Nov 08, 2021 11:51 CET
  • Deswegen „Ewiges Wunder“ (33 – weiser Rat)   

Der Koran hat an mehreren Stellen darauf hingewiesen, dass dieses Ewige Wunder sich an alle Menschen richtet und  Anweisung für  diejenigen ist, die die göttliche  Rechtleitung akzeptieren. 

                 

Im Vers 138 der Sure 3 (Al-i Imran) heißt es:

 هذا بیان لِلنّاسِ

Dies ist eine klare Darlegung für die Menschen

وَهُدَیً و مَوْعِظةً لِلْمُتقین

Und eine Rechtleitung und Ermahnung für die Gottesfürchtigen.

Der geehrte Prophet des Islams sagt über die Wirkung des Korans auf die Menschen:

„Die Geschichte vom Koran und den Menschen ist wie die Geschichte von der Erde und dem Regen: Wenn die Erde abgestorben und ausgetrocknet ist, schickt Gott Regen auf sie herab und da  rührt sie sich. Dann schickt er starke Regengüsse und die Erde gerät erneut in Bewegung und sie entfaltet sich. Dann lässt Er hintereinander Flüsse durch die Täler fließen, damit die Erde weiter gedeiht und ihre Pflanzen sprießen und sich entfalten und Er das aus der Erde hervorbringt, was sie schmückt und was den Menschen und Tieren als Nahrung dient. Das Gleiche vollbringt der Koran bei Menschen, die an ihn glauben.“

                                   

Der Koran lehrt eine Summe von Programmen für alle Bevölkerungsteile, von der Allgemeinheit bis zu den Gelehrten, von den Armen bis zu den Reichen. Wer mehr Wissen und Erkenntnis besitzt, wird mehr aus diesem endlosen Meer schöpfen können. Der Koran ist für alle Menschen herabgesandt worden und daher ist seine Lehre, trotz ihres tiefen Inhalts, einfach und von allen anwendbar.

Das Geheimnis für die ewige Gültigkeit des Korans besteht darin, dass seine Lehren nicht auf den Rahmen einer bestimmten Zeit beschränkt werden. Das Wissen und die höheren Einblicke, die er enthält stehen über der Zeit und daher werden sie niemals überholt. Niemand behauptet aber, dass der Koran alle theoretischen und praktischen Angelegenheiten und alle wissenschaftlichen Erkenntnisse des Menschen bis in die Einzelheiten darlegt. Mit anderen Worten: Keiner sollte erwarten dass der Koran eine Enzyklopädie für Wissenschaften und Technologie sei und unsere Anstrengungen zur Erforschung der Erscheinungen im Dasein sich erübrigen  würden.

Das Ziel des Korans liegt jedoch darin, den Menschen das Wohl und Glück im Diesseits und Jenseits zu bescheren. Dies aber erfordert, dass er für die weltlichen Angelegenheiten und die gesellschaftlichen Verhältnisse und die Beziehungen im Privatleben und in der Gesellschaft umfassende, perfekte Konzepte unterbreitet. Der Koran stellt daher klar, welche Dinge  den Weg des Menschen zu Wohl und Glück ebnen bzw. welche ihn blockieren.

 

Der rettende Weg, den der Koran dem Menschen zeigt, gründet auf der Gotterkenntnis und dem Glauben an den Einen Gott. Außerdem hat der Koran über die Aussendung von Propheten und über den Glauben an das Jenseits gesprochen und daraufhin die Grundlagen für eine würdige Wesensart und Moral beschrieben. Ein weiterer Bestandteil seiner Lehre sind Gesetze für die Praxis, die wahres Glück gewährleisten und den Menschen weiterbringen in Richtung inneres Wachstum und Vervollkommnung.

Zusammengefasst lässt sich der Koran thematisch nach drei großen Bestandteilen gliedern:

Erstens: Die Glaubensgrundlagen, nämlich Glaube an die Einheit Gottes, das Prophetentum, das Jenseits und weitere Überzeugungen

Zweitens: eine würdige Moral

Drittens: religiöse Gebote und praktische Gesetze, die verallgemeinert im Koran vorkommen und deren Einzelheiten der Prophet (S) näher benannt hat.

                                   

 

 

Es lässt sich sagen, dass die Konzepte im Koran  alle Dimensionen des menschlichen Lebens, sowohl in seinem privaten als auch in seinem sozialen Leben und sowohl bezüglich des diesseitigen als auch des jenseitigen Lebens umfasst.  Der Koran hat alle Pflichten, die der Einzelne in seinem eigenen Leben erfüllen soll und ebenso alle Pflichten und Rechte auf gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Ebene beschrieben.

 

Diese Offenbarungsschrift hat in vielen Versen über die verschiedenen Aspekte des gesellschaftlichen Lebens gesprochen.  Zum Beispiel über das Wirtschaftsleben, unter anderem den Handel, den er zu  den sozialen, allgemeinnützlichen  Angelegenheiten zählt. Auch wenn der Mensch in der Regel arbeitet und Handel betreibt, um selber einen Gewinn oder Nutzen zu erzielen, so müssen solche Erwerbstätigkeiten korrekt, vernünftig sowie zulässig sein. Im Vers 29 der Sure 4 (Nisa) spricht Gott:

O die ihr glaubt, zehrt nicht euren Besitz untereinander auf nichtige Weise auf, es sei denn, dass es sich um einen Handel in gegenseitigem Einvernehmen handelt

                                       

Das Endziel von islamischen Wirtschaftstätigkeiten besteht darin, auf einem religionsrechtlich zulässigen (Halal)- Weg den Unterhalt zu verdienen und ein würdiges und korrektes Leben zu führen. In diesem Punkt unterscheiden sich die Grundlagen der Islamischen Wirtschaft von anderen Wirtschaftslehren und vom Kapitalismus. Die materiellen Gelegenheiten, Nutzungen und Besitztümer werden im Islam in den Dienst von höheren und nachhaltigeren Ziele gestellt, als bei anderen Wirtschaftssystemen.  Der Koran legt den Menschen außerdem ein wohltätiges und gutmütiges Verhalten für die sozialen Beziehungen ans Herz und sagt:

Und spendet auf dem Weg Gottes und stürzt euch nicht mit eigener Hand ins Verderben (indem ihr nicht mehr spendet). Und tut Gutes. Allah liebt die Gutes Tuenden.

Vers 195, Sure 2 (Baqara)

Der Koran hat auch vor den negativen Folgen von Wucher und  den Zinsgeschäften und dem Fall, dass jemand weniger als  die bezahlte Warenmenge liefert, gewarnt und zugleich hat er alle zu zinslosen Darlehen angespornt, wie hier in der Sure 2 (Baqara), Vers 245, wo es heißt:

Wer ist es denn, der Allah ein schönes Darlehen gibt (und von dem spendet, was Gott ihm beschert hat) ? So vermehrt Er es ihm um ein Vielfaches. Allah hält (von der Versorgung)  zurück und gewährt (sie) , und (das Spenden wird niemals  ihre Versorgung schmälern) zu Ihm werdet ihr zurückgebracht (und ihr werdet euren Lohn erhalten).

An anderer Stelle fordert Gott dazu auf die Rechte der Verwandten, Waisen, Bedürftigen, Nachbarn, Freunde und Untertanen zu berücksichtigen.  Es heißt in der Sure 4 (Nisa), im Vers 36:

Und dient Allah und gesellt Ihm nichts bei. Und zu den Eltern sollt ihr gütig sein und zu den Verwandten, den Waisen, den Armen, dem verwandten Nachbarn, dem fremden Nachbarn, dem Gefährten zur Seite, dem Sohn des Weges und denen, die eure rechte Hand besitzt. Allah liebt nicht, wer eingebildet und prahlerisch ist.

Die göttlichen Verse verweisen sogar auf die Nahrung und ihre Wirkung auf Seele und Geist. Zum Beispiel gibt der Koran zum Wohle des Menschen fruchtbare Anweisungen für den Fleischverzehr und stellt klar, welches Fleisch erlaubt und welches verboten ist.   

                                     

Der Koran widmet den rechtlichen Fragen des Menschen besondere Aufmerksamkeit  und legt in verschiedenen Angelegenheiten wie Erbe, Testament, Scheidung und Vergeltung Bestimmungen vor.  Auch sollen sich die Menschen gemäß Koran  in grundlegenden Angelegenheiten miteinander beraten, damit sie eine richtige und logische Entscheidung treffen. Dazu werden sie in der Sure 42 (Schura) im  Vers 38 angeregt. Dort wird es als eine der Eigenschaften der Gläubigen angeführt, dass sie ihre Angelegenheiten untereinander durch Beratung regeln.

  Was den politischen Bereich angeht, hat der Koran die Bevölkerung zur Mitbestimmung über ihr Schicksal aufgefordert und zugleich gelehrt, dass die Führung der Gesellschaft in der Hand von rechtschaffenen, bewanderten und zuverlässigen Leitern liegen muss.

 

Der Koran legt besonders großen Wert auf gute Familienverhältnisse. Ein gutes Familienleben gilt für ihn als Ausgangsbasis für eine gute Gesellschaft. Der Koran gibt hilfreiche Ratschläge für eine Festigung der Beziehungen zwischen Eheleuten.

Dieses großartige Buch hat neben der Aufforderung zum Gott-Dienen und Anweisungen für dessen richtige Gestaltung im Rahmen des Gebets-und Fastendienstes und des Hadsches – der Pilgerreise nach Mekka -  auch Dinge gelehrt, welche die inneren Kräfte des Menschen stärken und seinen Glauben festigen.

                               

Insgesamt gesehen bezeichnet der Koran  jegliche Handlungen und Vorgehensweisen des Menschen im diesseitigen Leben als Vorstufe des Jenseits und schicksalsbestimmend für das Jenseits stehend. Gemäß dieser Offenbarungsschrift wirkt sich die Gesamtheit dieser Verhaltensweisen darauf aus, ob der Mensch sich in Richtung Vollkommenheit bewegt und die ewige Seligkeit erreicht oder ob er sich dem Absturz und Elend preisgibt.

Der Koran  überlässt es dem Verstand und Begriffsvermögen und den Errungenschaften der Wissenschaft die Geheimnisse in der Daseinswelt zu entdecken. Er  regt den Menschen  ausdrücklich dazu an, seine Vernunft und Denkfähigkeit und die Gott gegebenen Fähigkeiten für die Kenntnis der Welt und ihrer Erscheinungen und einen besseren Lebensstandard einzusetzen. 

 

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