schon erwähnt ist die Struktur dieser Ortschaft treppenförmig, ebenso wie das Dorf Masuleh im Nordiran, das bedeutet, dass jeder Hof eines Hauses zugleich der Dachboden des darunter liegenden Gebäudes ist. Beim Bau der Häuser wurden die Windrichtung und die Sonneneinstrahlung berücksichtigt und so verläuft das Dorf von Nordosten nach Südwesten, um auch mehr Energie sparen zu können. Die Bauten sind mit einer Mischung von Lehm und Stroh bedeckt. Wegen der historischen Struktur hat die Organisation für iranisches Kulturerbe Maßnahmen unternommen, um diese historisch-kulturreichen Werte zu bewahren.

Kang hat wegen seiner vielen Natursehenswürdigkeiten sehr viele Besucher. Die grünen dichten Gärten, der Fluß Kang und die schönen hohen Aussichten im Frühling und im Sommer, schaffen ein buntes Bild von diesem Dorf, das jeder bewundert. Es kommen jährlich viele Naturliebhaber, Berg- und Felsensteiger nach Kang, um die hohen Berge zu erklimmen.

Auf dem altertümlichen Friedhof, der der Gemeinde gegenüber liegt, gibt es sehr alte Grabsteine, auf denen historische Symbole zu sehen sind. Auf jedem Grab gibt es ein besonderes Symbol, das besagt aus welchem Stamm und welcher Berufsbranche der Verstorbene gewesen ist und ob es sich um einen Mann handelte oder aber eine Frau.

In Kang sind verschiedene Stämmea ngesiedelt. Man sagt, dass der erste Stamm, der sich dort niedergelassen hat, der Stamm Mirun aus der Gegend Sistan und Beluchistan gewesen ist.

Als Souvenirs und Reisemitbringsel dieser Ortschaft sind Berberitze, Safran, Zuckerkandis und Obst zu nennen. Hier wird auch heimisches Brot mit Kartoffeln und Bergkräuter gebacken. 

Liebe Hörerfreunde, das zweite Dorf, das wir Ihnen heute vorstellen ist Nameq. Nameq liegt 1765 m über dem Meeresspiegel und zählt zu den Gemeinden von Kaschmar. Das Klima ist in dieser Ortschaft angemessen und halb-trocken, wobei die Winter aber sehr kalt sind. Die vielen historischen Bauten aus der Zeit vor dem Islam und danach, wie der alte Friedhof, die alte Burg und die Steinmauer beweisen das Alter dieses Dorfes.

Die Bewohner sprechen Farsi mit einem heimischen Akzent und sind schiitische Muslime.

Wirtschaftlich gesehen stützt sich das Dorf auf Landwirtschaft, Viehzucht, Gärtnerei und Dienstleistungen sowie die Erzeugung von kunsthandwerklichen Produkten. Zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Produkten zählen Weizen, Gerste, Gemüse, Luzerne, Rüben und Hülsenfrüchte.

Durch das gute Klima gibt es in dieser Gemeinde viele Obstsorten wie Äpfel, Birnen, Aprikosen, Weintrauben, Pfirsiche, Nektarinen und Maulbeeren. Das Dorf Nameq liegt auf einem hohen Bergzu und ist daher von vielen hohen Gebirgen umfangt. Die Struktur ist zentriert und die meisten Häuser sind einstöckig mit einem flachen Deckboden und kleinen Fenstern. Als Baumaterial werden oft Steine, Ziegel, Rohziegel, Zement und Eisen verwendet. Die Architektur ist sehr schlicht aber trotzdem bemerkenswert.

Die hohen Berge, die grünen Weiden und auch die diversen Blumen und Heilpflanzen wie Majoran und Eibisch schaffen aus dieser Gegend eine faszinierende Landschaft, die von vielen Touristen und Reisenden besucht wird. Zu den Natursehenswürdigkeiten zählen die Felder Kale Baqi, sowie die landwirtschaftlichen Betriebe Hossein-Abad und Zaman-Abad sowie Schazdeh, Ali-Abad und Ismail-Abad.

In der Nähe von Nameq und seinen Weiden sind auch Tiere wie Füchse, Schakale, Wölfe, Hasen, Tiger und Rebhühner zu sehen. Diese Gemeinde besitzt nebenbei historische Bauten wie zum Beispiel das Mausoleum von Scheich Abol-Hassan Nameqi, Vater von Scheich Ahmad Dscham, ein iranischer Mystiker, das auf einer grünen Weide, 500 m entfernt von Nameq, liegt.

Auch die Steinmauer der berühmten historischen Burg Kamar-Qalee und die zwei antiken Friedhöfe vor und nach der islamischen Zeit, zählen zu den historischen Bauten Gegend. Es gibt auch drei Moscheen in diesem Dorf, die nach traditioneller Architektur errichtet worden sind.

Teppiche mit Kaschmirischen Blüten oder Persepolis-Motiven werden in Nameq geknüpft und diese gelten neben Milchprodukten und verschiedenen Obstsorten als wichtigste Souvenirs dieser Ortschaft.

Man kann von Kaschmar über eine asphaltierte Straße in den Ort gelangen.

Nun schließen wir unser heutiges Programm und wünschen Ihnen eine schöne Zeit. Bis zum nächsten Mal, Gott schütze Sie!