Zionisten empört, Palästinenser erfreut: UNESCO setzt die Stadt Al-Chalil auf die Liste des Weltkulturerbes
Die UNESCO hat die Abrahamsmoschee und die Stadt Al-Chalil auf die Liste des Weltkulturerbes gestellt und sie als gefährdetes Kulturerbe bezeichnet. Sie hat das Vorgehen des zionistischen Regimes in diesem Gebiet verurteilt. Die UNO hat bereits in der Vergangenheit Resolutionen zugunsten der Palästinenser herausgegeben, sie bestätigt z.B., dass die Stadt Al-Qods sich unter (zionistischer) Besatzung befindet.
Im Juli 2017 tagte das Welterbekomitee der UNESCO zum 41. Mal. Die Sitzung fand in Krakau, Polen statt. Auf dieser Sitzung gelangte die Stadt Al-Chalil (Hebron) in Palästina auf die Liste des Weltkulturerbes. Dabei wurde Hebron von der UNESCO als "islamische" Stadt bezeichnet.Auf dieser Sitzung wurde außerdem der Aufnahme der indischen Stadt Ahmad Abad , eines Teils der französischen Stadt Strasburg und, wie wir schon berichteten, der Altstadt des iranischen Yazds in die Liste für das Weltkulturerbe zugestimmt.
Der Ministerpräsident des zionistischen Regimes,Benjamin Netanjahu bezeichnete auf Facebook das Votum des Welterbekomitees für -Al Chalil als "eine weitere wahnsinnige Entscheidung der UNESCO. Das Besatzerregime gab am Freitag bekannt, es werde in Reaktion auf den Beschluss der UNESCO , den alten Stadtteil von Hebron (Al- Chalil) als gefährdetes Weltkulturerbe einzustufen, in dieser Stadt ein Museum für die Jüdische Geschichte einrichten.
Das Büro des israelischen Premierministers gab in einer Erklärung bekannt, Netanjahu werde wegen dieser Entscheidung der UNESCO seine Zahlungen an die UNO um eine Million Dollar kürzen und dieses Geld für das Museum für die Geschichte der jüdischen Einwohner von Hebron (Al-Chalil) verwenden. Das zionistische Regime hat im Krieg 1967 Al Chalil zusammen mit den anderen Teilen des Westjordanlandes sowie Ost-Beyt-ul Moqaddas(Ostjerusalem) und den Gazastreifen besetzt und übt trotz der weitgehenden internationalen Kritik weiterhin die Kontrolle über diese Gebiete aus.
Avigdor Lieberman, Kriegsminister des zionistischen Regimes hat die UNESCO als eine Organisation bezeichnet, die nicht neutral sondern anti-israelisch ist. Er sagte, dieser Entschluss sei ein Beweis dafür, dass die palästinensische Autonomiebehörde nicht um Frieden bemüht sei, sondern um Verunglimpfung von Israel. Das israelische Außenministerium bezeichnete den Schritt der UNESCO als einen Schandfleck. Emanuel Nachschon , der Außensprecher dieses Regimes schrieb auf seiner Twitterseite : UNESCO, schäm dich!
Nachdem die UNESCO die Altstadt von Al Chalil (Hebron) als palästinensisches Gebiet anerkannt hat, haben die USA angekündigt, dass sie ihre Beziehungen zu der UNESCO überprüfen wollen. Nikki Haley, die US-Botschafterin an der UNO bezeichnete den Beschluss der UNESCO als "Beleidigung der Geschichte" und erklärte, die Resolution der UNESCO würde alle bisherigen Bemühungen der Regierung von Trump die Friedensverhandlungen zwischen Israel und Palästina wieder zu beleben , was als eine außenpolitische Priorität Washingtons sei, vernichten.
Es sei erwähnt, dass die USA nach wie vor eines der Mitglieder in dem 58-köpfigen Exekutivrates der UNESCO ist, aber in der Generalkonferenz kein Stimmrecht besitzt. Das Welterbekomitee der UNESCO hat trotz der Bestrebungen des Vertreters Israels auf dieser Sitzung, einen Entschluss zugunsten der Palästinenser zu verhindern, seine Unabhängigkeit bewahrt und beschlossen, dass die Altstadt von Al Chalil (Hebron) und die Abrahammoschee wegen der Aggressionen des zionistischen Regimes auf die Liste der gefährdeten Stätten der UNESCO gestellt wird. Der Botschafter des zionistischen Regimes reagierte auf hässliche Art. Er erklärte er müsse auf die Toilette gehen. Das sei viel wichtiger als eine Teilnahme an dieser Sitzung. Alle Anwesenden haben ihn jedoch beim Verlassen der Sitzung ausgelacht und ausgebuht.
Jedenfalls hat die UNESCO trotz des Protestes von Carmel Shama mit 12 Ja-Stimmen, bei 3 Nein-Stimmen und 6 Enthaltungen, die Stadt Al Chalil welche die größte Stadt im Westjordanland ist und 30 km südlich von Beit-ul Moqaddas liegt, als Weltkulturerbe der UNESCO anerkannt. Dies war ein Sieg für die Diplomatie der Palästinenser.
Al Chalil ist mehrere tausend Jahre alt. Es leben circa 200 Tausend palästinensische Muslime in dieser Stadt. Eine geringe Anzahl von Zionisten hat, unterstützt von dem Besatzerregime mit dem Bau von Siedlungen in der Nähe der historischen Stätten dieser Stadt begonnen und den historischen Teil von Al Chalil in Gefahr gebracht. Die Palästinenser legten daher der UNESCO einen Resolutionsentwurf vor, in dem sie die islamische Identität der Altstadt von Al Chalil hervorhoben und unterstrichen, dass dieser Teil seit Jahrhunderten nur wenige Veränderungen erfahren hat. Zuvor hatte der Exekutivrat der UNESCO im Mai 2016 bei Verabschiedung einer Resolution das zionistische Regime wegen Verletzung der internationalen Bestimmungen in der (besetzten) Stadt Bait- ul Moqaddas und im Gazastrafen verurteilt. Er hatte die Achtung der historischen Identität von Bait-ul Moqaddas gefordert und Tel Aviv an seine internationale Pflicht erinnert, die islamische Identität der Al-Aqsa-Moschee und der Haram- al scharif ( Tempelberges) zu respektieren.
Die UNESCO gab dabei bekannt, dass sie mit der Nennung von Bait- ul Moqaddas (Jerusalem, El-Qods)mit seinem monotheistischen Charakter - Judentum, Christentum und Islam - in dieser Resolution vorhabe die Pläne des zionistischen Regimes hinsichtlich einer Judaisierung dieser Stadt zu vereiteln. In dieser Resolution war Tel Aviv als Besatzermacht vorgestellt worden. Diese Resolution lehnte damit die Besatzung von Ost-Jerusalem durch die Zionisten ab.
UNESCO hat, indem es am zionistischen Regime wegen Bohrarbeiten im östlichen Teil von Jerusalem und im Bezirk der Altstadt Kritik übte, bekannt gegeben, das Vorgehen des Regimes in Tel Aviv gegenüber der Stadt Gaza, der Grabstätte der Vorfahren in Al Chalil (Abraham-Moschee) und der Grabstätte von Rachel in Bethlehem (Bait-ul Lahm) verstoße gegen die internationalen Bestimmungen.
Rula Maa'yaa, Ministerin für Tourismus und Altertümer Palästinas bestätigte, dass die UNESCO auf Antrag der Palästinenser die Stadt Al Chalil und die Grabstätte von Abraham als vierte palästinensische Stätte in die Liste für Weltkulturerbe aufgenommen hat. Sie sagte, dieses historische Ereignis bestätige den palästinensischen Charakter von Al Chalil und dem Erzvätergrab (Abraham-Moschee) und dass diese beiden archäologisch und historisch gesehen dem palästinensischen Volke gehören. Dies, so sagte sie weiter, zeige dass die Behauptungen des zionistischen Regimes, die forderten dass diese Stätten dem jüdischen Kulturerbe zugeordnet werden, nicht zulässig sind. Außerdem würde damit ein Schutz der Abraham-Moschee und ihrer Umgebung vor den Übergriffen des Zionisten und der pausenlosen Judaisierung gewährleistet. Er sagte, dieser Entschluss der UNESCO sei für den Tourismus von Palästina wichtig. Ihr Ministerium werde die Angelegenheit zur Förderung des Tourismus in dieser Stadt und zur internationalen Unterstützung dieses Kulturerbes nützen.
Das Ministerium für Tourismus Palästinas hatte in Zusammenarbeit mit dem Außenministerium und der Stadtverwaltung von Al Chalil sowie dem Komitee für den Wiederaufbau der Stadt den Antrag auf Eintragung von Al Chalil in der Liste des Welterbes gestellt.
Al Chalil ist die älteste Stadt von Palästina. Sie ist 6 Tausend Jahr alt und gilt für alle Himmelsreligionen als heilig. Nach der Stadt Mekka, Medina und El-Quds (Jerusalem) ist sie die viertheiligste Stadt der Muslime. Ihre wichtigste historische Stätte ist die Haram Scharif Ibrahimi (die Abraham-Moschee - auch Erzvätergrab). Die Stadt weist noch weitere alte Bauwerke auf wie die Grabstätten von Prophet Abraham (F), von Ishaq(Isaak), Prophet Yaqub (Jakob) und die Ruhestätten ihrer Gemahlinnen. Daher ist es auch für die Anhänger der anderen Himmelsreligionen eine Heilige Stadt. Für die Juden ist sie die zweitheiligste.
Al Chali liegt im gebirgigen Teil Palästinas im südlichen Abschnitt der Quds-Berge. Im nördlichen und westlichen Teil des Gouvernements Al Chalil herrscht Mittelmeerklima mit einer Niederschlagsmenge von circa 500 mm im Jahr. Nach dem Krieg von 1967 haben die Zionisten versucht die Abraham-Moschee in eine Synagoge umzuwandeln und sie haben begonnen die islamischen Inschriften in dieser heiligen Stätte zu verändern und Inschriften auf Hebräisch anzubringen. Die Stadt Al Chalil besitzt 50 alte und neue Moscheen, zu den wichtigsten davon zählt die Yunus Nabi Hauptmoschee neben dem Grab von Prophet Jonas (Yunus) und die Salaheddin-Moschee und weitere historische Stätten. Das Wort Hebron, dass soviel wie "Freundschaft" bedeutet, geht unter anderem auf die Bedeutung: Verbündeter Begleiter und Freund zurück. Auf Arabisch heißt die Stadt Al Chalil, denn Prophet Abraham trug den Beinamen Chalilullah - Freund Gottes. Also bedeutet Al Chalil "der Freund".
Zu den bitteren Vorfällen in dieser Stadt gehört der blutige Anschlag auf die Muslime am Fitr-Fest 1994 nach Christus . Er wurde von Baruch Goldstein verübt, einem Juden aus den USA, der in den besetzten Gebieten wohnte. Er feuerte von einer Säule aus mit einem Maschinengewehr auf die Betenden in der Al Chalil Moschee. 29 Betende starben bei diesem Anschlag und 125 wurden verletzt. Dieser Vorfall löste weitgehenden Protest gegen die Zionisten aus. 2 Tage später hat die Armee des zionistischen Regimes bei einer Auseinandersetzung mit den protestierenden Palästinensern 19 weitere von ihnen getötet.