Warum stellte Netanjahu die Behauptung eines „Großisrael“ auf?
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ParsToday – Der Ministerpräsident des zionistischen Regimes hat kürzlich in einer rassistischen Erklärung den Traum von der Errichtung eines „Großisrael“ geäußert, was auf breite Ablehnung seitens der Länder und Verantwortlichen in Westasien stieß.
(last modified 2025-08-16T08:56:26+00:00 )
Aug 15, 2025 21:35 Europe/Berlin
  • Warum stellte Netanjahu die Behauptung eines „Großisrael“ auf?
    Warum stellte Netanjahu die Behauptung eines „Großisrael“ auf?

ParsToday – Der Ministerpräsident des zionistischen Regimes hat kürzlich in einer rassistischen Erklärung den Traum von der Errichtung eines „Großisrael“ geäußert, was auf breite Ablehnung seitens der Länder und Verantwortlichen in Westasien stieß.

Benjamin Netanjahu, Premierminister des zionistischen Regimes, sagte kürzlich in einem Interview: „Ich befinde mich auf einer historischen und spirituellen Mission und bin emotional mit dem Traum eines Großisrael verbunden.“ Diese Äußerung bedeutet faktisch die Besetzung weiter Teile der Geographie islamischer Länder. Doch die Frage lautet: Warum hat Netanjahu diese Worte geäußert und wie reagierten die Länder der Region darauf?

Die wichtigste Antwort auf diese Äußerung Netanjahus ist, dass ein solcher Traum schon zuvor existierte – er wird nun lediglich offen ausgesprochen. „Großisrael“ ist eine zionistische Vision, die bereits in der Formulierung „vom Nil bis zum Euphrat“ propagiert wurde und deren Umsetzung nun angestrebt wird.

Ein weiterer Faktor betrifft die aktuelle Lage in Westasien. Das zionistische Regime hat in den vergangenen zwei Jahren jede erdenkliche Form von Verbrechen gegen die Achse des Widerstands begangen und ist der irrigen Annahme, der Widerstand in der Region sei geschwächt. Folglich sieht das Regime derzeit keine ernsthafte Abschreckungskraft vor sich und formuliert seine expansionistischen Pläne offener.

Ein dritter Grund für die erneute Betonung des „Großisrael“-Traums ist das Schweigen, die Passivität und sogar die Unterstützung mancher arabischer Länder gegenüber den in den letzten zwei Jahren vom zionistischen Regime verübten Verbrechen gegen die Widerstandsachse. Aus Sicht des Regimes ist dies ein Zeichen von Schwäche und Angst der arabischen Welt. In diesem Zusammenhang warnte Scheich Ahmad al-Khalili, Großmufti des Sultanats Oman, in seiner Kritik am von Netanjahu vorgelegten „Großisrael“-Plan jene arabischen Länder, die sich diesem Regime angenähert haben: „Es gebührt unseren Brüdern, die diesem Regime Loyalität gezeigt und versucht haben, den islamischen Widerstand zu entwaffnen, einen Moment innezuhalten und ihr Handeln zu überdenken.“

Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Unterstützung durch die USA. Die US-Regierungen haben in den vergangenen zwei Jahren die Verbrechen des Netanjahu-Kabinetts in vollem Umfang unterstützt. Sowohl die demokratische Regierung von Joe Biden als auch die republikanische Regierung von Donald Trump verhinderten jegliche internationale Maßnahmen zur Beendigung der Tötungs- und Besatzungspolitik Netanjahus. Die Trump-Regierung ging sogar so weit, den Plan einer zwangsweisen Vertreibung der Bevölkerung Gazas vorzuschlagen und aktiv zu verfolgen. Netanjahu kann sich der Unterstützung Washingtons für seinen „Großisrael“-Traum sicher sein.

Die Äußerung Netanjahus rief breite Reaktionen in der arabischen Welt hervor. Zahlreiche arabische Aktivisten bezeichneten seine Worte in sozialen Netzwerken nicht als persönliche Meinung, sondern als offene Erklärung expansionistischer Ziele und als Bedrohung für Sicherheit und Stabilität der Region. Manche Reaktionen richteten sich gegen die Positionen jener arabischen Strömungen und Regierungen, die die Entwaffnung des palästinensischen Widerstands fordern – was als direkter Dienst an dem expansionistischen Projekt des zionistischen Regimes angesehen wird.

Das jordanische Außenministerium erklärte in einer Stellungnahme: „Wir lehnen die provokativen Äußerungen Netanjahus ab; sie sind haltlose Illusionen und spiegeln die innere Krise seines Kabinetts wider.“ Auch die Azhar-Universität in Ägypten erklärte in einer Mitteilung, dass diese Worte die tief verwurzelte Besatzungsmentalität zeigen und die Gier sowie die extremistischen Absichten dieses Regimes offenlegen, sich die Ressourcen der Länder der Region anzueignen.