Jun 09, 2017 18:32 CET

In diesem Teil unserer Reihe „In Richtung Licht“ möchten wir die Verse 22 bis 25 der Sure 33 besprechen. Der Vers 22 der Sure 33, Sure Ahzab“ beinhaltet Folgendes:

(33: 22- 25)

 

وَلَمَّا رَأَى الْمُؤْمِنُونَ الْأَحْزَابَ قَالُوا هَـٰذَا مَا وَعَدَنَا اللَّـهُ وَرَسُولُهُ وَصَدَقَ اللَّـهُ وَرَسُولُهُ ۚ وَمَا زَادَهُمْ إِلَّا إِيمَانًا وَتَسْلِيمًا

Und als die Gläubigen die (feindlichen) Gruppierungen sahen, sagten sie: `Das ist, was Gott und Sein Gesandter uns verheißen haben; Gott und Sein Gesandter sagen die Wahrheit`.  Und es mehrte ihnen nur den Glauben und die Ergebung (als sie das Heer des Feindes erblickten).“ (33: 22)

                                                          

Wir haben  anhand der vorhergehenden Verse über das Verhalten der Heuchler während des Ahzab-Krieges gesprochen, bei dem sich die Muslime gegenüber der vereinten Front der feindlichen Gruppierungen verteidigen mussten. Im Vers 22 werden nun diejenigen beschrieben, die wirklich fest an Gott und an Seinen Propheten und seine Worte glauben. Als sie die Heeresscharen der Feinde sahen, sagten sie nämlich, Gott habe ihnen  schon zuvor im Koran mitgeteilt,  dass sie mit Härten und dem Angriff der Feinde konfrontiert sein werden, so wie es die früheren Glaubensvölker gewesen waren.  Auch hatte der Prophet Gottes bereits vorher den Muslimen angekündigt, dass sich die verschiedenen arabischen Volksstämme und anderen Feinde  zu ihrer Vernichtung  zusammentun werden. Als die Muslime nun sahen, dass diese Voraussagen eingetreten waren, ergriffen sie nicht die Flucht, wie die Heuchler, sondern sie blieben standhaft gegenüber dem Feind und zeigten, dass sie sich dem Befehl Gottes und des Propheten beugen.

 

Wir können uns also einprägen:

Erstens: Gläubige wissen, dass der Feind sie nicht in Ruhe lassen wird. Deshalb bewahren sie immer ihre Kampfbereitschaft gegenüber ihm.

Zweitens: Trotz aller Uneinigkeit der Ungläubigen unter einander, vereinen sie sich, wenn es um die Vernichtung des Islams und der Muslime geht. Sie setzen alle ihre Möglichkeiten und Kräfte ein, um an ihr schäbiges Ziel zu gelangen.

Drittens: Gläubige bleiben, selbst wenn ihre Anzahl gering ist, gegenüber dem Feind standhaft. Sie ergeben sich Gott und nicht dem Feind.

                           

Wir wenden uns dem Vers 23 der Sure 33 zu und zwar heißt es dort:

                      

 مِّنَ الْمُؤْمِنِينَ رِجَالٌ صَدَقُوا مَا عَاهَدُوا اللَّـهَ عَلَيْهِ ۖ فَمِنْهُم مَّن قَضَىٰ نَحْبَهُ وَمِنْهُم مَّن يَنتَظِرُ ۖ وَمَا بَدَّلُوا تَبْدِيلًا                                        

„Unter den Gläubigen gibt es Männer, die das wahr gemacht haben, wozu sie sich Gott gegenüber verpflichteten. Unter ihnen gibt es manche, die ihr Gelübde erfüllt haben; und unter ihnen gibt es manche, die noch (auf den Märtyrertod)  warten. Und sie haben keine Änderung (an ihrem Gelübde)  vorgenommen;“ (33: 23)

                                                                      

In Fortsetzung des Verses 22, in dem Gott über die Standhaftigkeit und Ausdauer der wahren Gläubigen gesprochen hat, sagt der Vers 23 folgendes aus:  Die Gläubigen haben ein Bündnis mit Gott geschlossen, nämlich dass sie bei der Unterstützung der Religion nichts versäumen werden und sei es auf Kosten ihres Lebens.  Einige von ihnen waren im Badr- oder Uhud-Gefecht zu Märtyrern geworden und andere warteten auf die Gelegenheit, nach dem Bündnis mit Gott zu handeln und ihr Leben auf Seinem Wege herzugeben. Nichts hatte an ihrem Entschluss, dieses Bündnis einzuhalten, rütteln können.  Diese Gläubigen waren und sind das Gegenteil zu den Leuten mit schwachem Glauben, die sich freuen, wenn sie heil aus dem Krieg hervorgehen, falls sie überhaupt daran teilnehmen. Und wenn erneut ein Gefecht ansteht, sind diese Schwachgläubigen nicht auf eine Teilnahme daran vorbereitet.

                                  

Wir sehen:

Erstens: Das Glaubensniveau der Muslime ist unterschiedlich. Einige  streben nach einem ruhigen und angenehmen Leben und andere warten darauf,  für Gottes Sache ihr  Leben zu opfern.

Zweitens: Die Bereitschaft, sich auf Kosten des eigenen Lebens für die Verteidigung der Religion einzusetzen, ist ein Zeichen für wahren Glauben und Treue zu dem Bündnis mit Gott.

Drittens: Wahre Gläubige geben nicht den Mut auf, wenn ihre Freunde und Lieben den Märtyrertod finden.  Statt sich aus dem Kampf zurückzuziehen, blicken sie tapfer der Gefahr des eigenen Märtyrertodes ins Auge.

                                              

Nun noch die beiden Verse 24 und 25 der Sure Ahzab:

                                          

لِّيَجْزِيَ اللَّـهُ الصَّادِقِينَ بِصِدْقِهِمْ وَيُعَذِّبَ الْمُنَافِقِينَ إِن شَاءَ أَوْ يَتُوبَ عَلَيْهِمْ ۚ إِنَّ اللَّـهَ كَانَ غَفُورًا رَّحِيمًا 

„Damit Gott den Wahrhaftigen ihre Wahrhaftigkeit vergelte und die Heuchler strafen, wenn Er will, oder sich ihnen (wenn sie reuevoll sind) ihre Reue annehmend zuwende. Gewiss, Gott ist Allvergebend und Barmherzig.“ (33: 24)

 

وَرَدَّ اللَّـهُ الَّذِينَ كَفَرُوا بِغَيْظِهِمْ لَمْ يَنَالُوا خَيْرًا ۚ وَكَفَى اللَّـهُ الْمُؤْمِنِينَ الْقِتَالَ ۚوَكَانَ اللَّـهُ قَوِيًّا عَزِيزًا

„Und Gott wies diejenigen, die ungläubig waren, mit ihrem Grimm zurück, ohne dass sie etwas Gutes erlangt hätten. Und Gott ersparte den Gläubigen den Kampf und ließ sie siegen. Gott  ist Stark und Unbesiegbar.“ (33: 25)

 

Diese Stelle im Koran beschreibt  den Ausgang des Ahzab-Krieges wie folgt:

Die wahrhaften Gläubigen, die sich  auf die Abwehr des Feindes auf den Kampf für den Islam und das Selbstopfer für ihn vorbereitet hatten  und  nicht von der Seite des Propheten gewichen waren,  sind von Gott belohnt worden.   Diesen Lohn erhielten sie, auch wenn es gar nicht erst zu einem ausgedehnten Krieg zwischen beiden Seiten gekommen war und die Gläubigen weder fechten mussten, noch Märtyrer geworden waren.   

Aber den Heuchlern, die keine feste Gesinnung und zudem andere ebenso demoralisiert hatten, gebührte die Strafe Gottes, es sei denn Gott vergibt ihnen aus Huld oder weil sie ihr Vorgehen aufrichtig bereut haben.

Die Götzenanbeter und Ungläubigen aber,  die gedacht hatten, sie könnten durch ihre Verschwörungen den Islam und den Propheten und die Muslime ein für alle Mal  vernichten, kehrten enttäuscht von der geplanten Großoffensive auf die Muslime in Medina zurück. Sie hatten nichts erreichen und auch keine Beute machen können.  

                                          

Mit diesem Geschehen, lehrte Gott die Muslime, dass sie niemals vor dem Feind Angst haben sollen und die Feinde wurden belehrt, dass ihre Verschwörungen gegenüber den Vorkehrungen Gottes nichts bewirken können und sie nicht gegen die Macht Gottes ankommen. Die Feinde, welche sich vereint hatten und  herbeigekommen waren, um den Islam zu vernichten, kehrten grimmig aus dem Ahzab-Krieg  zurück, denn sie hatten nicht ihr Ziel erreichen können.

Wir können uns merken:

Erstens: Wahrhaftigkeit bezieht sich nicht nur auf das Reden. Auch im Handeln muss der Mensch sich an sein Bündnis mit Gott halten und aufrichtig bleiben. Er darf bei der Unterstützung der Religion Gottes nichts versäumen.

Zweitens: Selbst die Heuchler, die das Bündnis mit Gott gebrochen haben, können darauf hoffen, dass ihnen durch ihre Reue oder aufgrund des Weisen Willens Gottes, dennoch Seine Gnade zuteilwird und Er ihnen vergibt.

 Drittens:  In den verschiedenen Angelegenheiten des Lebens sollen wir uns nicht nur mit den irdischen Kalkulationen begnügen, sondern auch an die Hilfen Gottes aus dem Verborgenen , die wir nicht berechnen können, denken.