Sep 22, 2017 19:06 CET

Der Islam ruft aufgrund logischer Prinzipien zu sich.  Er will seine Ansichten nicht aufzwingen.  Gott lehrt seinen Propheten eine Vorgehensweise die  die  Steigerung der Erkenntnis mit sich bringt.  Eine wichtige Methode ist der Aufruf zum Guten und die Ablehnung des Verwerflichen.

 

                                   

Die Verkündung der himmlischen Botschaft gehörte zu den wichtigen Aufgaben der Propheten Gottes.  Zur Verwirklichung dieses Zieles weist Gott den Propheten des Islams gemäß Sure 16, Vers 125 wie folgt an:

„Rufe zum Weg deines Herrn mit (logischen Argumenten und) Mitteln der  Weisheit und schöner guter Ermahnung, und debattiere  mit ihnen (die gegen das Recht kämpfen)  in bester Weise. …“

Dieser Vers verdeutlicht,  dass der Islam logische Prinzipien vertritt und die besten Wege benutzt um zu seiner Lehre einzuladen.  Der Islam will seine Ansichten nicht aufzwingen.  Gott lehrt seinen Propheten eine Vorgehensweise die  die  Steigerung der Erkenntnis mit sich bringt Dies ist etwas ganz anderes als die blinden Ansichten von Sekten, die der Imperialismus oder die Wahhabiten hervorgebracht haben.  Achten Sie auf den  tiefen Inhalt des Verses 108 der Sure 12, Yusuf, die eine Anweisung an den Propheten des Islams enthält:  

„Sag: Das ist mein Weg: Ich rufe zu Allah aufgrund eines sichtbaren Hinweises, ich und diejenigen, die mir folgen. …“

Von dieser Basis aus hat der Prophet des Islams (S)  verschiedene Methoden angewandt, um die Allgemeinheit aufzuklären und seine Botschaft zu übermitteln. Er strebte dabei immer nach einer grundsätzlichen Wandlung in der muslimischen Gemeinde und belebte ihre Selbsterkenntnis und ihr Selbstbewusstsein. Denn jemand, der aufgrund der Weisheit, Logik und Erkenntnis zum Glauben an Gott gelangt,  der kennt auch seine Würde als Mensch. Er erreicht Selbstwertgefühl und opfert seine hohen Werte als Mensch nicht für Macht und Reichtum. Außerdem wird er frei von jeder irdischen Liebe und Abhängigkeit, die ihn erniedrigt.

 

Das herausragende Ergebnis der gesteigerten Erkenntnis, die der Prophet Gottes bewirkte, war die geistige und wissenschaftliche Weiterentwicklung der Islamischen Glaubensgemeinde, dank derer die  große Islamische Zivilisation zustande kam. Zahlreiche Gelehrten gingen aus ihr hervor, die auf allen Gebieten der Wissenschaft neue Initiativen ergriffen, Entdeckungen und Erfindungen machten und den Osten zur Wiege der menschlichen Zivilisation werden ließen.

 

Während der Glanzzeit der islamischen  Zivilisation  herrschten in Europa die Kirchenväter und die Inquisition. Die Lehren des Propheten des Islams (S)  stuften Wissenschaft   und Nachdenken hoch ein, aber   die Institutionen der  Inquisition in Europa  verurteilten jeden, der anderer Ansicht war als die Kirchenväter zum Tode. In seinem Buch Wissenschaft und Religion (Science et religion ) schreibt Marcel Cachin:  „In dieser Epoche sind 5 Millionen Menschen erhängt worden, weil sie nachgedacht haben und sich nicht dem Befehl des Papstes beugten. Von 1481 bis 1599, d.h. im Laufe von 18 Jahren wurden auf Anweisung der Inquisitionsgerichte 10.220 Menschen bei lebendigem Leibe verbrannt. 5.686 Menschen wurden zerstückelt und 97.023  zu Tode gefoltert.“

Gott, der Allmächtige und Allweise  hat im Koran der Islamischen Gemeinde zahlreiche Möglichkeiten unterbreitet, damit sie ihren Weg zur Vervollkommnung fortsetzen kann.  Ein Prinzip lautet, dass die Islamische  Gesellschaft nach der vom Propheten herbeigeführten Reform im Glauben und Moral und nach   Abwendung vom Götzentum  nicht wieder in die Bahn der  Rückständigkeit zurückfallen darf. Die Offenbarungslehre fordert alle auf, Verdorbenheit zu bekämpfen und den Unheilstiftern gegenüber nicht gleichgültig zu sein. Die Muslime müssen gemäß Koran die Verbreitung von Verdorbenheit und Korruption  in der  Gesellschaft, insbesondere im Regierungssystem zu verhindern.   Das Gebot, das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verwehren ist der beste Weg, um dieses Ziel umzusetzen und das diesbezügliche Verantwortungsgefühl in der Gesellschaft zu erhalten. Dieses Gebot erwartet von  jedem Einzelnen, dass er die anderen und die  Verantwortungsträger der Regierung aufruft, die moralischen Tugenden und Werte zu beachten und sie von  Anti-Werten, ungerechtem Verhalten und allen unmenschlichen Taten abhält.  Alle sollen die kulturelle Identität der Islamischen Weltgemeinde (Umma) schützen und gegenüber dem Einfluss der Kultur der Fremden sensibel bleiben und reagieren.

Der Heilige Koran sagt hierzu im Zusammenhang mit der Vorgehensweise des Propheten (S):

„die dem Gesandten, dem schriftunkundigen Propheten, folgen, (für) den sie bei sich in der Thora und im Evangelium (die besonderen Merkmale) aufgeschrieben finden: Er gebietet ihnen das Rechte und verbietet ihnen das Verwerfliche, er erlaubt ihnen die guten Dinge und verbietet ihnen die schlechten,…“

 

Zweifelsohne weiß jemand, der sich als wahrer Anhänger des Propheten des Islams versteht, dass er wie dieser Edle zur Verbreitung des Guten anregen soll und jegliches anti-religiöse und unmenschliche  Verhalten verwehren muss. Gott, der Allmächtige spricht:
„Ihr seid die beste Gemeinschaft, die für die Menschen hervorgebracht worden ist. Ihr gebietet das Rechte und verbietet das Verwerfliche und glaubt an Allah. …“

 

Um zu zeigen  dass das Islamische Glaubensvolk gemeinsame Grundsätze und gemeinsame Richtlinien hat  und die Standpunkte seiner Mitglieder und ihr Vorgehen eng miteinander verknüpft sind,  heißt es im Heiligen Koran im Vers 71 der Sure 9 weiter:  

„Die gläubigen Männer und Frauen sind einer des anderen Beschützer. Sie gebieten das Rechte und verbieten das Verwerfliche, …“

 

Es liegt auf der Hand, dass wenn in einer Gesellschaft moralische Tugenden herrschen, keine Anti-Werte mehr gedeihen können.  Aber manchmal wird der Nährboden für Anti-Werte aufgrund von Leichtfertigkeit und Gleichgültigkeit und Verblassen der guten Werte geschaffen, insbesondere wenn nichts gegen das Hässliche unternommen wird und keiner sich daran stört.  Der geehrte Prophet des Islams (S) sagte über  eine solche Gleichgültigkeit:  „Gott verabscheut heftig einen schwachen Gläubigen, der keine Religion pflegt.“ Einige wunderten sich: „Wer ist denn ein schwacher Gläubiger, der keine Religion pflegt?“ Der Prophet antwortete: „Das ist jemand der nicht das Verwerfliche verbietet und nicht vom Hässlichen abhält.“

Es stellt sich aktuell die Frage: Sind diejenigen die in unserer Zeit die Verbrechen der USA und der Zionisten sehen und Zeuge des Massakers an der unschuldigen Bevölkerung in Jemen und der Tötung von  Dutzenden und Hunderten schutzlosen Menschen in Syrien, Palästina, Bahrain, Irak, Afghanistan, Libanon und anderswo  in der Islamischen Welt  werden,  und durch ihr tödliches Schweigen diese Verbrechen akzeptieren, kein klares Beispiel für einen schwachen Menschen, der keine Religion besitzt? Trifft ihn nicht der Zorn Gottes?  Wenn man von diesem Prophetenwort ausgeht, muss man sich fragen ob  die Reaktionäre unter den arabischen Herrschern  insbesondere das fremdabhängige saudi- arabische Regime überhaupt eine Ahnung vom Islam und von der Menschlichkeit haben.

Bei der Aufgabe das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verwehren geht es im Kern darum, dass wir positiv auf diejenigen die die moralischen Werte vertreten und das Gute und die Tugenden bewahren, wirken, während wir Leute die  an der Front des Hässlichen und der Gewalttätigkeit aktiv sind und zugunsten der teuflischen Mächte und der Feinde handeln, verabscheuen.  Anziehung und die Ablehnung  sind zwei wichtige Merkmale des Propheten und seiner wahren Anhänger und es heißt im Vers 29 der Sure 48 ( Fath ):

„Mohammad ist Gottes Gesandter. Und diejenigen, die mit ihm sind, sind den Ungläubigen gegenüber hart, zueinander aber barmherzig. …“

Bei einem Blick auf das Vorgehen des Propheten in der Gesellschaft und in Bezug auf die Kultur stellen wir fest, dass das Volk in der Islamischen Ordnung einen besonderen Platz einnimmt und eine schicksalsbestimmende Rolle übernimmt.  Der Prophet des Islam (S) hat natürlich von Gott immer besondere Hilfe erhalten. Er  konnte aber erst durch die aufrichtige Unterstützung der Muslime zu Beginn des Islams  alle Schwierigkeiten überwinden und eine starke islamische Regierung in Medina errichten und der ganzen Welt ein erfolgreiches Modell für eine auf der Religion basierende Volksregierung vorstellen.

Um zu zeigen, dass in dieser Ordnung die Meinung der Bevölkerung eine wichtige Rolle spielt und das Volk in der Praxis an der Verwaltung der Islamischen Gesellschaft mitbeteiligt ist, wurde er von Gott beauftragt hinsichtlich seiner Planungen sich mit dem Volk zu beraten und die Gläubigen  zur Beratung anzuregen.  Laut Koran gehört es zu den Merkmalen der Gläubigen, dass sie sich beraten.  Im Vers  38 der Sure Schura, Sure 42 steht:

„und diejenigen, die auf ihren Herrn hören und das Gebet verrichten, ihre Angelegenheit(en) durch Beratung untereinander (regeln) und… von dem ausgeben, womit Wir sie versorgt haben,

Es ist zu hoffen, dass die Bewegung des Islamischen Erwachens die geeigneten Bedingungen für eine Inspiration durch das Vorgehen des Propheten (S) in kulturellen und gesellschaftlichen Fragen schaffen, so dass der unversehrte edle Islam des Propheten Mohammads immer mehr erstarkt  und die falsche amerikanische Islamversion ,die auf aristokratischem Gehabe, Gewalt, blinden Handlungen,  Anfeindung des Verstandes und Menschenfeindlichkeit basiert,  mit Gottes Hilfe aus der Welt geschafft wird. 

 

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