May 24, 2021 04:55 Europe/Berlin

Am 11. Mai versammelten sich Vertreter der Studentenvereine des Landes in der Medizinischen Fakultät und führten in einer Videokonferenz mit dem Revolutionsoberhaupt Ayatollah Khamenei ein Gespräch und hörten seiner Ansprache zu.

 

 

Zu den besonderen Gästen auf dieser Konferenz gehörte das Kleinkind auf dem Arm einer Studentin, die hinter das Mikrophon trat.

 Vertreter von Studentenvereinigungen hatten ein Videotreffen mit dem Revoutionsoberhaupt

 

Zu Beginn seiner Ausführungen am 11. Mai brachte Ayatollah Khamenei sein tiefes Bedauern über die beiden jüngsten blutigen Geschehnisses in der Islamischen Welt, nämlich in Afghanistan und Palästina, zum Ausdruck und verurteilte diese Ereignisse. Er sagte: „Der Fluch Gottes sei auf den Verbrechern, welche die unschuldigen kleinen Mädchen in Afghanistan zerstückelt haben. Sie haben mit dem Mord an diesen Mädchen in diesem jungen Alter ihre Verbrechen auf die Spitze getrieben und sich angemaßt, ein Blutbad unter dieser großen Zahl von schuldlosen zarten Wesen anzurichten.  Und dann auch diese   Vorfälle im Zusammenhang mit der Al-Aqsa-Moschee und mit Palästina und dem Heiligen Al-Quds – welche der Weltbevölkerung die Niederträchtigkeit der Zionisten  vor Augen führen! Es ist wahrhaftig die Pflicht aller, dass sie einen Standpunkt beziehen und das üble verbrecherische, wilde und ungerechte Vorgehen der Zionisten im Laufe der letzten Tage verurteilen!“

 

Die kleinen Opfer  des Besatzerregimes

 

Seinen Ausführungen während der  Video-Konferenz mit den Studenten  legte Revolutionsoberhaupt Ayatollah Khamenei das Thema: Streben nach einem Wandel und Erzielung eines Wandels zugrunde. Über die Frage was unter einem Wandel zu verstehen ist,  wieso er erforderlich wird und was ein Streben nach Wandel bedeutet, sagte er:

„Wir meinen mit Wandel die Erzeugung einer sprunghaften Bewegung, einer Bewegung ähnlich einem Dschihad, in allen Bereichen der Verwaltung und der Regierung des Landes und ebenso in den Bereichen des allgemeinen Lebensstils – wofür ich noch einige Beispiele anführen werde. Gemeint ist  kurz gesagt die Wahrung und Festigung der Grundprinzipien und Grundlinien der Revolution und eine  Innovation bei den Vorgehensweisen, Methoden und Leistungsergebnissen.“  

On-line-Treffen des Revolutionsoberhauptes mit Vertretern der Studentenvereinigungen

 

Über das Erfordernis eines Wandels sagte er: „ Was sich im Land hinsichtlich der verschiedenen Fortschritte auf den einzelnen Gebieten ereignet hat, geht über das Gesagte hinaus, aber neben diesen Fortschritten sind wir in manchen Dingen zurückgeblieben und mit chronischen Problemen konfrontiert. Diese Probleme müssen gelöst werden.  Wir haben ernsthafte Probleme im Bereich der Wirtschaft und was die Gerechtigkeit anbetrifft.  Ebenso haben wir, was die Gefährdungen  einer intakten Gesellschaft anbelangt,  grundlegende Probleme wobei einige davon wirklich zu einer anhaltenden Misere geworden sind und ernsthafte Lösungen benötigen.“ 

Aufgrund des Versäumten seien, so fuhr das Revolutionsoberhaupt fort, viele Kapazitäten liegengeblieben und darunter hätten die nationalen Interessen gelitten. Die Beseitigung dieser Probleme würde, so betonte er, eine außergewöhnliche Initiative erfordern, evolutionär und mit Innovation einhergehend.

Aus der Sicht von Ayatollah Khamenei muss der Wandel ein Durcheinander auf geistiger Ebene und in der Praxis verhindern und eine bessere Situation hervorrufen. Er bezeichnete dies als den Sinn eines Wandels und fügte hinzu: „Einige sprechen bezüglich der Frage eines Wandels von einer Veränderung, wobei jedoch nicht klar ist, in welche Richtung diese Veränderung geht. Eine Veränderung alleine ist noch kein Wert, sondern erst eine Veränderung in Richtung der Besserung und ein Wandel in Richtung Erreichen einer höheren Stufe stellt einen Wert dar.“

Revolutionsoberhaupt Ayatollah Khamenei unterstrich, dass die grundsätzlichen Richtlinien der Islamischen Republik zu bewahren sind  und der Weg zu ihnen geglättet werden muss. Als die Grundrichtlinien der Islamischen Republik  führte er das Erstreben von hohen  Zielen wie Gerechtigkeit, Unabhängigkeit, Freiheit und Islamisierung der Gesellschaft an und sagte: „Auf dem Weg zu diesen großen Idealen liegen einige kleinere Ideale wie der wissenschaftliche Fortschritt, die wirtschaftliche Autarkie, eine starke Außenpolitik und die Wahrung des Landes vor dem monopolisierten Netzwerk der arroganten gewaltsamen Mächte.“

 

  Ansprache Ayatollah Khameneis im Cyberraum (am 8.5.2021)

 

Ayatollah Khamenei sagte, die Bemühungen der ersten Revolutionsgeneration um Erreichung der grundsätzlichen Ziele der Islamischen Republik, welche unter der Lenkung von Imam Chomeini (rh) erfolgte und von großen  Schwierigkeiten und blutigen Vorfällen begleitet war, hätten wichtige Erfahrungen gelehrt. Eine der Angelegenheiten, der man damals vielleicht nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt habe, seien die Schwierigkeiten und die Komplexität der Bewegung in Richtung der Ideale gewesen. In diesem Zusammenhang liefere die Islamisierung der Universitäten ein Beispiel.  Er sagte: „Die Universitäten in unserem Lande wurden in der Ära der Vorherrschaft der westlichen Politik (unter der Monarchie)  vonseiten der vom Westen geblendeten Handlanger gegründet. Ihr Ziel war es,  eine Elite auszubilden, die dem Westen folgt und die  Produkte und überholtes Wissen aus dem Westen konsumiert. Ein solches Gebilde mit derartigen Merkmalen in eine islamkonforme  Universität umzuwandeln ist mit allerlei Schwierigkeiten verbunden und nur durch einen Wandel möglich.“

Ayatollah Khamenei sagte, ein Wandel in den Debatten zum Beispiel über die Wirtschaftsentwicklung und die Initiativen im Bereich der Wissenschaft  sei von einer detaillierten und umfassenden Betrachtungsweise abhängig. Er betonte die zahlreichen Erfahrungen, welche die gläubigen und revolutionären Elitekräfte des Landes gesammelt haben, und sagte, dass sie durch Produktion von Ideen und durch neue Initiativen, die Grundlage für einen Wandel schaffen und auf angemessene Weise neuen Herausforderungen wie die des Cyberraumes begegnen können. Über die Herbeiführung dieses Wandels sagte er: „Meiner Meinung nach geht dies nur über die jungen Menschen. Wir haben elitäre  gute  junge Menschen. Im jungen Menschen stecken sowohl neue Ideen als auch die Fähigkeit,  neue Methoden zu finden. Er  besitzt die notwendige Energie und Eignung  und den Mut zum Handeln. Dies alles ist in den jungen Menschen vereint und wird an der Jugend sehr geschätzt. Es sind  die unbedingt notwendigen Voraussetzungen für einen Wandlungsprozess ...“

Videokonferenz am 8. Mai 2021 zwischen Studentenvereinigungen und dem Revolutionsführer

 

 

Ayatollah Khamenei betrachtet die junge Generation, insbesondere die Studenten, als Antriebsmotor und Vorreiter für einen Wandlungsprozess in Gesellschaft und Politik. Er lobte die Studenten für ihre Aktivitäten, zum Beispiel in internationalen Fragen und bei der Konfrontation mit Beleidigungen des Propheten seitens eines französischen Skandalblattes. Er sagte weiter: „Hinsichtlich der Explosion an der Universität Kabul, die sich vor kurzem ereignet hat, haben die Studenten wirklich angemessen reagiert und ihre Aktivitäten hinsichtlich Problemen, wie den Problemen in Jemen und in  Palästinas sollten sie unbedingt fortsetzen.  Sie haben zum Beispiel gegenüber der FATF Stellung bezogen. Wie sie dazu Stellung genommen haben, dazu will ich mich hier gar nicht äußern, vielmehr geht es darum, dass es in meinen Augen grundsätzlich sehr gut ist, einen Standpunkt zu beziehen.  Dies spricht für die erweiterte Sichtweise der Studenten auf verschiedene Fragen. Sie haben auch dem strategischen Gesetz des Parlamentes (hinsichtlich der Forderung nach Aufhebung der Sanktionen und dem Schutz der Interessen des iranischen Volkes) Aufmerksamkeit geschenkt und es bestätigt und unterstützt. Nun, das alles ist sehr gut und stärkt auch die Identität dieser (Studenten)Vereinigungen. Wenn ihr mit Meinungsäußerungen, Stellungnahmen und Aktivitäten und ähnlichem  in Erscheinung tretet, dann bringt ihr in Wahrheit eine Strömung in Gang, und dies  stärkt bereits für sich alleine  die Identität eurer Vereinigung.“

 

Ayatollah Khamenei zog ein  Fazit hinsichtlich der Forderung nach einem Wandel und sagte: Erstens ist ein Wandel nötig und wir brauchen ihn heute. Zweitens ist ein Wandel möglich. Drittens führt der Weg zur Erreichung eines Wandels über die  Bildung einer Regierung, die an einen Wandel und an den Initiator eines Wandels glaubt, nämlich  die junge gläubige und revolutionäre  Elite. Dass diese gläubig und revolutionär sein muss, ist  Voraussetzung. Falls diese Kräfte zwar jung sind und kühn, begabt und eifrig, aber keinen Glauben besitzen, nützt es nichts. Ein solcher junger Mensch mit den genannten Fähigkeiten wird den falschen Weg noch schneller entlang gehen als die betagten Kräfte. Wenn er nicht gläubig ist, so hat es keinen Zweck. Wenn er nicht revolutionär ist, so wird er das Land nicht in Richtung eines guten Wandels leiten. Diese Kräfte müsse also sowohl jung sein als auch gläubig und ebenso revolutionär, d. h. diese Faktoren müssen im Regierungsapparat vereint sein.“

Die Wahlen bezeichnete Revolutionsführer  Ayatollah Khamenei als weiteren Schauplatz, auf dem die Studenten eine einflussreiche Rolle spielen können und sagte, alleine schon die Beteiligung der Bevölkerung an den Wahlen zur Bestimmung der höchsten Verantwortungsträger im Lande sei eine wichtige Angelegenheit. Es sei eine wichtige menschliche und zivilisatorische Angelegenheit. Es sei die Mitbestimmung des Volkes.

Er weiter: „Ihr wisst, dass die Wahlbeteiligung der Bevölkerung  der gewählten Regierung einen starken Rückhalt bietet. ...Je stärker der Rückhalt dessen, der zum Präsidenten des Landes gewählt wird  und der das Regierungskabinett bildet, umso besser. Umso größer sind auch die Präventivmacht des Landes und seine Sicherheit und desto mehr wächst auch das Ansehen des Landes. Die Mitbeteiligung der Bevölkerung ist also sehr wichtig.“  

 

 

Ayatollah Khamenei sagte weiter: „Es muss eine Regierung gebildet werden, welche die notwendige Eignung als Verwalter besitzt sowie gläubig,  volksfreundlich und voller Optimismus ist. Die Regierungsverantwortlichen dürfen selber nicht hoffnungslos sein. Wenn wir einen hoffnungslosen und deprimierten Menschen an die Spitze gestellt haben, ist es doch klar, dass dies  nicht zum Erfolg führen wird. ...Jemand der meint, es ließe sich im Land nichts erreichen, weder hinsichtlich der Verteidigung, noch hinsichtlich der Politik, oder der  Wirtschaft , der Produktion und Ähnlichem , ist wahrhaftig nicht dafür geeignet, über dieses Volk zu regieren. Es müssen Personen an die Macht gelangen, die an das Volk glauben, und an die Jugend glauben, den Wert der Jugend zu schätzen wissen, revolutionär handeln, aufrichtig um Gerechtigkeit bemüht sind und Korruption ablehnen. Eine solche Regierung wird nach der Machtübernahme durch Einsatz von vielen jungen und gläubigen Menschen im Verwaltungswesen, die Angelegenheiten des Landes regeln können."

 

 

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