Mrz 17, 2024 11:00 CET

Letzte Hörerpostsendung am 17. März 2024

Bismillaher rahmaner rahim

Herzlich willkommen liebe Hörerfreunde zur vor 14 Tagen angekündigten letzten Hörerpostsendung des deutschsprachigen Programms aus Teheran.

Wie es aussieht, geht damit eine Epoche zu Ende, von der das Abschiednehmen sehr schwer fällt.

Nach der wohl endgültigen Abschaltung der Kurzwellenausstrahlung von IRIB/ParsToday im Dezember 2022 folgt nun der Abschied von der Hörerpostsendung, die in erster Linie geprägt durch die Postmeisterin Ursula jahrzehntelang in schönster Gleichmäßigkeit an den Sonntagabenden über den Äther bei den Empfangsgeräten der Hörerfreunde eintraf.

„Wir und unsere Hörer“ soll nun zur Geschichte werden, nach rund 30 Jahren – eine traurige Tatsache, mit der wir nun konfrontiert wurden.

Wie gesagt war der Abschied quasi vorprogrammiert nach der Abschaltung der Kurzwellenausstrahlung. Sowohl auf Bitten der Hörerfreunde als auch auf unseren eigenen Wunsch hin haben wir aber noch weitergemacht, bis jetzt neue Entscheidungen von einer neuen Leitung im IRIB/ParsToday-Haus getroffen wurden.

Bis ganz zuletzt haben Martina Pohl, Heinz-Günter Hessenbruch, Stephan Lipsius, Bernd Seiser und Volker Willschrey auf der Hörerseite die Stellung gehalten. Im vergangenen Jahr waren auch noch Dieter Leupold, Siegbert Gerhard, Marc Gogolin, Alfred Albrecht und Michael  Lindner dabei sowie unser muslimischer Bruder Frank-Luqman Bresonik.

Ihnen allen sei unser herzlicher Dank gewiss für ihre Treue auch nach Abschaltung der Kurzwellen.

Es sind aber sehr viel mehr Hörerfreunde, an deren Namen wir hier gerne erinnern möchten, hier nur eine kleine Auswahl

Helmut Dieterle, Helmut Matt, Werner Schubert, Lutz Winkler, Dieter Buchholz, Dieter Feltes, Paul Gager, Kart-Heinz Grüttner, Jörg-Clemens Hoffmann, Pfarrer Klaus Huber, Peter Lehmann, Peter Möller, Joachim Thiel, Franz Schanza, Patrick Robic, Hans-Peter Themann, Ullrich Wicke, Helmut Lesser, Werner Klemm, Reinhard Priese, Reinhard Westphal, Nouri Streichert, Harald Süss, Ralf Urbanczyk, Oliver Fülla, Norbert Hansen, Hans-Verner Lollike, Andreas Mücklich, Christian Terhorst, Ullmar Qvick, Jürgen Waga, Michael Brawanski, Gottfried Völlger, Oskar Schmitt, Volker Schmidt, Erhard Lauber, ..... diese Liste könnten wir noch lange fortsetzen.

 

 

Leider stehen auch schon viele Hörerfreunde in einer anderen Liste, nämlich in der Liste der verstorbenen Hörerfreunde. Am Totensonntag im letzten November haben wir ihrer gedacht, aber auch heute wollen wir ihre Namen wieder vorlesen, denn ihr Andenken ist uns sehr wichtig. Wir lesen ihre Namen in der Reihenfolge der Jahre, in denen sie aus dieser Welt geschieden sind:

Josef Rieger, 2011

Manfred Soukup, 2011

Engelbert Borkner, 2012

Christoph Preutenborbeck, 2013

Wilfried Hofmann, 2015 

Andreas Pawelczyk, 2017

Karl-Heinz Probst, 2017

Josef Steger, 2017

Heinz Przybylla, 2018

Gereon Fuhs, 2020

Fritz Andorf, 2021

Hermann Heyne-Pietschmann, 2021

„Waldmeister“ Christoph Schmidt, 2021

Dietmar Wolf, 2021

Hans-Werner Lange, 2022 

Helmut Schafheitle, 2022

Günter Traunfellner (vormals Kastner), 2022

Helmut Schafheitle, 2023

Horst Kuhn, 2024

Im Jahr 2022 sind auch drei Mütter von Hörerfreunden verstorben, es sind Erika Lesser, die Mutter von unserem ehemaligen Hörerfreund Helmut Lesser in Gebesee, Anna Möller, die Mutter von Peter Möller in Duisburg und Anna Seiser, die Mutter von OM Bernd Seiser in Ottenau, die selbst auch aktive Kurzwellenhörerin war.

2023 verstarb Ende August die Mutter von unserem langjährigsten Hörerfreund Volker Willschrey, nachdem sie Anfang Juli noch ihren 100sten Geburtstag feiern konnte.

Mit all den Namen der lebenden und schon verstorbenen Hörerfreunde sind so viele Geschichten verbunden, die am besten die ehemalige Postmeisterin Ursula kennt. Sie könnte darüber ein sehr umfangreiches Buch schreiben.

 

 

Auch auf unserer Seite der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gibt es eine längere Liste von Namen, die bei der Hörerpostsendung und der Hörerpost vor und hinter den Kulissen mitgewirkt haben. An erster Stelle steht natürlich Ursula Zangeneh, die Postmeisterin über rund 20 Jahre hinweg, wenn auch mit Unterbrechungen aufgrund einer früheren Kurzwellenabschaltung oder aus anderen Gründen. Da sind dann schon mal Frau Waldmann-Mohammadzadeh, Frau Maraschi und Herr Schahrokny eingesprungen sowie Frau Sheikholeslami. Diese hat dann ab 2014 kontinuierlich das Manuskript für die Sendung übernommen, nachdem Postmeisterin Ursula sich im Mai 2012 eine längere Auszeit erbeten hatte und seither nicht mehr zurückkam.

Eine weitere sehr wichtige Person bei den Hörerpostsendungen war all die Jahre unser Aufnahmeleiter Herr Mahbod, der sich bei der Musikauswahl und überhaupt mit viel Kenntnis und Engagement eingesetzt hat. Ihm gilt an dieser Stelle unser herzlicher Dank. Seit seiner Pensionierung vor 2 Jahren ist Herr Larabi an seine Stelle getreten, dem wir auch vielmals danken.

Bei den Sprechern und Sprecherinnen der Hörerpostsendung erinnern wir uns gerne an Human Watancha, Arash Mostashari und Ahmad Rajabi sowie bei den Damen an Sevda Memarbashi, Ghazal Hosseini, Pardis Dargahi und insbesondere Shahrzad Tschupankare, die bis heute tapfer die Stellung gehalten hat.

Hinter den Kulissen waren ganz wichtig die lieben Damen Maryam Zare und Mitra Darwish, die mit viel Herzblut bei der Beantwortung von Mails, der Ausstellung von QSL-Karten und der damit verbundenen Buchführung sowie bei den Postsendungen und Geschenken an die Hörerfreunde mitgewirkt haben. In diesem Zusammenhang haben auch Frau Sheikholeslami, Ghazal Hosseini, Parisa Hosseini, Frau Farnaghi und Herr Ghafouri ihre Leistungen erbracht.

Wir freuen uns darüber, dass sie uns alle ein Stück des Hörerpostweges begleitet haben.

Leider können wir nicht näher auf die einzelnen Hörerfreunde oder Mitarbeiterinnen udn Mitarbeiter eingehen, denn heute haben wir doch auch noch einiges an Hörerpost zu bewältigen.

Machen wir nun erstmal eine größere musikalische Pause mit dem Lied "Labkhande Gol " Zu Deutsch: das Lächeln der Blumen, dass von Sedigh Tarif gesungen wird.

 

Ein Hörername zieht sich seit Beginn der deutschsprachigen Sendungen aus Teheran durch die Hörerpostsendungen und als langjährigster kontinuierlicher Hörerfreund hätte er eigentlich eine besondere Würdigung verdient. Leider sind uns die Hände da etwas gebunden, was uns bedrückt macht. Zumindest möchten wir ihm, Volker Willschrey,  einen großen Dank aussprechen, dass er über 50 Jahre durch Höhen und Tiefen den deutschsprachigen Sendungen aus Teheran treu geblieben ist. Deshalb kommt er heute auch zuerst zu Wort.

Ganz besonders herzlich gratulieren wir ihm auch zu seinem 75. Geburtstag, den er gestern, wie wir hoffen, bei bester Gesundheit feiern konnte.

Hier ist nun seine Mail nach der Ankündigung der Einstellung der Hörerpostsendung. Er schrieb am 4. März:

„Liebe Freunde von IRIB,

normalerweise ist es mir eine Freude an IRIB zu schreiben und meine monatlichen Empfangsberichte einzusenden, Kritik zu üben oder auch Fragen zu stellen, kurz eine Konversation, wie das unter Freunden so üblich ist.

Seit fast 54 Jahren nun hält diese Freundschaft und es wurde von beiden Seiten dazu beigetragen, diese zu stärken und zu erhalten. Es war mir immer eine große Freude, dass auf meine Briefe eingegangen wurde und ich mit der Redaktion von IRIB Meinungen und Erlebnisse austauschen konnte.

Dieser Kontakt von Sender zum Hörer ist bei uns Kurzwellenhörern etwas ganz Besonderes, denn wir Kurzwellenhörer sind Multiplikatoren, die ständig mit ihrer Umwelt die Informationen teilen, die ihnen aus den Kurzwellensendungen auf direktem Wege zugänglich werden.

Gerade in unserer heutigen Welt, voller Konflikte, Missverständnisse, Desinformationen und Probleme ist es so wichtig, so einen zuverlässigen Kontakt zu haben.“

 

 

Die Mail von Herrn Willschrey geht noch weiter:

„Leider wurde alles wesentlich schwieriger, als seitens IRIB die Kurzwellenprogramme eingestellt wurden und Programme nur über das Internet möglich waren. Sehr viele meiner Kurzwellenfreunde verfügen nicht über die Möglichkeit, Internet zu nutzen und sind so vom Informationsfluss ausgeschlossen.

So war es auch nicht verwunderlich, dass sich immer weniger Hörer von IRIB zur Sendung „Wir und unsere Hörer“ meldeten.

Ich weiß nicht, was die Verantwortlichen in Ihrem Sender dazu bewegt, auch diese allerletzte Möglichkeit der Konversation und der Diskussion über die gehörten Programme zu eliminieren. Will man nur einfach in den Äther strahlen und ist überhaupt nicht mehr an Hörerfreunden interessiert.

Das scheint so zu sein und enttäuscht mich als alter Hörerfreund zutiefst. Ich werde dann wohl in der Zukunft auch nicht mehr schreiben, denn wenn eine Beziehung nur einseitig verläuft, macht es keinen Spaß.

Mir macht es nichts aus, dass schon lange keine Empfangsberichte mehr bestätigt werden, aber wenn jetzt auch noch die Hörerpost ignoriert wird und damit der Sender nicht mehr an Wünschen und Fragen der Hörer interessiert ist, wird wohl keiner mehr versuchen, IRIB zu hören.

Das ist jammerschade, denn an Ihnen als verantwortliche Redakteure liegt die Entscheidung ja nicht. Sie geben sich die größte Mühe und von oben wird nun jede Möglichkeit des persönlichen Kontakts genommen.   Sehr schwer, nach so vielen Jahren IRIB nicht mehr zu hören.

Sie sollten aber wissen, dass – auch wenn ich nicht mehr schreiben sollte – die jetzigen Redaktionsmitglieder immer in freundschaftlicher Erinnerung bleiben.

Volker Willschrey“

 

 

Eine traurige Mail von Herrn Willschrey, der wir nicht viel entgegnen können, auch uns tut es sehr leid, dass es so gekommen ist. Wir danken ihm nochmals für seine langjährige Treue.

Weitere Zeilen der Enttäuschung trafen dann am 12. März von OM Bernd Seiser ein:

„Regelmässig habe ich IRIB gebeten, sich um die seit 5 Jahren ausstehenden Empfangsbestätigungen zu kümmern. Aber ich wollte das nicht übertreiben, weil man mit zu vielen Zuschriften und Nachfragen auch die Redaktion verärgern könnte. Sich mehr für die Empfangsbestätigung einzusetzen, kann nicht alleinige Aufgabe von mir sein, da wären auch andere Hörer gefordert gewesen, die sich eine Empfangsbestätigung von IRIB erhofften.

Die Redaktion hätte bestimmt gerne die Empfangsberichte zumindest mit e-qsl bestätigt, durfte das wegen höherer Vorgabe leider nicht. 

Nun ist es bei anderen Programmen so, wegen zu geringer Hörerpost gibt es beispielsweise nur noch am 1. Dienstag im Monat eine Hörerpostsendung von Radio Prag. 

Somit möchte ich vorschlagen, bei den Vorgesetzten von IRIB überprüfen zu lassen, ob es nicht auch die Möglichkeit gäbe, bei entsprechender zu erwartenden Anzahl der Hörerpostzuschriften von Martina Pohl oder unseren Hörerklubmitgliedern Volker Willschrey, Heinz Günter Hessenbruch, Stephan Lipsius, Dieter Leupold und mir zumindest am 1. Sonntag des Monats wir und unsere Hörer in Kurzform zu bringen, damit der Kontakt mit den Hörern nicht ganz abbricht und in Teheran eine Rückmeldung ankommt, es hört doch überhaupt noch jemand zu.“

 

 

Weiter schreibt OM Seiser:

„Nun noch einen besonders passenden Gruß für Sonntag. 

Unser Gründungsmitglied Volker Willschrey, der damals ja sogar den Iran persönlich besuchen durfte, feierte gestern seinen 75. Geburtstag. Dazu möchten Alfred Albrecht, Sabrina Sander-Petermann und auch ich Volker ganz herzlich gratulieren und ihm weiterhin viel Freude bei unserem gemeinsamen Radiohobby wünschen.

Soweit mein Beitrag für die Abschiedssendung. Als Erinnerung werden sich bestimmt viele Hörerklubmitglieder diese Sendung aufnehmen und abspeichern oder sich später auf Eurer Internetseite herunterladen.

Herzliche Grüße, auch nochmals zum Ramadan, 

Bernd“

Wir danken Herrn Seiser. Zuvor schon hatte er um eine Bekanntgabe des nächsten Ottenauer Hörerklubtreffens gebeten:

„Sehr geehrte deutsche Redaktion von IRIB,
wie bisher jedes Jahr melde ich mich auch heute nochmals mit meiner Bitte um Unterstützung und um Hinweise in der Sendung „Wir und unsere Hörer“ für unser jährliches Ottenauer Hörertreffen am 18. Mai 2024. 

Wegen Einstellung der Sendung „Wir und unsere Hörer“ wird wohl nur noch in der Sendung vom 10. oder 17. März die letzte Gelegenheit sein, auf unser Treffen hinzuweisen.

Viele Grüße, ganz besonders auch zum Internationalen Frauentag am 8. März an alle Damen der derzeitigen und vormaligen deutschen Redaktion, sowie zum bevorstehenden Ramadan,
Bernd Seiser“

 

 

Vielen Dank lieber Herr Seiser für die Grüße zu den besonderen Anlässen, bei denen Sie uns nie vergessen haben in den vielen Jahren der Freundschaft.

Wir werden wie auch immer in den vergangenen Jahren gerne noch einmal  auf Ihr nächstes DX-Treffen hinweisen. Also am 18. Mai 2024 findet nun schon das 43. Überregionale Hörertreffen des Ottenauer Kurzwellenhörerklubs Murgtal mit RTI Hörertreffen statt, das wie immer durch die große Initiative für die Hobbyfreunde von OM Bernd Seiser organisiert wird.

Verbunden wird dieses Treffen wieder mit dem Hörertreffen des Radio Taiwan International Hörerklubs Ottenau. Zum dritten Mal wird auch Korches-Radio aus Altenkunstadt beim Treffen vertreten sein und sich den Hörern präsentieren. Auch Radio Taiwan International machte in einigen Briefkastensendungen Hoffnung auf eine Teilnahme, aber eine genaue Zusage liegt derzeit noch nicht vor.

Zu dieser Veranstaltung sind alle Kurzwellenhörer, DXer und Freunde des Rundfunkfernempfangs sehr herzlich eingeladen, unabhängig einer Hörerklubmitgliedschaft. 
Wir wünschen Herrn Seiser für dieses und die nächsten Jahre viel Erfolg zu seinen persönlich mit viel Einsatz, Mühen und Energie gestalteten und organisierten Hörerklubtreffen und insgesamt zur aufwendigen Arbeit für die DX- und Hobbyfreunde mit den monatlichen Informationen in der Hörerklubecke.

 

 

Wie von Bernd Seiser kommen auch regelmäßig Glückwünsche zum Ramadan von Stephan Lipsius. In diesem Jahr am 9.März:

„Sehr geehrte Redaktion, liebe Freunde,

zum bevorstehenden Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan am morgigen 10.03.2024 sende ich auch dieses Jahr allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der deutschsprachigen Redaktion von I.R.I.B. / ParsToday die herzlichsten Grüße und aufrichtigen Wünsche für Sie, Ihre Familien und Ihre Angehörigen. Ich wünsche Ihnen allen fröhliche und glückliche gemeinsame Stunden beim täglichen Fastenbrechen am Abend nach Sonnenuntergang.

Herzliche Grüße aus Kassel,
Stephan Lipsius“

Ganz herzlichen Dank, lieber Herr Lipsius, in diesem Zusammenhang haben wir bei den Recherchen für die heutige Sendung ein besonderes Dokument gefunden.

In einem Brief  vom 17. März 1998 an Sie schreibt Postmeisterin Ursula Zangeneh in ihrer ganz persönlichen Manier u.a.....

„Noch sehr verspätet möchten wir uns für das nette Fax-Schreiben mit Glückwünschen zum „Ramadan“ bedanken. Es war eine einmalige Idee und kein anderes Radio (weder die Russen noch die Spanier noch die Engländer und Franzosen konnten sich so stolz wie wir nennen, einen Hörer zu haben, der uns zu unserem Fastenmonat gratuliert. Es war wirklich sehr freundlich von Ihnen und der Stein, den Sie bei uns im Brett haben, hat sein Gewicht noch vergrößert.“

Wir haben uns sehr über den „Fund dieses Dokumentes gefreut“

 

 

Hier nun noch die Mail von Herrn Lipsius zum Abschied der Hörerpostsendung:

„Sehr geehrte Redaktion,

die Einstellung der Hörerpostsendung bedauere ich außerordentlich. In meiner letzten eMail hatte ich dafür plädiert, pragmatisch vorzugehen und in unregelmäßigen Abständen, wenn ausreichend Hörerpost für eine neue Ausgabe der Briefkastensendung eingegangen ist und vorliegt, weiterhin Hörerpostsendungen zu produzieren. Ich habe immer sehr gerne die Hörerpostsendung aus Teheran mit den unterschiedlichen Berichten, Erfahrungen, Sichtweisen und Meinungen der Hörerinnen und Hörer der deutschsprachigen Sendungen von I.R.I.B./ParsToday verfolgt bzw. auf Ihrer Website gelesen. 

In Deutschland ist der gesellschaftliche Diskurs schwierig geworden, es gibt oft nur noch Freund und Feind, schwarz und weiß, die meisten Debatten sind völlig polarisiert und in einer unguten Form emotionalisiert. Die Fähigkeit, zuzuhören und auch einmal andere Perspektiven einzunehmen, geht zunehmend verloren, was ich als großes Manko erlebe. Vor diesem Hintergrund finde ich es sehr schade, dass Ihr Dialogformat beendet wird. Die Welt gerät aus den Fugen, zu viele Krisen, Konflikte und Kriege. Dabei gibt es kein fremdes Leid und auch keine fremde Trauer. Das Mitgefühl gilt allen Opfern von Gewalt, Krieg und Terror, egal wo und in welchem Land.

Herzliche Grüße aus Kassel,

Ihr Stephan Lipsius“

 

 

Danke auch für Ihre Worte, eingehen können wir nicht darauf, heute haben wir schon ein besonders langes Format der Hörerpostsendung.

Unser Stammhörer seit 1993, Heinz-Günter Hessenbruch hat sich nur kurz zum Abschied geäußert:

„Guten Tag, liebes Team!
Dass es nun Änderungen bei IRIB gibt war doch vorauszusehen, es ist ein Geben und Nehmen. Die Postsendung lebt von den Hörerzuschriften.
Bin gespannt, was Sie am 17. März berichten werden.  
Ich wünsche Ihnen allen und Ihren Familien alles Gute und eine schöne Zeit.
Mit Gruß  Heinz Günter Hessenbruch“

Besten Dank Herr Hessenbruch, auch für die Übermittlung unseres Briefwechsels mit unserem Bruder im Islam, Herrn Frank-Luqman Bresonik, in den letzten Jahren.

Herr Bresonik hat durch den Kontakt mit unserem Sender und durch unsere Sendungen zum Islam gefunden. Besondere Verdienste gehen da auch auf das Konto von Frau Zangeneh.

Er schrieb nun am 15.O3.2024:

„Im Namen des gnädigen und barmherzigen Gottes! Ein herzliches Salam Alaikum nach Teheran, in die Islamische Republik Iran, liebe Geschwister im Islam, Brüder und Schwestern, der Heilige Fastenmonat Ramadan hat seinen Lauf genommen und ich möchte es mir auch dieses Mal nicht nehmen lassen, um Euch allen von ganzem Herzen für die kommenden Fastenwochen meine Glückwünsche zu überbringen. Und so hoffe ich, dass Allah Eure Taten und Euer aller Fasten annehmen wird, Amin!

Wie gerne wäre ich auch ein Teil dieser weltweiten Fastengemeinschaft, die sich von Speise, Trank und jeglichen anderen Genüssen bis zum abendlichen Fastenbrechen enthält, doch wie Euch bekannt ist, habe ich durch meine Krankheiten eine große Last auf meinen Schultern und muss verschiedene Medikamente einnehmen. Ja, und aus diesem Grund kann ich wie in früheren Zeiten leider nicht fasten, aber dennoch versuche ich den Monat Ramadan so gut es geht zu gestalten, um wenigstens etwas für Allah zu schenken. Dazu gehören die Enthaltsamkeit verschiedener Genüsse, die Reduzierung der Einnahme verschiedener Lebensmittel und die Speisung einer von mir befreundeten Familie in Tunesien. Somit habe ich ein bisschen für unseren großen Gott getan, Hamdulillah!!“

 

 

Weiter schreibt unser Bruder im Islam:

„Mein Dankeschön für Eure freundliche Zuschrift, die kürzlich Dank meines Freundes Heinz-Günter Hessenbruch bei mir einging, darf natürlich in diesem Schreiben auch nicht fehlen. Sie zeugt davon, dass Ihr mich nicht vergessen habt und das der Glaube uns für alle Ewigkeit einigt. Nach wie vor habt Ihr und einschließlich die Familie Zangeneh einen grossen Platz in meinem Herzen und so soll es auch bleiben. Radio Teheran ist für mich mehr als irgendein Radiosender, nämlich der Diamant in der Medienlandschaft mit objektiver Berichterstattung ohne Staatszensur wie es leider in der westlichen Welt der Fall ist. Bei Euch darf man frank und frei seine Meinung äußern und das betrachte ich mit einer grossen Wertschätzung bis heute.

Doch es betrübt mich sehr, erfahren zu müssen, dass Eure fabelhafte Hörerpostsendung 'Wir und unsere Hörer" in der Zukunft nicht mehr ausgestrahlt werden soll. Das finde ich nun wirklich sehr, sehr schade meine Freunde. Gerade wo die Welt immer mehr im Argen liegt und wir durch kriegstreibende Regierungen des Westens hinsichtlich des Russland-Ukraine-Konfliktes an der Schwelle eines dritten Weltkrieges stehen, ist auch der Austausch auf der Korrespondenzebene zwischen Hörern und Radio Teheran von ganz besonderer Bedeutung. Aber sicherlich werdet Ihr für Eure schwere Entscheidung Eure Gründe haben.

Es ist sehr traurig, dass die zwei jüngsten Kriege in Palästina und in der Ukraine immer mehr eskalieren und das mit der Hilfe der USA, Israel und zu guter Letzt der NATO-Staaten. Niemals hätte ich gedacht, dass es einmal zu so einem grossen Weltkonflikt kommen wird. Statt bilaterale Gespräche mit den politischen Amtsträgern der Ukraine, Russlands, Israels und Palästinas zu führen, gehen die Schlachten an den Fronten, das Morden unschuldiger Menschen weiter, abscheulich, aber leider dennoch wahr.

Da stellt sich mir die Frage, was aus diesem, unserem Planeten geworden ist. Viele Länder, die sich im Sumpf des politischen Drecks befinden, zeigen zudem mit ihren bösen Fingern auf Iran, doch stattdessen sollten diese sich lieber der Selbstkritik unterziehen.“

 

 

Die lange Mail von Herrn Bresonik endet so:

„Doch nun möchte ich Euch an zwei Schicksalsschlägen teilhaben lassen, die mich sehr traurig stimmen. Gleich zwei meiner Freunde haben mich kürzlich für immer verlassen. Denn sie sind verstorben. Zu ihnen gehören mein langjähriger Freund in Ägypten und mein christlicher Freund Helmut, der an Herzversagen verstarb und in den kommenden Tagen durch die Beisetzung die letzte Ruhe finden wird. Somit sind zwei Personen aus dem Zug des Lebens ausgestiegen. Und der Zug hat seine Fahrt wieder aufgenommen, bis zu dem Zeitpunkt, an dem man ihn dann selbst für immer verlassen muss.

Zu Eurer Frage, ob ich noch in einem Kontakt mit der guten ,alten Postmeisterin Ursula Zangeneh stehe, muss ich Euch leider mitteilen, dass es nicht so ist. Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass ich bei der Familie Zangeneh auch nicht in Vergessenheit geraten bin. Gleich werde ich mich wieder dem Heiligen Koran zuwenden, den ich besonders im Heiligen Fastenmonat Ramadan sehr gerne lese.

Viele liebe Grüsse sendet Frank Luqman Bresonik“

P.S. "Bleibt mir alle gesund!“

Wie schön, dass Herr Bresonik auch in der letzten Sendung mit dabei sein konnte, wir freuen uns über den Kontakt mit ihm über all die Jahre. Mögen seine Bemühungen und Gottesdienste im heiligen Fastenmonat anerkannt werden.

 

 

Wir haben auch unseren lange Jahre treu verbundenen Michael Lindner, den allbekannten Reise-Michael mit ins Abschiedsboot geholt und er schrieb folgendes:

„Liebe IRIB-Radiofreunde!

Nun passiert es doch, der Hörerbriefkasten der Stimme der Islamischen Republik Iran wird am 17. März 2024 seinen letzten Auftritt haben, bevor er zu Grabe getragen wird. Eine sehr traurige Entwicklung, die ohne Zweifel dazu beitragen wird, dass die deutschsprachigen Sendungen aus Teheran noch mehr treue Hörerfreunde verlieren werden. Gerade der hautnahe Kontakt zum Sender und den Mitarbeitern ist es doch, was die Hörerbindung fördert, wo freundschaftliche Beziehungen auf Augenhöhe wachsen. Jeder Auslandsdienst wächst oder fällt mit seiner Hörerschaft. IRIB ist mit der Einstellung betreffender Sendung gerade auf dem Weg des Falls nach unten, was eigentlich den Verantwortlichen zu denken geben sollte. Wieder einmal bestätigt sich mein Verdacht, dass in den Oberen Etagen von IRIB die Verbindung zur Basis, also der Hörerschaft, vollkommen verlorengegangen ist bzw. egal ist. Ein fataler Fehler, da er sich nicht mit der eigentlichen Aufgabe eines internationalen Auslandsdienstes deckt.

Obwohl ich mich schon seit vielen Monaten aus ganz persönlichen Gründen von den deutschsprachigen Sendungen von IRIB mit viel „Herzweh“ verabschiedet habe, ist es für mich eine Frage des Anstandes und der Dankbarkeit, mich für Jahrzehnte gute Zusammenarbeit zu bedanken. Ist nur schade, dass mein Dank an IRIB mit der letzten Ausstrahlung des Hörerbriefkastens „Wir und unsere Hörer“ zusammenfällt. Eine große Zahl der Hörerschaft wird diese einmalige Rubrik vermissen, da sie sich unter Freunden, ja wie in einer Familie, geborgen fühlten. Nun sind die Weichen gestellt, dass die deutschsprachigen Radiosignale im Internet in die Weiten des Universums ungehört verpuffen!

"Last but not least", wird es eine Renaissance der traditionellen Kurzwellensendungen geben, spätestens dann, wenn durch terroristische, kriegerische oder andere Katastrophen das WWW angegriffen wird und sämtliche Kommunikation auf der Welt zusammenbricht. Wie sollen dann die Menschen erreicht werden, wenn nicht mittels traditioneller, terrestrischer Radiowellen? Dann wird ganz schnell klar, dass nur so eine Kommunikation untereinander möglich ist und die eine oder andere Radiostation den wahren Wert bezüglich der Aufgaben eines internationalen Auslandsdienstes erkennt.

Michael Lindner“

Ganz herzlichen Dank, lieber Herr Lindner, für Ihre wohl wahren Worte und Ihren Dank an uns.

 

 

Heute macht unsere einzige aktive langjährige treue Hörerfreundin Martina Pohl den Abschluß im Reigen der Zuschriften für die letzte Hörerpostsendung:

„Liebe Redaktion von IRIB,

nun heißt es Abschied nehmen vom sonntäglichen Hörerstammtisch. Nichts bleibt ewig, alles neigt sich mal dem Ende zu. Gedanklich wird von meiner Seite aus die Freundschaft und Verbundenheit zu Ihrer Redaktion und Ihrem Sender bleiben.
Aber wie Sie schon angekündigt haben, werden die deutschsprachigen Programme auch weiterhin, zwar mit Neuerungen, ausgestrahlt.
Wird man in Zukunft Ihrem Team ab und zu noch eine E-Mail senden können oder ist dies dann nicht mehr erwünscht?
Heute möchte ich nochmals die Gelegenheit nutzen und mich für die viele Radioarbeit, die Sie in der Vergangenheit geleistet haben und in Zukunft leisten werden, bedanken, ebenso für die schönen QSL-Karten, Hörerdiplome und großzügigen Geschenke, auf die ich sehr stolz und für die ich dankbar bin.
Wie gesagt, ich bin mal gespannt, was sich am Format von IRIB ändern wird. Wir werden es ja in der letzten Hörerpostsendung erfahren.

Nun wünsche ich zum bevorstehenden Nouruz Fest der gesamten Redaktion in Teheran, einschließlich Ihren Familienmitgliedern, alles Gute, schöne und ausgiebige Tage, bei viel Sonnenschein und Gottes Segen. Bleiben Sie möglichst gesund und optimistisch.

Viele liebe Grüße
Ihre Hörerfreundin Martina aus Überlingen“

 

 

Vielen, herzlichen Dank für Ihre lieben Worte und Wünsche und Ihren Dank an uns, liebe Frau Pohl, Sie und die anderen treuen Hörerfreunde waren in all den Jahren eine Bereicherung – nicht nur für die Hörerpostsendung und die anderen Hörerfreunde, sondern auch für alle, die an diesen Sendungen und im Rahmen der Hörerbetreuung und der Hörerpost mitgewirkt haben.

Ihre Fragen beantwortet nun unser Leiter Herr Dargahi, dem wir alle vom Team sehr zu Dank verpflichtet sind dafür, dass er mit viel Einsatz versucht hat das Beste aus den ganzen Änderungen zu machen, die in den letzten Jahren, besonders auch während der Corona-Pandemie, auf uns zugekommen sind.

Letztendlich konnte aber auch er eine Beendigung unseres Hörerpost-Sonntagsprogramms nicht verhindern.

 

 

Nun die Mitteilung unseres Redaktionsleiters zu den bevorstehenden Änderungen.

„Wie geht es nun weiter? Diese Frage haben uns einige unserer Hörerfreunde gestellt.

Also die Veränderungen kommen schrittweise. Nachrichten und politische Analysen werden weiterhin hauptsächlich auf der Parstoday-Website unter parstoday.ir/de veröffentlicht, aber bald auch in den sozialen Medien. Multimediale Produkte wie Podcasts, Videocasts aber auch Dokumentationen werden auf einer eigenen Website unter der Adresse iranradio.ir zu finden sein. Auch unser tägliches Programm wird demnächst auf dieser Website veröffentlicht, allerdings vorerst ohne Nachrichten.

In Kürze starten wir auch einen Telegram-Kanal, auf dem neben Nachrichten auch unsere Podcasts und eine Live-Übertragung des Tagesprogramms zu finden sein werden.

In naher Zukunft werden neue Formate und auch Social-Media-Auftritte hinzukommen, über die wir Sie auf unserer Website informieren werden.

Und natürlich stehen wir Ihnen auch weiterhin per E-Mail und über unsere Social-Media-Kanäle zur Verfügung. Ihre Eindrücke, Anregungen und Gedanken zu unseren Programmen sind uns weiterhin sehr willkommen. 

Wir blicken zuversichtlich in die Zukunft und hoffen weiterhin auf Ihr Vertrauen.“

 

 

In diesem Sinne verabschieden wir uns heute in trauriger Stimmung mit einem mit herzlichem Dank an Sie alle verbundenen

Choda hafez – Gott schütze Sie!