Aug 11, 2020 02:35 CET
  • Islam richtig kennenlernen (224 – letzter Teil - der  höchste Erfolg) 

In diesem letzten Teil geht es nochmals um den Segen im Paradies.

 

 

Wenn wir einmal alle guten Gaben, die der Menschheit auf der Welt zur Verfügung steht,  ins Auge fassen, werden wir gewahr, dass sie nicht von  allen und nicht jeden Augenblick im diesseitigen Leben genutzt werden können. Denn es gibt Dinge wie Krankheit, Alterung, Armut usw., die nicht zulassen, dass der Mensch vollständig in den Genuss aller guten Gaben gelangt.   Aber im Paradies ist es anders. Dort gibt es keine Krankheit und keine Not, kein Altwerden und keinerlei Entbehrung. Nichts hindert den Menschen daran, die Segensgaben im Paradies zu nutzen. Jeder Genuss ist optimal und uneingeschränkt.  

 

Die paradiesischen Segnungen sind herrlich. Sie sind in Überfülle vorhanden und ununterbrochen können die Bewohner des Paradieses neue materielle und immaterielle Freuden erleben und so sind sie immer froh und glücklich. Es gibt alles was sie sich wünschen. Sogar Freuden, die ihre Wünsche und Erwartungen übersteigen. Im Vers 35 der Sure 50 (Qaf) lesen wir nämlich folgende Verheißung Allahs:

 

Sie werden, was sie wollen, darin haben. Und bei Uns ist noch mehr.

 

Bereits beim letzten Mal haben wir von den spirituellen Genüssen des Paradieses gesprochen und möchten nun das Thema fortsetzen. Wie gesagt führt der Koran viele materiellen Freuden des Paradieses an – wie wunderschöne Gärten voller Bäume, Bäche, Paläste, edle Gemahlinnen und würdige Gesellschaft, eine Vielfalt an Früchten und köstlichen Speisen und Getränken. Man sieht wie abwechslungsreich die Gaben im Paradies sind. Aber der paradiesische Segen geht darüber hinaus, denn der Koran spricht auch von spirituellen Freuden des Paradieses. Das Paradies vereint ja körperliche Freuden mit seelischen Genüssen.

                   

Einem gläubigen, Gott liebenden Menschen ist daran gelegen, das Wohlgefallen seines Herrn zu finden und in der Sure (Tauba) heißt es im  Vers 72:  

 

Allah hat den gläubigen Männern und Frauen Gärten (im Paradies) versprochen, durcheilt von Bächen, ewig darin zu bleiben, und gute Wohnungen in den Gärten Edens. Wohlgefallen von Allah ist aber (noch) größer. Das ist der großartige Erfolg. 

 

In diesem Koranvers wird auf beide Arten der paradiesischen Gaben, die materiellen und die immateriellen hingewiesen. Im ersten Satz steht, dass Gott  den gläubigen Männern und Frauen die Paradiesgärten verheißt und dass sie ewig darin weilen dürfen. Ein wichtiger Vorzug des Paradieses besteht ja gerade darin, dass seine Einwohner ewig seine Freuden genießen. Den würdigen Menschen werden hervorragende Wohnstätten verheißen. Das Paradies ist der schönste Ort zum Leben. Daraufhin verspricht Gott den Gläubigen aber auch eine große spirituelle Belohnung, nämlich dass ihnen das Wohlgefallen Gottes zuteilwird und es heißt, dass dies eine weit größere Belohnung ist als die anderen Paradiesgaben. Gott nennt das Erlangen Seines Wohlgefallens den großartigen Erfolg.

Dass das Wohlgefallen Gottes über alle materiellen Gaben im Paradies zu stehen kommt, zeigt, wie wertvoll diese spirituelle Belohnung ist. Eigentlich leuchtet dies auch ein, denn die Seele des Menschen befiehlt ja dem Körper, der nur ein  Werkzeug in ihrer Hand ist. In Wahrheit geht es letztendlich darum,  dass die Seele sich vervollkommnet. Die Auswirkungen guter Seelen  gehen weit über die des Körpers hinaus und deshalb sind auch die paradiesischen Belohnungen in Form  seelischer Freuden unvergleichlich größer als die dortigen leiblichen Genüsse.

Niemand kann das hervorragende Gefühl beschreiben, an dem sich der Mensch aufgrund des Wohlgefallens Gottes erfreuen wird. Einige Korankommentatoren sagen, dass schon ein Bruchteil  dieser seelischen Faszination wunderbarer ist als all die verschiedenen anderen Gaben des Paradieses.

 

     

Während Gott in der Sure 98 (Bayyina) im Vers 7 diejenigen, die gläubig sind und rechtschaffene Werke tun, als die besten Geschöpfe bezeichnet, heißt es im nächsten Vers 8 dieser Sure über ihre Belohnung:

 

Ihr Lohn bei ihrem Herrn sind die Gärten Edens, durcheilt von Bächen, ewig und auf immer darin zu bleiben. Allah hat Wohlgefallen an ihnen, und sie haben Wohlgefallen an Ihm; das ist für jemanden, der seinen Herrn fürchtet

 

 

Auch in diesem Vers werden zunächst die materiellen, leiblichen Freuden des Paradieses genannt, nämlich die Paradiesgärten, in denen die Rechtschaffenen immer verweilen dürfen. Und wieder ist danach von der spirituellen Belohnung der Paradiesbewohner die Rede, nämlich dass Gott mit ihnen zufrieden ist und sie mit Gott zufrieden sind. Dieser einmalige Lohn wird denen beschert, die Gott fürchten.  Sie sind mit Gott zufrieden, weil Gott sie mit allem beschert hat, was sie sich wünschten. Und Gott ist mit ihnen zufrieden, weil sie das vollbracht haben, wozu Gott sie aufgefordert hat und er hat es ihnen in Seiner Gnade und Großzügigkeit verziehen, wenn sie eine Sünde begangen haben. Diese Gläubigen, die rechtschaffen gehandelt haben, sind an einem Platz nahe dem Allmächtigen. Welches Hochgefühl könnte größer sein, als dass der Mensch spürt, dass Gott der Herr der Welten mit ihm zufrieden ist und dass er in Seiner Nähe sein darf. Jemand, der diese Position erreicht hat, vergisst die anderen Genüsse. Seine ganze Liebe gilt nur dem Schöpfer der Welt und er denkt an nichts und niemand anderen mehr. Dies ist der höchste aller Genüsse und lässt sich nicht mehr beschreiben.

                    

Wir wollen nun das Thema Paradies mit einem lehrreichen  Gespräch zwischen den Paradiesbewohnern zu Ende bringen. Über dieses Gespräch erfahren wir aus der Sure 37 (Saffat) in den Versen 50 bis 61.

                     

 

Wir können uns in Gedanken vorstellen wie die aufrichtigen Diener Gottes inmitten der materiellen und immateriellen Gaben des Paradieses einander auf bequemen Liegen gegenübersitzen und das Gespräch, von dem an der obigen Stelle in der Sure Saffat die Rede ist, führen. Dort heißt es:

 

 

 „Einer von ihnen sagt: „Gewiss, ich hatte einen Gesellen,
der da sagte: ‚Gehörst du wirklich zu denjenigen, die es für wahr halten?

Wenn wir gestorben und zu Erde und Knochen geworden sind, sollen wir denn dann wirklich ( wieder lebendig werden) und (wegen unserer Taten) vor Gericht gestellt werden‘?

 

Dieser Einwohner des Paradieses sagt weiter zu seinen Freunden:

„Ich wüsste allzu gerne wo der Geselle, der das gesagt hat,  jetzt ist und wie es ihm geht:

 

Und dann fügt er hinzu: Könnt ihr es in Erfahrung bringen?

Und da schaut er selbst hin und sieht seinen Freund im Höllenbrand und ruft ihm zu:

Bei Allah, beinahe hättest du mich fürwahr ins Verderben gestürzt. (Beinahe hättest du mich mit deinem Gerede auch auf den Irrweg geholt)

Und ohne die Gnade meines Herrn würde ich nun wahrlich zu denen gehören, die (dem Feuer) vorgeführt werden. 

 

Gemäß den Versen 58 bis 61 wird das Gespräch zwischen den Paradiesbewohnern wie folgt fortgesetzt:

 Werden wir tatsächlich (ewig im Paradies sein und) nicht mehr sterben,

außer unserem ersten Tod (der uns auf der Welt heimgesucht hat), und gehören wir tatsächlich nicht zu den Bestraften?“

Das ist doch wahrlich der großartige Erfolg (das hervorragende Glück) !

Für ein Solches wie dieses sollen diejenigen, die handeln, (ihre Werke) tun

 

So steht es in der Sure Saffat. In der Tat kennt das Paradies keinen Tod und keine Vernichtung und seine Gaben sind ewig. Das obige Gespräch zwischen den Paradiesbewohnern endet mit der Feststellung, dass es wirklich ein großes Glück ist, Rettung gefunden zu haben vor dem Höllenbrand und ewig im Paradies verweilen zu dürfen. Kann sich der Mensch etwas Besseres vorstellen? 

Gott ergänzt dieses Gespräch mit einem klaren schönen Satz. Dieser Satz rüttelt wach und lautet: Für ein Solches (nämlich für das großartige Glück) sollen diejenigen handeln, die Werke tun.

 Ist es nun richtig, dass der Mensch sein wertvolles Leben und die ihm von Gott verliehenen Fähigkeiten für geringwertige flüchtige Dinge  verschwendet? Sollte er nicht lieber sein Kapital namens Leben und seine Kräfte für die Erreichung hoher Ziele und für die große Rettung und Verhütung des größten  Schadens einsetzen?  Diese Frage stellen wir in den Raum und  möchten nun  die Sendereihe „Islam richtig kennenlernen“ beenden. In dieser haben wir versucht in einer einfachen verständlichen Sprache die Grundlagen und Grundsätze der islamischen Glaubenslehre, deren  Wahrhaftigkeit mit zunehmendem  Fortschritt des menschlichen Wissens immer deutlicher wird, darzulegen. Wir hoffen, dass diese Sendereihe Gefallen gefunden hat und wünschen allen auf dem Wege Gottes weiter viel Erfolg.  

 

siehe auch:

https://parstoday.com/de/radio/program--die_gro%C3%9Fe_r%C3%BCckkehr

https://parstoday.com/de/radio/program--sinnvolle_wegzeichen_besonnen_gelegt

 

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