Seltene Tier- und Pflanzenarten im Iran (4 - Pallaskatze oder Manul)
Sie erfahren in diesem Beitrag mehr über Aussehen, Habitat und Gewohnheiten der Pallaskatze im Iran.

Die Pallaskatze (Otocolobus manul) gehört zu den 8 Katzenartigen, die es im Iran gibt. Diese Katze, auch Manul genannt, ist eine der seltensten und eigenartigsten Wildkatzen im Iran und auf der Welt.

Die Pallaskatze hält sich gerne in Gebieten mit dichter Vegetation auf. Aus diesem Grund aber auch wegen ihrer Zurückgezogenheit gehört sie zu Katzen, über die man wenig weiß. Das Gesicht ist breit und die Schnauze kurz. Die Ohren sind sehr kurz und rund. Sie ist etwas größer als normale Katzen, aber ihr Körper ist relativ wuchtig und die Beine sind kürzer. Der Manul (sprich Pallaskatze) hat große, fast runde Augen ähnlich einer Eule. Diese Wildkatze misst ungefähr 60 cm (ohne den 25 cm langen Schwanz) und wiegt im Durchschnitt 3,6 kg. Das Fell ist grau mit dunkelgelben Querstreifen, die in dem dichten Fell manchmal zum Vorschein treten. Aber das beste Merkmal für die Palasskatze sind eine Anzahl von schwarzen auseinander liegenden Punkten auf ihrer Stirn und auf den kleinen Ohren. Die Fellhaare sind länger und das Fell ist dichter als bei anderen Katzen. Am Bauch sind die Haare fast doppelt so lang wie an den Seiten und am Rücken. Dieses dichte Fell schützt den Manul vor der Kälte von Schnee und Eis in seinem Lebensraum.

Normalerweise lebt die Pallaskatze in gebirgigen Gebieten. Ihre kurzen Beine erlauben ihr keine schnelle Flucht vor Gefahren und Feinden. Aber sie weiß sich gut zu verstecken und außerdem ist ihr die Farbe ihres Felles ebenso bei der Tarnung behilflich. Zudem ist nicht voraussehbar, wo sie entlangzieht und wegen all der genannten Faktoren fällt es schwer, mit automatischen Kameras und Teleobjektiven ein Bild von ihr einzufangen um mehr über ihre Lage zu erfahren. Die Zahl der Bilder, die von dieser Wildkatze in verschiedenen Ländern gemacht werden konnten, ist nur sehr gering Die letzten Fotos von einer Pallaskatze im Iran wurden im Herbst des Jahres 2015 gemacht. Einer der Kameras, die die Gesellschaft zum Schutz des iranischen Gepardes im Nationalpark Sarigol im Nordosten Irans aufgestellt hat, konnte Fotos von ihr einfangen. Die Pallaskatze musterte einige Minuten lang die Kamera und entfernte sich dann wieder.

Die Pallaskatze ist Einzelgänger, hält sich versteckt und hat ein eigenes Revier. Die Fläche ihres Streifreviers umfasst 3 bis 4,5 Quadratkilometer. Meistens ist diese Wildkatze in der Nacht aktiv, manchmal aber auch am Tag oder bei Sonnenuntergang. Sie ernährt sich von kleinen Säugetieren und Vögeln und wohnt in Höhlen, Felsspalten oder in Erdlöchern, die andere Tiere angelegt haben. Gemäß Untersuchungen ist sie nach einem Jahr erwachsen. Paarungszeit ist der Winter, und die Trächtigkeit dauert 66 Tage. Anfang April und Mai kommen die Jungen zur Welt. Bei jedem Wurf sind es 3 bis 4 Pallaskätzchen.
Die Pallaskatze lebt in Zentralasien in verschiedenen Habitaten - wie Talebenen und Wüstengebieten, in Hochebenen und an Felsenabhängen. Ihr Verteilungsgebiet reicht von den Ostküsten des Kaspischen Meeres ,Turkmenien, Usbekistan, Tibet, bis in die Mongolei und von Iran bis nach Afghanistan und Nordkaschmir. Sie wurde auch im Südkaukasus gesichtet. Iran ist der westlichste Teil des Verteilungsgebietes. Das bekannteste und größte Gebiet im Iran, wo dieses scheue Tier lebt, ist die Provinz Nord-Chorassan im Nordosten Irans. Das Schutzgebiet Sarigol und die umliegende Gegenden bieten der Pallaskatze einen sicheren Lebensraum. Früher hat man das Tier aus der Ferne für ein Leopardenjunges gehalten und aus Angst vor dem Muttertier nicht gewagt sich ihm zu nähern. Die Einheimischen haben die Pallaskatze auch Gorbeh-e Zard - gelbe Katze - genannt. In den letzten Jahren sind Individuen dieser Wildkatze auch in Zentral- und in Nordwestiran gesichtet worden. Zum Beispiel in der zentral gelegenen Provinz Semnan.

Die iranische Pallaskatze im Iran läuft Gefahr Opfer von Hunden, die Tierherden behüten, zu werden. Eine noch größere Gefahr für die fleischfressenden Tiere in der freien Natur, insbesondere für kleinere Wildkatzen bildet die Zerstörung ihrer Lebensräume. Dürre und Mangel an Beutetieren bereiten der Pallaskatze Probleme. Außerdem machen einige Opportunisten Jagd auf diese kostbare Tierart. Sie fangen Pallaskatzen ein und versuchen sie auf dem Schwarzmarkt als Haustier zu verkaufen. Manchmal handelt es sich dabei um Muttertiere. Durch dieses Vorgehen bringen die Tierfänger auch das Leben der jungen Pallaskatzen in Gefahr. Denn selbst wenn das Muttertier wieder freigelassen wird, so wagt es sich nicht an den Ort zurück, wo die Jungen zurückgeblieben sind und es besteht ernsthafte Todesgefahr für ihren Nachwuchs.

Angesichts der Aktivitäten von Tierfängern, gehen die Verantwortungsträger für Umweltfragen und die Wildhüter in der Islamischen Republik Iran entschieden vor. Außerdem erwarten sie von den Einheimischen, die im Grunde die besten Wildhüter sein können, sofort zu melden, falls sie Verdacht schöpfen, dass jemand auf der Jagd nach freilebenden Tieren, wie die Pallaskatze ist. .