Jul 14, 2017 16:24 CET
  • Iranische Dörfer, ihre Attraktionen und Wunder, Teil 33

Im Namen Gottes und einem schönen guten Tag an unseren lieben Hörerfreunde! Wir sind heute mit einer neuen Folge der Beitragsreihe „Iranische Dörfer, ihre Wunder und Attraktionen“ für Sie da.

Heute wollen wir Ihnen das Dorf „Awan“ aus der historischen Gegend Rudbar-Alamut in der Provinz Qazvin vorstellen.

Ein schönes Dorf, das im Elburz-Gebirge und am faszinierenden See „Awan“ liegt. Bleiben Sie also bis ans Ende der Sendung dran!

Die Ortschaft „Awan“ im Nordosten der Provinz Qazvin ist 80 km entfernt von der gleichnamigen Provinzhauptstadt. Im Sommer herrscht dort ein gemäßigtes Klima und im Winter ist es kalt. Awan soll so viel bedeuten wie „Quelle von fließendem Wasser“ und da in dieser Gegend sehr viele Wasserquellen vorhanden sind, ist das ein passender Name für diese Ortschaft. Die Gemeinde „Awan“ ist ein Dorf mit einer dicht bebauten Gebäudestruktur. Die Bewohner sind schiitische Muslime und sie sprechen die Persische Sprache mit ihrem eigenen Dialekt.

Die alten Häuser sind aus Rohziegel, Lehm, Holzbalken und Steinen erbaut worden. Bei den neuen Häusern verwendet man moderne Materialien. In Awan hängt die Wohnstruktur eines Hauses wie in vielen anderen Dörfern vom Beruf des Hausbesitzers ab. Sie besitzen normalerweise einen sehr großen Hof und Räume wie Wohnzimmer, Gästezimmer, Küche, Terrasse, Lager für landwirtschaftliche Produkte, kleine Beete und einen Stall.

Wirtschaftlich gesehen gibt es dort Landwirtschaft und Viehzucht. Grundstücke und eine geeignete Bewässerung sind in dieser Gemeinde ausreichend vorhanden. Die wichtigste Wasserversorgungsquelle ist der Fluss Awan, der am Berg „Kheschtschal“ entspringt. Sein Wasser wird zugleich für die Bewässerung der Felder benutzt. Der See „Awan“ im Süden des Dorfes gilt als eine weitere Wasserquelle.

Die Ackerfelder dieser Ortschaft liegen jeweils im Süden der Gemeinde. Zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Produkten zählen: Weizen, Gerste, Kirschen, Weichseln, Äpfel, Erbsen, Walnüsse, Trauben und Viehfutter.

Die Viehzucht wird immer noch nach der alten Tradition betrieben. Die Tiere werden alle getrennt von den Wohnhäusern im Süden des Dorfes gehalten.

Manche Bewohner beschäftigen sich mit Handarbeiten wie Teppichknüpfen, um ihre finanziellen Bedürfnisse decken zu können.

Viele Bewohner sind auch in der Barit-Mine tätig. Da aber dieses Bergwerk nicht leicht erreichbar ist, wird nur im Sommer dort gearbeitet.

Im Dorf Awan gedeihen viele Pflanzen und Bäume wie: Weiden, Weichsel- und Kirschbäume, Sanddorn, Haselnuss-, Walnuss-, Birnbäume sowie Rebstöcke und auch Heilpflanzen wie Lakritze. Neben der Flora gibt es auch Fauna. Es leben dort Braunbären, Wölfe, Schakale, Luchse, Adler, Eulen und Rebhühner. Angesiedelte Federtiere sind zudem der Specht, Raben, kleine Vögel, aber auch Zugvögel wie Enten, Gänse und Flamingos.

Auch Wassertiere wie Lachs, Karpfen und der Hecht sind in den Gewässern dieser Gegend zu sehen.

Liebe Hörerfreunde, wie wir schon zu Beginn der Sendung erwähnt haben, ist der See Awan der größte und schönste See der Provinz Qazvin. Er liegt zwischen den vier Dörfern: Awan, Warbon, Zawar-Dascht und Zar-Abad. Der See ist 325 Meter lang, 275 m breit und 70 tausend qm groß. Er liegt 1800 Meter über dem Meeresspiegel und ist ein bis 20 Meter tief. Das Wasser ist süß und sammelt sich durch die Quellen unter dem See oder auch durch Regenwasser. Da die Quellen unter dem Wasser immer aktiv sind, ist das Gewässer immer klar und sauber. Das überschüssige Wasser des Sees bildet einen kleinen Fluss, der den Dorfbewohnern zur Bewässerung für ihre Ackerfelder dient. Im Sommer ist der Awan-See ein Ort zum Fischen, Schwimmen und Bootfahren. Im Herbst ist er ein Bleibeort für Zugvögel darunter Schwäne, Gänse und Enten. Im Winter dann friert die gesamte Oberfläche des Sees.

Der Awan-See zieht jährlich während der Urlaubszeit und im Sommer viele Reisende an. Durch die Anwesenheit der Touristen eröffnen sich den Dorfbewohnern neue wirtschaftliche Chancen. So z.B. vermieten viele der Bewohner ihre Häuser an die Besucher und verdienen sich somit einen Teil zu ihrem Lebensunterhalt dazu. Andere Touristen wiederum schlagen am See ihre Zelte auf und verbringen dort einige Tage.

Liebe Hörerfreunde, das Dorf Awan hat nicht nur natürliche Sehenswürdigkeiten. Die wunderschöne Burg Alamut, die eine Zeitlang als Zentrum des Aufstandes von Hassan Sabah und den Ismaeliten galt, ist ein historisches Glanzstück dieser Gegend.

Der Gipfel „Kheschtschal“ ist eine weitere natürliche Attraktion dieser Gemeinde. Dieser Gipfel liegt 4150 m über dem Meeresspiegel und ist die höchste Erhebung dieser Provinz. Kheschtschal ist wegen seiner unberührten Natur, seiner geografischen Lage und der diversen Pflanzenbedeckung ein Ort, der jährlich von vielen Touristen und Bergsteigern aufgesucht wird.

In der nächsten Sendung werden Sie eine weitere Ortschaft in Iran kennen lernen, bis dahin, Gott schütze Sie!