Sep 14, 2016 06:53 Europe/Berlin

​ I Vor einigen Tagen nahm Revolutionsoberhaupt Ajatollah Khamenei Hinterbliebene der Pilger in Empfang, die voriges Jahr bei der Tragödie den Märtyrertod starben. Er sprach ihnen ihr Beileid aus und legte einige wichtige Punkte hinsichtlich dieser Tragödie dar. ​

 

Der Hadsch ist das prächtigste und wichtigste gemeinsame Ritual der Muslimen in aller Welt. Er ist Wahrzeichen für den Glauben und die Größe der Glaubensgemeinschaft des letzten Propheten (S). Jedes Jahr treffen Muslime aus aller Welt  im Hadsch-Monat  in Mekka zusammen um diese große religiöse Pflicht zu erfüllen. Gott hat im Koran im Vers 125 der Sure 2 (Baqara) gesagt: 

"Und (gedenket) als Wir das Haus (die Kaaba)  zu einem Ort der Einkehr für die Menschen und zu einer Stätte der Sicherheit machten und (sagten): „Nehmt Ibrāhīms Standort als Gebetsplatz!“ Und Wir verpflichteten Ibrāhīm und Ismāʿīl: „Reinigt Mein Haus für diejenigen, die den Umlauf  (um die Kaaba) vollziehen und die sich (dort) zur Andacht zurückziehen und die sich (vor Allah) verbeugen und niederwerfen.“ 

Die Kaaba ist das sichere Gotteshaus. Ihr zu Ehren ist jeder Mensch und jedes Tier in der Stadt von Mekka, welche im Koran als "Balad al Haram" - Heilige Stadt bezeichnet wird, - in Sicherheit . Die Hadsch-Zeremonie muss in völliger Sicherheit möglich sein.  Aber voriges Jahr kamen zum Opferfest  über 7000 Hadschpilger in dem Heiligen Hadschgebiet von Mena ums Leben.  Das saudische Regime, welches sich als Betreuer der Heiligen Stätten in Medina und Mekka betrachtet, hat keine Vorkehrungen getroffen, um ein solches Verhängnis zu verhindern. Es hat sogar kaltblütig zugelassen, dass die Verletzten unter der heißen Sonne verdursten.. 

Opfer der Katastrophe von Mena  

Die inkompetenten saudischen Beamten haben die Leichen und die halbtoten Verletzten mit Bulldozzern in Container verladen, was zum Tod einer großer Anzahl von Verletzten führten.  Sie haben die Leichen vieler Pilger nicht ihren Familien übergeben sondern ohne Erlaubnis und ohne sie zu identifizieren in Saudi Arabien  begraben.  Seitdem ist ein Jahr vergangen und die Saudis haben sich nicht bei den Muslimen entschuldigt. Sie haben die Schuld an der Tragödie sogar dreist den Hadschpilgern in die Schuhe geschoben.  Erst nachdem Ajatollah Khamenei ihnen drohte, sahen sich die Saudis gezwungen die Rückkehr der Leichen von 450 iranischen Pilgern in die Wege zu leiten. Sie haben daraufhin böswillig die diesjährige Teilnahme der iranischen Muslimen am Hadsch verhindert.  Zum Jahrestag des Märtyrertodes von mehreren Hundert iranischen Mekkapilgern  empfing Ajatollah Khamenei die trauernden Hinterbliebenen . Er würdigte das Andenken an die Märtyrer und sprach über mehrere wichtige Punkte im Zusammenhang mit diesem schmerzlichen Vorfall. 

             

 Das Oberhaupt der Islamischen Revolution Iran begrüßte die Angehörigen der Märtyrer von Mena und der Heiligen Moschee und sagte, dass das diesjährige Zusammentreffen mit den Betreuern der Hadsch--Karawanen wegen dem Verhängnis von Mena sehr traurig ausfiel. Er sagte: "Unsere Herzen sind angefüllt mit Kummer. Die Schwere dieses Unglücks geht nicht verloren und der Kummer bedrückt uns weiter. Unsere Lieben sind in Mena und in der Heiligen Moschee während ihres Gott-Dienens aus der Welt geschieden. Sie starben mit durstigen Lippen. Unter der heißen brennenden Sonne, haben sie die letzten Stunden ihres Lebens ertragen. Das ist alles sehr schmerzlich. Das sind Dinge, die unser Herz bedrücken. Diese Dinge können wir nicht vergessen."

Trauernde warten auf das Eintreffen der Leichen ihrer Hadsch-Pilger 

Ajatollah Khamenei sprach von den Leiden, der Märtyrer von Mena in ihren letzten Stunden und drückte  den Angehörigen sein Beileid aus. Er sagte: "Was euren Herzen Trost spenden kann, ist der Gedanken,dass eure Lieben, auch wenn ihr sie verloren habt und der Verlust für euch hart ist,  - so Gott will - jetzt von den göttlichen Segnungen umgeben sind...  Eure Lieben haben im Zustand des Gott-Dienens und des Gott-Eingedenkseins die Welt verlassen. Sie starben im Pilgergewand  und waren Gott dem Allmächtigen zugewandt und erfüllten gerade ihre religiöse Pflicht. Das alles sind Dinge, die zur Vergebung Gottes führen  und zur göttlichen Barmherzigkeit und zu den höchsten Stufen beim Herrn."

 

Das Revolutionsoberhaupt sagte mit Hinweis darauf, dass mehr als 7000 Muslime in Mena starben, dass diverse Länder gegenüber dieser Tragödie in Mena geschwiegen haben. Er bezeichnete die Passivität der Regierungen islamischer Länder als ein großes Dilemma und sagte:  "Die Regierungen  halten sich aus politischen Gründen zurück. Die Politiker diverser Länder  hängen wahrscheinlich am Geld, an der Macht und politischen Beziehungen usw. Aber warum haben denn ihre Gelehrten geschwiegen? Warum haben sie nichts gesagt?  Warum haben  die politischen Aktivisten sich nicht zu Wort gemeldet? Warum haben ihre Intellektuellen nicht gesprochen?"

Er fuhr fort: "Keine Sensibilität gegenüber einem so gewaltigen Vorfall im Hause Gottes und nahe bei ihm?!  Die saudischen Herrscher haben   ein derartig  schweres schmähliches Unglück verursacht, und sich noch nicht einmal bei der Islamischen Welt entschuldigt!  Wie  schamlos sind sie!" 

Ajatollah Khamenei betonte, dass die Saudis nicht die Kompetenz besitzen, um die beiden Heiligen Stätten zu verwalten. Er  sagte, selbst wenn man davon ausgehe,  dass sich hinter den Ereignissen in Mena keine Absichten verbergen, so sei bereits die Nicht-Planung und das Versagen der Saudis ein großes Vergehen ihrerseits. Er sagte an die Adresse der Saudis: "Wieso konntet ihr nicht für die Sicherheit dieser Menschenmenge, die Gäste des Allerbarmers  - die Gäste Gottes, an denen  ihr dermaßen viel verdient und wofür ihr euch einen Ehrentitel zulegt -   sorgen?  Welche Garantien gibt es dafür, dass zu ähnlichen Zeiten nicht wieder ähnliche  Ereignisse vorkommen?  Dies ist eine bedeutende Frage, und die Islamische Welt sollte sie am Kragen fassen und ihnen diese Frage stellen! Warum fragen sie nicht? Das ist doch schlimm für die Islamische Welt!"

Ajatollah Khamenei hob die Standhaftigkeit der Islamischen Republik gegenüber all dieser Ignoranz, materialistischen Denkweise und Leichtfertigkeit hervor . Er sagte: Die Islamische Republik Iran bleibt  als Einziger standhaft und gibt klar und offen ihre auf den Koran und Islam gestützten berechtigten Standpunkte bekannt. Dies ist ein Merkmal, auf das eure Nation stolz sein muss."  Er sagte, dieses Potential und diese Tapferkeit sei dem Glauben und Willen der iranischen Bevölkerung zu verdanken.

Die Angehörigen der Märtyrer von Mena werden vom Revolutionsoberhaupt empfangen

Ajatollah Khamenei kritisierte das Schweigen der Menschenrechtsgremien und westlicher Regierungen gegenüber dem Tod von mehr als 7000 Muslimen in Mena und sagte: "Die Regierungen, die behaupten die Menschenrechte zu verteidigen und die großen Lärm machen, wenn in bestimmten Ländern ein Verbrecher ins Gefängnis kommt oder hingerichtet wird,oder die ein großes Spektakel um die Rechte der Tiere machen, haben -ebenso wie  Menschenrechtsorgane - bezüglich dieser  Tragödie , bei der mehrere Tausend Menschen wegen der Inkompetenz,  Planlosigkeit und dem falschen Vorgehen eines Staates,  ihr Leben verloren haben,  sich in tödliches Schweigen gehüllt und nichts gesagt." 

 

Ajatollah Khamenei hob hervor, dass ein Wahrheitskomittee  zur Untersuchung der Tragödie in Mena gebildet werden muss. Er sagte: "Zwar ist schon ein Jahr vergangen, aber es wurden Interviews und Aufnahmen gemacht. Es gibt Beweismaterialien, die in großem Umfange  die Wahrheit an den Tag bringen können."

Ajatollah Khamenei verwies auf die Politik der Saudis und sagte: "Dieses böswillige von Gott verdammte Geschlecht und Gewächs  stopft die Münder mit Geld. Diese Diener des Geldes und des Weltlichen lassen nicht zu, dass jemand etwas sagt und sich beschwert."  Er forderte die Verantwortlichen des Landes und der Islamischen Welt auf nach Bildung einer Wahrheitskommission zu streben.

Es sei erwähnt, dass die Saudis trotzdem sie Hunderte von Kameras an der Pilgerstrecke installiert haben, bislang noch keinen einzigen Film herausgegeben haben, der bei der Klärung der  Ursache der Tragödie von Mena behifllich sein könnte. 

                       Musik

Ajatollah Khamenei sprach über einen weiteren Aspekt des Unglücks beim Hadsch 2015 nämlich, dass man sich ein richtiges Bild von den Mächten,  welche das saudische Regime unterstützen, machen sollte.  Er sagte: "Die Herrscher (in Riad), die kein gutes Vorgehen aufweisen,  können gestützt auf die Macht der USA und der Bündnispartner der USA auf diese Weise schamlos gegenüber der Islamischen Welt  handeln,sich ein derartiges  Vergehen zuschulde machen und sich noch nicht einmal dafür  entschuldigen.  Diese Mächte  sind also ihre Komplizen. "  Die Amerikaner seien auch an den Verbrechen in Sachen Syrien, Irak und Bahrain mitbeteiligt, sagte Ajatollah Khamenei weiter, und   verwies darauf, dass die USA  ebenso der größte  Unterstützer Saudi Arabiens bei den Verbrechen an jemenitischen Zivilisten sind. 

Die Saudis machen Obama ein Geschenk im Werte von anderthalb Milliarden Dollar 

Ajatollah Khamenei betonte, dass die westlichen Prograpanda-  bzw. die Spionageapparate versuchen,  das Verhängnis von Mena auf Auseinandersetzungen in den islamischen Gesellschaften, d.h. zwischen Schiiten und Sunniten, oder Arabern und Nicht- Arabern zurückzuführen. Er bezeichnete dies als pure Lüge und verwies darauf, dass  die meisten Opfer von Mena Sunniten waren und dass die meisten Opfer in Jemen und Syrien und in anderen islamischen Ländern Araber sind  und die Verbrecher sogar finanziell und propagandistisch von einigen arabischen Regimes unterstützt werden. Er fuhr fort: "Es ist diese böswillige Propaganda im Westen, mit der man es als einen Konflikt zwischen Schiiten und Sunniten oder zwischen Arabern und Nicht-Arabern darstellen will.  Aber in Wahrheit handelt es sich um eine Gruppe innerhalb des Islams, die bewusst oder unbewusst wie ein Feind gegen die Islamische Weltgemeinschaft vorgeht.  Die  Islamische Welt muss sich gegen diese Gruppe wehren.  Sie muss sich von ihr und von ihren Herren, nämlich die böswiligen USA und England und die die gottlosen westlichen Mächte, die keine Moral kennen, distanzieren."

Ajatollah Khamenei betete abschließend um die Ehre und Größe der iranischen Nation und um die Abwendung der Schäden von der Islamischen Welt und bat die zuständigen Verantwortlichen ihre Aufgabe hinsichtlich  des großen Unglücks beim Hadsch energisch weiterzuverfolgen. 

                                                             Musik

Wir beenden diesen Beitrag mit einem Wort von Imam Baqir. (Friede sei ihm) Als er gefragt wurde, warum die Kaaba auch Bait al Atig genannt  wird, antwortete er: "Weil dieses Haus  frei von den Menschen  und   in niemandes Besitz  ist." 

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