Jul 23, 2017 07:23 CET

Zu den Greifvögeln Irans gehört der Adlerbussard - Bueto rufinus- Er wird in der Landessprache Saargapeh Mamuli genannt. Die Farbe dieses Vogels kann sehr unterschiedlich sein. Er ist aber an seinem Verhalten und an seinem kurzen Hals und der Sitzstellung zu erkennen. Der Adlerbussard wurde wegen seiner Gefährdung im Iran unter Naturschutz gestellt.

seltene Tier- und Pflanzenarten im Iran

Der Bueto rufinus - Adlerbussard - erreicht eine Körperlänge von 51 bis 71 cm und  hat eine Flügelspannweite von 110 bis 130 cm. Er zählt zu den Raubvögeln mittlerer Größe. Diesen Bussard erkennt man besser, wenn man ihn  beim Flug beobachtet.  Das Gefieder von erwachsenen Adlerbussarden kann sehr unterschiedliche Farben aufweisen.  Generell ist es dunkelbraun, an der Unterseite der Flügel jedoch hellbraun mit zahlreichen weißen Flecken am Bauch.  Auf der Unterseite sieht man auch  einen breiten dunklen Streifen im oberen Abschnitt der Schwingen zu beiden Seiten vom Flügelansatz ausgehend. An den Fängen fehlt das Gefieder und sie sind blassgelb.  Die Farbe des Rumpfgefieders  ist hell-  bis dunkelbraun . Die Spitzen der Handschwingen  sind dunkelbraun. Im Gegensatz zu den Adlern ist der Hals des Adlerbussards kurz. 

 

 Weibchen und Männchen ähneln einander. Allerdings ist das Weibchen etwas größer und das Braun des Gefieders auf dem Rücken ist etwas intensiver als beim Männchen.  Das Brustgefieder ist dagegen heller und trägt dunkle Streifen. Der Adlerbussard  hat braune oder honigfarbene Augen und der Schnabel ist in der Regel schwarz. Er wiegt zwischen 500 bis 700 g.

Saargapeh - Adlerbussard

 

Der Saargapeh, wie der Adlerbussard im Iran heißt, kann mit ausgebreiteten Flügeln in großer Höhe und für längere  Zeit durch die Luft segeln,  wenn die Spitzen seiner Schwungfedern nach oben umgebogen sind und er den Schwanz gespreizt hält.  Dabei hält er den rechten  Flügel ein wenig höher gerichtet als den linken. Allerdings ist sein Flug relativ schwerfällig und langsam. Manchmal flattert er auch auf der Stelle. Auf seine Beutetiere stürzt er sich aus geringer Höhe.  Es sind kleine Säugetiere wie Mäuse und Maulwürfe oder junge Hasen. Aber er ernährt sich auch von Aas.  Manchmal lauert er von Bäumen aus auf ein Beutetier. Dann kann es sein, dass er stundenlang auf diese Weise auf der Lauer sitzt.

 

Der Adlerbussard beansprucht ein eigenes Areal für sich und hat in der Regel nur ein Weibchen, mit dem es bis ans Lebensende zusammenbleibt.  Eine solche Dauerbeziehung ist normalerweise in der Wildnis selten bei Tieren zu beobachten.  Wenn die Paarungszeit herannaht, zieht das Männchen durch Schauflüge die Aufmerksamkeit des Weibchens auf sich. Es steigt in die Höhe. macht dauernd Wendungen und vollführt Kreise in der Luft.  Zwischen März und Mai baut das Pärchen ein Nest für seine Jungen. Dafür sucht es sich einen hohen Baum aus,  bevorzugt am  Waldrand und mit einer  dreifachen Astgabelung.  Die breite Plattform des Nestes wird aus dünnen Zweigen angelegt und dann mit frischen Pflanzen "wattiert" . Das Weibchen legt 2 bis 4 Eier in das Nest und nach einer Brutzeit von 33 bis 38 Tagen schlüpfen die Küken aus. Das Weibchen bleibt  drei Wochen lang im Nest und behütet die Küken unter ihrem Gefieder, während das Männchen auf Nahrungssuche geht.  Das Federkleid der jungen Adlerbussarde ist 50 bis 60 Tage nach dem Ausschlüpfen vollständig , aber die Jungen werden noch weitere 6 bis 8 Wochen von den Eltern gefüttert. Erst mit drei Jahren ist das Fortpflanzungsalter erreicht. Der Vogel wird normalerweise bis zu 25 Jahre alt. 

 

 

Das Verteilungsgebiet des  Adlerbussards  ist groß.  Er ist auf den Inseln des Atlantischen Ozeans und in allen östlichen Gebieten Europas, im Norden Asiens und in Zentralasien und selbst in Japan das ganze Jahr über  anzutreffen.  In anderen Gebieten ist die Population geringer oder sie leben dort als Zugvögel.  Manchmal brüten sie in nördlicheren Längern  ihren Nachwuchs aus und treten dann eine lange Reise in den Süden an, wo sie den Winter in  Afrika, auf der Arabischen Halbinsel, in  Indien,und auf dem Hindukusch verbringen. Sie schließen sich normalerweise  für ihre Flüge  in andere Breiten zu einer Gruppe zusammen. 

 

Habitat  der Adlerbussarden (Brutplätze - gelb, Winterbleibe - blau, ständige Bleibe - grün) 

Im Iran leben die Adlerbussarde im Norden, Nordwesten und Westen. Es sind in der Mehrheit Zugvögel, die aus Russland kommen und hier  den Winter verbringen. Eine kleine Population ist an den Südküsten des Kaspischen Meeres fest angesiedelt. Die Adlerbussarde bevorzugen entlegene Vorgebirge, dichte Waldgebiete und Ackerfelder. Sie bauen sich ihr Nest auch an den Küstenfelsen.  Die wichtigsten Faktoren, die das Leben dieser Vogelart im Iran bedroht, sind ungeeignete Ernährung, übermäßige Hitze oder Kälte sowie Krankheiten.  Die Behörden, die für den Erhalt der Fauna und Flora in freier Wildnis verantwortlich sind, und Umweltaktivisten  sind um den Schutz und Erhalt dieser Vogelart im Iran bemüht. 

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