Nov 01, 2020 05:40 CET

Wir haben schon beim letzten Mal einige Empfehlungen des Islams zur Mundpflege angeführt und wollen dieses Thema weiter behandeln.

 

Während es heutzutage zur Wahl  der richtigen Zahnbürste viele verschiedene Empfehlungen gibt, benutzten die Araber zur Zeit  des Propheten  Hölzchen des Zahnbürstenbaumes zum Zähneputzen. Diese natürliche Zahnbürste heißt  Miswak.

                       

Islam und die Gesundheit

 

Der Zahnbürstenbaum hat verschiedene Namen wie Arakbaum, Salzbusch und Senfbaum. Er  wächst in trockenen Gebieten und ist in Asien, zum Beispiel im Süden  Saudi-Arabiens in  der Provinz Asir und der Provinz Jizan. Dieser Baum, der auch Zahnbürstenbaum genannt wird, gedeiht aber auch in einigen Gegenden von Jemen, in Indien und im Iran. Der Arakbaum ähnelt dem Granatapfelbaum und ist immergrün. Er hat schmale Zweige, glänzende Blätter und sondert ein helles gelbliches bis grünliches Harz ab. Das Holz ist faserig und liefert deshalb das beste Material für eine natürliche Zahnbürste.  Es enthält viele Stoffe, die Zahnzerfall vorbeugen, die Zähne festigen und die Gesundheit von Zähne und Zahnfleisch erhalten. Außerdem trägt der Gebrauch dieser natürlichen Zahnbürste,  die Miswak genannt wird, zu einem angenehmen Mundgeruch bei und die Zähne bleiben weiß.

 

Salvadora Persica, wie der Arakbaum in der Botanik heißt,  ist eine der reichsten Fluoridquellen in der Pflanzenwelt und daher  wirkt es auch so gut dem Zahnverfall entgegen. Die starken antibakteriellen Verbindungen  im Holz dieses Baumes entfernen Zahnbelag, wirken desinfizierend und  gegen schlechten Mundgeruch. Salvadora Persica  enthält Kalziumsalze, insbesondere Calciumhydrogencarbonat, und von daher ist es nützlich für die Festigung des Zahnschmelzes und Vorbeugung von Karies. Der relativ hohe Anteil an Chloriden in Miswak – dem Zahnreinigungshölzchen aus  salvadore persica, lässt die Zähne weiss werden und verhütet eine Zunahme des Zahnbelages. Die Tanninsäure im Miswak verhilft ebenso zu hellen Zähnen, verstärkt die antibakterielle Wirkung,   beugt Zahnfleischblutungen vor und heilt Wunden im Mund.

                   

Hölzchen vom Zahnbürstenbaum

 

Man hat viele Untersuchungen hinsichtlich der Wirkungen von Salvadore persica  gemacht. Zum Beispiel haben Rutami und Masadim 1987 den Rückgang von Karies und Periodontitis (also eine Zerstörung des Zahnhalteapparates)Zahnfleischblutungen, und   Zahnbelag bei Benutzern von Miswak aus Salvadore persica festgestellt.  In den USA haben Alvin J. Beitz, USA und Lewis Mehl-Madrona 1982 weitgehende Untersuchungen  über die positive Wirkung  von salvadore persica durchgeführt und festgestellt, dass diese Pflanze Zahnfleischschwellungen vermindert.

 

Die Forschungsarbeit von Al-Ayed und Salim im Jahre 1990 zeigt, dass die Verwendung der genannten Pflanze für einen gesunden Zahnhalteapparat und gegen Zahnbelag hilft.  Bei Untersuchungen von Al Katib,  die er und seine Mitarbeiter  im Jahre 1991 unter der Bevölkerung von Mekka und Dschidda durchführten, ging es um den Zusammenhang zwischen der Verwendung des  Hölzchen des Zahnbürstenbaumes und dem Paradontalen Screening Index (CPITN). Dabei stellte man fest dass die Teilnehmer an der Untersuchung  weniger  auf eine Zahnbehandlung angewiesen waren als die Teilnehmer an ähnlichen Untersuchungen in anderen Ländern und dass dies an der regelmäßigen Benutzung der natürlichen Zahnbürste Miswak lag. Gemäß einer anderen Untersuchungen aus dem Jahr 2003 von Al Awtabi und seinen Mitarbeitern haben Personen, die  das täglich fünfmalige Putzen der Zähne mit Miswak – dem Hölzchen vom Arakbaum -  weniger Zahnprobleme als andere.  

                         

Zahnstocher sind wahrscheinlich die ältesten Hilfsmittel der Menschheit zur Reinigung der Zähne. In einem Manuskript aus der Zeit der Babylonier, welches 2500 Jahre vor Christus angefertigt wurde, ist von  Zahnstochern zur Reinigung der Zähne  die Rede. Es heißt dort: „Zahnstocher sind ein Hölzchen von einem besonderen Baum,  mit dem das, was zwischen die Zähne geraten (und dort verblieben) ist,  herausgeholt wird.“

 

 

Der Prophet des Islams (S) hat öfters die  Verwendung von Zahnstochern für die Zahnpflege  betont. Zu Ali (F) hat er gesagt: „O Ali! Wenn du deine Zähne mit einem Zahnstocher reinigst, wirst du unter den Engeln Gottes beliebt werden, denn die Engel Gottes stört  der Mundgeruch dessen, der nach dem Essen seine Zähne nicht mit einem Zahnstocher reinigt.“ Gemäß einer Überlieferung hat der Prophet (S) gesagt: „Ihr solltet einen Zahnstocher benutzen, dies gehört zu den Praktiken der Reinlichkeit und Reinlichkeit ist ein Zeichen für den Glauben eines Menschen und Glaube wird zusammen mit seinem Besitzer im Paradies sein.“

gesunde Zähne dank Säuberung der Zahnzwischenräume

 

 

Von Imam Baqir (F) heißt es, dass er vor der rituellen Waschung (Wudhu) den Mund von Speiseresten reinigte und gesagt hat: „Essensreste zwischen den Zähne geben dem Mund einen schlechten Geruch, machen die Haut gelblich und die Knie schwach.“

Heute ist man der Ansicht, dass Zahnstocher keine Verbindungen wie Tannin enthalten darf, weil dies das Zahnfleisch reizt und entzündet.  Zu den Hölzern, die viel Tannin enthalten, gehört zum Beispiel der Granatapfelbaum und deshalb ist das Holz von diesem Baum nicht für Zahnstocher geeignet. Wahrscheinlich soll man außerdem das Holz des Granatapfels oder auch des Schilfrohrs  wegen seiner Härte nicht für die Anfertigung von Zahnstochern verwenden. Ein Zahnstocher aus hartem Holz greift das Zahnfleischgewebe an und schadet dem Zahnschmelz bei laufender Verwendung zur Reinigung der Zwischenräume zwischen zwei Zähnen. Zahnerkrankungen beginnen laut Forschungsergebnissen in vielen Fällen ja gerade bei den Zwischenräumen von benachbarten Zähnen.

Imam Ridha (F) hat gesagt: Verwendet nicht das Holz des Granatapfelbaumes oder den Stengel des Basilikums zur Reinigung der Zähne von Essensreste, den sie können Lepra verursachen und der Prophet hat niemals das Holz der Dattelpalme oder des Schilfrohrs als Zahnstocher benutzt.“

Von Imam Sadiq (F) wird folgender guter Rat überliefert: „Säubert die Zähne nicht mit einem Zahnstocher aus  Schilfrohr, aber wenn euch nichts anderes übrig bleibt, dann entfernt erst  seine äußere Rinde.“

 

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