Jan 10, 2019 04:51 CET
  • Den Islam richtig kennenlernen (164 - Verborgenheit und Verheißung durch andere Religionen)

Wir klären heute im ersten Teil unseres Beitrags die Frage, wie es möglich ist, dass der Imam der Zeit (a.dsch.) nach mehr als tausend Jahren noch lebt.

 

 

Imam Mahdi (Gott möge ihn bald erscheinen lassen)  lebt im Verborgenen, bis er auf Befehl Gottes in Erscheinung tritt und mit seiner gerechten Herrschaft, Unrecht und Unterdrückung auf der Welt ein Ende bereitet. Wir haben beim letzten Mal gesagt, dass die Verborgenheit des Imam der Zeit nicht bedeutet, dass er sich irgendwo versteckt hält, sondern wir sagten, dass er unter die Menschen  kommt, sie sieht und kennt, während die Menschen ihn nicht erkennen. Nun stellt sich die Frage wie Imam Mahdi so lange leben kann. Ist es möglich, dass ein Mensch tausend Jahre oder noch älter wird?

 

 

 

Zur Beantwortung der Frage müssen wir auf einige Punkte hinweisen. Die Menschheit ist heute hinsichtlich der Verzögerung des Alterns an einige interessante Erfolge gelangt.  Sie hat den engen Zusammenhang zwischen Ernährungsweise und  der Verzögerung des Altersprozesses erkannt. Einige Forscher behaupten sogar die Gene entdeckt zu haben, die den Zellen Ewigkeit   bescheren  und die die geschädigten Zellen ausbessern können.  . Eine andere Gruppe von Wissenschaftler ist zumindest zu dem Resultat gelangt, dass der Mensch in Zukunft den Tod eine lange Zeit hinauszögern kann.

Insgesamt gesehen gibt es keine konkrete Grenze für das menschliche Leben, so dass das Überschreiten dieser Grenze ein Ding der Unmöglichkeit wäre. Kein Wissenschaftler hat bislang behauptet, dass eine bestimmte Anzahl an Jahren die Höchstgrenze für das menschliche Leben sei. Biologen sind nach  langjähriger Untersuchung der menschlichen Körperphysiologie zu dem Ergebnis gelangt, dass  die Körperzellen und –Gewebe viel Energie besitzen und lange Zeit das Leben fortsetzen können. Daher ist nach ihrer Ansicht der Tod geradezu verwunderlich.

Aus naturwissenschaftlicher Hinsicht ist ein sehr langes Leben nichts Unmögliches und daher sind Wissenschaftler müssen nur einen Weg finden,  um das Leben der Menschen zu verlängern. In der Natur gibt es auch Beispiele für ein langes Leben. Zum Beispiel eine Fischart im Atlantik  oder  einige Bäume, die mehrere Jahrtausende alt sind.

                   

Will man aus der Sicht der Himmelsreligionen das Thema „menschliches Leben“ sehen, so liegen gemäß diesen die Lebensdauer und das Lebensende in der Hand Gottes. Gott, der Schöpfer des Daseins bestimmt darüber, ob der Mensch  lange oder kurz auf der Erde lebt. In dem Vers 11 der Sure 35 (Fatir) heißt es:

Und keinem, dem ein langes Leben gewährt wird, wird das Altwerden oder eine Verkürzung seiner Lebenszeit zuteil, ohne dass es in dem Buch (des Göttlichen Wissens verzeichnet) wäre.“

 

 

 

Das ist auch so zu verstehen, dass Gott – wenn immer er einem Seiner Diener ein langes Leben gewähren will, die natürlichen und übernatürlichen Bedingungen dafür bereitstellt. Der Wille Gottes steht selbstverständlich über den Gesetzen die in der Natur herrschen. Für Gott ist es ein Leichtes,  den normalen Daseinsverlauf  durch einen anderen zu ersetzen, wie das bei allen seinen Wundern geschehen ist. Zum Beispiel als Er das Feuer für Abraham auf dem Scheiterhaufen kalt werden ließ und als er den Stab des Moses in eine große Schlange verwandelte, oder Jesus die Toten zum Leben erwecken ließ usw. Alle diese Wunder geschahen im Widerspruch zu der herrschenden  Daseinsordnung. Letztere hat Gott, der Allmächtige,  zur Vollbringung Seiner Wunder  vorübergehend geändert. Er kann also auch ohne weiteres Seinem Statthalter auf Erden  ein langes Leben verleihen, sogar ohne, dass auf seinem Gesicht Altersspuren erscheinen.

 

Wir können in der Geschichte Beispiele für Menschen finden, die sehr lange gelebt haben. Im Koran heißt es im  Vers 14 der Sure 29 (Ankabut)  über  Prophet  Nuh (Noah) – gegrüßet sei er -  

„Und Wir sandten bereits Nuh zu seinem Volk. Er verweilte unter ihnen tausend Jahre abzüglich fünfzig Jahre. Da ergriff sie die Überschwemmung, während sie Unrecht taten.“

 

 

 

Gemäß diesem Vers hat alleine schon die Zeit, in der Nuh als Prophet wirkte und den Glauben an den einen Gott verkündete, 950 Jahre gedauert. Nach einigen Überlieferungen soll dieser Prophet sogar fast 2500 Jahre gelebt haben. Auch verweist der Heilige Koran auf die Gefährten der Höhle – Märtyrer von Ephesus - die Jünglinge nämlich,  die zur Wahrung ihres Glaubens an den Einen Gott, sich in einer Höhle verbargen und gemäß Koran dort 309 Jahre lang im Schlaf verbrachten, ohne zu sterben.  Auch dem Propheten Chidhr hat Gott ein langes Leben gegeben und ebenso Seinem Gesandten Jesus (F), der auf die Erde zurückkehren wird.

Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass ein langes Leben durchaus möglich ist. Gott, der Allwissende und Allweise kann ohne weiteres verändernd in die Daseinsordnung eingreifen und die Ursache-Folge-Kette so regeln, dass ein Mensch lange lebt. Auch der Koran  enthält klare Hinweise darauf, dass einige ein sehr langes Leben haben und außerdem ist ein langes Leben auch aus der Sicht der Biologie kein Ding der Unmöglichkeit.

All dies zeigt, dass die Aussage, dass der Imam der Zeit noch immer lebt,  glaubwürdig ist. Damit hoffen wir Zweifel über das lange Leben des Imam Mahdi (a.dsch.) beseitigt zu haben.

     ++++++++++++++++++++     

Seit eh und je wünscht sich der Mensch ein gutes Leben und eine Gesellschaft die Frieden und Sicherheit, Gerechtigkeit, Fortschritt und Glück beschert. Alle Religionen und Völker warten auf einen Retter, der Gerechtigkeit herstellt und die Menschheit aus allen Übeln rettet und ans sichere Ufer bringt.   

In Fortsetzung unserer Ausführungen über den Imam der Zeit (Gott möge sein Erscheinen beschleunigen) möchten wir darlegen, dass alle Himmelsreligionen  davon überzeugt sind, dass jemand kommen und die Welt retten wird, wenn sie auf den Abhang zur Vernichtung geraten ist und Unheil und Ungerechtigkeit die ganze Welt überschatten. Dieser Retter wird die Missstände auf der Welt beseitigen. Die Himmelsreligionen geben die frohe Kunde von einer hellen Zukunft der Menschheitsgeschichte und dass  sich die Lage auf der Welt zugunsten der Unterdrückten ändert.  Der Glaube an die Rettung ist zweifelsohne ein starker Antrieb, in Richtung einer besseren Zukunft aktiv zu werden.

 

 

  In den Schriften der Zaroaster steht bereits über die Endzeit geschrieben. Im Avesta wird der Verheißene mit Saoschjant bezeichnet. Er soll den Aufstand gegen die verüben, die nicht rechtschaffen sind. Die Zaroaster sind davon überzeugt, dass nach seiner Ankunft  überall auf der Welt Gerechtigkeit hergestellt wird. In dem Buch Jamasp Nameh, wird der Prophet Zarathustra wie folgt zitiert: „Es wird ein großer Mann aus den Arabischsprachigen hervorgehen. Ein großer Mann, der der Religion seines Urahns folgt. Und er wird mit einem großen Heer ... die Erde mit Gerechtigkeit füllen.“

 

Auch im Judentum wird in den Prophetenbüchern   ein Retter für die Endzeit verkündet.  Und die Thora enthält ebenso diesbezügliche Verheißungen.   In dem Buch des Haggai heißt es:

 

„Noch eine Weile und ich (Jahwe)  erschüttere Himmel und Erde, das Meer und das Festland

Ich werde die Völker erschüttern und die Kostbarkeiten aller Völker werden herbeikommen ... und ich erfülle dieses Haus mit Herrlichkeit...“

 

Und in den Psalmen von Davud (David) im Alten Testament begegnen wir Verheißungen über das Erscheinen des Weltenretters. Es heißt dort in Psalm 37:

„... Siehe die Bösen werden vernichtet, die aber hoffen auf den Herrn, sie besitzen das Land

Nur eine Weile und nimmer wird der Frevler bestehen;

Du suchest seine Stätte, und er ist nimmer zu finden

Aber die Geduldigen werden besitzen das Land...

Denn die Arme der Sünder werden gebrochen,

die Gerechten aber stützet der Herr.“  

                                      

Auch im Christentum gibt es klare Verheißungen über die Endzeit. Im Matthäus Evangelium lesen wir im Kapitel 24  lesen wir über den Weltenretter:

 

„Denn wie der Blitz vom Osten ausfährt und bis zum Westen leuchtet, so wird es mit der Ankunft des Menschensohnes sein. ... und sie werden den Menschensohn auf den Wolken des Himmels kommen sehen mit großer Macht und Herrlichkeit...

Jenen Tag aber und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel des Himmels...

...wachet also, denn ihr wisst nicht,  zu welcher Stunde euer Herr kommt...“

  

Diese Frohe Kunde im Evangelium  enthält mehrere Hinweise.

Der Passus „Denn wie der Blitz vom Osten ausfährt und bis zum Westen leuchtet“  ist ein Hinweis auf die weltumfassende Revolution der Endzeit. Dann heißt es, dass diese Revolution vom Menschensohn angeführt wird. Dieser ist im Gegensatz zu einer Gruppe von Bibelauslegern nicht Jesus. Jesus gibt  die  frohe Kunde von einer anderen Person, die in der Zukunft kommen und alle Völker um sich versammeln wird.  Die Muslime sind davon überzeugt, dass mit  Menschensohn , der alle hohen Attribute der  Menschlichkeit  in sich vereint, der Imam der Zeit gemeint ist, der in Zukunft die Angelegenheiten der Menschheit in die Hand nehmen wird.

Alle Himmelsreligionen verkünden also das Erscheinen eines Retters in der Endzeit,  auch wenn sie ihn zum Teil verschieden beschreiben.