Apr 06, 2019 07:50 CET

In Fortsetzung unserer Reihe über die wahren islamischen Lotsen wenden wir uns dem dritten großen Wegführer und Imam zu. Es ist Imam Husain ibn Ali (F).

  

In Fortsetzung unserer Serie über die wahren Lenker und  Vermittler des Islams sprechen wir über den dritten Stern am Firmament des Imamat und des Wilayat, dem Fürsten der Märtyrer, Husain, Sohn des Ali.  Er ist der zweite Sohn von Ali und Fatima Zahra (gegrüßet seien sie). Husain kam am 3. Schaaban, vier Jahre nach der Hidschra in Medina zur Welt. Als den Propheten die frohe Nachricht erreichte, ging er zum Hause seiner edlen Tochter und des Fürsten der Gläubigen und bat, dass sie ihm das Neugeborene bringen. Asma` hüllte das Kind in ein weißes Tuch und brachte es zum Propheten (Gottes Segen sei mit ihm und Friede seinem Hause). Der Prophet nahm das Kind in seine Arme und sprach nach islamischer Sitte den Adhan Gebetsruf in sein rechtes und die  Iqama (Gebetsaufruf) in sein linkes Ohr.

 

 

Gleich am ersten oder am 7. Tag nach der gesegneten Geburt von Husain (F) erschien der Offenbarungsengel Dschibril (Gabriel) dem Propheten und sprach: „Der Friedensgruß Gottes sei dir, o Prophet Gottes.  Gib diesem Neugeborenen den Namen des jüngsten Sohnes Haruns (Aarons), Stellvertreter des Moses (Friede sei mit ihm), nämlich Schobair (kleiner Löwe), was auf Arabisch „Husain“ bedeutet. Denn Ali (F) war für dich das was Harun für Moses, Sohn des Imran, war. Mit dem Unterschied, dass du das Siegel der Propheten bist und nach dir Gott keinen Propheten mehr aussenden wird.“  Also hat Gott den großartigen Namen „Husain“ für den zweiten Sohn der Heiligen Familie bestimmt.   Abu-l Husain-e Nasabschenas sagt: „Es scheint, als ob Gott der Allmächtige, die beiden Namen Hasan und Husain , für die Menschen verborgen gehalten hatte,  damit er sie den  beiden Söhnen Fatima Zahras (gegrüßet sei sie) verleiht. Denn die Araber hatten vor Lebzeiten dieser  beiden Edlen niemals jemanden gekannt, der diese Namen trug.“

                       

 

Gott, der Höchsterhabene, hat an mehreren Stellen im Koran den hohen Platz der Auserlesenen des  Prophetenhauses, unter deren Namen auch der Name Husain leuchtet, unterstrichen und der Tathir-Vers 33 in der Sure 33, sowie der Mubahala-Vers 61 in der Sure 3 ebenso wie der Begriff Ulul Amr (in Vers 59 der Sure 4) und die Sure „Insan“ – Sure 76 beziehen sich auf sie.  Außerdem weist Gott  Seinen Propheten an, im Koran zu verkünden, dass er keinen Lohn (für seine unermüdlichen 23-jährigen Bemühungen) zur Erfüllung seiner Sendung verlangt, und nur erwartet, dass die Gläubigen seine Liebsten, nämlich seine Ahl-i Bait  lieben...Dies zeigt welche große Beachtung Gott der „Familie der Makellosigkeit“ schenkt, zu der auch Husain (F) zählt. Wir sehen auch dass die Liebe zum Prophetenhaus – den Ahl-i Bait – direkt von Gott geboten wird.

 

Salman Farsi, Prophetengefährte iranischer Abstammung, erinnert sich: „Ich suchte den Propheten auf (S). Hasan und Husain (Friede sei ihnen) waren gerade beim Essen. Der Prophet (Gottes Segen sei auf ihm und Friede seinem Hause) steckte abwechselnd Hasan (F) und Husain (F) einen Bissen in den Mund. Als sie zu Ende gegessen hatten, setzte er sich Hasan (F) auf den Nacken und Husain (F)  auf den Schoß und fragte mich: `O Salman? Liebst du diese beiden?‘ Ich antwortete: `O Prophet Gottes!  Wie kann ich diese beiden nicht lieben, wo sie doch einen solchen Platz bei dir einnehmen?!`Da sprach er: `O Salman! Jeder der sie liebt, der liebt auch mich und jeder der mich liebt, den liebt Gott!` Dann legte er seine Hand auf die Schulter Husains und fügte hinzu: „Er ist Imam und Sohn eines Imams. Neun seiner Nachkommen sind rechtschaffene, zuverlässige, makellose Imame und der neunte von  ihnen ist ihr Qaim (der Sich-Erhebende).`“

In einer weiteren Überlieferung von Ibn Abbas wird uns folgendes Prophetenwort vermittelt: „Ali ist mein Nachfolger und Stellvertreter. Seine Gemahlin Fatima ist die Fürstin der Frauen der Welt und meine Tochter, und Hasan und Husain sind die Fürsten der Paradiesjugend und meine Söhne. Wer sie liebt, der liebt mich und wer ihnen feind ist, der ist mir feind und jeder der sich gegen sie erhebt (und sie bekämpft), der hat mir gegenüber rebelliert, und wer sie misshandelt und ihnen Unrecht antut, der hat mich misshandelt, und wer ihnen Gutes tut, der hat mir Gutes getan. Gott verbindet sich mit denen, die mit ihnen ein Bündnis schließen und bricht die Verbindung zu denen ab, die sich von ihnen trennen. Er hilft jedem, der ihnen hilft, und überlässt jeden sich selbst, der sie im Stich lässt.“

ورودی صحن امام حسین(ع): «حسین از من است ومن از حسینم»

 

 

Der Prophet hat über Husain gesagt: „Husain ist von mir und ich bin von Husain“.  Dieser tiefsinnige Satz bezieht sich nicht nur auf das verwandtschaftliche Verhältnis  zwischen dem Propheten und seinem Enkelsohn Husain, sondern auf eine Verbindung, die darüber hinaus geht und auf einer höheren Ebene des Glaubens, der Religiosität und Ethik und des Denkens und Handelns liegt. Einen Beweis dafür haben wir in den Gründen, die Imam Husain (F) für seinen Aufstand gegen das Unrecht angeführt hat, vorliegen, nämlich:“ ... Ich befolge hierbei die Vorgehensweise meines Großvaters des Propheten Gottes (Gottes Segen sei auf ihm und Frieden seinem Hause) und meines Vaters Ali ibn Abi Talib.“ Oder auch diesen Satz von ihm, den er tat als er zwischen dem Treueid mit Yazid und dem Märtyrertod  entscheiden musste, nämlich: „Gott und Seinem Propheten und den aufrichtigen Gläubigen und den edlen Kreisen, in denen ich aufgewachsen bin, missfällt es, dass ich mich der Schmach hingebe.“

Ein Leben lang ist der Prophet des Islams das Vorbild Imam Husains (F) gewesen. Vielleicht heißt es deshalb, dass dank des  Aufstandes und Märtyrertodes Husains (F)  das Bauwerk des Islams, zu dem der Prophet  (S) das Fundament gelegt hat, erhalten geblieben ist. 

 

Imam Husain (F) hat nur sechs Jahre den Propheten des Islams (S) und keine sechseinhalb Jahre  seine Mutter, die  Tochter des Propheten, Hadhrat-e Fatima Zahra (F) erlebt und deren  fruchtbare und liebevolle Erziehung erfahren. Aber in diesen wenigen Jahren seiner Kindheit sind die Grundlagen seiner Persönlichkeit geprägt worden.  Sein Großvater war der Auserwählte der Propheten und seine Mutter die Fürstin der Frauen auf der Welt. Den Propheten des Islams hatte Gott in Seiner Offenbarung als Vorbild für alle vorgestellt. Über die Mutter Husains, die der Prophet Gottes innig liebte, hat Imam Chomeini zur Verbildlichung , in welcher Atmosphäre die Kinder von Fatima Zahra aufgewachsen sind, gesagt: „(Sie ist) die Frau, die in ihrer kleinen Kammer und ihrem bescheidenem  Haus Menschen großgezogen hat, deren Licht  von der Weite der Erde bis zu den  Sternenhimmeln und von der  Welt der Gegenstände bis fern in die hohen Gefilde erstrahlt. Friede und der Segen Gottes, des Höchsterhabenen, sei auf dieser bescheidenen Kammer, von wo Licht von Seiner Größe ausging und wo die  Edelsten der Menschenkinder großgezogen wurden.“

               

 

Husains (F) Kindheit verlief also in einer solchen großartigen Umgebung und machte ihn zu einem auserlesenen idealen Menschen, der die Geschichte beeinflusst hat. Außerdem hat Husain seine Jugendzeit  und damit die sensibelste Zeit im Leben eines Menschen an der Seite seines Vaters, dem Fürsten der Gläubigen, Imam Ali (F) verbracht.  Sein Vater war das Sinnbild für Glauben, Moral, Opferbereitschaft, Gottesdienstbarkeit, Gottorientiertheit. Er war jemand, der  nie vom geraden Weg Gottes und dem Weg der Gerechtigkeit abgewichen ist.

Allerdings ist Husain (F)  seit seiner Kindheit bitteren Ereignissen begegnet: erst der Verlust des Erhabenen Propheten des Islams (S) und kurze Zeit darauf der Märtyrertod seiner geehrten Mutter, Hadhrat-e Fatima Zahra (gegrüßet sei sie), die sehr jung dem Unrecht der Machtinhaber zum Opfer fiel. Außerdem war er 25 Jahre lang Zeuge, dass man seinen geehrten Vater Ali an den Rand gedrängt und ihm sein selbstverständliches von Gott verliehenes Recht auf das Kalifat verwehrt hatte. Daher hat Husain (F) in all diesen bewegten Jahren immer den Blick auf die Anweisungen Alis (F) gerichtet und wie sein Bruder Hasan alles getan, um sich wie ein opferbereiter Soldat für  die hohen Ziele des Islams einzusetzen. Husain hat zusammen mit seinem Bruder Hasan in den drei Schlachten Dschamal, Siffin und Nahrawan, die Imam Ali aufgezwungen worden waren, unerschrocken auf der Seite des Vaters gekämpft...