Seltene Tier- und Pflanzenarten im Iran (23 - Kaspische Forelle)
Einer der wertvollsten Fische im Kaspischen Meer ist die Kaspische Forelle. Sie gehört zu den Knochenfischen aus der Familie der Lachsfische und ist für die Ökologie und den Fischfang im südlichen Teil des Kaspischen Meeres von Bedeutung. Leider ist diese Fischart inzwischen vom Aussterben bedroht. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über sie und die Gefahren, denen sie ausgesetzt ist.

Die Forelle ist weit verbreitet auf der Welt. Sie bevorzugt kältere oder gemäßigte Gebiete als Lebensraum und zählt daher zu den Kaltwasserfischen. Diese Lachsfische fallen unter den Sammelbegriff Salmo. Die Kaspische Forelle - Salmo Trutta caspius - ist eine der circa 30 verschiedenen Salmo-Arten und wird in der Zoologie als Beispiel für Meerforellen betrachtet. Der Fisch ist relativ groß und hat einen langgestreckten spindelartigen Körper und ein spitz zulaufendes Maul. An den Flanken ist der Körper hell aber auf dem Rücken und dem Schädel dunkelgrau. Der obere Abschnitt des Körpers ist mit unregelmäßigen dunklen Flecken getupft. An der Seitenlinie werden 133 bis 170 Schuppen gezählt.

Im Zeitraum 1940 bis 1950 wurde bei der Kaspischen Forelle noch eine Körperlänge von bis zu 130 cm gemessen und das Gewicht betrug 5 bis 30 kg. Aber heute erreicht Salmo Trutta caspius höchstens eine Länge von 70 bis 90 cm und ein Gewicht von circa 8 bis 9 kg. Die Lebensdauer beträgt 3 bis 6 Jahre und man hat bislang beim Fang noch kein Exemplar gefunden, das älter als 6 Jahre gewesen wäre. Im Norden des Kaspischen Meeres werden diese Lachsfische nur selten gesichtet . Zum Laichen wandert die Kaspische Forelle in der Regel in die Flüsse Terek in Nordkasachstan, Kura in der Republik Aserbaidschan und Sepidrud in Nordiran. Sie laicht bei Temperaturen zwischen circa 3 bis 13 Grad Celcius.

Das Laichen erfolgt in geringer Tiefe auf sandigem oder kieseligem Boden. Die Laichzeit beginnt im Oktober und geht Anfang Januar zu Ende. Der Fischlaich bleibt am Grund liegen und wird von dem Lockersediment bedeckt. Es liegen drei Entwicklungsstadien bei dieser Forellen vor: das Embryonalstadium , das Stadium als Larve und das Stadium als Jungfisch. Das Embryonalstadium dauert circa 30 bis 50 Tage. Die geschlüpften Larven leben anfangs im Fluss. Sie wachsen im ersten Lebensjahr schnell heran. Das Endstadium ihrer Entwicklung beginnt jedoch erst im freien Meer und nach Verlassen des Flusses.
Auch wenn die Weltnaturschutzunion IUCN die Kaspische Forelle noch nicht wegen geringerer Verteilung auf die rote Liste gestellt hat, so steht diese Fischart dennoch inzwischen auf der roten Liste der gefährdeten Arten einiger Anrainerländer dieses Meeres, darunter der Islamischen Republik Iran. Die aktuelle Zahl der Exemplare dieser Fischart zeigt deutlich, dass ihr Leben in Gefahr geraten ist. Laut Berichten über den Forellenfang wurden von 1936 bis 1939 noch 62 Tonnen pro Jahr gefangen, aber heute ist die Fangmenge leider viel geringer.

Es gibt nach Expertenansicht mehrere Ursachen dafür, dass die Kaspische Forelle in Gefahr geraten ist. Der wichtigste Grund ist die unkontrollierte und unerlaubte Jagd auf diesen Fisch, was erheblich zur Abnahme diese Fischressourcen beigetragen hat; dies insbesondere deshalb weil die meisten Exemplare in den Flüssen und während der Laichzeit gefangen werden. Eine weitere große Bedrohung für die Kaspische Forelle ist die Verschmutzung der Flüsse und des Meeres speziell durch ölhaltige Stoffe.
Die Besorgnis um den anhaltenden Rückgang der Kaspischen Forelle hat die regionalen Staaten veranlasst, an Gegenmaßnahmen zu denken. Experten haben vorgeschlagen, die Zahl der Jungfische durch künstliche Vermehrung zu vergrößern - eine wichtige Methode zur Wahrung von Arten, für die es an geeigneten natürlichen Bedingungen für die Fortpflanzung mangelt. Ein weiterer Weg besteht darin, zu verhindern, dass Schmutzstoffe in das Kaspische Meer gelangt . Auch muss der Fang der Kaspischen Forelle eingedämmt werden und ist die illegale Jagd auf diesen Fisch zu unterbinden. Natürlich erfordern solche Maßnahmen als erstes eine entsprechende Zusammenarbeit aller Anrainerstaaten.
