Nov 07, 2022 16:38 CET
  • Moral – islamisch gesehen (50 – Einsatz für Gottes Sache)

Das Thema Moral des Dschihad ist ein wichtiger Bestandteil der islamischen Ethik. Doch bevor wir näher auf diesen eingehen, sollten wir erst die Skepsis und Irrtümer die schon seit langem zu diesem Thema kursieren, klären.

Einige westhörige Orientalisten versuchen den Gedanken einzuflößen, der Islam sei Völkern durch das Schwert aufgezwungen worden. Diese Behauptung stellt sich bei Betrachtung zahlreicher historischer Gegenbeweise aus jeder Hinsicht als falsch heraus. Allerdings ist natürlich  der Einsatz von Gewalt gegenüber eingeschworenen Feinden, die den Islam vernichten wollen, niemals unnötig gewesen. Der Koran sagt, dass die ständige Richtlinie der Islamfeinde  darin besteht, dass sie unaufhörlich die Gläubigen bekämpfen und ihnen, damit sie vom Islam ablassen, das Leben schwer machen. Welcher gesunde Menschenverstand würde denn sagen, dass man gegenüber solchen Feinden, die durch militärische Bedrohung den Islam und die Muslime vernichten und kein logisches Argument einsehen wollen, keinerlei militärische Reaktion zeigen darf? 

Gott der Allweise  befiehlt den Muslimen, im Falle eines Angriffes der  hasserfüllten erbarmungslosen Feinde sich zu wehren. Im Vers 14 der Sure 9, Sure Tauba, heißt es:

"قَاتِلُوهُمْ یُعَذِّبْهُمُ اللَّهُ بِأَیْدِیکُمْ وَیُخْزِهِمْ وَیَنْصُرْکُمْ عَلَیْهِمْ وَیَشْفِ صُدُورَ قَوْمٍ مُؤْمِنِینَ"

Kämpft gegen sie! Allah wird sie durch eure Hände strafen, sie in Schande stürzen, euch zum Sieg über sie verhelfen und die (wunden) Brüste der gläubigen Leuten heilen.

                                

In den 10 Jahren, in denen der geehrte Prophet des Islams (Gottes Segen sei auf ihm und Friede seinem Hause) in Mekka auf Geheiß des Herrn die göttliche Botschaft verbreitete,  hat er auf die Schikanen seiner Widersacher, den Anführern der Götzenanbetern wie Abu Sufyan, Abu Lahab und Abu Dschahl nur mit logischer Argumentation reagiert. Er hat auch seine Anhänger zu Geduld und Ausdauer gegenüber den Schikanen der Feinde ermutigt.  Drei Jahre lang wurden die Gläubigen von den Feinden boykottiert und harrten in dem Tal von Abu Talib unter den härtesten Bedingungen in der Wüste von Mekka aus. Aber der Prophet griff nicht zum Schwert. Er schickte vielmehr eine Gruppe der Muslime nach Abessinien und als schließlich die verschworenen Feinde einen nächtlichen Überfall auf ihn verüben und ihn ermorden wollten, wanderte er auf Befehl Gottes heimlich nach Medina aus.  Dieser historische Abschnitt im Leben des Propheten ist ein Beweis dafür, dass er  soweit wie möglich versuchte, die Götzendiener und die vergnügungssüchtigen und ignoranten  Menschen auf dem Wege der Vernunft und Logik zur Religion Gottes einzuladen.  Er hat auf Anweisung Gottes wie folgt gesagt:

„Es ist meine Art, euch aufgrund von Einsicht und tiefer Überlegung zu Gott einzuladen und jeder der mir folgt, muss genauso sein.“ 

                                 

Auch hat Gott der Allgegenwärtige zum Propheten des Islams (S) gesagt)

: "ادْعُ إِلَىٰ سَبِیلِ رَبِّکَ بِالْحِکْمَةِ وَالْمَوْعِظَةِ الْحَسَنَةِ ۖ وَجَادِلْهُمْ بِالَّتِی هِیَ أَحْسَنُ ۚ إِنَّ رَبَّکَ هُوَ أَعْلَمُ بِمَنْ ضَلَّ عَنْ سَبِیلِهِ ۖ وَهُوَ أَعْلَمُ بِالْمُهْتَدِینَ"

Rufe zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung, und streite mit ihnen in bester Weise. Gewiss, dein Herr kennt sehr wohl, wer von Seinem Weg abirrt, und Er kennt sehr wohl die Rechtgeleiteten.

So steht es in der Sure 16( Nahl) im Vers 125

                             

Der Prophet (S) setzte diese grundsätzliche Vorgehensweise die ganze Zeit in Mekka ein. Nachdem er und die Gläubigen aus Mekka ausgewandert und nach Medina gezogen waren, sahen die Mächtigen des Stammes Qureisch, dass alle ihre feindlichen Pläne gescheitert waren. Da zogen sie auf den Kriegsplatz, um den Islam ein Ende zu bereiten. Damit begann ein neues Kapitel, und es blieb den Muslimen nichts anderes übrig als den kriegerischen Feinden mit der Waffe gegenüberzutreten.  Also hat Gott eine neue Richtlinie angeordnet und im Vers 29 der Sure 9 (Tauba) wie folgt befohlen:

قَاتِلُوا الَّذِینَ لَا یُؤْمِنُونَ بِاللَّهِ وَلَا بِالْیَوْمِ الْآخِرِ وَلَا یُحَرِّمُونَ مَا حَرَّمَ اللَّهُ وَرَسُولُهُ وَلَا یَدِینُونَ دِینَ الْحَقِّ مِنَ الَّذِینَ أُوتُوا الْکِتَابَ حَتَّىٰ یُعْطُوا الْجِزْیَةَ عَنْ یَدٍ وَهُمْ صَاغِرُونَ

Kämpft gegen diejenigen, die nicht an Allah und nicht an den Jüngsten Tag glauben und nicht verbieten, was Allah und Sein Gesandter verboten haben, und nicht die Religion der Wahrheit befolgen – von denjenigen, denen die Schrift gegeben wurde –, bis sie den Tribut aus der Hand entrichten und gefügig sind!

                      

Somit ordnet der Islam an: Solange die Möglichkeit für einen Frieden vorhanden ist und solange ihr mit Gesprächen und einem fruchtbaren Dialog eine Verständigung erreichen könnt, bleibt ein Krieg immer ausgeschlossen. Jedoch wenn das islamische System verspürt, dass der Feind durch Schüren des Kriegsfeuers beabsichtigt, menschenfeindliche Ziele zu erreichen und die heiligen Ideale der Religion niederzukämpfen, und wenn er mit aller Kraft versucht, die Muslime und den Islam zu vernichten, wird der Islam mit Gleichem antworten. Er wird seine militärische Macht stärken und den Kriegsschauplatz betreten, damit er die Heiligkeit der Religion und die Sicherheit der islamischen Gemeinde  machtvoll verteidigt.

 Liebe Hörerfreunde. In der nächsten Folge werden wir das Thema „Dschihad“ weiter behandeln.

 

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