Jun 19, 2021 11:21 Europe/Berlin
  • Pentagon: Innerhalb von zwei Jahren nach US-Abzug aus Afghanistan können Terroristen Anschläge auf Westen planen

Washington (Mehr News/ParsToday) - Nach jahrelanger US-Militärpräsenz in Afghanistan hat das Pentagon behauptet, die Terroristen könnten innerhalb von zwei Jahren nach dem US-Abzug aus Afghanistan Anschläge auf den Westen planen.

Die extremistischen Gruppen wie al-Qaida und der IS könnten sich innerhalb von zwei Jahren nach dem Abzug des amerikanischen Militärs aus Afghanistan regenerieren und eine Bedrohung für die USA darstellen, so die Pentagon-Verantwortungsträger.

Bei einer Anhörung des Senats-Bewilligungsausschusses am Donnerstag fragte Senator Lindsey Graham, den Verteidigungsminister Lloyd Austin und General Mark Milley, ob sie die Wahrscheinlichkeit einer Regeneration von al-Qaida oder der Terrorgruppe "Islamischer Staat" in Afghanistan als klein,  mittel einschätzen oder groß!

"Ich würde es als mittel einschätzen", antwortete Austin. "Ich würde auch sagen, Senator, dass es möglicherweise zwei Jahre dauern würde, bis sie diese Fähigkeit entwickelt haben".

"Ich denke, dass, wenn bestimmte andere Dinge passieren – wenn die Regierung in Kabul zusammenbricht oder die afghanischen Sicherheitskräfte aufgelöst werden – würde dieses Risiko natürlich steigen, aber im Moment würde ich sagen mittelfristig und ungefähr zwei Jahre oder so", sagte Milley.

Austin und Milley behaupteten, der Abzugs aller ausländischen Truppen aus Afghanistan in weniger als drei Monaten erhöhe die Gefahr eines Bürgerkriegs und das Wiederauftauchen terroristischer Gruppen im Land mehr denn je.

Das Pentagon erklärte zuvor die Bereitschaft Washingtons zur Rückkehr nach Afghanistan, falls die Taliban wieder gestärkt werden.

Pentagon: US-Truppenabzug aus Afghanistan bis mehr als zur Hälfte abgeschlossen

Jüngst hat das Pentagon bekannt gegeben, dass mehr als die Hälfte des Abzugsprozesses von US-Militärausrüstung und -truppen aus Afghanistan erfolgt sei.

Die Vereinigten Staaten und die Taliban haben am 29. Februar 2020 in Doha ( Katar) ein Friedensabkommen unterzeichnet, das einen schrittweisen Abzug der US-Truppen sowie den Beginn innerafghanischer Friedensverhandlungen und des Austauschs von Gefangenen vorsieht.

Präsident Biden sagte, die USA würden die Truppen bis zum 11. September, dem 20. Jahrestag der Anschläge vom 11. September, vollständig aus Afghanistan abziehen, obwohl das Trump-Taliban-Friedensabkommen von 2020 den 1. Mai 2021 als Frist für den Truppenabzug festgelegt hatte.

Die Mehrheit der afghanischen Bevölkerung und Verantwortungsträger ist der Ansicht, dass die Militärpräsenz der USA in Afghanistan seit 2001 unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung, zusammen mit anderen NATO-Mitgliedstaaten, keine Ergebnisse  hatte, außer dass tausende Zivilisten getötet wurden, die Infrastruktur Afghanistans zerstört wurde und der Drogenanbau zunahm.

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