Aug 20, 2021 13:33 Europe/Berlin
  • Pentagon: Evakuierungen nach dem 31. August bedürfen Zustimmung der Taliban

Washington (ParsToday/PressTV) - Das US-Militär hat eingeräumt, dass eine weitere Evakuierung aus Kabul nach dem 31. August der stillschweigenden Zustimmung der Taliban bedarf.

Pentagon-Sprecher John Kirby sagte am Donnerstag, dass die USA „zusätzliche Gespräche“ mit den Taliban benötigen würden, um die Sicherheit von Amerikanern und afghanischen Verbündeten zu gewährleisten, die aus dem Land fliehen.

US-Präsident Joe Biden sagte am Mittwoch, er werde die amerikanische Militärpräsenz im Land über das Monatsende hinaus aufrechterhalten, falls die Evakuierungsoperationen noch nicht abgeschlossen seien.

Er sagte, dass die US-Streitkräfte bei Bedarf über die Frist vom 31. August hinaus in Afghanistan bleiben würden, um alle amerikanischen Bürger abzuziehen.

Kirby sagte jedoch am Donnerstag, es gebe „keine Entscheidung, die Frist zu ändern“ und wies darauf hin, dass es möglicherweise eine neue Vereinbarung zwischen amerikanischen Funktionsträgern und Kommandeuren der Taliban gibt. Bis dahin „konzentrieren wir uns darauf, innerhalb dieser Frist alles zu tun, um so viele Menschen wie möglich abzuziehen“, sagte Kirby bei einer Pressekonferenz.

„Ich denke, es ist einfach eine grundlegende Tatsache unserer aktuellen Situation, dass die Kommunikation und ein gewisses Maß an Übereinstimmung mit den Taliban über das, was wir zu erreichen versuchen, weiterhin stattfinden muss“, sagte Kirby. "Und nochmal, ich werde nicht über den 31. August hinaus spekulieren."

US-amerikanische Militärbeamte sagten, dass in den letzten 24 Stunden 12 US-amerikanische C-17-Transportflugzeuge den Flughafen in Kabul verlassen hätten, die mehr als 2.000 Passagiere beförderten, darunter fast 300 Amerikaner.

Das Pentagon hat seit Samstag rund 7.000 Menschen evakuiert und mehr als 5.200 Soldaten auf dem Flughafen von Kabul stationiert. Biden hat die Entsendung von insgesamt bis zu 7.000 amerikanischen Soldaten nach Kabul angeordnet.

Biden hatte wiederholt geschworen, dass der Abzug aus Afghanistan geordnet, überlegt und sicher erfolgen würde und dass Afghanistan nach 20 Jahren Krieg und Besatzung unter keinen Umständen plötzlich an die Taliban fallen würde.

Aber die Taliban, die seit Beginn des Abzugsprozesses im Mai begannen Gebietsgewinne zu machen, übernahmen am Sonntag schließlich die Hauptstadt Kabul.

Nachdem Präsident Ashraf Ghani aus dem Land geflohen war, drangen die Militanten in den Präsidentenpalast ein und erklärten, der Krieg in Afghanistan sei vorbei.

Biden, der zugab, dass er vom schnellen Zusammenbruch Kabuls fassungslos sei, sagte: "Ich glaube nicht, dass es ein Misserfolg war."

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