Lotsen zum göttlichen Hafen (und ihre Politik) (70)
Im Laufe der beiden letzten Teile haben wir Worte des Propheten und einiger der Imame aus seinem Hause über Imam Mahdi (F) angeführt. Wir werden nun weitere Hinweise darauf bringen, woran der 12. Imam zu erkennen sein wird.
Abu Hamza Thumali hat von Imam Baqir (Friede sei ihm) wie folgt überliefert: „Der Aufstand unseres Aufständigen gehört zu den Dingen, die ganz sicher geschehen werden und die Gott mit Seinem Willen festgelegt hat. So wird jeder, der an dem was ich sage, zweifelt, Gott im Zustand des Gott-Unglaubens begegnen.“ Dann fügte Imam Baqir hinzu: „Mein Vater und meine Mutter seien jenem geopfert, der den gleichen Namen trägt wie ich und mein Nachfahre in siebter Generation ist. Er wird die Erde anfüllen mit Gerechtigkeit, so wie sie mit Unrecht und Unterdrückung angefüllt wurde. So wird jeder, der in der Zeit, in der er erscheint, an ihn glaubt, wie jemand sein, der an Mohammad und Ali glaubt. Dann steht (die Einkehr in) das Paradies für ihn verbindlich fest. Jeder aber, der nicht an ihn glaubt und sich ihm nicht unterwirft, für den wird Gott das Paradies verbieten und seine Bleibe wird im Feuer der Hölle sein, und wie schlimm ist diese Bleibe!“
Zu der schiitischen Lehre gehört unzuertrennlich der Glaube an die 12 Imame aus dem Hause des Propheten. Daher hat Imam Baqir (F) gesagt, dass jemand, der an das Erscheinen Imam Mahdis (F) glaubt und sich ihm ergibt, wie jemand ist, der an die Sendung des Propheten (Gottes Segen sei auf ihm und Friede seinem Hause) und an das Imamat (die Statthalterschaft) Imam Alis (Friede sei mit ihm) glaubt. Die Worte Imam Baqirs (F) sind außerdem Fingerzeig auf den wichtigen Punkt, dass das Imamat bei Imam Ali (F) beginnt und bei Imam Mahdi (F) endet.
Imam Sadiq (Friede sei mit ihm), Sohn Imam Baqirs (F) hat ebenso die geschlossene Aufeinanderfolge der Imame unterstrichen, indem er sagt: „Wer sich zu der Aufeinanderfolge aller Imame bekennt, jedoch die Existenz Mahdis (Friede sei mit ihm) ablehnt, ist wie jemand, der an alle Propheten glaubt, jedoch die Prophetschaft Mohammads (S) leugnet.“
Aus beiden genannten Überlieferungen geht hervor, wie eng die Aussendung des Propheten Mohammad (S) mit dem Imamat verbunden ist und dass das Imamat sich an die Zeit des Propheten anschließt und den Islam vervollständigt. An dem schicksalsbedeutenden historischen Tag von Ghadir offenbarte Gott dem Propheten den Vers 3 der Sure 5 (Maida), nachdem der Prophet (S) auf göttliches Geheiß Imam Ali (F) als seinen Nachfolger vorgestellt hatte. In diesem Vers heißt es:
Heute habe Ich euch eure Religion vervollkommnet und Meine Gunst an euch vollendet, und Ich bin mit dem Islam als Religion für euch zufrieden.
Damit ist klar, dass alle, die in der Frühzeit des Islams den direkten göttlichen Befehl Gottes in Ghadir ignoriert haben und die Führung durch Imam Ali und die Imame aus seiner Nachkommenschaft verhinderten, den Irrweg gegangen sind. In Wahrheit haben die Begründer dieser abwegigen Strömung sich nicht nur gegen die Anweisung des Propheten und Imam Ali gestellt, sondern sie haben sich gegen den direkten Befehl Gottes aufgelehnt. Im Vers 33 der Sure 6 (An`am) spricht Gott:
Wir wissen wohl, dass dich das, was sie sagen, in der Tat traurig macht. Aber nicht dich bezichtigen sie (in Wirklichkeit) der Lüge, sondern die Zeichen Allahs (und Mich) verleugnen die(se) Ungerechten.
Wir haben die Abstammung des Weltenretters Imam Mahdi vom Propheten und seinen Nachfahren dargelegt und gesagt, dass er sich gegen das Unrecht erheben wird und die Ziele aller Propheten Gottes, der Märtyrer und Rechtschaffen umsetzen wird und dass wir standhaft auf sein Kommen warten müssen. Nun ist die Frage, welche Pflicht wir in der entscheidenden Ära seiner Verborgenheit tragen.
Der siebte Imam aus dem Hause des Propheten, Imam Kadhim (F), hat die Richtlinien für diese Zeit in folgenden Worten festgelegt: „Unsere Anhänger können sich freuen, die in der Ära der Verborgenheit unseres Aufständigen sich an dem festen, unzerreissbaren Seil unserer Führerschaft und unseres Imamats festhalten und standhaft den Weg der Freundschaft zu uns und der Distanzierung von unseren Feinden gehen. Sie sind (in ihrer Denkweise) wie wir und wir sind (der gleichen Meinung) mit ihnen. Sie sind zufrieden mit unserem Imamat und auch wir sind damit zufrieden, dass sie unsere Anhänger sind. So können sie sich freuen. Bei Gott! Am morgigen Jüngsten Tag werden sie den gleichen Grad wie wir besitzen und wir werden beide in derselben Position sein.“
Die Zeit, in der sich Imam Mahdi (möge Gott sein Erscheinen beschleunigen) noch verborgen hält, ist wie gesagt, keine Zeit für Gleichgültigkeit. Vielmehr muss in dieser Zeit mehr als in jeder anderer Verantwortung verspürt werden. Insbesondere in unserem jetzigen Zeitalter, wo zahlreiche abwegige Sekten jede auf ihre Art versucht die Weltbevölkerung für sich zu gewinnen. Für eine solche Situation hat der siebte Imam (F) klargestellt, welche Linie die Schiiten verfolgen sollen. Er hat sie aufgefordert, sich an keines dieser schwachen Seile festzuhalten und nur bei dem unzerreissbaren Seil der Wilayat und des Imamat Halt zu suchen, damit sie nicht auf den falschen Weg geraten und diabolischen Strömungen anheimfallen. Der siebte Imam (F) sagt:
„Unsere Anhänger können sich freuen, die in der Ära der Verborgenheit unseres Aufständigen sich an dem festen, unzerreissbaren Seil unserer Führerschaft und unseres Imamats festhalten und standhaft den Weg der Freundschaft zu uns und der Distanzierung von unseren Feinden gehen.“
Als der achte Imam aus dem Prophetenhause, Imam Ridha (F), von einem der großen schiitischen Rechts- und Hadithgelehrten seiner Zeit, nämlich Abu Ali Rayan ibn Salt gefragt wurde, ob er der Sahib al Amr – der mit dem göttlichen Befehl Beauftragte – sei, antwortete der Imam: „Der verheißene Sahib al Amr bin nicht ich, denn ich besitze weder hinsichtlich der politischen Position noch hinsichtlich der körperlichen Kräfte genug Macht. Unserer Aufständiger ist jemand, der in der Gestalt eines jungen Mannes erscheint und eine herausragende Position besitzt und sehr stark ist. Er ist dermaßen stark, dass er auch den mächtigsten Baum ausreißen kann und dass die Felsen herabstürzen, wenn er in den Bergen seinen Ruf erschallen lässt. Er wird den Stab des Musa ( Moses) und den Ring des Solaiman (Salomo) bei sich tragen. Er ist mein Nachfahre in 4. Generation. Damit er vor den Gefahren in Sicherheit ist, hält Gott ihn verborgen (bis die Bedingungen für sein Erscheinen und seinen Aufstand gegeben sind) Dann lässt Er ihn (in einer Zeit, in der die Weltbewohner auf ihn warten) in Erscheinung treten, damit er die Welt mit Gerechtigkeit füllt, so wie sie mit Unrecht und Ungerechtigkeit angefüllt gewesen ist.“
Wieder stecken in dieser Überlieferung wichtige Punkte, zum Beispiel, dass Imam Mahdi in einer Zeit kommen wird, wo sowohl die Voraussetzungen erfüllt sind, als dass er auch die notwendige Macht besitzt. Denn der Aufstand des Imam Mahdi (adsch.) ist eine weltumfassende Revolution. Das bedeutet, dass alle Völker bereit sind ihn anzuerkennen und seinen universalen Ruf zu beantworten und dass er außerdem so stark ist, dass er gegen alle falschen Mächte vorgehen kann. Daher sagt Imam Ridha:
Er ist dermaßen stark, dass er auch den mächtigsten Baum ausreißen kann und dass die Felsen herabstürzen, wenn er inden Bergen seinen Ruf erschallen lässt.
Die beiden Beispiele, die Imam Ridha anführt, nämlich die Entwurzelung des höchsten Baumes und das Herabstürzen der Felsen, sollen veranschaulichen, dass Gott dem Imam der Zeit eine solche Macht verleiht, dass er jeden Entschluss durchzuführen vermag. Abgesehen von dieser Macht wird der 12. Imam aus dem Verborgenen Hilfen erhalten. Darauf scheint die Verkündung, dass er den Stab des Moses und den Ring des Salomo bei sich trägt, hinzudeuten. Der Prophet Moses (F) konnte nur dank der Hilfen Gottes, die sich in seinem Stab manifestierten, gegen die große Macht des Pharaos ankommen. Mit diesem Stab konnte er die Scheinmacht des Pharaos zerstören und seine List vereiteln. Unterdessen symbolisiert der Ring des Salomo die große Macht dieses Propheten, dem Gott die Dschinne und Menschen unterstellt hatte und dem die Vögel gehorchten. Niemand konnte gegen Salomo ankommen. Wenn Gott diese beiden großen Propheten auf diese Weise unterstützt hat, damit sie in ihrem Zeitalter ihre Macht veranschaulichen und die hohen Ziele der Gottesreligion und der Menschheit verwirklichen, warum soll er dann Imam Mahdi, dessen Auftrag die ganze Welt umfasst mit keinen besondere Hilfen aus dem Verborgenen und Gnaden bedenken? Wird Gott ihn nicht mit einer solchen Macht bedenken, dass er die gottlosen Regimes der Welt stürzen und überall die Gerechtigkeit zur Geltung bringen kann, so dass keine Spur von Unrecht mehr auf der Welt bestehen beibt?
Imam Dschawad (der neunte Imam aus dem Hause des Propheten) (F) hat auf folgende Weise die Macht Imam Mahdis (F) ausgedrückt: „... Die Erde wird sich für ihn ebnen und jedes Problem wird einfach sein für ihn. Es werden sich die gleiche Anzahl von seinen Helfern wie die Zahl der Kämpfer des Islams im Badr-Gefecht - von weit her kommend - um ihn versammeln und dies ist es, was Gott in dem Vers 148 der Sure 2 (Baqara) gesagt hat:
Wo immer ihr auch sein werdet, Allah wird euch alle herbeibringen. Allah hat zu allem die Macht.
Und wenn diese Zahl sich bei ihm versammelt hat, wird er seinen Aufstand beginnen und nachdem zwischen ihm und seinen Helfern (die seine Soldaten sind) der Treuebund geschlossen wurde, wird er auf Geheiß Gottes den Kampf gegen die Unterdrücker beginnen und sie so lange bekämpfen, bis Gott der Höchsterhabene mit ihm zufrieden ist.“