Ramadan - der Monat Gottes (7)
Der Mensch kann sich durch gute Eigenschaften und ein konstruktives Verhalten den Weg zum Großen Glück ebnen. Die würdigen Diener Gottes weisen eine gute Art im Umgang mit anderen auf. Ein Merkmal dieser guten Art ist ihre Bescheidenheit. Wenn sie von Unwissenden beschimpft werden, bleiben sie bescheiden und verhalten sich großmütig und charaktervoll.
Im Monat Ramadan spüren wir , wie schön es ist zu glauben. Der Monat Ramadan ist der Monat der Wachsamkeit und der Lobpreisung Gottes. Die besten Momente für Bittgebete und die Bitte um Vergebung sind die erleuchteten Augenblicke beim Abschluss des Fastentages und die himmlische Zeit vor dem Aufruf zum Morgengebet. Wir hoffen, dass alle werten Fastenden durch die spirituelle Verbindung zu Gott, geistig und seelisch eine Veränderung in sich und ihrem Verhalten spüren.
Der Mensch kann sich in Wahrheit durch gute Eigenschaften und ein konstruktives Verhalten den Weg zum Großen Glück ebnen, . Die würdigen Diener Gottes weisen eine gute Art im Umgang mit anderen auf. Ein Merkmal dieser guten Art ist ihre Bescheidenheit. Wenn sie von Unwissenden beschimpft werden, bleiben sie bescheiden und verhalten sich großmütig und charaktervoll. In der Sure 25 steht in den Versen 63 bis 66 , dass sie nicht stolz einherschreiten und wenn Ignoranten sie unhöflich ansprechen, so sagen sie nur "Friede".
Wenn der Mensch die Welt und alles in ihr als Manifestation der Allmacht und Allweisheit Gottes versteht, dann wird er niemals den anderen hochmütig begegnen. Der bescheidene Gottgläubige wird, wenn er Vorzüge bei sich beobachtet, diese dankbar als Barmherzigkeit und Gnade Gottes betrachten. Imam Ali (Friede sei mit ihm) sagt: "Drei Dinge rufen die Liebe der anderen hervor: Religiosität, Bescheidenheit und Großzügigkeit. "
Die Bescheidenheit eines Menschen gibt oftmals anderen den Impuls, sich der Wahrheit und der Rechtschaffenheit zuzuwenden.
Bescheidenheit ist natürlich etwas ganz anderes als Unterwürfigkeit und Selbstdemütigung. Gemäß Imam Ali (F) fühlt der Gläubige sich nicht minderwertig sondern stark, auch wenn er bescheiden bleibt. Das ist etwas ganz anderes, als wenn jemand sich aus Schwäche oder dem Gefühl der Abhängigkeit bescheiden oder besser gesagt unterwürfig verhält.Letzteres führt zur Selbsterniedrigung und geht mit dem Gefühl der Minderwertigkeit einher. Wahre Bescheidenheit geht aus dem Respekt vor den anderen und der Selbstachtung hervor. Wenn der Mensch fühlt, dass er ein guter Diener Gottes ist und weiß, dass er Gott ergeben handelt, wenn er bescheiden ist, dann verspürt er in Wahrheit innere Erhabenheit und Größe.
Für unseren heutigen Abschnitt über den Koran haben wir den Vers 132 der Sure Taha - Sure 20 ausgesucht:
وَأمُر أَهلَکَ بِالصَّلاةِ وَاصطَبِر عَلَیها ۖ لا نَسأَلُکَ رِزقًا ۖ نَحنُ نَرزُقُکَ ۗ وَالعاقِبَةُ لِلتَّقویٰ."
"Und befiehl deinen Angehörigen, das Gebet (zu verrichten), und sei beharrlich darin. Wir fordern keine Versorgung von dir; Wir versorgen dich. Und das (gute) Ende gehört der Gottesfurcht."
In diesem Vers wird der Prophet angewiesen , seine Familie zum täglichen Ritualgebet anzuhalten. Im täglichen Gebet spricht der Mensch zu Gott: Wir dienen nur Dir und wir suchen nur bei Dir Beistand
Iyaka naabudu wa iyaka nastain
In Wahrheit stillt das tägliche Gebet das natürliche Bedürfnis nach Schutz bei einer höheren Macht. So wie ein Kind bei seiner Mutter Schutz sucht und der Schwache bei einem Starken, sucht der Mensch während des Gebetes bei dem Allmächtigen Gott und geliebten Schöpfer Schutz, um innere Ruhe zu finden.
Das tägliche Ritualgebet ist einer der gottesdienstlichen Gebote. Würdig ausgeführt, verbindet dieses Ritual die Seele des Betenden mit den himmlischen Sphären und lässt den Betenden aus der materiellen in die immaterielle Welt hinaufsteigen. Gott unterstreicht in dem obigen Vers das Gebet. Das Gebet ist für den Menschen selber gut. Gott braucht es nicht. Er braucht von keinem eine Versorgung, geschweige denn das Gebet. Gott ist auf nichts angewiesen. Wir sind es, denen das Gebet nützt. Gott braucht niemanden und nichts, aber alle brauchen seine Gnade und sind auf Seine Gaben angewiesen. Gott hat es zur Pflicht gemacht, dass die Menschen ihn anbeten, damit sie Grundsätze der Moral und Seine Gebote beachten und sich von Hässlichem fernhalten. Es geht nur darum, dass die Menschen durch ihr Gott-Dienen Gott näher kommen, den Weg zur Vervollkommnung gehen und sich vor dem Schlechten hüten, . Der Nutzen des Gebetes kommt also dem Menschen selber zugute.
Wenn der Prophet, das Vorbild der Muslime, hier angewiesen wird seine Angehörigen zur Verrichtung des Gebetes anzuhalten, können wir daraus auf die große Verantwortung von Eltern für die spirituelle Erziehung ihrer Kinder schließen. Wenn die Familien Gott-orientiert sind, wird auch die Gesellschaft auf Gott ausgerichtet. In einem Wort des Propheten heißt es: "Wisset! Ihr alle seid Wächter und alle sind gegenüber denen, die die Aufgabe haben sie zu hüten, verantwortlich. Der Vorsteher der Islamischen Regierung ist der Hüter der Menschen und trägt ihnen gegenüber Verantwortung. Der Mann ist der Hüter seiner Familie und gegenüber ihr verantwortlich. Auch die Frau ist Hüter der Familie, des Ehemannes und der Kinder und ihnen gegenüber verantwortlich."
Abschließend wieder einige Empfehlungen für die Ernährung im Monat Ramadan, speziell die Nahrung für das Sahari - die Speise kurz vor Beginn des nächsten Fastentages.
Wer keine Sahari-Speise zu sich nimmt, dessen körperlichen und geistigen Kräfte lassen nachmittags nach. Beim Sahari ist darauf zu achten möglichst keine Einfachzucker zu dieser Mahlzeit zu sich zu nehmen, denn dass äußert sich gegen Mittag mit einem Gefühl der Schlappheit.
Dr. Mazaheri, Leiter der wissenschaftlichen Gesellschaft für Nahrung und Ernährung im Iran empfiehlt zum Sahari rohes oder gekochtes Gemüse und den Verzicht auf kohlensäurehaltige Getränke. Gemüse absorbiert im Verdauungsapparat das Wasser, verbindet sich mit ihm zu einer geleeartigen Substanz, die das Wasser speichert so dass der Fastende weniger Durst verspürt. Zum Sahari sollte man eine warme Nahrung zu sich nehmen, die nicht zu süß und nicht zu fettig ist. Um Hunger vorzubeugen sollte Nahrung mit Mehrfachzuckern wie Kartoffeln, kleiehaltiges Brot, Gerste, Reis und Hülsenfrüchte anstelle von Nahrung mit Einfachzucker treten.
Süße und salzige oder sehr fettige Speisen verursachen einen größeren Durst tagsüber. Als Gemüse werden frische Küchenkräuter und Salatblätter empfohlen. Empfehlenswert ist auch Joghurt. Geeignet sind für das Sahari auch alle Reisgerichte, d.h. Reis gemischt mit Gemüse oder Hülsenfrüchten zusammen mit etwas Hühner, Hammel oder Rindfleisch, Fisch , und alle Arten von Gulasch die nicht fettig sind.
Dr. Mazaheri fügt hinzu : "Man sollte auch das Essen weniger salzen, Joghurt wird empfohlen, wenn man zum Sahari weder Fleisch noch Salat isst. Wenn man keinen Reis isst, dann kann man auch Saures zu sich nehmen, wie Zitronensaft. Empfohlen als Beilage werden auch Oliven. Wenn zum Sahari Salat gegessen wird, sollte er mit Olivenöl angerichtet werden. Am besten ist ein Gemisch von Salatblättern, Gurken, Tomaten und Weizensprossen."
Wer zuckerkrank ist kann - nach ärztlicher Beratung, etwas Süßes wie Honig oder getrocknete Maulbeeren zum Sahari-Essen zu sich nehmen. Wichtig ist, dass wir beim Essen vor Beginn des Fastentages nicht nur darauf achten, was wir essen, sondern auch darauf Acht geben, dass wir unser Essen auf rechtmäßigem Wege erworben haben, dass es Hilal ist. Dann werden auch die Gebete vor Beginn des Fastentages den Menschen innerlich läutern.
Es heißt, das der dritte Abbasidenkalif Mehdi Abbasi, einer Person namens Scharik Qasi das Richteramt vorschlug. Aber Scharik Qasi betrachtete es als nicht richtig, diesem Kalifen zu dienen. Da sagte Mehdi Abbasi: "Du kannst dich zwischen drei Dingen entscheiden: Entweder du wirst Richter, oder du wirst Lehrer meiner Kinder oder wir essen eine Mahlzeit zusammen." Scharik dachte eine Mahlzeit mit dem Kalifen zu essen, sei nicht so schlimm. Also nahm er an einem Mahl des Kalifen teil und bekam köstliche Speisen vorgesetzt. Doch dieses Mahl veränderte ihn so sehr, dass er entgegen seiner vorherigen Ansicht, sowohl der Richter des unrechtmäßigen Kalifen wurde als auch der Lehrer seiner Kinder. Eines Tages stritt sich Scharik mit dem Zahlmeister des Kalifen um sein Gehalt. Da sagte der Zahlmeister: "Hast du mir denn eine Ladung Weizen verkauft, dass du mich so bedrängst?" Da sagte Scharik: "Bei Gott, ich habe etwas viel wichtigeres als eine Ladung Weizen verkauft - ich habe meine Religion verkauft!"