Aug 22, 2021 03:49 CET
  • Sinnvolle Wegzeichen der Ahl-ul-Bait  (47- für Ehepaare )

Der Prophet und die Edlen aus seinem Hause haben die Kriterien für die Wahl des geeigneten Ehepartners genannt und sie nennen auch die Kriterien für die Gestaltung guter Beziehungen zwischen den Familiengliedern.                            

 

Im Zusammenhang mit der Wahl des geeigneten Partners für den Ehebund haben wir gesagt, dass die gleiche religiöse Einstellung von Mann und Frau die Ehe festigt. Eine feste religiöse Überzeugung beider Ehepartner führt dazu, dass sie sich gegenseitig spirituell fördern und die Familienmitglieder spirituell gesund bleiben.  In einigen Familien fehlen solche Überzeugungen, was zahlreiche Probleme entstehen lässt und mit den Worten des Korans das Leben erschwert.

 Die religiöse Überzeugung spielt im Leben eine wichtige Rolle und die Abkehr von der Religion, entzieht dem Leben die innere Ruhe und das spirituelle Glück. Der vorrangigste Glaubenssatz der Religion ist der Glaube daran, dass es nur den Einen Gott gibt. Dank des Glaubens an Ihn erkennt der Mensch das Ziel des Daseins und des Lebens, und dieser Glaube beeinflusst sein Verhalten innerhalb der Familie sehr positiv. Jemand, der Gott immer gegenwärtig spürt, möchte  mit seinem Verhalten zu den anderen Mitgliedern der Familie und durch Erfüllung seiner Pflichten gegenüber ihnen, das Wohlgefallen Gottes finden.  In Folge des Glaubens verhält sich dieser Mensch liebevoll und gütig. Auch sein Vertrauen auf Gott und Seine Macht wirken sich  auf wunderbare Weise vorteilhaft auf die Beziehungen in der Familie aus.

                    

Die gegenseitige Unterstützung bei der Regelung der familiären Angelegenheiten ist ebenso ein wichtiger Punkt. Die Zusammenarbeit der Familienglieder bildet eine wichtige Grundlage für das gemeinsame Leben. Der Islam verteilt die Aufgaben in der Familie auf eine Weise, dass jedes Mitglied eine Verantwortung übernehmen und die Familie effektiv ihre Funktionen erfüllen kann. Hierbei ist wichtig, dass sich Mann und Frau zuhause helfen. Dies sehen wir an den Empfehlungen der großen religiösen Vorbilder.

Über den Beitrag der Frau zum Familien hat Imam Sadiq (F) gesagt: „Wenn eine Frau ihrem Ehemann einen Schluck Wasser zu trinken gibt, ist der immaterielle Wert dieses Tuns größer als der Lohn eines einjährigen Gott-Dienens, bei dem sie am Tag fastet und in den Nächten im Gebet steht.“ (aus Wasa`il al Schia, Bd. 14,S. 124). Der geehrte Prophet (S) hat laut einer Überlieferung gesagt: „Auf eine  Frau, die um die Regelung der häuslichen Angelegenheiten bemüht ist, blickt Gott mit Seiner Barmherzigkeit, und Gott wird jemanden nicht bestrafen, auf den Er auf diese Weise blickt.“ (aus Bihar ul Anwar, Bd. 101, S. 106) 

Über einen Mann der ihm Hause mithilft wird folgendes Prophetenwort überliefert: „Gott wird einem  Mann, der zuhause seiner Ehefrau hilft, einen Lohn geben, wie Er ihn für die  geduldigen Propheten David (F), Jakob (F) und Jesus (F) bestimmt hat. Wer seine Dienste nicht der Familie vorenthält, dessen Namen wird Gott unter den Namen der Märtyrer einreihen.“ (Bihar ul Anwar, Bd. 101, S. 132)

                        

Solche Empfehlungen führen zur Festigung der Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern. Die Verheißung einer Belohnung für den Dienst an der Familie sind für Kinder und Eltern ein Ansporn, sich nicht vor der Zusammenarbeit in der Familie zu drücken.  Die Zusammenarbeit ist ein wichtiger Impuls in der Familie, um nicht an die eigenen sondern an die gemeinsamen Wünsche zu denken und das gemeinsame Wohl der  Familie anzustreben.

                                   

Was die Familie außerdem festigt ist die Anwesenheit in der Familie. Der Prophet hat (laut Athar al Sadiqin, Bd. 15, S. 293) gesagt, dass Gott es noch lieber sieht, dass  jemand mit der Familie verbringt, als wenn er sich zur Klausur und zum Gott-Dienen  in die Heilige Moschee von Medina zurückzieht. Gemeinsame Mahlzeiten mit der Familie  sind ebenso laut Islam wichtig.  Der Prophet (S) sagt:  Immer wenn ein Mann das Tuch fürs Essen ausbreitet und seine Frau und Kinder herbeiruft, und sie dann die Mahlzeit im Namen Gottes beginnen und mit dem Dank an Gott beenden, wird Gottes Barmherzigkeit und Segen auf sie herabkommen. (Wasa`il al Schia, Bd. 16, S. 422).

Eine solche Empfehlung hat in  unserem Zeitalter an Bedeutung gewonnen, wo durch die Industrialisierung häufig der Mann und manchmal auch die Frau erst spät am Abend von der Arbeit nach Hause zurückkehren können und manchmal sogar erst heimkehren, wenn die Kinder schlafen gehen.

Das Zusammensein mit der Familie ist sehr wichtig um den Stress des Alltags  abzubauen und es führt zu einer freundlichen Atmosphäre daheim. Die Beziehungen innerhalb der Familie sind für den Propheten und die Edlen aus seinem Hause von so großer Bedeutung, dass sie schon für einen einzigen Blick oder eine kleine Geste Empfehlungen bereithalten. Dies alles soll dazu dienen die Säulen der Familie zu schützen und zu festigen. Denn wenn die Familien heil sind werden auch die Gesellschaft und die Menschheit heil.  Zum Beispiel heißt es in diesen Empfehlungen für die Familie, dass die Frau den Mann  bis zur Tür begleiten soll, wenn er das Haus verlässt und ihm entgegenkommen soll, wenn er wieder zurückkehrt. Der Mann soll, wenn er ins Haus zurückkommt, seine Frau und seine Kinder mit dem islamischen Gruß „Salam“ (Friede!) grüßen. Damit zeigt er seine Achtung für die Mitglieder der Familie und lässt sie verspüren, dass er sie liebt.

                         

Eine weitere Empfehlung der Schule des Propheten und seines Hauses bezieht sich  auf die verbale Kommunikation in der Familie.  Der Islam lehrt, dass sich die Mitglieder einer islamischen Familie gegenseitig achten müssen. Es heißt, dass sie auf eine milde Art und in gemäßigtem Ton miteinander sprechen sollen. Wenn die Eheleute sich mit den schönsten Namen ansprechen ist dies ein Zeichen für Achtung und die Liebe zueinander. Es ist wichtig, dass die Mitglieder der Familie verbal ihre Liebe zum Ausdruck bringen. Denn dies trägt zur Vertiefung der emotionalen Beziehungen bei.

Die Eheleute müssen einander außerdem Dankbarkeit zeigen. Es gehört zu den guten Eigenschaften einer Frau, wenn sie ihre Dankbarkeit gegenüber dem Ehemann in Worte fasst. Aber wenn sie etwas Undankbares sagt, hat es keine guten Folgen für die Familie. (So heißt es in  Wasa`il al Schia, Bd.14, S. 115) Auch der Mann sollte sich mit netten Worten bei seiner Frau für die Mühen, die sie im Hause auf sich nimmt, bedanken. 

Dem Ehepartner zu danken, stärkt die Beziehungen in der Familie. Unterdessen ist auch die Dankbarkeit gegenüber Gott und Seinen vielen Gaben sehr wichtig. Sie hilft den Familienmitgliedern mit ihrem Leben zufrieden zu sein.

                   

Eine wichtiger islamischer Brauch ist es,  sich zu beschenken oder von einer Reise etwas für die Familie mitzubringen.  Der Prophet hat gesagt: „Beschenkt euch gegenseitig, damit die Liebe zunimmt und das Herz vom Staub der Verstimmung und des Grolls befreit wird.“ (Bihar ul Anwar, Bd. 75, S. 44)

Auch folgendes Wort ist von ihm: „Bei der Rückkehr von einer Reise bringt, so  gut wie ihr euch das leisten könnt, Geschenke für eure Familie mit“ (Hilyat-ul Muttaqin, S. 148)

                                    

Wir sagten bereits, dass das gemeinsame Leben von Imam Ali (F) und Fatimah (F) das islamische Modell einer idealen Familie darstellt. Das Leben beider ist für alle, die ihr gemeinsames Leben auf den religiösen Lehren begründen wollen, voller nützlicher Anhaltspunkte für Erziehung und Rechtleitung, und sie werden, falls  sie sich ein Beispiel daran nehmen, zu Glück und wahrem Friede in der Familie finden. Diese beiden hervorragenden Menschen, aus deren Bündnis die größten Statthalter Gottes hervorgegangen sind,  führten ein bescheidenes Leben. Sie lebten auf dem gleichen Niveau  wie die unterste Bevölkerungsschicht ihrer Zeit.  Die emotionalen Beziehungen in dieser Familie waren sehr tief. Fatimah (F) hat ihre Liebe zu Ali  wie folgt ausgedrückt:

„Mein Leben sei dir geopfert, ich werde immer an deiner Seite sein. In guten und unbeschwerten Zeiten und bei Härten und jeglichem Unglück.“  Und folgender Satz stammt von ihrem Gemahl Imam Ali (F) und zeugt ebenso für die tiefe Beziehung zwischen diesen beiden einmaligen Eheleuten. Er hat gesagt: „Ich schwöre bei Gott, dass Fatimah (F) mich niemals erzürnt und zu etwas gezwungen hat. Wenn ich sie anschaute, wichen Sorgen und Kummer aus meinem Herzen.“

Imam Ali (F) hat sich mit Fatimah (F) in Angelegenheiten der Familie beraten. Und Fatimah (F) hat ihn immer unterstützt. Die Tochter des geehrten Propheten brachte geduldig alle Schwierigkeiten hinter sich und bürdete ihrem Ehemann nie eine Last auf.  Diese Familie bleibt auch in Bezug auf ihr Verhalten zu den Kindern und ihrer Erziehung ein unsterbliches Vorbild. 

 

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