Aug 14, 2021 18:20 CET
  • Sinnvolle Wegzeichen der Ahl-ul-Bait (46 –Wahl des Ehepartners)

Es geht auch in diesem Teil unserer  Sendereihe um die Gründung einer idealen  Familie  aus der Sicht des Propheten und seiner  Ahl-ul-Bait.

 

Die Familie ist Grundeinheit der Gesellschaft und die erste Gemeinschaft, in der die lebenswichtigen und emotionalen Bedürfnisse des Menschen gedeckt werden. Der Prophet und die Edlen aus seinem Hause haben dargelegt, wie der Islam die Familie sieht. Der Islam betont das Heiraten. Aus seiner Sicht ist es wichtig, den Ehepartner  aufgrund moralischer Kriterien zu wählen.  Die Wahl wirkt sich entscheidend auf die Zukunft der Ehe aus. Wird die Wahl gut getroffen, wartet ein schönes Familienleben auf das Ehepaar. Eine falsche Wahl kann jedoch zum Scheitern führen und das Leben für beide unerträglich machen.

                        

Bei der Wahl des Ehepartners sollen gemäß Empfehlung des Propheten und seinem Hause moralische Maßstäbe ins Auge gefasst werden, um die Voraussetzungen zu schaffen, dass sich die Eheleute in der Ehe spirituell weiterentwickeln. Laut Islam ist großer Wert  auf die Religion und den Glauben  zu legen. Der Prophet hat gesagt: „Jemand, dem Gott  ein dankbares Herz und eine Zunge, die Gottes eingedenk ist und einen gläubigen Ehepartner, welche ihn in den Angelegenheiten des Diesseits und Jenseits unterstützt, beschert, dem hat Er das Gute fürs Diesseits und Jenseits gegeben und von der Feuerstrafe zurückgehalten.“

                     

Der Islam erwartet natürlich auch die Praktizierung der religiösen Lehren und in einigen Überlieferungen bezeichnet er auch die Zuverlässigkeit und die Sittsamkeit als wichtig bei der Entscheidung für die Ehe.

Der Heilige Koran hat im Vers 13 der Sure 49 (Hudschurat) die Gottesfürchtigkeit als den höchsten Wertmaßstab genannt und gesagt, dass derjenige höher geschätzt wird, der am meisten gottesfürchtig ist. Dort heißt es:

O ihr Menschen, Wir haben euch ja von einem männlichen und einem weiblichen Wesen erschaffen, und Wir haben euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennenlernt. Gewiss, der geehrteste von euch bei Allah ist der Gottesfürchtigste von euch. Gewiss, Allah ist Allwissend und Allkundig.

Daher ist eine Familie, in der die Gottesfürchtigkeit stärker bewahrt wird, ein besseres Familienmodell als eine Ehegemeinschaft, in der das weniger der Fall ist. In einer vorbildlichen Familie  sind beide – Mann und Frau gottesfürchtig und fromm und halten die Grenzen, die Gott gesetzt hat, ein.

Der Islam betrachtet einen Mann als würdigen Ehepartner, der fromm ist. Einmal beriet sich jemand mit Imam Hasan (F) bezüglich der Vermählung seiner Tochter. Der Imam sagte: „Vermähle deine Tochter mit einem Gottesfürchtigen; denn wenn er deine Tochter liebt, wird er sie ehren und wenn er sie nicht liebt, wird er ihr kein Unrecht antun.“

Die Makellosen aus dem Prophetenhaus  haben die Moral und Religiosität hervorgehoben, um falsche kulturelle Vorstellungen zu ändern. Einmal schrieb jemand einen Brief an Imam Dschawad(F) und fragte ihn was er machen soll. Er schrieb er würde keinen Mann  für seine Töchter findet, der so würdig wäre, wie er selber.  Der Imam antwortete ihm : „Ich habe gelesen, was du über deine Töchter geschrieben hast und aus deinem Brief erfahren, dass du niemanden findest, der wie du bist. Aber Gott erbarme dich deiner: Mach dies nicht zum Maßstab und zur Bedingung für die Vermählung deiner  Töchter. Denn der geehrte Prophet (S) hat gesagt: `Wenn jemand als Freier zu euch kommt, dessen Moral und Religiosität euch gefällt, gebt ihm eine Ehefrau. Denn anderenfalls wird ein großes Unheil und Verderben die Erde heimsuchen`.“ (Wasa´il Al Schia, Bd. 14, S. 51)

                          

Dschuwaibir war ein junger mittelloser Mann afrikanischer Herkunft. Er lebte zu Beginn des Islams und der Prophet (S) setzte sich dafür ein, dass er die schöne Tochter eines Vornehmen in der Stadt Medina, namens Ziyad Ibn Labid heiraten konnte.  Der Prophet begründete seine Empfehlung auf diese Weise: O Ziyad. Dschuwaibir ist gläubig, und ein gläubiger Mann ist einer gläubigen Frau würdig und ein Muslim einer Muslimin. Also vermähle deine Tochter mit ihm und kehre dich nicht von ihm ab!“ (Wasa`il al Schia, Bd. 4, S.46)

Laut dem Erziehungsmodell des Propheten und der Imame aus seinem Hause sind es die religiösen Werte durch die eine Ehe und  Familie gefestigt wird.

In einer guten Familie im Sinne des Islams werden weder Frau noch Mann gegenüber den Problemen des Lebens die Geduld verlieren. Sie sehen vielmehr in den Härten des Lebens eine Prüfung Gottes.Wenn es ihnen finanziell gut geht, sind sie Gott dankbar und wenn nicht bleiben sie geduldig. 

Als der Prophet (S) einmal das Haus seiner  Tochter Fatimah (F) betrat, sah er sie auf dem Boden sitzen, während sie ihr Kind stillte und mit einer Hand Mehl mahlte.  Da traten dem Propheten (S) Tränen in die Augen und er sagte: „Meine Tochter! Die bitteren Seiten und Probleme des Lebens überwinde mit dem Gedanken an das Glück im Paradies.“ Die edle Fatima (F) antwortete ihrem Vater, indem sie ihre Dankbarkeit für alle Gaben Gottes bezeugte und sagte, dass sie sich freut einen Gemahl wie Ali (F) und Kinder wie Imam Hasan (F) und Imam Husain (F) zu besitzen.

 

                                           

Für den Erhalt des Familienlebens ist ein Mindesteinkommen von entschiedener Bedeutung. Familien, deren Einkommen finanziell nicht ausreicht, sind gefährdet. Der Islam schenkt diesem Punkt ebenso Beachtung und in einigen Überlieferungen heißt es, dass ein Kriterium für die Wahl des Ehepartners darin besteht, dass er ein genug besitzt.  Daher spielen der Beruf und die Erwerbsfähigkeit und Versorgung der Familie auch eine Rolle bei der Entscheidung für eine Ehe.  Die Versorgung der Familie mit einem Einkommen seitens des Mannes gilt sogar im Islam als eine Art Dschihad – eine Anstrengung auf dem Wege Gottes.

Die Imame haben ebenso husn chulq als wichtigen Maßstab für eine Heirat genannt. Damit sind ein gutes Verhalten  und ein geeigneter Umgang mit den anderen, Bereitschaft zur Anpassung und Milde und Nachsicht gemeint. Die Grundlage eines Ehelebens sollten Verständigung und gegenseitige Unterstützung sein, und dies ist nur bei einem solchen guten Verhalten möglich. Laut der Erziehungspraxis der Ahl-ul-Bait soll die Zufriedenheit des Ehepartners den Vorrang genießen. Imam Ridha (F) hat gesagt: „Jeder Mann, der seine Frau glücklich und zufrieden  macht, den wird Gott am Jüngsten Tag glücklich machen.“  (Furu Kafi, Bd. 6, S. 6)

Die Ahl-ul-Bait haben auch noch auf andere Weise zu einem passenden Verhalten mit dem Ehepartner angeregt. So zum Beispiel in dem folgenden überlieferten Wort (aus Wasa´il al Schia, Bd. 14, S. 120) Das richtige Verhalten zum Ehepartner führt zu Freude und  Glück im Leben und verlängert es!  Diese großen Vorbilder der Religion betonen, dass ein gläubiger  Mensch, der seinen Ehepartner gut behandelt, eine höhere Stufe des Glaubens erreicht hat. Der Prophet hat gesagt: Von allen Menschen behandle  ich meine Gemahlinnen am freundlichsten. (Wasa`il   Al-Schia, Bd.14, S. 19)

 

Die Vorsteher der Religion sind das beste Beispiel für ein gutes Verhalten in der Ehe und Familie. Sie haben ihre Gemahlinnen geachtet und sie in spirituellen Angelegenheiten unterstützt. Im Rahmen des religiös Erlaubten sind sie auf Wünsche, die ihre Frauen oder Kinder hatten, eingegangen und sie haben es langmütig ertragen, wenn diese sich nicht gut verhielten.

                        

Um den geeigneten Lebenspartner zu wählen, müssen wir viele Maßstäbe und Regeln beachten. Mann und Frau müssen zueinander passen damit sie unter Bewahrung ihrer Individualität in ihrer  Ehe und Familie klar kommen. Zu den Dingen, die bei der Wahl des Ehepartners zu beachten sind, gehören Finanzkraft, kulturelle und soziale Übereinstimmung, geistige Reife und Verantwortungsgefühl.  Wenn Mann und Frau auf dem gleichen oder ähnlichen sozialen, finanziellen und kulturellen Niveau  sind, wird dies ihnen bei der gegenseitigen Anpassung helfen.

Aber dies kann nicht als der einzige Maßstab für die Eignung eines Menschen als Ehepartner gelten. Gemäß dem Koran und den Wegweisungen sowie der Biografie der Großen der Religion, reichen solche Kriterien für die Bevorzugung einer Person als Ehepartner nicht aus, sondern es ist, wie gesagt, die ähnliche Einstellung zu geistigen Dingen und Glaubensfragen, welche die Hauptrolle für eine wünschenswerte Familie  spielen.  

 

 

 

 

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