Moral – islamisch gesehen (24 – wichtig!)
In diesem Teil geht es um die Bedeutung des Gebotes, das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verwehren.
Wir haben bereits mehrere moralische Werte angeführt, die in einer islamischen Gesellschaft gelten. Niemals dürfen die Gefahren ignoriert werden, welche die Einheit in der Gemeinde zerstören und zu Streit und Konflikten führen, oder welche verursachen, dass anstelle der Gerechtigkeitsliebe die Bereitschaft zur Unterdrückung und Einwilligung in Unrecht und anstelle des friedlichen Zusammenlebens Krieg und Blutvergießen treten.
Der Islam hält eines der besten Mittel zur Behütung der positiven Moralwerte und zur Bekämpfung der negativen Moralwerte bereit. Dies ist sein Gebot Amr-i bil maruf wa nahi anil munkar -, welches die Schäden maximal reduzieren hilft. Dieses Gebot beinhaltet zwei Anweisungen nämlich: Amr-i bil maruf – das Gute gebieten und Nahi anil munkar – das Schlechte verwehren. Dieses Gebot nimmt in der fruchtbaren Kultur des Islams einen besonderen Platz ein und ist von großer schicksalhafter Bedeutung für die Allgemeinheit.
Für die nähere Betrachtung des eben genannten wichtigen Gebotes beginnen wir am besten bei dem Wort Gottes. Gott, der Allmächtige, spricht in der Sure 3 (Al-i Imran) im Vers 104:
"وَلْتَکُنْ مِنْکُمْ أُمَّةٌ یَدْعُونَ إِلَى الْخَیْرِ وَیَأْمُرُونَ بِالْمَعْرُوفِ وَیَنْهَوْنَ عَنِ الْمُنْکَرِ ۚ وَأُولَٰئِکَ هُمُ الْمُفْلِحُونَ"
Und es soll aus euch eine Gemeinschaft werden, die zum Guten aufruft, das Rechte (die göttlichen und menschlichen Werte) gebietet und das Verwerfliche (jegliche Abschweifung) verbietet. Jene sind es, denen es wohl ergeht.
Somit hat Gott es befohlen die guten Werte zu schützen und gegen die schlechten vorzugehen. Es ist ein Befehl, der jedes Mitglied der islamischen Gesellschaft betrifft, und ganz besondere Verantwortung tragen die politischen und religiösen Anführer der Islamischen Gesellschaft diesbezüglich. Und Gott hebt es noch einmal wie folgt in dem Vers 110 derselben Sure hervor, wie bedeutend die Rolle dieses Befehls für die gesellschaftliche Moral ist, indem Er sagt:
کُنْتُمْ خَیْرَ أُمَّةٍ أُخْرِجَتْ لِلنَّاسِ تَأْمُرُونَ بِالْمَعْرُوفِ وَتَنْهَوْنَ عَنِ الْمُنْکَرِ وَتُؤْمِنُونَ بِاللَّهِ ۗ
Ihr seid die beste Gemeinschaft, die für die Menschen (und ihr Wohl) hervorgebracht worden ist. (Denn) ihr gebietet das Rechte (die guten Moralwerte ) und verbietet das Verwerfliche (und Abwegige in der Gesellschaft) und glaubt an Allah. ...
Die Islamische Gemeinde niemand natürlich nur so lange diese Position ein, wie sie ihre große Pflicht erfüllt, die hohen Werte zu schützen und die Anti-Werte zu bekämpfen. Der Gottesglaube ist das wichtigste Prinzip, aus dem diese Kampfmoral hervorgeht und welches die Gläubigen eine gemeinsame Front innerhalb der Gesellschaft bilden lässt, die alle Werte in sämtlichen Bereichen verteidigt. Dabei kann es sich sowohl um Werte der Religion oder der Moral, der Politik, oder Kultur oder auch der Wirtschaft handeln. Diese Gruppe von Gläubigen verhindert den Einfluss von negativen Moralwerten, damit die Gesellschaft weiter mit allen moralischen, menschenwürdigen Tugenden geschmückt bleibt. Sie beschützt sie vor jeglicher Besudelung, Verdorbenheit und Übel.
Gott sagt über sie im Vers 71 der Sure 9 (Tauba) :
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قران درترسیم چنین جبهه متحد ومسئولیت شناس ومتعهدی اینگونه سخن می گوید :"وَالْمُؤْمِنُونَ وَالْمُؤْمِنَاتُ بَعْضُهُمْ أَوْلِیَاءُ بَعْضٍ ۚ یَأْمُرُونَ بِالْمَعْرُوفِ وَیَنْهَوْنَ عَنِ الْمُنْکَرِ وَیُقِیمُونَ الصَّلَاةَ وَیُؤْتُونَ الزَّکَاةَ وَیُطِیعُونَ اللَّهَ وَرَسُولَهُ ۚ أُولَٰئِکَ سَیَرْحَمُهُمُ اللَّهُ ۗ إِنَّ اللَّهَ عَزِیزٌ حَکِیمٌ":
Die gläubigen Männer und Frauen sind (aufgrund ihrer gemeinsamen Glaubensprinzipien) einer des anderen Beschützer. Sie gebieten unentwegt das Rechte und verbieten das Verwerfliche, verrichten das Gebet und entrichten die Zakat- Abgabe und gehorchen Allah und Seinem Gesandten. Sie sind es, derer Allah Sich erbarmen wird. Gewiss, Allah ist Allmächtig und Allweise.
Ganz allgemein lässt sich das Fazit ziehen, dass die Mitglieder einer islamischen Gesellschaft gläubig sein müssen und ihr Gehorsam gegenüber Gott und dem Propheten (S) spürbar werden muss. Sie müssen sich dafür einsetzen, die positiven Moralwerte zu schützen und deren Gegenwerte zu bekämpfen. Sie müssen Verantwortung verspüren und dürfen nicht gleichgültig bleiben.
An den folgenden Worten von Imam Baqir (Friede sei mit ihm), der die Kultur des wahren Islams von Prophet Mohammad (S) wiederbelebte, wird die Bedeutung des Gebotes, Gutes zu gebieten und Schlechtes zu verwehren für einen Wandel in der Islamischen Gesellschaft deutlich. Imam Baqir (F) hat gesagt:
„Das Gebieten des Guten und Verwehren des Schlechten ist der Weg und Brauch der Propheten Gottes und Vorgehensweise und Richtlinie der Rechtschaffenen. Diese beiden (Anweisungen) nehmen einen wichtigen Platz ein, und dank ihrer werden die anderen (religiösen) Pflichten eingehalten. Die Wege werden sicher werden (und es wird der Verbrauch von unrechtmäßig angeeigneten Gütern verhindert) und es werden die Einkommen religionsrechtlich rechtmäßig sein, die Rechte (der Unterdrückten, die verletzt wurden) werden verteidigt werden und entwendete Eigentümer in die Hand ihrer (wahren) Besitzer zurückgelangen. An den Feinden wird Vergeltung geübt werden und letztendlich werden alle Dinge (und Verwaltungsangelegenheiten der Gesellschaft) vor jeglichem Chaos und Gesetzesflucht befreit werden und in Ordnung kommen.“ (Kafi -1/56/5
Die in diesem Hadith genannten heilvollen Errungenschaften werden zweifelsohne nur erreicht werden, wenn alle Mitglieder der Islamischen Gesellschaft ihrer sozialen Pflicht gegenüber dem Schutz der Werte und hinsichtlich Bekämpfung der Anti-Werte nachkommen. Anderenfalls droht die Gefahr, in den Abgrund des Unrechtes zu stürzen. Aber dann werden sie keinen Helfer haben.
Imam Ali (F) hat dazu im Brief 47 des Nahdsch-ul Balagha wie folgt gewarnt:
„Unterlasst nicht das Gebieten des Guten und das Verwehren des Schlechten, denn sonst werden die Bösewichter unter euch herrschen, und wenn ihr dann Bittgebete sprecht, werden sie euch nicht erfüllt werden.“