Oct 17, 2021 06:51 CET
  • Sinnvolle Wegzeichen der Ahl-ul-Bait (55-  Nähe zum Koran)

Die Ahl-ul-Bait haben sich immer auf den Koran berufen.  Die Imame haben den Koran nicht nur ausgelegt, sondern auch vor Verfälschungen geschützt.

 

                               

 Imam Baqir (F) legte Wert auf die Praktizierung des Korans und die charakterliche Erziehung der Menschen aufgrund des Himmelsbuches. Es heißt, dass dieser Imam für die Allgemeinheit und für seine engen Helfer Koransitzungen veranstaltete. Gelehrte und Bürger aus verschiedenen Gebieten kamen und stellten Fragen über Erlaubtes und Verbotenes und die Erklärung des Korans. Jedem gab der Imam eine zufriedenstellende Antwort. Imam Baqir (F) betrachtete den Koran als die Achse für alle Angelegenheiten des Lebens und das korrekte Kriterium für den richtigen Weg. Er sagte, solange sich der Mensch nicht von den Maßstäben und Werten des Korans leiten lasse, könne er nicht zu den Freunden der Ahl-ul-Bait gehören. Von ihm stammt (laut Tuhaf ul Uqul, S. 206) folgender Ausspruch:

Wisse dass du nicht unser Anhänger bist, es sei denn du gehst den Weg des Korans und bist  enthaltsam, wenn der Koran dich zur Enthaltsamkeit und Frömmigkeit aufruft, und du fürchtest dich,  wenn er vor etwas Angst einflößt.  Dann wirst du dich nicht grämen, falls alle in der Stadt sich gegen dich richten und sagen, du seist ein schlechter Mensch, und du wirst dich nicht freuen, wenn sie sagen, dass du ein würdiger Mensch bist.

Auch Imam Sadiq (F) ist bekannt für sein Vertraut-Sein mit dem Koran.  Er sagt, dass die Rezitation des Korans ein einmaliges Mittel für innere Ruhe ist. Dies ist laut Mustadrak al Wasail (Bd. 12, S. 175,)  seinem folgenden Wort zu entnehmen:

„Ich habe nach enger Freundschaft  gesucht und sie in der Rezitation des Korans gefunden.“  

Für Imam Sadiq (F) ist die angemessene Verlesung des Korans die höchste Stufe der Gnostik und er sagt:

„Wer den Koran liest, braucht drei Dinge: ein ergebenes Herz, einen ruhigen Körper und einen stillen Ort. Wenn  sein Herz für Gott ergeben wird, ergreift Satan die Flucht vor ihm, und wenn er und sein Inneres von den Mitteln (der Beschäftigung mit dem Weltlichen) befreit ist, wird  sein Herz auf den (Empfang des) Koran(s) vorbereitet und da wird seine Seele mit Gott vertraut und er kostet die Süße der Worte Gottes zu Seinen rechtschaffenen Dienern, und die  Stufen  der Barmherzigkeit Gottes treten für ihn in Erscheinung.“  (Misbah ul Scharia, S. 28) 

 

Malik ibn Anas, Anführer der malikitischen Rechtsschule, sagte über das Vertraut-Sein Imam Sadiqs (F) mit dem Koran:

„Ich habe ihn immer nur in einem der folgenden drei Zustände angetroffen: Entweder bei der Verrichtung des Ritualgebetes und/ oder beim Fasten oder beim Verlesen des Korans (Tahdhib, ibn Hidschr, Bd. 2, S. 89).

Imam Sadiq (F) hat in einer Zeit, in der viele abwegige Strömungen die Islamische Gesellschaft in Gefahr brachten, die Aufklärung über den wahren Islam und den wahren Koraninhalt angeführt und die Gruppen, welche falsche Koraninterpretationen unter der Bevölkerung verbreiteten  bekämpft. Er bezeichnete den Koran als die Richtschnur Gottes für den Menschen und empfahl seinen Anhängern und Helfern, ihr Leben gemäß dieser Richtschnur zu gestalten.

                                        

Die Beziehung zwischen Koran und Ahl-ul-Bait ist nicht durch Lehre entstanden und unterlag nicht dem Einfluss der Veränderungen äußerer Faktoren. Vielmehr hat Gott, der Höchsterhabene, diese tiefe Beziehung hergestellt.

Über Imam Musa Kadhims (F) wird berichtet, dass er mit seiner Koranrezitation viele beeindruckt hat. Er spornte seine nahen Helfer an, sich der Verrichtung des Ritualgebetes und der Rezitation des Korans zu widmen und Gott um Vergebung zu bitten. Sein Nachfolger Imam Ridha (F) liebte den Koran so fest, dass er auch noch in den letzten Momenten seines Lebens aus ihm zitierte. Er hat über den Koran gesagt:

Der Koran ist das Wort Gottes. Überschreitet ihn nicht und sucht nicht in anderem als dem Koran Rechtleitung, denn dann werdet ihr den Irrweg gehen.“ 

Auch Imam Ridha (F)  berief sich immer auf den Koran bei der Darlegung des Religionswissens. Er unterstrich, dass die Gläubigen über den Inhalt des Korans nachdenken sollen, wenn sie ihn lesen.

                               

Imam Dschawad, Sohn des Imam Ridha (F) und sein Nachfolger, argumentierte unter Berufung auf den Koran gegen die Abweichungen, welche von den Hofgelehrten verbreitet wurden. Er setzte sich sorgfältig für die Widerlegung  von fingierten Überlieferungen über den Propheten ein.  Er hat gesagt, dass der Koran auf alle Fragen und geistigen Bedürfnisse des Menschen eine Antwort enthält, vorausgesetzt, dass  er gemäß der Auslegung der  wahren Koranexegeten verstanden wird, nämlich gemäß der Erklärung durch den Propheten (S)  und seine Ahl-ul-Bait – die Makellosen aus seinem Hause. Die von Gott hergestellte Nähe zum Koran war Imam Dschawad (F) schon als Kind anzumerken. Das Wissen, das er schon im geringen Alter über die Deutung der Koranverse besaß, versetzte Freund und Feind in Erstaunen.

                            

Ohne die Aufklärung der Ahl-ul-Bait  wäre vom Koranwissen nur eine Reihe von trockenen Begriffen übrig geblieben und dieses Himmelsbuch hätte seine wichtige Rolle, nämlich die Wiederbelebung der  menschlichen Gesellschaften, verloren.  Der Prophet (F) und die Edlen aus seinem Hause haben die Wahrheiten des Korans beschützt und dargelegt und haben zusammen mit diesem Heiligen Buch die Menschheit in die Bahn zu ihrem eigentlichen Ziel gelenkt. Imam Hadi (F) stellt in dem Gebet Ziarat Dscham`i  Kabira die Ahl-ul-Bait wie folgt vor:

„Salam bei  den Stätten für die Gotteskunde und die Lagerstättenschätze  der Weisheit Gottes und die Hüter des Geheimnisses Gottes und die Träger des Buches Gottes...“

Imam Hadi (F) kannte alle Seiten des Koranischen Wissens  und hat Fragen, die im Zusammenhang mit dem Glauben und der Denkweise auftraten, wie zum Beispiel die Frage nach der göttlichen Vorsehung und der Entscheidungsfreiheit des Menschen mit Hilfe des Korans geklärt. Er verfasste eine ausführliche Abhandlung über dieses Thema und stützte sich dabei auf viele Koranverse.

            

Die Makellosen aus dem Hause des Propheten sind mit logischen Argumenten gegen Zweifelsfragen über den Koran vorgegangen, noch bevor solche Zweifel  unter den Menschen ins Gespräch kamen und einige verwirrten. Als Imam Hasan Askari (F) erfuhr, dass Ishaq Kandi im Begriff ist ein Buch über angebliche Widersprüche im Koran zu verfassen, schickte er sofort einen seiner Schüler zu ihm und ließ ihm eine Botschaft zukommen, in der es hieß:

„Hältst du es für wahrscheinlich, dass der  Sprecher des Korans  etwas anderes meinte als das, was du verstanden hast? Vielleicht meinte Gott etwas anderes als das, was du dir vorstellst, und du hast sein Wort falsch verstanden und deine eigenen Deutungen dem Koran zugeschrieben.“

Die Botschaft Imam Hasan Askaris stimmt Ishaq Kandi nachdenklich und er ließ von seinem Vorhaben ab.                                  

 

Abschließend möchten wir über die große Nähe des Verheißenen Imam Mahdi, letzter Beweis Gottes,  zum Koran sprechen. Er ist der letzte Statthalter Gottes und er wird sich erheben, um die Gebote des Korans wiederzubeleben, nachdem sie in Vergessenheit geraten sind.  Imam Mahdi (F) wird die Herrschaft der Rechtschaffenen und Guten, welche im Koran und in den anderen Himmelsbüchern verheißen worden ist, herstellen. Nach seiner Revolution wird bis ans Ende der Welt Gerechtigkeit auf der Erde herrschen. In dem Al-e Yasin- Pilgergebet steht über seine große Nähe zum Koran:

Salam, o du der du zu Gott herbeirufst und der du die göttlichen Verse kennst

 

Auch in dem Gebet für die Zeit der Abwesenheit des Weltenretters Imam Mahdi (Gott möge ihn bald in Erscheinung treten lassen) bitten wir Gott:

O Gott, erwecke mit Hilfe Deines Statthalters den Koran wieder zum Leben und zeig uns immer das Licht dieses Geehrten!

Gemäß den Überlieferungen werden die Wiederbelebung allen Koranwissens und die Herrschaft seiner Gebote überall auf der Welt erst durch Imam Mahdi möglich werden.  Gemäß einem überlieferten Wort von Imam Baqir (F) wird Imam Mahdi (a.dsch.) in seiner ersten Ansprache nach seiner  Wiederkunft an der Kabaa, dem Haus Gottes in Mekka,  auf seine Verbindung zum Koran hinweisen. Die Haltsuche beim Koran wird er als  einen wichtigen Punkt in seinen Plänen verkünden und sagen:

„Ihr Menschen, belebt was der Koran am Leben erhielt  und lasst sterben, was der Koran sterben ließ.“ (Kitab ul Fitan, S. 213)   

 

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