Jul 01, 2020 02:54 CET
  • Islam richtig kennenlernen (221 - edle Getränke)  

Wir werden auch in diesem Teil versuchen, einen Eindruck vom Paradies geben.

 

 

Im Paradies, welches Gott in Seiner Güte erschaffen hat, bedient er seine Gäste, jene die auf der Erde rechtschaffen handelten,  auf beste Weise. Niemand kann sich eine Vorstellung von diesem schönen Ort machen. In der Sure 32 (Sadschda) heißt es darüber im Vers 17:

Keine Seele weiß, welche Freuden im Verborgenen für sie bereitgehalten werden als Lohn für das, was sie (die Rechtschaffenen) zu tun pflegten

 

Sobald die Rechtschaffenen vor den Toren des Paradieses eintreffen, werden diese weit geöffnet und die Wächter des Paradieses und Engel Gottes nehmen freudig, mit ausgebreiteten Armen, die Geretteten in Empfang und führen sie in die herrlichen Gärten. Die Gläubigen werden sehr höflich und respektvoll begrüßt.  Wir erfahren aus dem Koran womit diese geehrten Gäste belohnt werden.

Zum Beispiel steht in der Sure 76 (Insan) in den Versen  12 bis 14:

und ihnen vergelten, dass sie standhaft gewesen sind, mit einem Garten und mit Seide,

worin sie sich auf überdachten Liegen lehnen, und worin sie weder (heiße) Sonne noch bittere Kälte wahrnehmen werden.

Nahe über ihnen sind seine Schatten, und seine Früchte sind ihnen (zum Pflücken) sehr gefügig gemacht.

.

 

Gott hat gemäß dieser Verse die Rechtschaffenen wegen ihrer Geduld und Standhaftigkeit ins Paradies einkehren lassen. Ihnen werden seidene Gewänder angelegt und sie ruhen bequem auf schönen prächtigen Liegen. Dies verbildlicht ihr angenehmes sorgenfreies Leben.

 

Aus der obigen Stelle im Koran erfahren wir auch über das Klima im Paradies. Es ist ein ausgeglichenes Klima mit weder zu hohen noch zu niedrigen Temperaturen.  Mit anderen Worten: Das Wetter im Paradies ist sehr angenehm. Weder setzt ihm große Sommerhitze zu noch eisige Winterkälte . Im Paradies herrscht immer schönes Frühlingswetter. Dort weht eine angenehme Brise.

Das Paradies ist voller frischgrüner Bäume. Sie ragen dicht nebeneinander in die Höhe und ihr Gezweig bildet ein  schattiges Dach. Ihre Vielfalt ist groß und sie tragen köstliche Früchte. Zu Fuße der Bäume fließen Bäche mit klarem Wasser. Sie vereinen sich mit den Quellen und Wasserfällen und den Bäumen zu einem lieblichen Landschaftsbild.

 

Dank der nicht versiegenden Quellen verdorren die Bäume nie, wie es schnell bei den Bäumen auf der Erde der Fall ist, sondern sind immer wunderbar grün und voller Blätter. Wie herrlich und schön sind doch die Gärten des Paradieses.

Der Koran beschreibt die Paradiesbäume in der Sure 56 (Waqia) noch näher, und zwar heißt es in den Versen 28 bis 30 über Paradiesbewohner in den Gärten:

 

(Sie sind) unter dornenlosen Sidr-Bäumen

und Bananenpalmen mit dichtgeschichteten Früchten

und langgestrecktem Schatten,

                            

Sidr (die Zeder) ist ein Baum, der sehr viel Schatten spendet. Eigentlich hat er Dornen, aber im Paradies ist er laut diesem Vers dornenlos. Gemäß einer Überlieferung wachsen anstelle der Dornen auf den Zweigen dieses Baumes überall bunte Früchte.

 

Dann heißt es weiter gemäß obiger Auslegung und Übersetzung, dass die Paradiesbewohner unter Bananenpalmen ruhen, deren Früchte dicht übereinander liegen. Bananenpalmen haben breite schöne Blätter und ihre Frucht ist süß und schmackhaft. Es gibt auch Kommentatoren die  an dieser Stelle in der genannten Paradiespflanze einen anderen Baum sehen, der herrlich duftende Blüten hat und bei einigen Exegeten heißt es, dass Äste und Stamm dieses Baumes vollends mit Früchten bedeckt sind.

Ein weiterer Segen des Paradieses, besteht in dem breiten angenehmen Schatten, so dass seine Bewohner niemals die Hitze der Sonne zu verspüren haben.

In den herrlich grünen Gärten des Paradieses mit ihren vielen Bäumen voller Früchte, trocknen nie die Quellen und Bäche aus.  In den Versen 31 und 32 der Sure 56 (Waqia) heißt es in Beschreibung des Ortes, wo die Paradiesbewohner leben:

 (an) sich ergießendem Wasser (in Form von Wasserfällen),

(bei) vielen Früchten,

Zweifelsohne werden diese Wasserfälle und Wasserströme inmitten der grünen Gärten eine außergewöhnlich schöne Augenweide sein.

 

 

Da es so viel Wasser und Bäume im Paradies gibt, gibt es auch vielerlei Früchte für die Glückseligen. Es heißt deshalb auch an einer Stelle des Verses 15 in der Sure 47 (Mohammad):

و لهم فیها من کل الثمرات

... Und sie haben darin von allen Früchten ...

Einige dieser Früchte mögen den Früchten ähneln die auf der Erde wachsen aber für viele von ihnen wird es keine Entsprechung unter den irdischen Früchten geben. Die paradiesischen Früchte sind sehr abwechslungsreich, die eine schöner und schmackhafter als die andere. 

Diese Früchte verderben nicht, sie sind immer reif, in unmittelbarer Reichweite und leicht zu pflücken.

Es fällt auf, dass von den paradiesischen Speisen besonders das paradiesische Obst erwähnt wird. Dies zeigt in sich, dass Obst zu den wichtigen Speisen der Paradiesbewohner gehört. Obstfrüchte gehören ja  schon auf Erden  zu den gesündesten Lebensmitteln.        

                          

Im Paradies fließen verschiedene Ströme, die  jeder einen besonderen Genuss für die Paradiesbewohner bieten.  Im Vers 15 der Sure 47 (Mohammad) werden vier Beispiele für die Bäche im Paradies genannt:

Das Gleichnis des (Paradies)gartens, der den Gottesfürchtigen versprochen ist: Darin sind Bäche mit Wasser, das nicht schal wird, und Bäche mit Milch, deren Geschmack sich nicht ändert, und Bäche mit Wein, der köstlich ist für diejenigen, die (davon) trinken, und Bäche mit geklärtem Honig. ...

 

Als erstes nennt dieser Vers in der Sure 47 einen Bach mit klarem Wasser, dessen Qualität sich nicht ändert: Es wird nicht schal und seine Farbe ändert sich genauso wenig wie sein Geruch und Geschmack.

Auch der Geschmack der Milch, die im nächst genannten Strom fließt, ändert sich nicht. Das Paradies ist ohnehin kein Ort, wo etwas verdirbt oder vernichtet wird. Dies gilt auch für die Getränke und Speisen. 

Ein weiterer Bach im Paradies ist laut obiger Stelle im Koran ein Bach mit köstlichem Wein. Natürlich hat der paradiesische Wein nichts mit dem irdischen Wein zu tun. Denn an anderer Stelle im Koran sagt Gott über den Wein im Paradies, dass er nicht die Vernunft raubt und nicht betrunken macht.

Der edle paradiesische Wein bereitet aber einen großen seelischen Genuss ebenso wie der Honig des an vierter Stelle genannten paradiesischen Baches.

              

Wie deutlich aus dem obigen  Vers hervorgeht, sind die Getränke und Speise im Paradies immer frisch. 

Speisen verderben normalerweise wegen der Bakterien und Faktoren, die  sie schlecht werden  lassen. Gäbe es diese auf der Erde nicht, dann würde alles in seinem ersten heilen Zustand verbleiben.  Im Gegensatz zu dieser Welt, in der wir leben, ist die Umwelt und das Klima im Paradies derartig,  dass es dort keine schädlichen Lebewesen gibt und keine der guten Gaben zerstört wird oder verdirbt. Die Gaben des Paradieses sind vor jeder Gefahr sicher und immer heil und fehlerlos.

                   

Schließlich sei noch erwähnt, dass die Bäume, Früchte und Bäche und all die  weiteren Gaben des Edens, nur ein Teil der Gnaden sind, die Gott den Paradiesbewohnern gewährt. Mittels der menschlichen Sprache  kann  nur ein wenig von jener großen Wahrheit des Paradieses veranschaulicht werden. Das Paradies lässt sich nicht in Worte kleiden und seine Wahrheit übersteigt bei weitem die Vorstellung der Erdbewohner. 

 

 

 

 

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