Das Revolutionsoberhaupt äußert seine Standpunkte gegenüber dem Expertenrat
Am Donnerstag, dem 21.September suchten die Mitglieder des Expertenrates das Revolutionsoberhaupt auf. Ajatollah Khamenei bezeichnete diesen Rat bei diesem Treffen als ein hohes Gremium, welches einen wichtigen Einfluss auf die Gesellschaft und die gesamte Ordnung der Islamischen Republik habe. Er äußerte sich über die Pflichten dieses Rates, die Rolle Irans in der Region und die internen Probleme des Landes.
Vor kurzem hat Ajatollah Khamenei, Oberhaupt der Islamischen Revolution Iran , die Mitglieder des Expertenrates empfangen. Dieses Gremium besteht aus kompetenten Rechtsgelehrten, deren Aufgabe es gemäß Artikel 107 der Verfassung der Islamischen Republik Iran ist, den Wali Faqih, dass heißt den zur Verwaltung befugten Rechtsgelehrten, das geistlich-politische Oberhaupt der Islamischen Republik Iran zu bestimmen. Die Mitglieder des Führung-Expertenrates werden direkt in geheimen Wahlen von der Bevölkerung für acht Jahre gewählt. Zurzeit sind 88 Rechtsgelehrte Mitglied dieses Gremiums. Die Bedeutung dieses Gremiums zeigt sich daran, dass es innerhalb von 24 Stunden nach dem Verlust von Imam Chomeini (Gott habe ihn selig) ein neues Oberhaupt der Revolution wählte, nämlich Ajatollah Khamenei.
Ajatollah Khamenei hat mit Hinweis auf den Monat Muharram und die Trauerfeiern für Imam Husain (Friede sei mit ihm) den Monat Muharram als Monat des Märtyrertodes, Dschihads, der ausschließlichen Gottesliebe, der Treue und der Standhaftigkeit gegenüber den Feinden der Religion bezeichnet. Er sagte: "Der Islam hat den Aufstand des Fürsten der Märtyrer (Imam Husain) behütet, so dass dieses Ereignis im Laufe der Geschichte, Jahrhundert für Jahrhundert, immer lebendiger geworden ist. Heute sind die Trauerfeiern für Imam Husain eifriger und beeindruckender, leidenschaftlicher und ausgedehnter als noch vor hundert Jahren, als die Religiosität der Bevölkerung offensichtlich keine solchen Gegner hatte wie heute. All dies hat etwas zu bedeuten. All dies sind Zeichen einer Wahrheit und einer Strömung, welche - mit Husain Ibn Ali (Gottes Friedensgruß sei ihm) an der Spitze - auf der Welt vorwärts schreitet, und - so Gott will - weiterkommt, den Weg ebnen und die Probleme der Völker lösen wird."
Das Oberhaupt der Islamischen Revolution hob im ersten Abschnitt seiner Ansprache die Bedeutung und Position des Führungsexpertenrates hervor. Ajatollah Khamenei nannte diesen Rat ein außergewöhnliches Gremium,sowohl hinsichtlich seiner Zusammensetzung als auch hinsichtlich seines Aufgabenbereiches. Er sagte, neben den wichtigen Funktionen, die dieser Rat zurzeit erfüllt, lasse sich auch in Bezug auf die generelle strategische Sichtweise dieses Gremiums in Bezug auf die Revolution und ihren Weg hoffen. Er betonte die Bedeutung strategischer Studien hinsichtlich wichtiger Fragen, welche von Anfang an zu den Zielen der Revolution zählten und mit Anforderungen verbunden sind, die weit über Anforderungen in Bezug auf einzelne Themen hinaus gehen. Ajatollah Khamenei sagte, dass der Expertenrat die Kompetenz besitzt, diese strategisch wichtigen Fragen zu klären und forderte diesen Rat auf, eine Denkgruppe zu bilden , die strategisch und eingehend diese Angelegenheit behandelt. Diese solle die Entwicklung der Islamischen Revolution in den vergangenen 37 Jahren in Richtung ihrer Grundziele und die Fortschritte und Stagnationen und eventuell Rückschritte auf diesem Weg untersuchen und aufgrund ihrer Resultate Forderungen an die verschiedenen Regierungseinrichtungen stellen und die wichtigen Forderungen zu einem nationalen Gesprächsthema und zu allgemeinen Forderungen der Nation verwandeln.
Ajatollah Khamenei verwies darauf, dass eines der Revolutionsziele der Abbruch der Abhängigkeit von den maßlosen Supermächten im Osten und Westen (der Ex-Sowjetunion und den USA) gewesen ist. Er sagte, die Devise "weder Ost noch West" demonstrierte ein wichtiges Ziel der Revolution. "Sie beinhaltet, so fuhr er fort, dass wir uns nicht von der westlichen Kultur blenden lassen und keiner maßlosen Politik Europas und der USA folgen. Er fuhr fort, eine der wichtigen Pflichten der Regierung sei die Verwirklichung dieses Zieles. Er bat die vom Volk gewählten Mitglieder des Expertenrates festzustellen, inwieweit und wie dieses Ziel auf den einzelnen Sektoren realisiert wurde und ausgehend von den Untersuchungsergebnissen Forderungen an das Revolutionsoberhaupt, das Parlament und die Regierung und weitere Institutionen zu stellen. Als ein weiteres Hauptziel der Revolution nannte er die Erreichung wirtschaftlicher Stärke und Gerechtigkeit im Sinne einer Verringerung der Kluft zwischen Arm und Reich. Auch hinsichtlich diese Frage müssten die Experten der Nation untersuchen, inwieweit diese Ziele erreicht wurden. Die revolutionäre Gesinnung nannte er Voraussetzung für den Fortbestand der Islamischen Republik und stellte die Frage auf, ob diese revolutionäre Motivation zurzeit in der Gesellschaft erstarkt sei oder nachgelassen habe, sowie welche Gefahren ihr drohen und welche Möglichkeiten bestehen, um sie zu stärken. Dies seien wichtige Angelegenheiten, die untersucht werden müssten und für die entsprechend der Ergebnisse Forderungen aufzustellen seien.
Ajatollah Khamenei betonte zudem die Religiosität in der Gesellschaft als äußerst wichtiges Anliegen und sagte: Die Bevölkerung müsse zur Ausübung der Religion angeregt werden und der Weg zum wahren Glück müssen ihr geebnet werden. Er sagte: "Es ist eine Übertreibung, wenn es heißt, wir dürfen die Menschen nicht mit Gewalt ins Paradies bringen. Keiner will jemanden mit Gewalt ins Paradies bringen, aber wir müssen den Weg zum Paradies für die Menschen glätten und sie ermuntern. Die Propheten sind doch dafür ausgesandt worden. Sie sind ausgesandt worden, um die Menschen ins Paradies zu bringen und zu verhindern, dass sie in die Hölle ziehen. All die Mühen, welche die Propheten auf dem Wege Gottes auf sich genommen haben und die Herabsendung der Himmelsbücher dienten dazu, die Heimsuchung der Menschen von der Hölle zu verhindern... allerdings auf dem richtigen Wege und in der richtigen Form".
In jedem Erziehungssystem werden, um die Menschen in die gewünschte Richtung zu lenken und ein Chaos zu vermeiden, Anreize gegeben und Strafen eingesetzt. Auch die Islamische Erziehungsordnung bedient sich dieser Mittel. Zum Beispiel sieht das Religionsrecht Strafen für Verstöße gegen einige Gesetzen der Religion vor und hierbei handelt es sich um Druckhebel, die der Beachtung der religiösen Gebote dienen. Zu beachten ist , dass das religiöse Erziehungssystem auch weitere entscheidende Größen besitzt wie die Beachtung der menschlichen Würde, Aufklärung und Information, die Achtung der Meinung anderer und viele weitere Mittel der Erziehung. Die Strafmaßnahmen sind also nur Teil des vollendeten religiösen Erziehungssystem zur Erreichung des Ewigen Glücks.
Im zweiten Abschnitt seiner Ausführungen vor dem Expertenrat widmete sich das Revolutionsoberhaupt den Problemen des Landes und den Möglichkeiten zu ihrer Beseitigung. Er sagte: "Die Verantwortlichen des Landes und alle Bürger müssen wissen, dass die Lösung der Probleme des Landes nur durch alle im Lande möglich ist, ob es sich nun um wirtschaftliche oder kulturelle Fragen handelt. Bei allen diesen Problemen ist es die Bevölkerung selber, die sie lösen kann." Er betonte die inländischen Kapazitäten zur Lösung der Probleme müssten als selbstverständlich allgemein im Gespräch sein und man müsse in die junge Generation und die Fachkräfte und verschiedenen Bevölkerungsgruppen vertrauen. Ajatollah Khamenei unterstrich: "Damit, dass die internen Fähigkeiten den Rückhalt bilden sollen, ist nicht der Abbruch der Beziehungen zur restlichen Welt gemeint. Gemeint ist, dass wir unsere eigenen starken und natürlichen Beine nicht gegen einen fremden Gehstock eintauschen und uns nicht auf die Fremden stützen."
Im dritten Abschnitt seiner Ansprache befasste sich Ajatollah Khamenei mit wichtigen internationalen und regionalen Fragen. Er verwies auf die mächtige und effektive Rolle Irans in der Region und betonte, gerade über diese positive Rolle Irans bei den regionalen Entwicklungen seien die USA erbost. Er bezeichnete die jüngste Ansprache des US-Präsidenten vor der UNO als töricht und sagte: "Der Präsident der Vereinigten Staaten hat sehr hässliches und naives Vokabular benutzt. Er hat im Gangster- und Cowboy-Jargon gesprochen einhergehend mit irrationalen irrigen Drohungen und Deutungen die doppelt so irrig sind. - eine Ansprache voller Irrtümer, voller Lügen! ... eine chaotische Rede, welche zeigt dass er sowohl verärgert als auch ratlos ist und , sowohl hinsichtlich des Denkens Probleme hat, als auch hinsichtlich Rückständigkeit und Einfalt."
Er sagte,die Ansprache von Trump gereiche der US-Nation nicht zur Ehre und betonte: "Die amerikanischen Elitekräfte sollten Scham darüber verspüren, dass sie einen solchen Präsidenten haben."
Ajatollah Khamenei beschrieb das US-Projekt eines Groß-Nahostens und sagte: Hauptziel dieses Planes waren Syrien, Libanon und der Irak ... die USA wollten, dass in diesen Ländern Regierungen an die Macht kommen, die absolut den USA ergeben sind und alles tun, was die USA verlangen.Was sollte das Ergebnis sein.Das Ergebnis sollte sein, dass dieses Gebiet komplett zu einer Fußmatte für das zionistische Regime wird und in dieser Region, das Land vom Nil bis zum Euphrat, von dem sie schon immer gesprochen haben, auf irgend eine Weise hergestellt wird. Allerdings nicht mit offensichtlicher Politik sondern durch Hegemonie und Beeinflussung und geistige reale Vorherrschaft... Sie wollten erreichen dass Irak ,dieses historische Land mit dieser Bedeutung, mit all seinem Ruhm, unter die Vorherrschaft der Zionisten und Amerikaner gelangt; dass Syrien, ein Zentrum von dieser Bedeutung, und Zentrum des Widerstandes gegenüber dem zionistischen Regime , in Wirklichkeit dem zionistischen Regime in die Hände fällt und was sie mit dem Libanon vorhatten, ist ebenso klar."
Das Oberhaupt der Islamischen Revolution betonte, dass die USA, obwohl sie zahlreiche Verbrechen in der Region begingen und die takfiristischen Gruppen in Gang setzten und ausrüsteten und Massaker unter den wehrlosen Bevölkerung in dieser Region insbesondere in Syrien anrichteten, nicht ihr Ziel erreichen konnten und die IS-Terormiliz der Vernichtung nahe ist. Ajatollah Khamenei fuhr fort, die Amerikaner würden den Iran für diesen Misserfolg verantwortlich machen und seien deshalb wütend. Er fügte hinzu: "Nun dann nur zu! Mit den Worten von Märtyrer Beheschti: `Sei wütend und stirb an deiner Wut!`"
Das Oberhaupt der Islamischen Revolution führte die effektive Präsenz Irans in der Region auf die Kampfbereitschaft junger Menschen und Standhaftigkeit des Volkes zurück und sagte mit Hinweis auf den 25-jährigen iranischen Kämpfer, der im Kampf gegen die Takfiristen in Syrien den Märtyrertod gefunden hat: Wir haben nicht wenige junge Männer, die wie Mohsen Hojaji sind. Sein Beispiel hat Gott der Höchsterhabene aus mehreren Gründen hervorgehoben und vorgezeigt, damit alle es zu Gesicht bekommen und die wertvolle Wahrheit anerkennen, dass diese revolutionäre Motivation bei den jungen Menschen dank Gottes Gnade und Seinem Beistand zum Erfolg immer weiter wächst."
Das Oberhaupt der Islamischen Revolution hat mit Hinweis darauf dass viele junge Männer in Briefen und Botschaften um Erlaubnis gebeten haben, an die Front der Verteidigung der Heiligen Stätten und in den Kampf gegen den Feind zu ziehen, gesagt: "Dies bedeutet nichts anderes als dass die revolutionären Motivationen unter der jungen Generation zugenommen haben und solche Motivationen sind angesichts einer Situation, in der es hinderliche und verlockende Faktoren wie die im virtuellen Raum gibt, ein Zeichen für ein Wunder und göttliche Huld."