Erste internationale Konferenz zur Bekämpfung von Sand- und Staubstürmen
Wir haben einen kurzen Bericht über die Konferenz, die vor kurzem in Teheran über die Bekämpfung von Sand und Staubstürmen stattfand, angefertigt. Seien Sie unser Gast.
Die Hautpstadt der Islamischen Republik Iran ist vom 3. bis 5. Juli dieses Jahres Gastgeber einer Konferenz über die Bekämpfung von Sand- und Staubstürmen gewesen. Die Teilnehmer kamen aus 43 Ländern. Es waren Vertreter verschiedene Agenturen der UNO, Wissenschaftler und Fachleute. Diese Konferenz fand im Gefolge der Resolution, die von der Islamischen Republik Iran am 21.Dezember 2016 zur Bekämpfung von Staubpartikeln in der Luft vorgelegt wurde statt. Diese Resolution wurde nach zweieinhalbmonatigen Verhandlungsgesprächen der iranischen Vertretung in New York mit den verschiedenen Staaten im Hauptausschuss 2 der UN-Generalversammlung verabschiedet. Während der Konferenz in Teheran haben die Minister und Vertreter der teilnehmenden Länder Erfahrungen und Informationen über Lösungswege ausgetauscht und die Komplikationen die durch Sand- und Staubstürme enstehen erörtert.

In den letzten zehn Jahren ist für eine Anzahl von Städten im Iran und in anderen Ländern die Luftverschmutzung durch Sand- und Staubstürme zunehmend zu einem Problem geworden. Dieses Phänomen hat sich im Gefolge der Erderwärmung und der Klimaänderungen verschlimmert. Der Präsident der Islamischen Republik Iran wies auf der Eröffnungszeremonie der Teheraner Konferenz zur Bekämpfung von Sand- und Staubstürmen auf diese Tatsache hin und sagte, inzwischen sei dieses Übel wie viele andere Umweltprobleme nicht nur eine nationale sondern eine regionale und sogar internationale Angelegenheit geworden. "Sowohl im Westen als auch im Osten Asiens und in Nordafrika und anderen Gebieten der Erde leiden die Menschen unter den durch dieses Übel auftretenden Schwierigkeiten", fuhr Dr. Rohani fort.

Haoliang Xu, Stellvertreter des UN-Generalsekretärs, der ebenso auf er Eröffnungszeremonie sprach, betonte, dass die Sand- und Staubstürme keine Rücksicht auf politische Grenzen nehmen. Er sagte: "Die zunehmende Wüstenausdehnung in den vergangenen 10 Jahren hat an vielen Orten zur Migration geführt und in den kommenden Jahren werden 17 Prozent des Bruttoinlandsproduktes einiger Länder auf diese Weise vernichtet werden. Die Verwandlung von Boden in Wüsten und Sand- und Staubstürme schaden der Gesundheit und dem wirtschaftlichen und sozialen Wohl der Menschen im Nahen Osten und an anderen Orten der Welt." Staubpartikel in der Luft seien, so fuhr Haoliang Xu fort, ein Problem für die kontinuierliche Entwicklung in verschiedenen Ländern geworden und behindern die Erreichung der für 2030 gesetzten Ziele. Es sei daher ein wichtiges Ziel der internationalen Konferenz in Teheran die Teilnahme der Staaten für die Bekämpfung dieses Phänomen zu gewinnen.

Abdul Rahman Al-Awadi, Geschäftsführer von ROPME - der Regionalen Organisation für den Meeresumweltschutz - hob die Bedeutung der Konferenz zur Bekämpfung von Sand- und Staubstürmen hervor und sagte: "Nur in Gebieten auf der Welt wo es eine geeignete Vegetationsdecke gibt, haben wir kein solches Phänomen." Er erklärte , das Management des Wasserhaushaltes sei daher ebenso sehr wichtig für eine Bekämpfung von Staub- und Sandstürmen, insbesondere in der Region des Mittleren Osten, weil diese die meisten Wüstengebiete auf der Welt aufweist.
Der iranische Präsident Dr. Rohani sagte, dass es im Iran circa 2 Millionen Hektar Wüstengebiete gibt. Sie seien der Entstehungsherd für lediglich circa 20 Prozent der Sand- und Staubstürme im Iran. Die Ursachen für 80 Prozent solcher Stürme im Iran seien außerhalb der Grenzen Irans und zwar in Ländern wie Irak, Jordanien, Kuwait, Syrien, Saudi Arabien, Pakistan, Afghanistan und Turkmenien zu suchen. Von dort aus kämen die meisten Mengen an Staub und Sand in den Iran . Manchmal würden innerhalb von 24 Stunden 8 Millionen Qubikmeter dieser Festpartikel von Staub- und Sandstürmen transportiert. " Dies", so fuhr Dr. Rohani fort, "lässt das Ausmaß an Auswirkungen auf das Leben, die Gesundheit, Landwirtschaft und Plantagen der Menschen und die Umwelt im Iran erahnen. "
Dr. Rohani sagte, man dürfe nicht hinsichtlich der Dinge, die die Umwelt zerstören, gleichgültig bleiben. Er sagte: "In unserer Region kann ein Land mit dem Bau von 22 geplanten Staudämmen verheerende Folgen für die Flüsse Euphrat und Tigris und somit für Irak und Iran und viele andere Länder hervorrufen!" Er fuhr fort: "Wir können gegenüber diesen schwerwiegenden Schäden nicht gleichgültig bleiben!" In Fortsetzung seiner Rede verwies er auf Afghanistan im Osten Irans und sagte: "Der Bau von zahlreichen kleineren und größeren Dämmen im Norden und Süden Afghanistans kann sich negativ auf die iranischen Provinzen Chorasan und Sistan wa Balutschistan auswirken und wenn der Hamun-See vollständig austrocknet werden nicht nur diese Provinzen im Osten Irans sondern auch die Menschen in Afghanistan unter Sand und Staubstürmen leiden. Falls nicht nach Wegen gesucht wird, um die Sandstürme unter Kontrolle zu bringen,werden viele Menschen in den Regionalstaaten zur Migration gezwungen sein. Gebiete die heute Zentren der menschlichen Zivilisation in der Region sind, werden zugrunde gehen und die Landwirtschaft und das Leben der Menschen wird dort eingestellt werden . Daher tragen sowohl die Länder als auch die internationalen Institutionen in dieser Hinsicht eine Verantwortung."

Die Regierung der Islamischen Republik Iran bezeichnete Massnahmen im Inland als Notwendigkeit . Dr. Rohani sagte man habe damit im Iran durch Wiederbelebung von Seen und Sumpfgebieten, und Eindämmung der Wüstenausdehnung durch Baumbepflanzung und Mulchen begonnen, und fuhr fort: "Aber für einen Erfolg ist die regionale und internationale Zusammenarbeit notwendig."
Zu diesem Zecke wurde die internationale Konferenz in Teheran einberufen.
Es fanden 4 technische Expertensitzungen in Zusammenarbeit und in Beteiligung aller Länder, die auf dieser Konferenz vertreten waren, ebenso wie der Vertreter der UN-Argenturen, der Wissenschaftler und Experten aus aller Welt statt. Am Ende dieser Sitzungen wurden Vorschläge an die UNO formuliert. Auf diesen Sitzungen haben die Teilnehmer betont, dass das Thema der Sand- und Staubstürme international beachtet werden und das kontinuierliche Management von Erde und Wasser insbesondere in den ariden und semiariden Gebieten wie Iran verbessert werden muss. Weitere Themen, die auf diesen Sitzungen hervorgehoben wurden, waren, dass die Medien Informationen an die Bevölkerung über die schädlichen Folgen von Sand- und Staubstürmen weitergeben müssen. Es wurde auch der Schutz der menschlichen Gesundheit gegenüber diesen Schäden gefordert.
Bei diesen Sitzungen lag die Betonung darauf, dass alle Länder genaue und aktuelle Angaben über die Entstehung von Luftverschmutzung durch Festpartikel in Sand- und Staubstümen in ihrem Land machen und aneinander weitergeben müssen, damit die geeigneten Entschlüsse gefasst werden. Weitere Vorschläge betrafen die Nutzung von technischen Innovationen, die Weitergabe von Referenzquellen und die Planung von zwischendisziplinärer Zusammenarbeit, alles mit dem Ziel vor Augen, zur Verminderung der Folgen von Staub- und Sandstürmen beizutragen. Ein wichtiges weiteres Thema war die zunehmende Mitarbeit der Bevölkerung bei der Bekämpfung des Phänomens,was ihre bessere Information erfordert. Außerdem wurden Initiativen gefordert, um international auf das Thema Staubverschmutzung aufmerksam zu machen.
Die Konferenzteilnehmer haben am zweiten Tag nach Teilnahme an den Sitzungen die Provinz Khuzistan im Süden Irans aufgesucht, welche in den letzten Jahren am meisten unter Staub- und Sandstürmen gelitten hat.
Eric Solheim, der Stellvertreter des Generalsekretärs und Direktor des UN-Umweltprogrammes besichtigte auch die Hur ul Azim- Sumpgebiete und überzeugte sich von den Maßnahmen der IRI in Form von Wiederbelebung dieses Gebietes und Anpflanzung von jungen Bäumen im Südosten Irans. Er würdige diese Maßnahmen. Nach seinem Aufenhalt in Khuzistan sagte Solheim: "Der jetzige Stand zeugt für die Anstrengungen Irans bei der Bekämpfung der Ausgangspunkte von Luftverschmutzung durch Festpartikel."

Die Konferenz in Teheran ist die erste internationale Konferenz über die die Bekämpfung von Sand- und Staubstürmen. Sie beendete am 5. Juli ihre Arbeit mit Herausgabe einer Erklärung. Diese Konferenz erreichte, dass zwei Erklärungen und einer Generalbericht von dieser Konferenz seitens der iranischen Regierung als Gastgeber der Konferenz an die UN-Vollversammlung und das globale Umweltministerforum geschickt wurden, damit sie auf die Tagesordnung dieser Gremien gestellt werden. Da in diesen Erklärungen die Notwendigkeit des internationalen Willens zur Bekämpfung des Phänomens der Sand- und Staubstürme betont wird, kann dieser Schritt zur Festlegung eines Mechanismus und von Rahmenbedingungen seitens der UNO und ihren zuständigen Agenturen zwecks Beseitigung des Problems auf internationaler und regionaler Ebene und ebenso zur Steigerung der Kooperationen zwischen den Ländern führen.