Bahrainer demonstrieren zur Unterstützung hungerstreikender Gefangener
Manama - Auf der ganzen Insel sind Bahrainer aus Solidarität mit Hunderten von Gefangenen auf die Straße gegangen, die in einem berüchtigten Gefängnis in den Hungerstreik getreten sind.
Die Kundgebungen fanden am Donnerstag statt. Man sah die Teilnehmer Slogans skandieren und Plakate mit Erklärungen zur Unterstützung der Insassen im Jau-Gefängnis des Königreichs hochhalten.
Eine ähnliche Kundgebung fand vor der Botschaft des Königreichs in Berlin statt.
Anfang des Monats wurde berichtet, dass die Gefangenen eine Protestaktion gestartet hatten, um Misshandlungen und unfaire Haftbedingungen im Gefängnis zu verurteilen.
Zwei Gefängnisblöcke in Jau begannen am 7. August ihren Hungerstreik, drei weitere schlossen sich ihnen einen Tag später an, sagte damals Sayed Ahmed Alwadaei, ein im Exil im Vereinigten Königreich lebender Aktivist des Bahrain-Institut für Rechte und Demokratie.
Berichten zufolge haben mehrere Gefangene infolge der Protestaktion das Bewusstsein verloren.
In einer von Bahrains wichtigster Oppositionsgruppe – der Nationalen Islamischen Gesellschaft Al-Wefaq – veröffentlichten Erklärung sagten die Gefangenen, sie hätten den Hungerstreik gegen Gefängnisbeamte begonnen, die Häftlinge am Gottesdienst hindern und sie täglich 23 Stunden lang einsperren.
Ebenfalls am Donnerstag forderte Bahrains prominentester Geistlicher Ayatollah Scheich Isa Qassim die gesamte Bevölkerung des Landes auf, den Gefangenen Unterstützung zu leisten.
„Die Gefangenen haben auf dem Weg der Freiheit Opfer gebracht und wurden aus demselben Grund ins Gefängnis gebracht“, heißt es in einer Erklärung des Geistlichen.
Al-Wefaq hat die Bahrainer aufgefordert, dem Aufruf der Gefangenen zu einem Sitzstreik zu ihrer Unterstützung am Freitag zu folgen.
Seit Beginn eines Volksaufstands am 14. Februar 2011 finden in Bahrain regelmäßig Demonstrationen statt. Die Teilnehmer fordern, dass das herrschende Ale-Khalifah-Regime die Macht abgibt und die Errichtung eines gerechten Systems ermöglicht, das alle Bahrainer vertritt.
Das Manama-Regime hat jedoch mit eiserner Faust auf Forderungen nach sozialer Gleichheit reagiert und ist hart gegen abweichende Stimmen vorgegangen.
