Aug 29, 2021 03:45 CET
  • Sinnvolle Wegzeichen der Ahl-ul-Bait 48 – Eltern-Kinder-Beziehung)

Ehe und Familie bilden einen Schwerpunkt in der Erziehungslehre des Propheten und seines Hause. Wir möchten diesmal aus deren Sicht über die Rolle von Vater und Mutter bei der Kindererziehung sprechen. 

 

Es ist klar, dass die Eltern für die Lehre und Erziehung ihrer Kinder verantwortlich sind. Kinder kommen mit dem unversehrten Seelengrund und den Begabungen auf die Welt, die ihnen Gott mitgegeben hat. Sie besitzen gegenüber ihren Eltern das Recht auf eine angemessene Erziehung und ein geeignetes Familienmilieu.

Die Kindererziehung ist die schwierigste Aufgabe für Eltern. Das Kind hat ein Recht darauf in einer Familie aufzuwachsen, in der es Liebe erfährt und sich wohl fühlt. Ebenso hat es das Recht, dass ihm die bestmögliche Erziehung zuteilwird. Der Prophet hat es so ausgedrückt:

„Zu den Rechten des Kinders gegenüber an den Eltern, gehören die richtige Lehre und Erziehung, und dass ihm das Schwimmen und der Umgang mit Pfeil und Bogen beigebracht wird und es erlaubte edle  Nahrung erhält. Achtet die Persönlichkeit eurer Kinder und erzieht sie gut, damit ihr Gottes Barmherzigkeit erfahrt.“ (Bihar ul Anwar, Bd. 104)

Imam Ali (F) hat ebenso gesagt:

„Ein Vater hinterlässt kein wertvolleres Erbe für sein Kind als eine gute Erziehung.“ (Mustadrak al Wasa`il , Bd.2)

Die Wahl eines guten Namens ist laut dem Propheten und den Edlen aus seinem Hause ein wichtiges Recht des Kindes.  Die Eltern haben die Pflicht, besonnen einen Namen auszusuchen, welcher ihnen bei der Erziehung des Kindes behilflich sein kann. Imam Ali (F) sagt:

„Es ist das Recht des Kindes gegenüber dem Vater, dass er einen guten Namen für es aussucht.“

 

Was Kinder ab ihrer Geburt - am meisten hören, ist  ihr Namen. Es stärkt das Selbstbewusstsein und die Selbstwertschätzung eines Kindes wenn sein Name schön ist und einen guten Sinn ergibt. Dies stärkt ein Kind seelisch. Ein weiterer Punkt ist die Würdigung seiner Persönlichkeit. Ein Lob für gutes Verhalten stärkt das Selbstwertgefühl unserer Kinder. Der Prophet und die Edlen aus seinem Hause  haben sehr auf diesen Punkt geachtet. Sie haben ihre Kinder mit schönen Namen und liebevollen Worten gerufen. Hadhrat-e Fatimah die Tochter des Propheten (F)rief ihre Kinder mit „Frucht meines Herzens“ und „Licht meiner Augen“.

                      

Es ist sehr wichtig auf das seelische Wohl der Kinder zu achten und ihnen innere Ruhe und Freude zu bescheren. Der Prophet des Islams hat darüber gesagt:

„Wer sein Kind küsst, dem wird Gott der Allmächtige etwas Gutes aufschreiben und wer sein Kind erfreut, den wird Gott am Jüngsten Tag erfreuen.“ (Bihar-ul-Anwar, Bd. 104, S. 99).

Der Islam betont die emotionalen Beziehungen der Eltern zu den Kindern weil diese dafür gewährleisten, dass die Kinder seelisch gesund bleiben. Die Großen der Religion haben in Bezug auf diese emotionale Eltern-Kind-Beziehungen vieles empfohlen. Ein liebevoller Blick und ein liebevolles Gespräch, dem Kind über den Kopf streicheln und es in die Arme ziehen – das alles wird von Gott belohnt. Der Prophet lebte dieses Verhalten zu Kindern vor und regte auf diese Weise auch die anderen dazu an. Er beteiligte sich auch an dem Spiel von Kindern.  

                     

Die Beziehung zum Kind soll laut der Erziehungsschule des Propheten und der Edlen aus seiner Familie sich sowohl emotional als auch erzieherisch gestalten. Sie haben gesagt, dass der Weg zur Erziehung auf beste Weise geebnet wird, wenn die Eltern ihre Liebe zum Kind ausdrücken. Eines der wichtigsten guten Werke ist die Erziehung von rechtschaffenen, Gott gläubigen Kindern. Dies ist so wichtig, dass Imam Sadiq (F) gesagt hat:

„Nach dem Tod bleiben dem Menschen drei gute Dinge erhalten:

„Eine Spende, die von Gottes Erfolg begleitet ist und nach seinem Tod noch anhält, zweitens der gute Ruf, den der Mensch von sich hinterlässt und drittens ein rechtschaffenes Kind, das für ihn betet.“ (Tuhaf al Uqul, S. 363)

Wichtige Ziele der Lehre und Erziehung in der Schule des Propheten und der Unfehlbaren Imame sind:

Gotteskunde

Selbsterkenntnis

Herstellung von wirksamen wechselseitigen Beziehungen zu den anderen

Übernahme von sozialen Verantwortungen

Erwerb von Wissen und wissenschaftlichen Kenntnissen und Fertigkeiten.

Beim Anerziehen dieser Eigenschaften und Dinge übernehmen Vater und Mutter eine wichtige Rolle.  Und dieser Punkt findet daher in der Erziehungslehre unserer besten Vorbilder große Beachtung.   Zum Beispiel hat Imam Sadschad (Friede sei mit ihm) in seiner Abhandlung für Rechte und Pflichten über das Recht eines Kindes gegenüber seinen Eltern wie folgt gesagt:

„Es ist ein Recht des Kindes, dass du es als einen Teil von dir betrachtest. Du wirst darüber befragt werden, ob du ihm Gott vorgestellt und es gut erzogen und ihm die guten Sitten beigebracht und es dabei unterstützt hast, Gott zu gehorchen.“

Imam Sadschad (F) fährt fort:  

„Du musst auf zweierlei Wegen dich  für die Erziehung einsetzen: Erstens durch dein eigenes Verhalten und zweitens durch die Wegweisung und Lehre, die du dem Kind mit auf den Weg gibst. Schon wenn du dir darin die geringste Mühe gibst, wird es ausreichend belohnt, und wenn du nur das geringste Versäumnis begehst, wirst du deswegen getadelt werden.“

Damit will Imam Sadschad (F) sagen, dass die Eltern so sein sollen, dass ihr Denken und Handeln sich miteinander decken, damit die Kinder ihnen vertrauen. Einfacher ausgedrückt: Vater und Mutter müssen selber erst  das praktizieren, was sie ihren Kinder beibringen wollen. Wenn die Eltern ihren Kindern in guten Werken immer einen Schritt voraus sind, werden sie mehr Erfolg mit ihrer Erziehung ernten.

                    

Ein weiterer Gesichtspunkt, der für die Kindererziehung von Bedeutung ist, besteht darin, ihre Fähigkeiten und Begabungen zu beachten. Aufmerksame Eltern wissen, dass ihre Kinder unterschiedlich begabt und veranlagt sind. Die Beachtung dieser Unterschiede führt zu einer realistischen Einstellung der Eltern in Erziehungsfragen.

Der geehrte Prophet des Islams (Gottes Segen sei auf ihm und Friede seinem Hause) hat gesagt:

„Gott erbarmt sich der Eltern, die von ihrem Kind nicht mehr verlangen, als es auf sich nehmen kann.“

Dieser Satz bezieht  sich darauf, dass die Erwartungen der Eltern den Fähigkeiten und Kräften ihrer Kinder angepasst sein müssen.

                                    

Insgesamt lässt sich sagen, dass in der Erziehungsschule des Propheten (S) und der Ahl-ul-Bait zwei Dinge Dreh – und Angelpunkt bilden, nämlich ein gefühlvolles Verhalten und erzieherische Schritte.  Die großen Vorbilder der Religion sehen in der Äußerung von Zuneigung einen ebenen Weg, der die Verwirklichung der Erziehung leichter macht.

 

Tags