Jul 29, 2020 06:31 CET
  • Islam richtig kennenlernen (223  - weibliche Wesen und spirituelle Freuden) 

Auch heute geht es um die Segnungen des Paradieses. Zu diesen Segnungen gehören die edlen Paradiesfrauen. Gott verweist in mehreren Koranversen auf sie.

 

 

 

 Die Paradiesfrauen sind frei von jedem äußeren und inneren Mangel.  Während im Diesseits Jugend und ein schönes Äußeres nur vorübergehender Natur sind, erfreuen sich die Paradiesfrauen  ewiger Jugend und Schönheit. Sie sind im gleichen Alter wie ihr Gemahl.

In der  Sure Ar Rahman (55) heißt es in den  Versen 56 bis 58:

 

Darin sind (weibliche Wesen), die ihre Blicke zurückhalten (und nur ihren Gemahl lieben und), die vor ihnen weder Mensch noch Dschinn berührt haben

– welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide denn leugnen? -


als wären sie Rubine und Korallen.

                     

 

Die jungfräulichen Paradiesfrauen sind schöne Wesen, die nur ihren Gemahl anblicken und kein anderen Männer. Sie  danken Gott für ihren Gemahl und  sind so wunderschön, dass Gott sie mit Rubinen und Korallen vergleicht.

 

In den Versen70 bis 72 der Sure 55 (Rahman heißt es weiter:

 

Darin (in diesen Paradiesgarten)  sind gute schöne (weibliche Wesen)

– welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide denn leugnen? –

ūrīs, (die) in den Zelten zurückgezogen (leben) –,

 

In der Überlieferung lesen wir über die guten Eigenschaften der Paradiesfrauen. Es sind Eigenschaften, die auch auf der Welt als edle weibliche Attribute  und als vorbildlich gelten. Zum Beispiel heißt es, dass sich diese Frauen im Paradies in Wort und Tat freundlich verhalten, dass sie geläutert sind und rein und nicht auf fremde Männer schauen. Kurzum alle guten Eigenschaften die eine ideale Gemahlin aufweisen sollte, sind in den Paradiesfrauen vereint.  Und daher fasst der Koran alle diese Eigenschaften mit dem Wort „gut“ zusammen. Daraufhin fügt er hinzu, dass sie in paradiesischen Zelten zurückgezogen leben. Sie sind sittsame schöne Frauen, die nur ihrem Gemahl gehören.

 

In den Versen 22 und 23 der Sure  Sure 56   (Waqia)   werden die Paradiesfrauen außerdem wie folgt beschrieben:

 

Und (darin sind) ūrīs mit schönen, großen Augen,

gleich wohlverwahrten Perlen( in Muscheln).

 

Die Paradiesfrauen haben große schwarze Augen und ein schönes Gesicht. Gott belohnt die Rechtschaffenen im Paradies auf diese Weise. Der Vergleich mit wohlverwahrten Perlen deutet darauf hin, dass sie anderen Männern als ihrem Gemahl verborgen bleiben.

                           

 

Die Paradiesfrauen sind nicht nur wunderschön anzusehen, sondern sie sind es würdig, die Gemahlin eines Paradiesbewohners zu sein. Sie sind hochanständig und völlig rein von jeglichem moralischen Fehler. Gott hat sie als Belohnung für jene geschaffen, die gläubig sind und rechtschaffen gelebt haben. Diese dürfen zusammen mit ihren Gemahlinnen in den Paradiesgärten in Frieden leben, ohne Gefahr für Geist und Seele. Im Vers 57 der Sure 4, Sure Nisa lesen wir:

 

Diejenigen aber, die glauben und rechtschaffene Werke tun, werden Wir in Gärten eingehen lassen, durcheilt von Bächen, ewig und auf immer darin zu bleiben. Darin haben sie vollkommen gereinigte Gattinnen; ...

 

 

Dem Koran und den Überlieferungen ist zu entnehmen, dass Eheleute im Paradies  zusammen bleiben und ein schönes gemeinsames Leben führen können, wenn sie beide die Einkehr in das Paradies verdient haben. In den Überlieferungen heißt es, dass die rechtschaffenen Frauen im Paradies über den Huris stehen und noch schöner sind als diese, dies weil sie im Leben Gott gedient und rechtschaffen gehandelt haben. 

 

     

 

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Auch wenn viele Verse im Koran den materiellen  Segen im Paradies beschreiben, wie die Gärten, unter deren Bäumen Bäche strömen, Paläste und edle Gemahlinnen, bunte Früchte und edle Getränke, so gibt es darüber hinaus Segnungen immaterieller Art, die noch wichtiger sind.

 

Das Jenseits erlebt der Mensch mit Leib und mit Seele, also sind auch die Paradiesgaben stofflicher und nicht-stofflicher Art. Jeder kommt entsprechend seiner Würde in ihren Genuss. Diese seelischen Freuden sind größer als die körperlichen, aber sie lassen  sich nicht mit Freuden dieser Art im diesseitigen Leben vergleichen.

 

In der Sure 54 (Qamar) werden in den Versen 54 und 55 sowohl materielle als auch immaterielle Freuden der Paradiesbewohner genannt. Es heißt dort:

 

Gewiss, die Gottesfürchtigen werden in Gärten und an Bächen sein,

am Sitz der Wahrhaftigkeit, bei einem allmächtigen Herrscher.

 

Diese Stelle im Koran beschreibt die ewige Bleibe der Gottesfürchtigen in den paradiesischen Gärten auf interessante Weise. Denn sie nennt diese Wohnstätte den Sitz der Wahrhaftigkeit, wo kein bisschen Sinnloses und Falsches Einlass findet.  Dort wird deutlich wie wahr die Verheißungen Gottes über das Paradies waren.

Außerdem heißt es weiter: „bei einem allmächtigen Herrscher“. Die Paradiesbewohner sind also  in größtmöglicher spiritueller Nähe zu  Gott, dem Allmächtigen.

 

Natürlich lässt sich die große Nähe zu Gott dem Gnädigen, nicht in Worte fassen. Es lässt sich nicht beschreiben, was es bedeutet, in der Nähe des Allmächtigen zu sein, der Herrscher und Befehlshaber der Daseinswelt ist  und über alle Segnungen und Gaben herrscht und verfügt. Gott wird bei der Bewirtung seiner Gäste im Paradies es an nichts fehlen lassen. Er alleine weiß, welche großen Gnadengeschenke er für sie vorbereitet hat.   

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Es fällt auf,  dass Gott in den obigen beiden Versen der Sure Qamar erst die materiellen Segnungen der Paradiesbewohner nennt, nämlich große Gärten, durchflossen von Bächen, und dann erst die große spirituelle Belohnung nämlich in der Nähe Gottes zu sein.  Vielleicht will Er die menschliche Seele  stufenweise höhere Gefilde erreichen lassen.

 

Zu den paradiesischen Freuden gehört auch die Art der Geselligkeit unter ihren Bewohnern. Wir haben bereits gesagt, dass im Paradies kein Platz für Neid, Abneigung, List, Verleumdung und Lüge ist. Der Mensch bekommt dort kein Schimpfwort und keine spitze Bemerkung zu hören, ebensowenig wie sinnloses Geschwätz oder Spott. Dies sind Dinge, durch die viele Konflikte im diesseitigen Leben entstehen. Dinge wie Beschimpfung, Erniedrigung, Spott, unsinniges Gerede und komische Anspielungen. Aber im Paradies ist alles auf Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit begründet.  Alle reden nur Gutes und sind höflich und freundlich zueinander. Ihre Beziehungen zueinander sind herzlich. Solche innigen Beziehungen sind wahrhaftig sehr begehrenswert.

                     

 

Im Paradies gibt es keinerlei Leid und Missstände, und keine Gefahr droht der  Sicherheit und dem Wohlergehen seiner Bewohner. Es gibt weder Traurigkeit noch Kummer. In der Sure  35  (Fatir) heißt es im Vers 34:

 

Und sie werden sagen: „(Alles) Lob gehört Allah, Der den Kummer von uns hinweggenommen hat! Unser Herr ist wahrlich Allvergebend und stets zu Dank bereit.

 

Dieser Vers verweist auf einen weiteren immateriellen Segen im Paradies. Die Paradiesbewohner preisen Gott für die Befreiung von jeglichem Kummer. Sie danken Ihm für diesen Segen. Im Paradies  brauchen sie sich nicht mehr vor dem Tod und der Vernichtung zu fürchten noch vor Bedrohungen ihrer Sicherheit. Sie sind sicher vor dem Unrecht und den Schikanen der Gewaltsamen und von der List und Heimtücke der Übelgesinnten und von der Gesellschaft der Schlechten und Gegner.

 

In dem nächsten Vers der Sure 35 heißt es weiter:

 

(Er), Der uns durch Seine Huld in die (ewig) bleibende Wohnstätte versetzt hat, in der uns keine Mühsal widerfährt und in der uns keine Ermüdung befällt.“

 

Der Koran zitiert die Glückseligen im Paradies die sagen: Alles Lob gehört Gott, der uns in Seiner Gnade im ewigen Paradiesgarten aufgenommen hat, wo es nichts gibt, was Mühsal bereiten würde oder uns ermüden lassen könnte.

 

Es gibt keine seelische Pein im Jenseits für diese Seligen und es ist ihre Ewige Bleibe.

Der Mensch, der auf diese Weise den Gipfel des Glücks erreicht hat, schließt sich mit seinem Leben im Paradies der Ewigkeit an und sieht sich jeden Tag einer neuen Form der Gnadengeschenke  seines Herrn gegenüber.

 

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