Mearsheimer: Tel Aviv und seine Lobby verhindern Abkommen zwischen Iran und den USA/ Israelische Gesellschaft moralisch wie in Nazi-Deutschland zusammengebrochen
(last modified Sun, 25 May 2025 07:35:53 GMT )
May 25, 2025 09:35 Europe/Berlin
  • John Mearsheimer, einer der führenden Denker für internationale Beziehungen
    John Mearsheimer, einer der führenden Denker für internationale Beziehungen

ParsToday - John Mearsheimer, einer der führenden Denker für internationale Beziehungen, hat die Außenpolitik der USA scharf kritisiert und erklärt, dass Washington unter dem Druck des zionistischen Regimes darauf besteht, die Urananreicherung in Iran zu stoppen.

Mearsheimer kritisierte die außenpolitische Leistung der US-Regierung, insbesondere in Bezug auf Iran, Gaza und die Ukraine. Laut ParsToday unter Berufung auf die Nachrichtenagentur ISNA, betonte er, dass die USA unter dem Druck des zionistischen Regimes und seiner Lobby in Washington die Atomverhandlungen mit Iran gefährdet hätten, zum eklatanten Völkermord im Gazastreifen geschwiegen hätten und im Ukraine-Krieg eine gescheiterte Strategie verfolgt hätten.

Mearsheimer wies darauf hin, dass Trump und sein Team zunächst ein Abkommen mit Iran angestrebt hätten und es sogar Anzeichen für Flexibilität im US-Verhandlungsteam gegeben habe. Er fügte hinzu: „Steve Witkoff, Trumps Sondergesandter für den Nahen Osten, stimmte zunächst einer begrenzten Fortsetzung des iranischen Anreicherungsprogramms zu, weil er verstand, dass ohne diese Komponente kein Abkommen möglich war“.

Der prominente Denker erklärte: „Witkoff erlaubte Iran zunächst die Anreicherung, weil er wusste, dass dies der einzige Weg zu einer Einigung war, aber Israel und seine Lobby hielten dies für inakzeptabel. Als der Druck Israels und extremistischer Elemente im US-Sicherheitsapparat zunahm, musste Witkoff nachgeben und seine Forderungen ändern“.

Mearsheimer ist der Ansicht, dass Iran auf der Grundlage internationaler Verträge das Recht auf ein friedliches Atomprogramm hat und dass die Forderung Teherans, ein bestimmtes Niveau der Urananreicherung beizubehalten, legitim ist.

Gibt es wirklich Unterschied zwischen Trump und Netanjahu?

Auf die Frage nach der „wahren“ Natur der „angeblichen Differenzen“ zwischen Trump und dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu antwortete Mearsheimer: „Trump möchte vielleicht einen anderen Ansatz im Nahen Osten verfolgen, aber es gibt keine Anzeichen dafür, dass er Netanjahu und der 'Israel Lobby' entgegenkommen will. Dieser Streit ist mehr Schein als Sein“.

Er sagte, dass Trump in Schlüsselfragen wie Iran, Palästina und dem regionalen Ansatz praktisch die gleiche Politik verfolge, die Tel Aviv zufrieden stelle. 

Gaza; eine menschliche Katastrophe mit Zustimmung des Westens

Mearsheimer bezeichnete die Geschehnisse im Gazastreifen ausdrücklich als „Völkermord“ und sagte, das zionistische Regime setze Hunger und Unterernährung systematisch als Kriegsmittel ein.

Er fügte hinzu: „Es gibt sogar Berichte über Lastwagen, die Leichentücher statt Lebensmittel transportieren. Die humanitäre Hilfe ist begrenzt und praktisch nichts kommt bei den Menschen an“.

Mit Blick auf die weit verbreitete zionistische Unterstützung für die Politik des Regimes im Gazastreifen fügte er hinzu: „In Israel gibt es keinen nennenswerten Protest gegen diese Politik. Diese Gesellschaft ist moralisch am Ende. Ähnlich dem, was wir in Nazi-Deutschland gesehen haben“.