Aug 31, 2021 03:59 CET
  • Deswegen “Ewiges Wunder“ (23 – Gottes „Bild“ )

Was sagt der Koran über die göttlichen Attribute? Dies ist die Frage, die wir heute näher im Zusammenhang mit der Einmaligkeit des Korans betrachten möchten.

 

Gott spricht in der Sure 4 (Nisa) im Vers 166:

„... Allah bezeugt, was Er zu dir (als Offenbarung) herabgesandt hat; Er hat es mit Seinem Wissen herabgesandt. Und (auch) die Engel bezeugen es. Und Allah genügt als Zeuge.“

Der Koran beschreibt Gott, unseren Helfer, der uns näher ist als die Halsschlagader, auf wunderbare Weise. Die Suren im Koran werden in Seinem Namen und mit den Attributen Barmherzig und Gnädig eingeleitet. So auch die Sure Hamd , die am Anfang des Korans steht. Nach der Einleitung mit:

 „Im Namen Gottes des Allbarmherzigen, des Gnädigen“

wird die Herrlichkeit Gottes umschrieben: Nur Er besitzt die genannten Eigenschaften und er ist frei von jedem Makel. Er vermag alles und hat der ganzen Welt  ihre Gaben verliehen. Alle Dinge und Wesen sind durch Ihn entstanden und verdanken Ihm seine Existenz und Er lenkt alles in die Bahn zu ihrer Vervollkommnung. Gott  ist beständig und unvergänglich. Der wahre Besitzer der Welt und Herrscher über sie ist Er:

ملک السموات و الارض

Ihm gehört die Herrschaft der Himmel und der Erde.  (Sure 3 (Al-i Imran) Vers 189
 

Korankenner sind der Überzeugung, dass überall im Koran die Anwesenheit Gottes verspürt werden kann, und  an den Versen dieses  Buches  deutlich erkennbar wird, dass Gott über alle Erscheinungen in der Welt im Bilde ist. Die Schöpfung ist der Macht des Allmächtigen Herrn unterworfen und die Entstehung eines jeden Seins hängt von Seinem Willen ab. Etwas entsteht, weil es Sein Wille ist, und wenn Er nicht will, dass etwas entsteht, wird es nicht geschehen. 

Die Hinweise auf die  Herrschaft Gottes über alles Dasein  zählen in den Augen von Exegeten zu den Gründen für die  Unnachahmlichkeit des Korans. In den Versen 26 bis 29 der Sure 81   (Takwir) heißt es:

„Wo  geht ihr denn hin?

Es ist nur eine   Ermahnung für die Weltenbewohner,

für  jemanden von euch, der sich recht verhalten will.

Und  ihr könnt nicht wollen, außer dass Allah will, (Er), der Herr der Weltenbewohner.“

 

Die Nennung der herrlichen Attribute Gottes im Koran regt den Menschen an, selber nach hohen Eigenschaften zu streben und hält ihn innerlich von hässlichen Taten ab.

                     

Gott führt im Koran die wunderbare Ordnung im Dasein als Zeugnis für Seine Existenz an. Um diese zu beweisen bewegt er den Menschen mit verschiedenen Fragen zum Nachdenken. Zum Beispiel im Vers 10 der Sure 14 (Ibrahim) wie folgt:

 

„Ihre Gesandten sagten: „Gibt es denn einen Zweifel über Allah, den Erschaffer der Himmel und der Erde, ...?“

Oder auch der Vers 35 in der Sure   52  (Tur) mit der folgenden Frage:

 

Oder sind sie etwa aus dem Nichts (ohne Ursache) erschaffen worden, oder sind sie (gar) selbst die Schöpfer?

Zahlreiche Verse im Koran handeln von Erscheinungen wie: die Entwicklung der Leibesfrucht, die besonderen Merkmale des Menschen, die erstaunlichen Dinge der Schöpfung von Himmel und Erde, das Wachstum der Pflanzen und vieles mehr. Solche Verse führen diese Erscheinungen als Beweisgrund für die Existenz Gottes an. Gemäß der Koranexegese von Tantawi beträgt die Zahl der Verse im Koran, die von der Existenz Gottes sprechen, insgesamt 750.  Diese Verse handeln davon, dass nur dank der Macht des Einen Schöpfers und Allmächtigen das Dasein bestehen kann und der Mensch trotz all seiner Fähigkeiten gegenüber Gott unfähig und hilflos ist.

Die großen muslimischen Philosophen erklären, dass sie bei ihren festen Argumentationen vom Heiligen Koran inspiriert wurden.  Der Koran hat in diesem Zusammenhang die Wissenschaft als eine Brücke zur Gotteskunde bezeichnet und  an den Verstand des Menschen appelliert, anhand der Studien des Buches der Schöpfung sich ein Urteil zu bilden und den Glauben an den Schöpfer der Welten zu festigen.

 

                              

Im Koran wird Gott als lebend, wissend und mächtig beschrieben – Gott ist es , der die Liebe zum Guten und den Wunsch nach Weiterentfaltung im  Menschen hervorgerufen hat.  Der Koran macht uns auf beeindruckende Weise darauf aufmerksam, dass Gott  am Anfang steht und alles Sein aus Seinem einmaligen Sein hervorgeht. Er steht am Anfang und am Ende und alle Dinge kehren zu Ihm zurück. Gott lebt und alles Leben kommt von Ihm. Er wird nicht schwach und Er vergisst und übersieht nichts. Er kennt das Offensichtliche und das Verborgene  und Sein Reich umfasst das ganze Dasein. Der Mensch sollte Gott lieben, Ihn preisen und Ihm danken.

Die makellosen Verse 22 bis 24 der Sure 59 ( Haschr), in denen Gott mit schönen Namen genannt wird, lauten:

                                   
« هُوَ اللَّهُ الَّذِی لَا إِلَهَ إِلَّا هُوَ عَالِمُ الْغَیْبِ وَالشَّهَادَةِ هُوَ الرَّحْمَنُ الرَّحِیمُ / هُوَ اللَّهُ الَّذِی لَا إِلَهَ إِلَّا هُوَ الْمَلِکُ الْقُدُّوسُ السَّلَامُ الْمُؤْمِنُ الْمُهَیْمِنُ الْعَزِیزُ الْجَبَّارُ الْمُتَکَبِّرُ سُبْحَانَ اللَّهِ عَمَّا یُشْرِکُونَ / هُوَ اللَّهُ الْخَالِقُ الْبَارِئُ الْمُصَوِّرُ لَهُ الْأَسْمَاء الْحُسْنَى یُسَبِّحُ لَهُ ما فِی السَّمَوَاتِ وَالْأَرْضِ وَ هُوَ الْعَزِیزُ الْحَکِیمُ »
 

„Er  ist Allah, außer dem es keinen Gott gibt, der Kenner des Verborgenen und des Offenbaren. Er ist der Allerbarmer und Barmherzige.

Er ist Allah, außer dem es keinen Gott gibt, der König, der Einzig Heilige, der Friede, der Verleiher der Sicherheit, der Überwacher, der Allmächtige, der Gewalthaber, der Majestätische. Preis sei Allah! (Und Erhaben ist Er) über das, was sie (Ihm) beigesellen.

Er ist Allah, der Schöpfer, der Bildner, der Gestalter. Sein sind die schönsten Namen. Ihn preist (alles), was in den Himmeln und auf der Erde ist. Und Er ist der Allmächtige und Allweise.“
                                    

Der Koranexeget Ayatollah Mokarem Schirazi sagt:

„Diese Verse, die einen wichtigen Teil der Namen Gottes und der Gottesattribute enthalten, sind  gewaltig und inspirierend, und eine große Lehre zur Erziehung der Menschen. Denn sie werden daran erinnert: Wenn ihr  die Nähe zu Gott sucht und Größe und Vollkommenheit wünscht, dann erweckt eine Flamme von diesen Eigenschaften in eurem Wesen.  Wenn der Mensch über einen jeden dieser Namen und vollendeten Eigenschaften Gottes nachdenkt, wird ihm in Wahrheit seine eigene Unzulänglichkeit gegenüber dieser Vollkommenheit bewusst und er verspürt, dass er der Hilfe Gottes bedarf. Gleichzeitig erreicht er durch die Verbindung zu Ihm, eine besondere Zuversicht und Sicherheit. Im Diwan des Schams Tabrizi lesen wir:   

هر جا که هستی حاضری ، از دور در ما ناظری
شب خانه روشن می شود ، چون یاد نامت می کنم .
 

Überall bist du zugegen, an jeder Stelle,  und du  siehst hinein in  uns aus der Ferne

Des Nachts erfüllt das Haus Helle, weil ich lobpreisend deines Namens gedenke."

             

 

Der Heilige Koran erklärt den Erschaffer des Daseins rein von den Eigenschaften, die nicht Seiner würdig sind.  Ungefähr 15 Verse handeln von der Reinheit Gottes von jeglichem Makel und in mehr als 50 Versen wird Gott mit den edelsten und schönsten Namen beschrieben.  Diese Beschreibung ist so tiefsinnig, dass sie intensiv auf das Herz einwirkt und dies ist ein offensichtliches Wunder seitens des Propheten, der schriftunkundig war.

Wir begegnen sehr oft im Koran der Preisung Gottes wegen Seiner Größe und seiner Reinheit von jedem Makel. Die Lob- und Dankespreisung Gottes lässt uns vor Gott, den Weisen und Gütigen treten, dessen Allbarmherzigkeit sich nicht beschreiben lässt. Seine Huldigung stärkt im Menschen den Geist der inneren Freiheit und Größe und hält ihn davon ab, etwas anderem oder jemanden anderen zu huldigen.  Bei einigen  Suren im Heiligen Koran steht gleich zu Beginn die Lobpreisung Gottes. Mit den Worten des Korans preist Ihn alles in den Himmeln und auf Erden. Der Mensch wird aufgefordert, Gott - im Einklang mit den anderen Erscheinungen in der Schöpfung -zu preisen, insbesondere am Morgen und am Abend.

                           

Der Koran stellt den Einen Gott vor, der die absolute Vollkommenheit ist.  Er ist es, der alle Gaben spendet und Er ist dem Menschen nahe. Er lenkt und spendet Beistand. Überall im Koran sind Hoffnung und die Gnade Gottes zu verspüren. Die Verheißung der göttlichen Vergebung und Barmherzigkeit  befreit den Menschen aus der Resignation.  Die Erinnerung an Gott bereitet ihm Freude. Sie beruhigt Geist und Seele, motiviert ihn und macht ihm Mut.  

 

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