Wir und unsere Hörer- Teil 327
Hörerpostsendung am 15. August 2021 Bismillaher rahmaner rahim - Herzlich willkommen liebe Hörerfreunde zu unsrer Hörerpostsendung mitten im August. Wir freuen uns, Ihnen auch heute wieder eine Hörerpostsendung präsentieren zu können. Das liegt natürlich daran, dass unsere Hörerfreunde uns nicht im Stich gelassen und geschrieben haben, sodass wir auch heute wieder interessante Zuschriften vorlesen können.
Schwerpunkt der heutigen Sendung ist das Reisen, was ja auch zum Sommer passt. Letztes Mal hatten wir da ja schon mit dem Reisen per Bahn begonnen, und damit auch auf eine der Fragen unseres Hörers Ralph Ladusch geantwortet. Aber Herr Ladusch hatte noch mehr Fragen, auf die wir heute noch ein wenig eingehen wollen.
Nach ein wenig Musik jedoch zunächst die Reaktion eines Hörers auf unsere letzte Sendung.
„Sehr geehrte Redaktion, liebe Freunde,zunächst möchte ich Ihnen für Ihre interessanten Ausführungen und Informationen über die Transiranische Eisenbahn in der Hörerpostsendung vom vergangenen Sonntag herzlich danken, die ich ausgesprochen interessant fand. Vielleicht bietet sich nach Abklingen der Corona-Pandemie in den nächsten Jahren die Möglichkeit, die vorgestellte Strecke zu bereisen. Eine Reise in die Islamische Republik Iran plane ich ja schon seit einigen Jahren. Bislang konnte ich aus verschiedenen Gründen das Vorhaben jedoch leider nicht realisieren.“
Vielen Dank Herr Lipsius für Ihre freundliche Reaktion. Auf die Frage bezüglich der iranischen Einschätzung zum Vormarsch der Taliban in Afghanistan antworten wir wahrscheinlich am nächsten Sonntag.
Sehr viele Hoffnungen sind mit dem Ende der Pandemie verbunden und ihr bisheriger Verlauf lässt oftmals nicht viel Optimismus zu, das ist bedauerlich.
Ein altes persisches Sprichwort sagt:
„Das beste, dass man von Reisen mitbringen kann, ist eine heile Haut“
Dem können wir nur zustimmen und wir wünschen es für Sie und uns liebe Hörerfreunde.
Heute wollen wir ein wenig auf die Frage nach den beliebtesten Reisezielen der Iraner eingehen, die uns von Hörerfreund Ralph Ladusch gestellt wurde.
Derzeit rollt ja die 5. Corona-Welle bei uns in Iran und fordert täglich hunderte Todesopfer, ein sehr bedauerlicher Zustand. Hier wie auch andernorts in der Welt fällt es den Menschen immer schwerer, die Corona-Regeln einzuhalten, was sie dann auch oft mit dem Leben bezahlen müssen.
Die Impfkampagne wurde zwar ausgeweitet, jedoch sind die Mittel und Impfstoffe relativ begrenzt. Derzeit läuft eine Kampagne der Impfung von Lehrerinnen und Lehrern sowie anderer Mitarbeiter im öffentlichen Dienst. Die Hoffnung liegt auf größeren Fortschritten bei der inländischen Impfstoffproduktion und der Ausweitung des Impfstoffimports, welchen die neue Regierung versprochen hat.
Aber nun etwas konkreter zur Beantwortung der Frage von Ralph Ladusch.
In den letzten drei oder vier Jahren sind Auslandsreisen der Iraner aufgrund steigender Ausreisegebühren, Wechselkursschwankungen und steigender Flugpreise zurückgegangen. Nach dem Irak gehören die Türkei, die Vereinigten Arabischen Emirate, Aserbaidschan, Georgien, Deutschland, Katar, Armenien, Saudi-Arabien und China zu den beliebtesten Ländern der Iraner für Auslandsreisen.
Ein Schwerpunkt beim Reisen sind für die Iraner Pilgerreisen, wie in den Irak oder nach Saudi-Arabien, früher auch nach Syrien und in den Libanon.
Obwohl die Türkei ein beliebtes touristisches Ziel für Iraner ist, ist sie ebenso wie die Vereinigten Arabischen Emirate oder Katar oft auch nur Transitland.
Zu den beliebtesten inländischen Reisezielen der Iraner gehören nach Angaben des iranischen Statistikzentrums die nordiranischen Provinzen Gilan und Mazandaran sowie Khorasan Razavi mit der heiligen Pilgerstadt Maschhad.
Zu den beliebtesten Städte – Zielen gehören auch Teheran, Rascht, Shiraz, Qom, Isfahan, Bandar Anzali, Lahidschan, Babolsar und Qazvin.
Das war nur ein kleiner Abstecher zu den Reisezielen der Iraner. In unseren Sendungen haben Sie ja auch schon viel über die Sehenswürdigkeiten iranischer Städte und Dörfer gehört.
Bei unseren Hörerfreunden sind der aktuell eingetroffenen Post zufolge auch mehr inländische Ziele gefragt, im 2. Jahr der Corona-Krise. Das kam auch in der August-Mail von unserem Hörer Lutz Winkler anlässlich seines August-Empfangsberichts zum Ausdruck. Hier jedoch seine gesamte Mail:
„Schmitten, den 08. August 2021
Liebe Freunde der deutschen Redaktion von IRIB in Teheran, das Wetter im Monat August gestaltet sich dieses Jahr sehr wechselhaft und feucht. Es regnet fast jeden Tag und es wächst und grünt im Garten – dass es schon unheimlich ist. Ich bin dankbar, dass größere Unwetter uns bisher verschont haben. Meine Gedanken sind bei den Menschen, die in Deutschland, sowie in Südosteuropa alles verloren haben – sei es durch Wassermassen oder durch Feuer. Der Empfang der Sendung ist gut – das Signal ist stark. Auch diese Sendung beginnt auf der Kurzwelle erst 17:30 UTC – der Podcast der Sendungen beinhaltet die Nationalhymne, das Verlesen der Sure – welche bei der Kurzwellenausstrahlung fehlen. Vielleicht sind das weitere Sparmaßnahmen – aber das sind Vermutungen. Ich hänge mal eine Audiodatei an die Mail, damit Sie hören können, wann die Kurzwellensendung beginnt.
Unseren Urlaub verbringen wir dieses Jahr wieder in Deutschland. Wir besuchen verschiedene Städte, die wir bequem mit der Bahn erreichen können. So waren wir am letzten Wochenende in Würzburg – und hatten auch sehr viel Glück mit dem Wetter. Wir konnten die Altstadt, die Residenz mit dem Hofgarten und die Marienfeste besichtigen und die Tage bei einem guten Glas Wein ausklingen lassen. Mal sehen, in welche Stadt wir das nächste Mal reisen. Ich möchte an dieser Stelle schließen - ich wünsche Ihnen allen in der deutschen Redaktion von IRIB einen wunderschönen Sommer, alles Gute und bleiben bitte alle gesund! Viele Grüße aus Deutschland! Ihr Hörer Lutz Winkler“
Vielen Dank sagen wir Herrn Winkler für alles Geschriebene. An dem späteren Ausstrahlungsbeginn der Kurzwellensendung, den auch schon andere Hörerfreunde bemerkt haben, können wir leider im Moment nichts tun. Wir bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit.
Nun kommen wir zur Mail von Dieter Leupold:
„Hallo Werte deutschsprachige IRIB RedaktionHeute wieder mal einige Zeilen an Euch nach Teheran. Der Empfang auf 7300 Khz ist immer noch recht schwach in der Modulation.Bin schon einige Wochen nach unserem Urlaub in Sölden in Tirol wieder Zuhause.Ich hoffe ja, dass Euch meine Ansichtskarte von dort erreicht hat."
Da können wir leider noch keinen positiven Bescheid geben, lieber Herr Leupold.
Weiter schreibt er:"Am letzten Wochenende war ich am Sonntag dem 8. August auf der Bundesgartenschau, BUGA, in Erfurt. Sie war reichlich gut besucht bei schönem Wetter.Die Anreise war problemlos, es gibt dort Parkplätze, aber ein Tagesticket kostet fürs Parken genau 8.00 €.Entweder man läuft 400 Meter bis zum Haupteingang zur BUGA oder es gibt die Straßenbahn Nr. 2.Der Eintritt zur BUGA kostet pro Person gleich mal 25.00 € und man muss die Adresse zur Nachverfolgung wegen Corona aufschreiben - (nach Wochen kommt dann bestimmt wieder sinnlose Briefkastenwerbung ins Haus geflattert).Sonst ist es ein recht großes Gelände mit 430.000 m2.Die BUGA hat rund 171 Tage geöffnet und geht noch bis zum 10. Oktober.Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt, (haben aber ihre Preise).“
Wir danken Herrn Leupold für seine Mail und die schönen Bilder von der BUGA. Zu seinen weiteren Zeilen über die Anti-Coronamaßnahmen-Demo in Berlin kommen wir beim nächsten Mal.Da wir uns ja im Trauermonat Muharram befinden, besingt Meysam Ebrahimi in unserem heutigen Lied eine Situation der Ereignisse in Kerbala. Das Lied heißt Mashke bi Ab – was auf Deutsch bedeutet „Mashke ohne Wasser“. Maschke sind früher traditionell genutzte Wasserbehälter in trockenen Klimazonen, die aus Tierhaut hergestellt werden. Durst spielt ja bei den Ereignissen in Kerbala eine große Rolle und die Haupttrauertage der Ereignisse liegen in der kommenden Woche vor uns. Davon hören Sie in unseren Sonderprogrammen.
Zur Bundesgartenschau in Erfurt, die Dieter Leupold vorigen Sonntag besucht hat, werden sich sicher noch weitere Hörerfreunde melden. Auch Michael Linder aus Gera hatte schon mal seinen Besuchswunsch dort angemeldet. Zunächst aber hatte unser Geraer Hörerfreund noch andere Urlaubsziele. Darüber hören wir jetzt aus seiner ersten Mail diesbezüglich:
„Den diesjährigen Urlaub erlebten wir in einer „Trilogie“, das heißt, jede Woche ging es in ein anderes Bundesland. So erlebten wir die Zugspitze in Bayern, das historische Heidelberg am Neckar in Baden-Württemberg und das Weserbergland in Niedersachsen. Das waren unglaublich viele Eindrücke, die ich natürlich alle wieder in meinen Reiseberichten zusammengefasst habe. Diese werde ich Ihnen nach und nach zukommen lassen. Die letzte Urlaubswoche erlebten wir zusammen mit unserem Enkel Filip. Das war in der Tat Urlaub besonderer Art, sind wir doch dabei wieder so richtig jung geworden.
Aber der Reihe nach:
Lichtenhagen – wo liegt denn das? Das fragten wir uns auch, als wir über Booking.com nach einer geeigneten Ferienwohnung suchten. Natürlich gibt es Ferienwohnungen wie Sand am Meer, aber wenn man spezielle Anforderungen wünscht, kann die Suche schon zur echten „Tortur“ werden. So suchten wir eine Unterkunft mit zwei Schlafzimmern in landschaftlich schöner Gegend, die aber unseren Preisvorstellungen entsprechen sollte. So kam es, dass wir in dem kleinen Bergdorf Lichtenhagen im Landkreis Holzminden im Weserbergland strandeten. Zusammen mit unserem siebenjährigen Enkel Filip konnte also das Abenteuer „Enkel-Urlaub“ beginnen.
Über die Deutsche Märchenstraße kommend erreichten wir das kleine Dorf Lichtenhagen auf der Ottensteiner Hochebene. Hübsche Fachwerkhäuser, aber auch super moderne Einfamilienhäuser begrüßten uns. Immer wieder eröffneten sich fantastische Blicke in die Ferne. Noch bevor wir am Ziel ankamen, scherzten wir schon voller Skepsis, was uns wohl für eine Unterkunft erwartet, in dieser absoluten Einöde. Dann war es endlich soweit, der Vermieter begrüßte uns und stellte die Ferienwohnung vor. Als er die Tür öffnete, fiel uns sofort der funkelnde Marmorfußboden auf. Erstes leichtes Aufatmen! Noch einige Schritte und uns verschlug es tatsächlich die Sprache. Über 90 m² hochmodernes Ambiente, hell und total gemütlich eingerichtet. Komplette Kücheneinrichtung, wo es absolut an nichts fehlte. Waren wir hier richtig? Dann die nächste Überraschung. Eine Terrasse in einem Traumgarten mit Grillstation und kuscheligen Ecken, einen Teich wo man relaxen kann. Absolut gratis noch der Fernblick in das Weserbergland, bei klarer Sicht bis zu 40 Km. Einfach nur paradiesisch! Auch unser Filip war von dieser Ferienwohnung sofort begeistert, natürlich auch von seinem eigenen Schlafzimmer mit Flachbildschirm. Ja, Glück muss man haben, der Urlaub konnte also nicht besser beginnen.
Auf in die Münchhausenstadt Bodenwerder.
Die Geschichte vom Lügenbaron Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen bringt Bodenwerder an der Weser Jahr für Jahr tausende Touristen. Hier steht das Geburtshaus des Lügenbarons mit entsprechendem Museum. Darüber hinaus hat die Stadt den Status „Staatlich anerkannter Luftkurort“ und „Staatlich anerkannter Erholungsort“ erworben. Ein weiterer Anziehungspunkt ist der 13 Meter hohe Bismarckturm, der ganzjährig geöffnet ist.
Das allergrößte Highlight der Stadt in Filips Augen war aber die nicht zu übersehende Sommerrodelbahn. Jetzt war absolut klar, wie sich der weitere Tag gestalten wird. Ja, das ist der Preis, wenn man mit Enkel in den Urlaub fährt! Da Filip noch keine 1,35 Meter groß ist, musste eine erwachsene Person mitfahren. Oh Gott, hält das der Opa Micha aus? In meiner Jugend gab es solche Bahnen nicht, also wird mit 66 Jahren alles nachgeholt. Auf in das rasende Abenteuer, schon ging es mit dem Schlitten steil bergauf. Dann der alles entscheidende Moment, Bremsen lockern und ab ging es mit etwa 40 Km pro Stunde in die Kurven, durch einen Tunnel und über eine Huckelpiste. Nur fliegen ist schöner!
Da wir die erste Fahrt gut überstanden und unglaublich viel Freude dabei hatten, folgte eine zweite Fahrt, eine dritte, eine vierte, eine … So kann man natürlich auch den Urlaub verbringen. Da mussten wir schon alle Register ziehen, um Filip auch für andere Dinge zu interessieren, die auf unsere Ausflugsliste standen. Würde uns das gelingen?
Ist man schon einmal im Weserbergland, bietet sich ein Ausflug in den Teutoburger Wald an, der Teil des Unteren Weserberglands ist. Herausragendes Naturschauspiel sind dort die sogenannten Externsteine, eine markante Sandstein-Felsformation, die unter Natur- und Kulturdenkmalschutz steht. In einem 142 ha großen Schutzgebiet ragen in einer Reihe 13 Sandsteinfelsen in den Himmel, die eine Höhe von 20 bis 47 Meter erreichen. Ein unglaublich faszinierender, fast gespenstiger Anblick, der tief beeindruckt. Hier kann man nachvollziehen, dass solche gigantischen Felsformationen früher als Kultstätte dienten. Entsprechende Spuren sind hier zu finden, wie zum Beispiel in Stein gehauene Abbildungen oder Grotten, wo wahrscheinlich entsprechende Zeremonien abgehalten wurden. Zu Füßen der Externsteine erstreckt sich der romantische Wiembecketeich. Hier spiegeln sich die Felsen im Wasser, ein traumhaftes Fotomotiv.
Natürlich musste ich mit Filip sämtliche begehbare Felsen erklimmen. Es waren bestimmt insgesamt 300 Stufen, aber die Mühe hat sich ausgezahlt. Aus der Vogelperspektive konnten wir die Umgebung erspähen und die frische Brise genießen. Nun hieß es aber langsam den Heimweg anzutreten. Natürlich über Bodenwerder, um noch einige „Runden“ mit der Sommerrodelbahn zu drehen. Ach ja, Kinderwünsche sind eben eine Herzensangelegenheit, da kommt man nicht drum rum!“
Einen weiteren für Enkel geeigneten Ort haben die Lindners dann auch noch gefunden:
"Das Hubschraubermuseum Bückeburg ist das einzige reine Drehflügler-Museum in ganz Deutschland und eines der wenigen in der ganzen Welt. Das war für uns Anlass, diese einzigartige Ausstellung zu besuchen. Auf über 2000 m² werden mehr als 50 Exponate ausgestellt, darüber hinaus hunderte Miniaturmodelle. Unglaublich, was man da für „schrille“ Fluggeräte sehen konnte. Der Einfallsreichtum einiger Konstrukteure aus vergangenen Jahrhunderten um fliegen zu können, ist einfach nur verblüffend. Schon Leonardo da Vinci befasste sich mit Fluggeräten, die schwerer als Luft waren. Unglaublich für die damalige Zeit!
Für unseren Filip war diese Ausstellung ein Eldorado, konnte er doch viele mechanische Modelle bedienen und sich sogar in einige Hubschrauber setzen, an zig Hebeln und Knöpfen mit Funktion herumspielen. Der Abschied viel schwer… Die erlebnisreichen Tage mit unserem Enkel Filip vergingen viel zu schnell. Wie ein Erwachsener verkraftete er alle unsere Ausflugsziele und zeigte riesiges Interesse, die fantastischen Wunder und Sehenswürdigkeiten unserer Welt zu erkunden und zu verstehen. Somit war der Enkel-Urlaub zu Dritt auch eine weitere Bereicherung für uns, eine echte Jungkur für Herz und Seele. Wie oft hat uns dieser kleine Kerl so zum Lachen gebracht, dass uns die Tränen in den Augen standen.“
Ganz herzlichen Dank lieber Herr Lindner für diesen erfrischenden Urlaubsbericht, der hoffentlich eine Anregung für andere Hörerfreunde ist, mal einen Urlaub mit Enkeln zu verbringen.
Mit dieser schönen Erzählung unseres Geraer Hörerfreundes lassen wir nun die heutige Sendung ausklingen und wünschen wie immer
Khoda hafez – Gott schütze Sie !