Die Sonne und der Mond bewegen sich geordnet auf ihrer Bahn durch den Raum und dienen den Menschen. Aber dieses präzise System gilt nicht auf ewig für sie. Irgendwann geht es zu Ende und dann ist auch der Weltuntergang.  Selbst die Sonne, dieser riesige Stern mit seiner Helligkeit und seinem Licht, wird einmal dunkel werden und nicht mehr ihre Funktion erfüllen.

Liebe Hörerfreunde, auch in diesem Teil sprechen wir über die wunderbaren Aussagen des Korans über Wahrheiten des Daseins. Gott hat an mehreren Stellen im Koran auf die zeitlich begrenzte Bewegung der Sonne durch das All und des Mondes auf seiner Bahn hingewiesen. Im Vers 38 der Sure 36 (Ya-Sin) lesen wir:

„Und die Sonne läuft zu einem für sie bestimmten Aufenthaltsort. Das ist die Anordnung des Allmächtigen und Allwissenden.“

Dieser Vers deutet klar die beständige Bewegung der Sonne an und im Zusammenhang mit der Bewegung der Sonne und des Mondes steht im Vers 40 der gleichen Sure:

„Weder ziemt es der Sonne, den Mond einzuholen, noch wird die Nacht dem Tag zuvorkommen; alle schweben in einer (jeweils eigenen) Bahn.“

Es ist interessant, dass in diesen Versen von einer Bewegung der Sonne die Rede ist – einmal heißt es die Sonne bewegt sich und läuft auf ein bestimmtes Ziel zu und das andere Mal: sie schwebt wie andere Himmelskörper  in einer ihr eigenen Bahn. Es verdient Beachtung, dass diese Verse in einer Zeit offenbart wurden, als noch die astronomischen Ansichten von Ptolemäus unter den Gelehrtenkreisen herrschten und niemand den Inhalt begreifen konnte, nämlich dass die Sonne in einer Bahn schwebt und außerdem ihren Ort im Kosmos wechselt. Erst im Gefolge der Fortschritte in der Wissenschaft  und nachdem die Hypothese von Ptolemäus immer mehr angezweifelt wurde, festigte sich die Überzeugung, dass die Sonne  und nicht die Erde Mittelpunkt unseres Sonnensystems ist und alle Planeten dieses Systems sich um sie drehen, bis schließlich klar wurde, dass auch die Sonne selber mehrere Bewegungen durchführt.

Gemäß wissenschaftlichen Untersuchungen dreht sich die Sonne mit großer Geschwindigkeit um sich selber. Diese Geschwindigkeit ist an ihrem Äquator größer als an ihren Polen. Außerdem haben die Wissenschaftler inzwischen entdeckt, dass die Sonne mitsamt ihrem Sonnensystem innerhalb der Milchstraße sich auf einer bestimmten Bahn bewegt. Möglicherweise wird man in Zukunft noch weitere Bewegungen der Sonne feststellen. Die Koranexegeten haben jedenfalls bei der Erklärung der Verse über die Bewegung der Sonne, auf beide Bewegungen der Sonne hingewiesen, die Umlaufbewegung und die Drehung um sich selber.

Es ist also berechtigt wenn wir sagen, dass der Hinweis des Korans auf die Bewegung der Sonne im Koran wissenschaftlich gesehen ein Wunder darstellt.  Das Volumen der Sonne ist eine Millionen dreihunderttausend Mal größer als das der Erde und ihre Masse betragen das 330 Tausendfache unseres Planeten. Nur Gott besitzt die Macht, einen solchen schweren Körper durch das  uferlose All auf diese geregelte und überlegte Weise zu bewegen. Seine Macht steht über allen Mächten und sein Wissen ist unendlich.  Daher heißt es auch im Vers 38 der Sure Ya-Sin über die Bewegung der Sonne: 

„Das ist die Anordnung des Allmächtigen und Allwissenden.“

Dennoch wird die Bewegung von Sonne und Mond nicht bis in alle Ewigkeit dauern. Im Vers 13 der Sure 15 (Fatir) wird auf diese Wahrheit hingewiesen:

„Er lässt die Nacht in den Tag eindringen, und Er lässt den Tag in die Nacht eindringen. Und Er hat die Sonne und den Mond dienstbar gemacht – ein jedes läuft auf eine festgesetzte Frist zu. Dies ist doch Allah, euer Herr; Ihm gehört die Herrschaft…“

Dieser Vers verweist auf den allmählichen Übergang von Tag zu Nacht und von Nacht zu Tag. Er verhütet die Gefahren, die bei einem plötzlichen Eintreten der Dunkelheit oder der Helligkeit auftreten würden. Durch den allmählichen Übergang wird der Mensch auf den Wechsel von Helligkeit zur Dunkelheit und umgekehrt vorbereitet. Zweifelsohne sind sowohl die Nacht als auch der Tag Erscheinungen, die dem Menschen und den Lebewesen auf der Erde etwas nützen. Ihre Aufeinanderfolge und ihr Wechsel spielen eine wichtige Rolle für die Regelung des Lebens. Alles ist an die große Energiequelle nämlich das Licht der Sonne gebunden: Das Wachstum der Pflanzen, das Aufgehen der Blüten und die Reifung der Früchte ebenso wie die wirtschaftlichen und landwirtschaftlichen Aktivitäten des Menschen und die Gewinnung von Erzeugnissen.  Aber auch die Dunkelheit und Stille nach dem  Sonnenuntergang  ist von großer Bedeutung.  In der Nacht werden die Gefahren die von einem ständigen Bescheinen mit Sonnenlicht ausgehen, verhütet und der Mensch kommt seelisch und körperlich zur Ruhe. Die Dunkelheit der Nacht ist für die Menschen  von vitaler Bedeutung.  Wäre der Wechsel von Nacht und Tag nicht, würden die Temperaturen auf der Erde dermaßen ansteigen, dass alles verbrennen würde.  Tag und Nacht sind also beides Zeichen für die weise Planung Gottes.

Danach spricht Gott in diesem Vers über die Unterwerfung der Sonne und des Mondes. Welche Unterwerfung könnte noch wertvoller sein,  als die, welche den  Menschen dient und Quelle für zahlreichen Segen im Leben der Menschheit ist.  Sonne, Mond und Erde sollen den Menschen die Dinge zur Verfügung stellen, die sie brauchen. Aber wir sollen nicht vergessen und dessen gedenken, der diese Gaben dem Menschen zur Verfügung gestellt haben.  Allerdings werden die Sonne und der Mond , auch wenn sie sich völlig geregelt auf ihrer Bahn bewegen und würdige Diener des Menschen sind, nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt, der für sie festgelegt wurde,  ihre Bewegung fortsetzen.  Eines Tages wird diese detaillierte und wohl überlegte Ordnung auf der Welt, enden und die Himmelskörper werden im Dunkeln versinken und die Sterne erlöschen.

Die Wissenschaftler beschäftigen sich mit dem Thema Weltuntergang. Es gibt unterschiedlichen Stellungnahmen zu dieser Frage. Wie wir bereits gesagt haben dehnt sich die Welt aus und die Galaxien entfernen sich mit großer Geschwindigkeit voneinander. Von dieser Erscheinung ausgehend,  prognostizieren die Wissenschaftler verschiedene Möglichkeiten des Weltuntergangs. Einige sagen, dass die Ausdehnung einmal aufhört und sich das Universum  aufgrund gravitativer Einflüsse wieder zusammenzieht und auf diese Weise vernichtet wird, während andere vermuten,  dass das Weltende durch anhaltende Ausdehnung verursacht werden wird. 

Die Wissenschaftler sind noch im Begriff zu untersuchen, welche der beiden Möglichkeiten der Fall sein wird.  

Ein weiterer Punkt bezüglich dem Weltuntergang, ist das Ende von Sonne, Mond und den Sternen. Gemäß wissenschaftlicher Berechnungen verliert die Sonne jede Sekunde mehrere Millionen Tonnen ihrer Masse. Nach Meinung der Wissenschaftler  kann die Sonne angesichts ihrer Reserven bis zu  10 Milliarden Jahre leuchten  und von dieser langen Zeit sind circa viereinhalb Milliarden Jahre abgelaufen.  Die Sonne befindet sich demnach ungefähr auf der halben Strecke ihrer Gesamtlebensdauer. Unser Planet – die Erde - wird noch circa 5 Milliarden Jahre die Sonne umkreisen. Nach Ansicht der Wissenschaftler wird die Sonne in ihrer letzten Lebensphase zu eine Roten Riesen und die Planeten in nächster Umgebung, nämlich Merkur und  Venus  und sogar die Erde verschlucken.  In der darauffolgenden Phase wird sie zu schrumpfen beginnen und erlöschen.

In einigen Versen des Korans wird auf das Erlöschen der Sonne und des Mondes und der Sterne hingewiesen und wir sehen eine Übereinstimmung mit den Erkenntnissen der Astronomen über das Weltende.

In der Sure 81 (Takwir) heißt es in den Versen 1 und 2:

Wenn die Sonne zusammengelegt und dunkel wird

und wenn die Sterne erlöschen.

In diesem  Vers kommt das Wort Kuwwarat für die Endphase der Sonne vor.  Dieses Wort ist von „Takwir“ abgeleitet und Takwir bedeutet: etwas zusammenlegen, zusammenklappen.“ Die Korankommentaren und Sachverständigen sagen hinsichtlich des Hinweises des Korans auf das Ende der Welt: Die  Sonne ist zwar jetzt ein außerordentlich heißer und brennender Himmelskörper aber am Ende der Welt und kurz vor dem Jüngsten Tag geht diese Hitze zurück und ihre Masse nimmt immer mehr ab.  Der Koran bezeugt, dass am Ende der Welt  die hellste Lichtquelle in unserem Sonnensystem erlöscht, nachdem sie vorher  allen Planeten im Sonnensystem Licht gespendet hat. Auch die anderen Sterne werden ihr Licht verlieren .Daher heißt es im Vers 2 der Sure 92 (Infitar):    

„und wenn die Sterne sich zerstreuen (und herabfallen)

Mit anderen Worten scheint letztendlich dann das Gleichgewicht zwischen Kräften der Anziehung und Abstoßung zwischen den Himmelskörpern zusammenzubrechen  und sich die Ordnung die in der Welt herrscht, aufzulösen.  Darauf weist der Koran hin. Auch wenn laut menschlichem Wissen der genaue Zeitpunkt der Vernichtung der Sterne nicht festliegt, sind die Gelehrten zu der Gewissheit gelangt,  dass im Laufe der Zeit die Energie der Sterne abnimmt  und sie schließlich langsam erlöschen.

Der Koran spricht aber noch von weiteren Zeichen für das Ende der Welt, nämlich der Verfinsterung des Mondes und seine Verschmelzung mit der Sonne. Dies steht in den Versen 8 und 9 der Sure 75 (Qiamat,), denn es heißt:

und (wenn) der Mond sich verfinstert

und Sonne und Mond zusammengebracht werden,…“

Das Zusammenkommen  von Sonne und Mond kann

ebenso darauf zurückgehen, dass  der Ausgleich zwischen den Anziehungskräften und Abstoßungskräften  zwischen den Himmelskörpern zusammengebrochen ist und der Mond wegen dieses Ungleichgewichts von der Sonne angezogen wird.

Wie gesagt verweist der Koran auf einige Ereignisse des Weltuntergangs und auf das Ende der Sonne und der Sterne.  Und diese Hinweise vor mehr als 14 Jahrhunderten auf das Schicksal der Welt und der Himmelskörper werden von modernen  wissenschaftlichen Erkenntnissen bestätigt. Dies rührt zweifelsohne von dem Wundercharakter des Korans her.