Sep 07, 2021 05:18 CET
  • Deswegen „Ewiges Wunder“ (24 -  ewige Lenkung)

Der Heilige Koran ist das Wort und die universale Botschaft des Allmächtigen und Allweisen, weshalb er mit keinem menschlichen Werk vergleichbar ist.

 « انّ هذا القرآن یهدی للّتی اقوم

Dies sind die Worte Gottes im Vers 9 der  Sure 17 (Isra): Gewiss, dieser Koran leitet zu dem, was richtiger ist

Dieser Satz bedeutet, dass der Koran auf den optimalen Weg lenkt.

Er verheißt den Gläubigen, die rechtschaffene Werke tun, einen großen Lohn.  

                     

Was den Menschen im Laufe des Lebens am meisten beunruhigt ist seine Zukunft und er  strebt er nach Wohl und Glück und nach höheren Zielen. Nicht nur der Mensch: bei näherer Betrachtung sehen wir, dass alles in der Schöpfung ein Ziel besitzt, auf das es nach seiner Entstehung zustrebt. Ein Beispiel liefert das Weizenkorn.

Wenn ein Weizenkorn in den Boden gelegt wird, tritt es nach einiger Zeit als grüner Spross aus dem Erdreich hervor und entwickelt sich zu einem Weizenhalm mit mehreren Ähren an denen eine größere Anzahl von Körnern sitzt. In diesem Prozess erfährt das Weizenkorn mehrere Phasen und nimmt eine Gestalt nach der anderen an bis es seine Vollendung in dem vollständigen, reifen Ährenhalm erreicht.  Somit lässt sich sagen, dass das Weizenkorn im Laufe des Entfaltungsprozesses auf dem Weg zu einem bestimmten Ziel war, um dieses zu erreichen.

Jede Kreatur darunter auch der Mensch geht auf ein bestimmtes Ziel zu. Gott zitiert  in der Sure 20 (Ta Ha), Vers 50, Prophet Moses, der zum Pharao wie folgt sagte:

„...Unser Herr ist derjenige, der allem seine Natur gegeben und (es) hierauf rechtgeleitet hat.“

 

Das arabische Wort für Rechtleitung findet im Koran in  mehreren Zusammenhängen Anwendung und bezieht sich auf zwei Arten der Rechtleitung und Lenkung:  Zum einen die Lenkung durch die Schöpfung die allen Wesen zuteilwird. Das heißt gemäß Gottes Wille verfolgen alle Geschöpfe aufgrund bestimmter Gesetze den Weg zu ihrer Vollendung.

Die zweite Art der Rechtleitung ist laut Koran die Lenkung durch die göttliche Gesetzgebung. Den Menschen ist nämlich durch die Propheten und die Himmelsbücher der Weg zum Endziel gewiesen worden und wenn sie sich an diese Lehren halten, werden sie den Weg zur menschlichen Vervollkommnung und zum Ideal des Menschen finden. In der  

Sure 21 (Anbiya), Vers 73:

Und Wir machten sie zu Vorbildern, die nach Unserem Befehl (die Menschen) leiteten...

 وَ جَعَلْناهُمْ أَئِمَّةً یَهْدُونَ بِأَمْرِنا

Wobei mit diesen Vorbildern Propheten gemeint sind.

                            

Gemäß Koran soll der Mensch in seinem Privat- und im Gesellschaftsleben Prinzipien und Werten treubleiben, zu denen er sowohl von seinem inneren Wesen als auch von den Propheten aufgerufen wird. Das innere Wesen des Menschen fordert ihn auf, sich nicht nach den eigenen Launen und Begierden sondern nach der Vernunft zu richten. Zugleich erfordert die Zielsetzung des Lebens ein sorgfältiges festes  Programm, welches dem Menschen hilft, dieses Ziel zu erreichen.

Gott ist vollständig über die besonderen Eigenschaften des Menschen im Bilde und hat im Koran die geeignete Grundlage fürs Leben genannt und sie durch seinen Letzten Gesandten, Hadhrat-e Mohammad (S) der Menschheit  mitgeteilt.  Der Koran ist das Ewige Buch des Islams und er weist auf viele geistigen und psychische Besonderheiten des Menschen und seine Verhaltensweisen hin. Er nennt zwei entgegengesetzte Neigungen im menschlichen Geist und seiner  Psyche, die ihn zum Guten oder zum Bösen anspornen.

Der Koran unterstreicht, dass der Konflikt zwischen den Kräften des Guten und des Bösen im Menschen fortwährt.  In welche Richtung das Verhalten des Menschen geht, hängt davon ab, welcher der beiden Kräften der Mensch in seinem Inneren er mehr Gelegenheit bietet, zum Zuge zu kommen. Die begehrende  Seite des Menschen, welche Teil seines Wesens ist, drängt ihn zur Befolgung egoistischer Launen und der Genussliebe. Und die andere auf Gott ausgerichtete  Seite in seinem Innern hält in von unwürdigem Verhalten, welches der Vervollkommnung zuwiderläuft, ab. Der Koran lehrt sorgfältig, wie der Mensch die inneren Kräfte verwalten kann und lenkt ihn auf den am meisten geeigneten Weg.

                                

Gemäß dem Koran ist der Mensch die Krönung der Schöpfung. Zum Beispiel bezeichnet Gott, der Herr, sich nur im Zusammenhang mit der Erschaffung des Menschen als den besten Schöpfer. 

Am Ende von Vers 14 der  Sure 23 (Muminin) heißt es nämlich nach vorheriger Beschreibung der verschiedenen Erschaffungsphasen des Menschen:

...Segensreich ist Allah, der beste Schöpfer.

 

 

In der Sure 15 (Hidschr) erinnert Gott daran, dass er dem Menschen von Seinem Geist eingehaucht hat und weist die Engel an, den Menschen zu achten: Es heißt dort im Vers 29:

Wenn Ich es zurechtgeformt und ihm von Meinem Geist eingehaucht habe, dann fallt und werft euch vor ihm nieder

 Der Mensch ist es würdig Gottes Statthalter auf Erden zu sein.

Der Koran bezeugt, dass der Mensch mit einem edlen, nur dem Einen Gott zugeneigten Wesen erschaffen wurde und dass er alles innere Potential für hohe Eigenschaften in sich birgt und diese Fähigkeiten aktivieren muss. Mit seinen Lehren und Konzepten lenkt der Koran den Menschen in Richtung Gott, Recht und Wahrheit.

In der Sure 46, Ahqaf, heißt es über den Koran im Vers 30

Sie (die Dschinn)   sagten: „O unser Volk, wir haben ein Buch gehört, das nach Moses (als Offenbarung) herabgesandt worden ist, das zu bestätigen, was vor ihm war, und das zur Wahrheit und zu einem geraden Weg leitet.

                                              

Der Heilige Koran lehrt, dass Gott das hohe Ziel ist, auf das sich der Mensch zubewegen soll. Denn Gott schenkt Leben und Dasein und ist das höchste Ziel. Wenn wir  die hohe Wahrheit namens Allah aus der Kultur und der Weltanschauung des Menschen streichen, werden wir das Dasein und Leben nicht mehr richtig deuten können.

Der Heilige Koran bezeichnet Gott den Allmächtigen und Allweisen als Mittelpunkt allen Daseins, der dem Leben des Menschen ein höheres Ziel verleiht und ihm Lebenshoffnung spendet. Dadurch findet der Mensch zu einer nahen Verbindung zu Gott und dank der vertrauten Verbindung zu Ihm verspürt er  Sicherheit und erkennt das Schöne im Leben. Im Koran selber heißt es, dass das Gedenken an Gott Ruhe in unser Herz einkehren lässt.

Der Heilige Koran ist Ratgeber des Menschen in allen Angelegenheiten. Er überbringt der Menschheit klare und vernünftige Gesetze  und Gebote für alles: Für die Selbsterkenntnis und die Selbstveredlung, für das Verhalten zu den anderen, für Arbeit und Gewerbe, rechtliche, wirtschaftliche und juristische und Fragen des Regierens und alle weiteren Dinge.  Daher ist die Bedeutung des Wortes Rechtleitung im Heiligen Koran weit gespannt. Sie umfasst alle Aspekte des Lebens.  Der Koran gibt Ausblick auf weite Horizonte und weckt die schlummernden Gemüter. Er verheißt dem Menschen Vorzüge und ein ausgezeichnetes Leben.

                           

Aus der Sicht des Korans spielen Denken und Handeln des Menschen einer Rolle dabei, ob er Rechtleitung erfährt oder den Irrweg geht.  Denken und Handeln des Menschen haben beide eine besondere Wirkung. Wenn der Mensch würdig handelt, wird  er eine  größere Einsicht gewinnen und leichter die Orientierung finden. Dies ist dem Vers 29 der Sure 8 (Anfal) zu entnehmen. Wo es heißt:

 یا أَیُّهَا الَّذِینَ آمَنُوا إِنْ تَتَّقُوااللَّهَ یَجْعَلْ لَکُمْ فُرْقاناً

O die ihr glaubt, wenn ihr Gott fürchtet, bestimmt Er euch eine Unterscheidung(snorm) zur (Unterscheidung von Wahrheit und Lüge und Klarsicht), ...

Wenn der Mensch jedoch dem Weg der Abweichung und des Unheils folgt, verdunkelt sich sein Herz und begeht er immer mehr Irrtümer, was ihn sogar dazu verleiten kann, Gott zu leugnen. Daher heißt es in der

Sure 30( Rom), Vers 10:

Hierauf  war das Ende derjenigen, die Böses taten, das Schlechteste dafür, dass sie Allahs Zeichen für Lüge erklärt hatten und sich über sie lustig zu machen pflegten.

                     

Irrweg und Rechtleitung lassen sich an einem einfachen Beispiel darstellen. Wenn jemand an einem tiefen gefährlichen Abgrund vorbeikommt dann verhält es sich doch wie folgt: Je mehr er sich dem Abgrund nähert, desto mehr wächst die Gefahr des Ausgleitens und des Absturzes und desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit, dass er davon verschont bleibt. Je mehr er sich jedoch von dem Abgrund entfernt, desto fester ist der Grund unter seinen Füßen und desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit des Absturzes.  Gutes Wachsam-Sein und Achtgeben  führen zur Rechtleitung und Rettung, während bei Unachtsamkeit der Absturz droht.

Wir sollten die vitalen Lehren des Korans im Leben ganz oben anstellen, damit wir vor dem Absturz in die Einöde des Irrtums bewahrt werden. Der Heilige Koran verwendet verschiedene Methoden zur Rechtleitung. Darauf wollen wir im nächsten Teil hinweisen.

 

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