Spirituell gesund (1)
Unter spirituellem Gesundheit ist ein Sinn gebender Zustand zu verstehen, der dem Glauben an Gott, und an das Ewige Leben entspringt. Spirituelles Wohl spendet Energie , Zufriedenheit, Zuversicht und innere Ruhe, lässt das Herz gesunden und und verhilft zum Glück in dieser und der kommenden Welt sowie zu einer aufbauenden Beziehung des Menschen zu sich selbst , den anderen und seiner Umgebung. Diese Sendereihe legt dar, was der Islam zu diesem Thema sagt.
Der Zusammenhang zwischen Gesundheit und Spiritualität hat in den letzten Jahren viele auf sich aufmerksam gemacht. Wie Untersuchungen zeigen haben Aspekte der Religion und des Glaubens eine große Wirkung auf die geistig-seelische Gesundheit und infolge dessen auch auf das körperliche Wohl. Ende des 20. Jahrhunderts hat die Weltgesundheitsorganisation das spirituelle Wohl der körperlichen und psychischen Gesundheit und den gesellschaftlichen Gesundheitsfaktoren hinzugefügt. Diese Organisation gab bekannt, dass ähnlich wie der Zusammenhang zwischen den körperlichen, seelischen und sozialen Aspekten und ihr gegenseitiger Einfluss aufeinander, auch eine Beziehung und wechselseitige Wirkung zwischen dem spirituellen Wohlbefinden und den anderen Aspekten der Gesundheit besteht, und dieser Zusammenhang bei der Verbesserung des Gesundheitsniveaus beachtet werden muss. Daraufhin haben einige erklärt, im 21. Jahrhundert fokussiere die Wissenschaft auf das "Innere" des Menschen, während im 20. Jahrhundert die "Außenwelt" noch im Brennpunkt gestanden habe. Die Welt hat also eine neue Phase angetreten und die wichtigen Entdeckungen werden nicht mehr nur in unserer Umgebung sondern auch in der inneren Welt des Menschen gemacht werden.

In Wahrheit besitzt der Menschen mit seinen körperlichen und geistigen Aspekten eine Vielfalt von Potentialen und Begabungen. Wenn diese geeignet und auf ausgeglichene Weise entfaltet werden, bescheren sie ihm wahres Glück und Vollkommenheit. Deshalb müssen für die Gesundheit des Menschen sowohl die körperlichen als auch die seelisch- geistigen Dimensionen im Einklang miteinander ins Auge gefasst werden. Der körperlichen Gesundheit steht die Erkrankung gegenüber. Körperliches Wohl kann der Mensch dadurch erreichen, dass er auf die körperliche Gesundheit Acht gibt, geeignete Medikamente einnimmt, sich richtig ernährt , Sport betreibt usw. Hinsichtlich der spirituellen Gesundheit haben Ärzte und Forscher erkannt, dass die religiösen Überzeugungen und das spirituelle Verhalten sich positiv auf den Menschen auswirken können, und zwar so sehr, dass es ihm sogar leicht fällt, unheilbare Leiden wie Krebs oder Behinderungen zu akzeptieren. Spirituelle Gesundheit beschränkt sich nicht nur darauf, dass sich Gebete und die gute spirituelle Befindlichkeit positiv auf Krankheiten auswirken und übliche Behandlungsmethoden ersetzen oder ergänzen können. Es lässt sich vielmehr sagen, dass der spirituelle Aspekt neben seiner Wirkung auf das physiologische Körpersystem, auch einen tiefen Einfluss auf das Bewusstsein, die Überzeugungen und Einstellungen, die Werte und das Verhalten hat. Diese positive Wirkung auf Geist und Körper nennt man spirituelles Wohl.

Spirituelle Gesundheit ist einer der Begriffe, die nicht einheitlich definiert werden. Jeder umschreibt sie entsprechend seiner Weltanschauung. Leute, die nicht an die jenseitige Welt glauben, betrachten daher auch die spirituelle Gesundheit aus rein materialistischer Sicht und nur aufgrund der Sinneswahrnehmungen und äußern sich dementsprechend aufgrund dieser Einstellung über die spirituelle Gesundheit. Aus ihrer Sicht ist Spiritualität eine äußere Erscheinung und erzeugt nach außen hin spürbare Gefühle wie Hoffnung, innere Ruhe und Fröhlichkeit. Deshalb empfehlen sie als Aktivitäten zur Erreichung von Spiritualität und spiritueller Gesundheit dass man ein Instrument spielt oder sich Musik anhört, sich künstlerisch betätigt, oder Sport betreibt und die Techniken zur Entspannung und Meditation verwendet. Selbst wenn sie von Religion und Spiritualität sprechen, so nur in dem Sinne, dass diese ein Mittel für den Menschen sind, an innere Ruhe zu gelangen.

Aus religiöser Sicht nimmt die Spiritualität einen bedeutenderen Platz ein. Die Spiritualität entspringt religiös gesehen dem laufenden Kontakt des Menschen zu Seinem Herrn. Sie verleiht dem Gläubigen eine auf dem Glauben an den Einen Gott aufbauende Haltung. Dieser Gläubige ist von der Macht und Weisheit Gottes bezüglich aller Dinge überzeugt. Hinter dem System von Ursachen und Folgen sieht er Gott als den wahren Urheber aller Dinge stehen. Durch diese Haltung wird er aus Verwirrung und Ratlosigkeit befreit und seine Persönlichkeit wird gefestigt. Indem er die Wahrheit beachtet, dass sein wahres Sein in seiner ewigen Seele besteht und das diesseitige Leben nur die Einleitung für das jenseitige ewige Leben darstellt, erkennt er sein eigentliches Ziel und achtet noch mehr auf die seelische als auf die körperliche Gesundheit. Dieser Mensch hofft auf die unendliche Gnade Gottes und lässt sich niemals vom Strudel der Resignation in die Tiefe herabziehen.

Eine körperliche Erkrankung ist für den Gottgläubigen ein kleiner Teil der Unbilden des Lebens und er betrachtet sie sogar als eine Art Segen Gottes. Die Islamischen Gelehrten definieren also die spirituelle Gesundheit wie folgt:
Spirituelle Gesundheit ist ein gezielter und Sinn gebender Zustand des menschlichen Lebens, der dem Glauben an Gott, und an das Ewige Leben entspringt und das Ergebnis der Verbindung eines Menschen zu der unendlichen Macht und Vollkommenheit Gottes ist. Spirituelles Wohl spendet Energie, Zufriedenheit, Zuversicht und innere Ruhe, lässt das Herz gesunden und verhilft zum Glück in dieser und der kommenden Welt sowie zu einer aufbauenden Beziehung des Menschen zu sich selbst, den anderen und seiner Umgebung.