Sep 14, 2018 11:24 CET
  • Spirituell gesund (26 - letzter Teil)

Im letzten Teil unserer Sendung spirituell gesund möchten wir noch auf die Rolle des Gebetsrituals auf die spirituelle Gesundheit hinweisen.

Im letzten Teil unserer Sendung „spirituell gesund“ möchten wir noch auf die Wirkung des Gebetsrituals auf die spirituelle Gesundheit hinweisen.

                             

 

Der Islam legt Wert auf die Gesundheit des Menschen und möchte ihn vor den Schäden für Körper, Seele und Geist fernhalten und behüten. Spirituell gesund zu sein bedeutet - wie wir erklärt haben -  dass jemand sein ganzes Denken, sein Wesen und Verhalten ebenso wie seine Gesinnung nach dem Ziel ausrichtet, in die Nähe von Gott zu gelangen.  Auf diese Weise wird der Mensch sich im Leben zurecht finden und mit den Problemen,  Stress und Missgeschicken zurechtkommen und eine positive Beziehung zu den anderen aufbauen.  Diese guten Beziehungen sind das Resultat seiner religiösen Handlungen und sie werden weitgehend zur Eindämmung von seelischen und psychischen Erkrankungen des Menschen führen.

             

Das Gebet übernimmt eine konstruktive Funktion gegenüber Problemen 

 

Die Anbetung des Höchsten und die Liebe zu Ihm, dem Einzigen Gott, ist Bestandteil der Natur, die dem Menschen verliehen wurde.  Der Mensch braucht die Nähe zu Gott und die Ruhe, die Er ihm verleiht. 

Die Geschichte der Erschaffung des Menschen zeigt, dass zusammen mit dem ersten Menschen auch die Anbetung Gottes und das Gebetsritual erschaffen wurden. Mit anderen Worten, der Mensch kannte von Beginn an das Gebet und wandte sich von Beginn an bei Unglück, Erschwernis und Gefahr  zufluchtssuchend  nur an den Einen Gott und seinen Herrn und Schöpfer. Zu dieser Erkenntnis ist auch die heutige Psychologie gelangt. Die Psychologen haben begriffen, dass der Mensch in einer Sphäre, die erfüllt ist mit Bittgebeten und Gottpreisung, vor vielen Krankheiten sicher ist.  Sie empfehlen resignierten und niedergeschlagenen Patienten die Gebetsstätten aufzusuchen und zu beten, damit sie inneren Frieden finden.

Wissenschaftliche Untersuchungen, die in muslimischen Ländern durchgeführt wurden, zeigen, dass Patienten, welche angeregt wurden, neben den üblichen Behandlungen gegen Stress, das Ritualgebet zu verrichten und den Koran zu verlesen und überlieferte Worte des Propheten zu lesen,  wesentlich besser geheilt werden können als andere.  Aufgrund  solcher Ergebnisse tendieren inzwischen auch  viele Denker und Wissenschaftler in anderen Teilen der Welt erneut  dazu, den Glauben an Gott hinsichtlich der Behandlung und Verhinderung von psychischen Leiden ernst zu nehmen. Der amerikanische Philosoph und Psychologe William James sagt: „Genauso wenig wie die brausenden und bewegten Wellen des Ozeans die Ruhe und Sicherheit, die in seiner Tiefe herrschen,   stören können, sind auch die oberflächlichen und vorübergehenden Änderungen im Leben nicht imstande, die innere Ruhe eines Menschen, der fest an  Gott glaubt, zu verletzen. Denn der wahrhaft gläubige Mensch liefert sich nicht dem Stress aus,  sondern er bewahrt sein inneres Gleichgewicht  und ist immer darauf vorbereitet, eventuell unangenehmen Dingen zu begegnen.  Daher übernimmt  das Gebet eine hervorragende Rolle bei der Verhütung von Stress und für die kontinuierliche körperliche und seelische Beruhigung."

     

Wenn wir die Ursachen der seelischen Leiden in der Gesellschaft genauer betrachten, stellen wir fest, dass vieles daran liegt, dass die  Beziehung der Menschen zu Gott schwach ist und dass sie nicht ihre religiösen Pflichten erfüllen und nicht das Gebet verrichten.  Beim Gebetsritual  sind alle Sinne des Menschen und sein ganzer Körper auf Gott gerichtet. Bei diesem Ritual nimmt er Abstand von jeglicher anderweitiger Beschäftigung und  von den Problemen des Lebens.  Dadurch dass er sich von den Problemen abwendet und während des Gebetes nicht an sie denkt, gelangt er an innere Ruhe und steigert er das seelische Wohlbefinden.  Dieser innere Frieden wirkt sich entscheidend  auf seinen seelischen Gesundheitszustand aus und reduziert die tägliche Belastung der Nerven. 

Gott hat in dem Vers 45 der Sure Baqara (Sure 2) gesagt: 

«وَ اسْتَعِینُواْ بِالصَّبرْ وَ الصَّلَوةِ»

„Und sucht Hilfe in der Standhaftigkeit und im Gebet!“

Imam Sadiq (Friede sei mit ihm) hat über Imam Ali (F) berichtet: „Wenn ein wichtiges Problem für Imam Ali auftrat, dann erhob  er sich zum Gebetsritual und bat Gott um Seinen Beistand."

     

 

Im Leben kann es vorkommen, dass der Mensch eine Zeitlang Dauerstress ausgesetzt ist, so dass seine seelischen Kräfte allmählich nachlassen  und die Gefahr ernsthafter seelischer Erkrankungen und körperlicher Leiden  droht. Der beste Weg, dieser Gefahr entgegen zu wirken ist die Herstellung und Festigung der Verbindung zu der Quelle allen Daseins und die Stärkung der Seele und Psyche durch das Gebet und die Gottespreisung.

Im  Koran spricht Gott über den Weg zur Befreiung von Besorgnissen und Stress und zwar besteht dieser Weg darin Gottes eingedenk zu sein. Der Koran verspricht, dass die Hinwendung zu Gott und das Gottgedenken -  Dhikr -  die Herzen beruhigt. Eine vollendete Form der Erinnerung an Gott ist das Gebetsritual. Psychotherapeuten empfehlen heute das Beten wegen seiner beruhigenden Wirkung bei  Unruhe und Depressivität. Der Gedanke mit einer übernatürlichen Macht verbunden zu sein, befreit den Menschen vor Angst und Besorgnis. Dies ist eine Wahrheit, die keiner abstreiten kann. Der Heilige Koran betont, dass  sich die Herzen nur durch die Erinnerung an die einzige Macht, die über allen Naturkräften steht , beruhigen und verspricht in dem Vers 28 der Sure Rad 13: " أَلاَ بِذِکْرِ اللّهِ تَطْمَئِنُّ الْقُلُوبُ " 

„Sicherlich, im Gedenken Allahs finden die Herzen Ruhe!“

 

 

Tags