Jun 04, 2018 08:46 CET
  • Alle sind eingeladen (7 - Zakat und Ikram im Ramadan )

Der Monat Ramadan neigt sich seinem Ende zu.  Gott möge alle Werke der Fastenden annehmen. 

Der Monat Ramadan neigt sich seinem Ende zu.  Gott möge alle Werke der Fastenden annehmen.  Er mache, dass wir all diese kostbaren Augenblicke besser zu schätzen wissen. Es sind Augenblicke voller großem spirituellem Nutzen. Imam Sadschad (Friede sei mit ihm) bittet in seinen Gebeten anlässlich dieses Monats den Allmächtigen wie folgt: „O Gott! Hilf uns in diesem Monat unseren  Verwandten Gutes zu tun und lass uns eilen, sie zu besuchen. Lass uns  unsere Nachbarn durch Spenden gütig behandeln und uns unser Eigentum von dem freimachen, was wir ihm unrechtmäßig hinzugefügt haben  und uns durch Zahlung der Zakat rein werden und mach, dass wir mit denen wieder Verbindung aufnehmen, die sich von uns getrennt haben ..."

                                

Einer der Vorteile des Fastens besteht darin, dass Arm und Reich daran teilnehmen. Die Wohlhabenden lernen durch das Fasten den Hunger der Entbehrenden kennen und eilen ihnen zur Hilfe.  Sie geben den Armen von den Gütern, die Gott ihnen beschert hat, und nehmen mit ihnen Kontakt auf.

Einmal kam ein Mann zum Propheten (Gottes Segen sei auf ihm und Friede seinem Hause) und sagte: „O Prophet Gottes! Ich habe Verwandte, die ich gut behandle und mit denen ich Kontakt habe, aber sie behandeln mich schlecht. Nun habe ich den Entschluss gefasst, mich von ihnen zu trennen." Aber der Prophet Gottes sagte zu ihm: „Dann wird Gott auch dich verlassen." Da fragte der Mann: „Was soll ich denn tun?“  Der Prophet sagte: „Wer dir eine Entbehrung auferlegt, dem schenke etwas. Wenn jemand seine Beziehung zu dir abgebrochen hat, dann nimm du die Beziehung wieder auf und verzeih dem, der dir Unrecht getan hat.  Wenn du dies tust, wird Gott dir Beistand geben."

               

Der Dienst an den anderen gehört  zu den größten gottesdienstlichen Werken. Er besteht in der Nutzung der von Gott erhaltenen Segnungen   für die Unterstützung von anderen Menschen.  Es müssen nicht immer materielle Dinge sein, die man verschenkt, sondern  jede Erleichterung, die der Mensch anderen bereitet, zählt als gutes Werk und sei es nur wenn er einen Gläubigen fröhlich stimmt, der traurig ist.  Imam Sadiq (Friede sei ihm)hat gesagt: „Wer seinem Glaubensbruder ein Dorngestrüpp aus dem Weg räumt, den wird der Herr zehnfach dafür belohnen. Jemanden wird (schon) etwas Gutes zuteil, wenn er seinem Bruder im Glauben ein freundliches Lächeln schenkt."

Zakat und Ikram   sind im Monat Ramadan noch bedeutender als in anderen Monaten. Sie sind  ein Mittel, um Gott näher zu kommen. Während Ikram die Wertschätzung anderer ist, bildet Zakat einen Pflichtbeitrag, den der gläubige Mensch  gemäß dem Religionsgesetz von seinem Eigentum abzweigt und den Armen gibt. Der Heilige Koran hat in zahlreichen Versen die Zakat hervorgehoben. Im Vers 12 der Sure 5 (Sure Maida) des Heiligen Korans macht er die göttliche Vergebung und Einkehr ins Paradies eindeutig von der Abgabe der Zakat abhängig. Es heißt dort: 

„Wenn ihr das Gebet verrichtet, die Abgabe entrichtet, an Meine Gesandten glaubt und ihnen beisteht und Allah ein gutes Darlehen gebt, werde Ich euch ganz gewiss eure bösen Taten tilgen und euch ganz gewiss in Gärten eingehen lassen, durcheilt von Bächen.“

 

An einer anderen Stelle wird die Zakat zusammen mit dem täglichen Gebetsritual genannt was zeigt, dass erst beide zusammen für das Seelenheil gewährleisten.  Das tägliche Gebet ist Ausdruck der Ergebenheit gegenüber Gott und die Zakat bezweckt,  Mängel im sozialen und persönlichen Leben zu beheben. Gott spricht im Vers 71 der Sure Tauba (Sure 9) über sein Wohlwollen für diejenigen, die die Zakat geben:

„Die gläubigen Männer und Frauen sind einer des anderen Helfer. Sie gebieten das Rechte und verbieten das Verwerfliche, verrichten das Gebet und entrichten die Abgabe und gehorchen Allah und Seinem Gesandten. Sie sind es, derer Allah Sich bald erbarmen wird. Gewiss, Allah ist Allmächtig und Allweise.“

 

Die Zakat ist nach dschafaridischer Rechtsschule für 9 Dinge zu leisten: Weizen, Gerste, Datteln, Rosinen, Gold, Silber, Kamele, Kühe und Schafe. Wer eines dieser Güter besitzt, muss gemäß dem Regelwerk der Rechtsgelehrten  einen bestimmten Teil davon abzweigen und für einen der Zwecke verwenden, die in den islamischen Quellen genannt werden.  Das Wort Zakat bedeutet so viel wie Anteil, welcher der Gläubige von seinem Eigentum trennt und den Armen gibt.

Wer diese Abgabe zahlt, kann auf ein spirituelles Weiterkommen und auf Segen Gottes im Leben hoffen. Er  macht auf diese Weise die Seele reiner.  Eine Form von Zakat ist die Zakat-i Fetri. Sie ist eine Art jährliche Steuer, die am Abend zum Fitr-Fest im Anschluss an den Monat Ramadan von denen zu leisten ist, die hinreichend genug Einkommen haben;  und  zwar gibt der Fürsorger einer Familie für jedes Familienmitglied drei Kilogramm Weizen, Mais oder Reis oder Brot an die Bedürftigen ab oder er entrichtet einen dem Preis dieser Güter entsprechenden Geldbetrag an sie.

 Nicht jeder kann auf den besonderen Segen Gottes hoffen. Aber Gott verspricht ihn den Gläubigen, die die Zakat entrichten. Im Vers 156 der Sure Araf (Sure 7) steht:

.:وَ رَحْمَتی وَسِعَتْ کُلَّ شَیْءٍ فَسَأَکْتُبُها لِلَّذینَ یَتَّقُونَ وَ یُؤتُونَ الزَّکاةَ وَ الَّذینَ هُمْ بِآیاتِنا یُؤمِنُونَ

„Meine Barmherzigkeit umfasst alles. Ich werde sie für die bestimmen, die gottesfürchtig sind und die Abgabe entrichten und die an Unsere Zeichen glauben,“

 

Imam Sadiq (Friede sei mit ihm) sagt:  „Gott liebt die am meisen, die am großzügigsten sind, und die Großzügigsten sind die, welche die Zakat für das, was sie besitzen, zahlen.“

                            

Im Monat Gottes bietet sich die Gelegenheit, den Menschen in unserer Umgebung mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Dazu gehört die Einladung anderer zum Fastenbrechen genauso wie die Wertschätzung der Bedürftigen. Beides ist ein schöner Brauch der Muslime im gesegneten Monat Ramadan. Dieser Brauch stärkt die Beziehungen in der Gesellschaft und zwischen den Muslimen. Der Islam ist die Religion der Freundschaft und Güte  und er betont, dass die Beziehungen zwischen den Menschen auf Wertschätzung und Freundschaft beruhen sollen. Das beste Vorbild für diese moralische Regel  ist der Prophet des Islams. Es liegt auf der Hand, dass eine Gesellschaft, in der die Beziehungen auf gegenseitiger Achtung und Freundschaft beruhen, Gottes Barmherzigkeit erfährt.  Die Einladung anderer zum Fastenbrechen im Monat Ramadan ist so wichtig, dass der Prophet des Islams gesagt hat:  „Spendet etwas zum Fastenbrechen  und ladet Fastende zum Fastenbrechen ein und sei es nur mit ein paar Datteln oder mit einem Schluck Wasser.“

Im ganzen Iran werden in Moscheen und an öffentlichen Plätzen  den Fastenden kostenlos einfache Speisen zum Fastenbrechen angeboten.  In der Freundlichkeit äußert sich der Glaube und sie schlägt sich in einem guten sozialen Verhalten nieder. Freigebigkeit ist eine Zierde der aufrichtigen Gottesdiener. Diese  teilen gerne mit den anderen. Die Beachtung der Bedürftigen und der Waisenkinder tritt im Monat Ramadan ebenso besonders in den Vordergrund. In der Hoffnung, dass wir in diesem gesegneten Monat nicht vergessen, denjenigen unsere Aufmerksamkeit zu schenken, die sie brauchen, insbesondere den Waisenkindern.