China und die Krise auf der koreanischen Halbinsel -
Die Auslösung eines verbalen Krieges zwischen Nordkorea und den USA wird als eine Taktik seitens Pyongyang angesehen, die der Entschärfung der Resolution 2371 des UN-Sicherheitsrates gegen Nordkorea dienen soll.
Nordkorea hat in dem Moment den USA zu drohen begonnen, wo China und Russland für die Resolution 2371 des UN-Sicherheitsrates stimmten. Allerdings haben diese beiden Länder zugleich jegliche Sanktionen auf dem Lebensmittelsektor gegen Nordkorea, unter denen die Bevölkerung dieses Landes leiden muss, kritisiert. Auf diese Weise waren China und Russland in Wahrheit einerseits darum bemüht , die Menschen in Nordkorea und eventuell auch die politischen Führer dieses Landes von ihrer Ja-Stimme für die Resolution abzulenken und auf der anderen Seite eine Stimmung zu erzeugen, in der die USA als Urheber der Nahrungsknappheit, die der nordkoreanischen Bevölkerung auferlegt wird, gelten.
Unterdessen hat China, dessen jüngsten Stellungnahme zu dem Raketenprogramm Nordkoreas von Pyongyang missbilligt wurde, dieses Land und die USA aufgefordert, ihren verbalen Krieg abzubrechen.
Hinsichtlich der Stellungnahme Pekings zum Raketenprogramm Nordkoreas herrschen unterschiedliche Ansichten. Einige werfen die Frage auf, weshalb China der anti-nordkoreanischen Resolution 2371 des UN-Sicherheitsrates zugestimmt hat. Da Peking und Pyongyang strategische Verbündete sind, deuten einige die Kritik Chinas an Nordkorea wegen Fortsetzung seiner Raketenteste und demgegenüber die diesbezüglich Warnung seitens Nordkorea als scheinbaren Streit zwischen beiden, der dazu dient, dass die USA weniger Druck auf China ausüben. Washington tischte vor kurzem die Theorie von der Verantwortungsübernahme Chinas gegenüber Nordkorea auf. Das Weiße Hause ist bestrebt, China gegen Nordkorea aufzubringen. Demgegenüber hat die Regierung in Peking zum einen die US-Theorie, China müsse mehr Verantwortung zeigen, zurückgewiesen und zum anderen zugleich sich den Anschein gegeben, dass es dem Raketenprogramm Nordkoreas kritisch gegenübersteht. In diesem Zusammenhang hat die Volksrepublik für den Resolutionsentwurf der USA im UN-Sicherheitsrat und gegen Nordkorea gestimmt. US-Präsident Donald Trump nahm begeistert Notiz davon. Aber man sollte in diesem Zusammenhang auf einige Feinheiten achten.
Die jüngste Resolution ist die siebte Resolution des UN-Sicherheitsrates über Sanktionen gegen Nordkorea. Sie brachte aber bislang nicht die gewünschten Ergebnisse, denn wichtiger als die Verabschiedung einer Resolution ist die Art der Umsetzung ihres Inhaltes. China hat jedoch erstens bislang keine ernsthafte Bereitschaft für die Durchführung gezeigt. Zweitens hat es zu einem Zeitpunkt für die Resolution 2371 des Sicherheitsrates gestimmt, wo die USA ihren Druck auf Peking enorm gesteigert hatten und Peking sich gezwungen sah, bezüglich des Resolutionsentwurfes der USA mit Washington zusammenzuarbeiten, um die Krise managen zu können, das feindliche Klima auf der koreanischen Halbinsel zu verbessern, und zu erreichen, dass die USA ihren Druck vermindern.
Bruce Klingner von der Abteilung für Asiatische Studien der Denkfabrik Heritage Foundation sagt: "Das Vorhaben der USA, einen Präventivangriff auf Nordkorea zu verüben, hat die Besorgnisse zunehmen lassen. Ein solcher Angriff wird katastrophale Folgen haben."
Drittens ist zu beachten, dass der US-Präsident im Inland von verschiedenen politischen und Medienkreisen unter Druck gesetzt wird. Ihm wird auch vorgeworfen, er sei unfähig, die Krise auf der nordkoreanischen Insel unter Kontrolle zu bringen. Die Verabschiedung der Resolution des UN-Sicherheitsrates gegen Pyongyang brachte Donald Trump keinen Vorteil, da sie nur von von einer Zusammenarbeit Pekings mit ihm zeugt, mehr nicht.
Viertens weiß China genau, dass seine lange Grenzlinie mit Nordkorea die einzige Versorgungsader für seinen Nachbarn ist und kein Land die Sanktionen des Sicherheitsrates ernstgenommen hat. Daher setzt China seine allseitigen Kooperationen mit Pyongyang weiter fort. Also bedeutet die Ja-Stimme Chinas für die Resolution gegen Nordkoera nicht zugleich, dass diese Resolution tatsächlich umgesetzt wird; insbesondere auch dewesen nicht, weil diese Resolution keine Strafen für Länder, die sie unbeachtet lassen, vorsieht.
Fünftens wird die Zustimmung zur Resolution 2371 seitens China als Anstrengung Pekings betrachtet, das Vorgehen der US-Regierung gegenüber der Nordkoreakrise in vernünftigere Bahnen zu lenken. Denn die fortgesetzten Tests von ballistischen Raketen, seitens Nordkorea haben die USA in Wut versetzt und daher wäre es möglich, dass Washington zur Zufriedenstellung der öffentlichen Meinung in seinem Land, übereilte Schritte übernimmt. Die Zusammenarbeit Chinas und Russland mit den USA in Bezug auf die Verabschiedung der Resolution gegen Nordkorea im Sicherheitsrat , welche sich circa anderthalb Monate in die Länge zog, hatte zur Folge, dass sich die Wut Washingtons vorläufig etwas gelegt hat. Diese Zusammenarbeit wird daher als eine Taktik Chinas im Zusammenhang mit dem Management der Krise auf der koreanischen Halbinsel gesehen.
Die Website von CNN schreibt außerdem:
"China möchte den Ausbruch eines Krieges an seinen südlichen Grenzen verhindern. Ein solcher Krieg könnte einen Flüchtlingsstrom von Millionen in sein Land auslösen. Außerdem wäre dabei die Präsenz der US-Armeekräfte an den Grenzen von China nicht unwahrscheinlich. "
Aus der Sicht von Pyongyang hat das nordkoreanische Raketen- und Nuklearprogramm eine Stufe der Weiterentwicklung erreicht, die auf keinen Fall wieder rückgängig gemacht werden darf. Nordkorea wird nicht zulassen, dass diese Errungenschaften dem heimlichen und offensichtlichen Deal Chinas mit den USA zum Opfer fallen.
Der nordkoreanische Experte für internationale Fragen Choe Jong Choi erklärt: "Die nordkoreanischen Raketenteste sind ein legaler Schritt zur Selbstverteidigung gemäß den internationalen Gesetzen und der Protest der USA gegen diesen Schritt von Pyongyang ist ein Zeichen für eine dreiste Verletzung der Souveränität und des Ansehens von Nordkorea."
Die Krise auf der Koreanischen Halbinsel um Nordkorea lässt sich unter Zugrundelegung von zwei Theorien untersuchen: erstens die Theorie "Macht gegenüber Macht", was dem Prinzip der Abschreckung gleichkommt. Nordkorea hat durch Fortsetzung der Raketen- und Nuklearteste derartige Fortschritte hinsichtlich seines Raketen- und Nuklearpotentials gemacht, dass es die USA vor den Folgen jeglicher Präventativangriffe oder einen Krieg gegen Nordkorea ängstigen und in Besorgnis versetzen kann.
Die zweite Theorie ist die Theorie vom "Streit ungleicher Mächte". Laut dieser Theorie hat das schwächere Land gegenüber der stärkeren Macht nichts zu verlieren und daher kann es sein, dass es jegliche unvorhersehbare explosionsartige Maßnahme ergreift.
Washington ist die stärkere Macht und deshalb beunruhigt die US-Administration weniger ein möglicher Angriff auf sein Territorium als die verheerenden Folgen einer eventuellen Selbstmordaktion Nordkoreas gegen US- Militärstützpunkte in der Region .
Gemäß beider Theorien sehen die USA sich in eine schwierige Situation verwickelt.
Einige Analytiker sind übrigens davon überzeugt, dass China mittels Nordkorea bestrebt ist, den USA das Image von einer Großmacht zu rauben. Sie sagen, dass Peking und Pyongyang ein Bühnenstück inszenieren, um Präsident Donald Trump lächerlich zu machen. China versuche, so sagen sie, den USA zu beweisen, dass dieses Land nicht die Macht von früher hat, um zu tun, was ihm passt, speziell nicht in Ostasien.