Auf den iranischen Inseln im Persischen Golf (6 - Hormus)
Hormus ist eine kleine Insel, die zum Landkreis Qeschm gehört. Diese Insel ist zwar klein, aber dennoch anziehend für Touristen. Es heißt sogar, dass man sie im Leben mindestens einmal besucht haben muss.
Wenn es über dem Persischen Golf nicht stürmt und das Wasser ruhig ist, kann man schnell mit einem Motorboot von der Insel Qeschm in circa einer halben Stunde auf die Insel Hormus rübersetzen.
Von der Hafenstadt Bandar Abbas an der Festlandküste braucht man etwas mehr als eine halbe Stunde. Dafür gibt es aber immer Fähren, die für die Inselbesucher und die gastfreundlichen Inselbewohner zwischen Hormus und dieser Stadt verkehren.
Die Insel Hormus gehört zur Provinz Hormozgan und liegt in der Meeresenge von Hormus. Die Insel Hormus ist im Grunde ein Salzdom und setzt sich aus Salz- und Gipsgestein und Brocken von Sedimentgesteinen und Vulkangestein zusammen. Hormus ist ungefähr 42 Quadratkilometer groß . Die Entfernung zu Bandar Abbas beträgt 8 km. Das Besondere an dieser Insel sind die schönen Gesteine und Mineralien, die Korallenriffe und die Felsenküste und Meereshöhlen sowie die Pflanzen und Tiere dieser Insel. Es gibt auch einige Spuren der Vergangenheit und Zivilisation auf Hormus.

Während der Bootsfahrt von Qeschm nach Hormus sind von weitem Berge in gelber, weißer und roter Farbe zu sehen. Unter ihnen befindet sich im Süden der Insel Hormus ein roter Berg mit einer Höhe von an die 200 m, den die einheimische Bevölkerung Gelak nennt.

Die Oberfläche der Insel Hormus setzt sich aus Sedimentschichten und Vulkangestein zusammen . Außerdem kommen in einem großen Teil der Insel Hügel aus Salzgestein vor. Oftmals lässt sich dieses Salz als Speisesalz verwenden. Der höchste Punkt der Insel liegt 186 m über dem Meeresspiegel. Der größte Durchmesser der fast runden Insel beträgt 8 km. Für die Geologen gilt die Insel Hormus, wegen dem unterschiedlichen Böden und Gesteine, die es aufweist und der großen Vielfalt als geologisches Paradies.

Ursprünglich war Hormus der Name eines wichtigen Hafens an der Mündung des Minab-Flusses in den Persischen Golf. Die heutige Stadt Minab wurde auf den Trümmern dieser alten Hafenstadt errichtet. Das alte Hormus erfreute sich vor Beginn des Mongoleneinfalls eines blühenden Handels. Nach dem Angriff der Mongolen um 1320 zogen sich die Einwohner der Stadt zuerst nach Qeschm zurück und siedelten dann nach Hormus um. Sie bauten dort eine Stadt und nannten sie in Andenken an ihre frühere Heimatstadt Hormus. Im Laufe der Zeit ging der Name dann auf die ganze Insel über. Die neue Stadt Hormus auf der Insel Hormus erlebte einen derartigen Aufschwung, dass sie zwei Jahrhunderte später und bis zu der Besatzung durch die Portugiesen Verwaltungszentrum des Persischen Golfes war. Im Jahre 1622 hat der Abbasidenkönig Schah Abbas die Insel Hormus und die Südküsten Irans am Persischen Golf wieder aus der Hand der Portugiesen befreit. Er zerstörte die Städte Hormus und Gamron . Anstelle von Gamron ließ er die Hafenstadt Bandar Abbas errichten, die heute noch so heißt.
Die Meeresenge von Hormus ist einer der wichtigsten internationalen Wasserstraßen. Gemäß Statistiken erfolgte mindestens 88 Prozent des saudischen und 90 Prozent des iranischen und 98 Prozent des irakischen Erdölexportes über diese Meeresenge. 99 Prozent des Erdöls der Vereinigten Emirate und ebenso 100 Prozent des Erdöls von Kuwait und Katar werden über diese Wasserstraße ins Ausland verschifft. Insgesamt geehen werden 90 Prozent der Erdölausfuhr der Anrainerstaaten am Persischen Golf mit Öltanker über diesen Seeweg abgewickelt.

Hormus ist eine geheimnisvolle Insel. Vielleicht gibt es woanders kaum noch etwas Ähnliches. Nur die Japaner kennen ein ähnliches Landschaftsbild von ihrer zweitgrößten Insel Hokkaido. Die farbigen Böden von Hormus machen diese Insel sehenswert. Gemäß Studien lassen sich 85 Farben unterscheiden: rot, gelb, hellblau, grün, braun, weiß, grau, silbern - goldfarben, orangefarben, rosa usw. Diese Farben gehen auf vorhandenes Eisenoxid, Salz und vulkanische Ablagerungen zurück. Die Einwohner benutzten die rote Erde bei der Zubereitung einer bestimmten Fischart. Dabei ist diese rote Erde das einzige natürliche Kapital in ihrem Besitz. Sie ist wirtschaftlich wertvoll und wird bei der Herstellung von Farben, Glas- und Keramik, Beton und Zement und Kosmetikartikeln verwendet.

Es gibt auf der Insel Hormus auch Hämatit als Kristalle oder nierenförmiges Aggregat und Magnetit. Diese Mineralien enthalten Eisenoxid. Die rote Erde von Hormus ist schon immer wirtschaftlich von hohem Wert gewesen und in den letzten zwei Jahrzehnten sind Tausende Tonnen von dieser Erde abgebaut worden. Circa 70 Prozent der roten Erde von Hormus enthält Eisenoxid.
Auch wenn Hormus besonders wegen seiner roten Erde bekannt ist, so begegnen wir doch auch überall der weißen Farbe. Es ist das Weiß von Salz. Wenn jemand seine Hand in das Wasser eintaucht, das sich hier und dort auf der Insel angesammelt hat oder über den Boden fließt, bildet sich sofort eine dünne Lage Salz auf der Haut und dies zeigt den hohen Sättigungsgrad von Salz in diesem Wasser. Dieses kleine geologische Juwel im Persischen Golf - die Insel Hormus - bildet in Wahrheit einen Salzdom und überall auf der Insel findet man kristallisiertes Salz. Im Süden der Inselsind sind sogar sehr große Salzkristalle zu sehen.
Zu den Sehenswürdigkeiten der Insel Hormus gehört die Morphologie die durch Abtrag entstanden ist und in kleinerem oder größerem Format Flächen herausgebildet hat. Elahe Namak ist einer der sehenswürdigen Punkte auf der Insel. Es handelt sich um einen mehrfarbigen Berg aus Salzgestein mit schön geschliffenen Flächen, zu dessen Füßen Wasser in ein orangenfarbenes Becken fließt und dessen Plätschern die Stille des Ortes unterstreicht.

Seit einigen Jahren kommen Touristen zu diesem Salzberg. Man kann sich mit dem Motorrad oder dem Auto in die Nähe bringen lassen und ist dann zu Fuß in einigen Minuten da.
Im nächsten Teil werden Sie noch mehr über die Insel Hormus erfahren.