Pars Today

In diesem Teil unserer Sendung möchten wir über die enge Verbindung zwischen dem Koran und dem Haus des Propheten (F) sprechen.

Der Koran enthält höchstes Wissen über Gott und die Wahrheit der göttlichen Einheit, die Merkmale der Gesandten Gottes und die Geheimnisse der Verborgenheit, die  Gesetze, denen  menschliche Gesellschaften unterworfen sind, sowie über den Menschen selber und über das Endergebnis seiner Taten. Außerdem stehen im Koran wichtige Punkte über die Gesellschafts- und Rechtsordnung sowie über das wirtschaftliche und politische System, auf welche  die Menschheit angewiesen ist, um wahres Glück zu erzielen.  Dieses Gottesbuch zeigt den Weg, welcher von dem Joch der Unterdrücker  und aus den Fesseln der Unwissenheit und des Aberglaubens befreit.  Der Koran enthielt die ewig gültigen Kriterien zur Unterscheidung der Wahrheit von der Lüge.  Wer diese besonderen Vorzüge des Korans kennt, dem wird die Größe des Korans bewusst. 

Da die Kenntnis vom Buch Gottes und seine Nutzung je nach den Fähigkeiten der Menschen unterschiedlich sind, fällt auch die Erkenntnis von seiner Größe unterschiedlich aus.  Nur diejenigen, in deren reinen Herzen  das Licht des Korans leuchtet, können die ganze Wahrheit des Heiligen Korans und alle seine Seiten erfassen.

Um also alle Aspekte der Größe und des Segens des Korans kennenzulernen, müssen wir uns an diejenigen wenden, die das göttliche Wissen wie ein Licht in sich tragen und seine Geheimnisse kennen. Das sind der Prophet des Islams (S) und die Edlen aus seinem Hause. Wir müssen uns an sie wenden, damit wir mit Hilfe ihrer Lehren, dieses Himmelsbuch verstehen und seine Größe begreifen. 

Bekanntlich  hat der Prophet (S)  in seinen letzten Lebensstunden über seine beiden kostbaren Hinterlassenschaften  gesagt:

Wahrlich ich hinterlasse euch zwei kostbare Dinge, das eine ist der Koran, das Buch Gottes, und das andere sind meine Ahl-ul-Bait. Wenn ihr bei diesen beiden Halt sucht, werdet ihr niemals auf den Irrweg geraten. (Bihar ul Anwar, Bd. 23, S. 144)

Zweifelsohne besteht zwischen den beiden kostenbaren Dingen, die der Prophet Gottes (S) hinterlassen hat, eine enge Verbindung. Keiner kann diesen Zusammenhang leugnen. Der Heilige Koran ist das Buch der Rechtleitung und  Rettung, während die Ahl-ul-Bait des Propheten, die Edlen aus seinem Hause,  als Einzige nach dem Propheten die Möglichkeit gefunden haben, an das tiefgehende Wissen des Korans zu gelangen.  Daher muss die vom Propheten empfohlene Haltsuche beim Koran mit der Befolgung der Wegweisungen der Ahl-ul-Bait einhergehen. Dies ist auch der Grund, weshalb  es bei sehr wichtigen Debatten über das Islamische Religionswissen, insbesondere in der schiitischen Rechtsschule, um eine Befolgung der Ahl-ul-Bait zusammen mit einer Befolgung des Korans geht. Der Prophet hat gesagt, dass die Haltesuche beim Koran und der Ahl-ul-Bait rechtleitend wirkt und ein Abgleiten auf den Irrweg verhindert. Er hat außerdem in einem Ausspruch die Ahl-ul-Bait als das rettende Schiff seiner Gemeinde bezeichnet. Wir sehen daran, dass das große Wissen der Makellosen aus dem Hause des Propheten zu nutzen ist und welche Bedeutung sie für die Darlegung des im Koran enthaltenen Gotteswissens innehaben. 

Wer rechtgeleitet werden möchte und im diesseitigen und jenseitigen Leben  an Wohl und Glück gelangen will, der sollte in diesen beiden Hinterlassenschaften des Propheten nach seinem Glück suchen und zwar gleichzeitig bei beiden. Daran, dass der Prophet (S) in den letzten Tagen seines Lebens allen das Buch Gottes und seine Familie zusammen  empfohlen hat, ist ja zu sehen, welchen bedeutenden Rang  diese beiden bei der  Rechtleitung der Menschen und der Festlegung der Pflichten der Muslime  einnehmen.

Mit Beginn der Offenbarung des Korans wurde es schon zu Lebzeiten des Propheten (S) notwendig, dass die tiefe Bedeutung seiner Inhalte Beachtung finden. Der Prophet selber war der Erste, der die verborgenen Botschaften im Worte Gottes enthüllte und sich im Leben nach ihnen richtete. Nach ihm waren die Edlen aus seinem Hause, die Ahl-ul-Bait, die wahren und richtigen Koranexegeten.  Wenn im Vers 7 der Sure Al-i-Imran von „rasichuna fi-l-ilm“ die Rede ist - von denjenigen nämlich, die ein tiefbegründetes Wissen haben - sind gemäß zahlreicher Überlieferungen die Ahl-ul-Bait des Propheten (S) gemeint. Sie konnten das leuchtende Wort des Korans erklären und kannten seine verborgenen Botschaften und sie sind diejenigen, die Gott von jedem Makel befreit hat,  wie es in dem Vers 33 der Sure 33 (Ahzab) verbrieft steht.

Der Prophet (S) und seine Familie haben einerseits die Menschen mit dem im Koran enthaltenen Wissen bekannt gemacht und es ihnen ermöglicht, die Größe des Korans wahrzunehmen,  und sie haben andererseits als aufrichtige Zeugen  den Segen des Korans dargelegt, um zur Haltsuche beim Koran anzuregen.

Die Darlegung der Größe und Segensfülle des Korans durch den Propheten und seine Ahl-ul-Bait bereitete die Menschen geistig und seelisch darauf vor, den Koran angemessen zu beachten und sein vitales Wissen zu nutzen. Die Vorgehensweise und die Stellungnahmen des Propheten und der Ahl-ul-Bait bei Gesprächen und bei der Konfrontation mit Gegnern zeigen eindeutig, dass der Koran für sie die Achse der Rechtleitung und die wichtigste Stütze der Botschaft war, sowie die erste Bezugsquelle für Religion und ihre Praktizierung, islamische Rechtswissenschaft und Handlungspraxis.

Diese Überlieferungen verdienen aus verschiedener Hinsicht Beachtung.

 Die Überlieferungen über die Größe des Korans sind sehr zahlreich und wir können hier nur wenige anführen. In einigen von ihnen wird der Koran wegen seines Segens und seiner Würde gepriesen.  Zum Beispiel hat der Prophet (S) gesagt: „Der Koran ist klares Licht und ein festes Seil,  heilt die Leiden und ist die höchste  Brillanz und das größte Glück.“ (Bihar ul Anwar, Bd. 89, S. 31). Über die Bedeutung des Korans für das Leben der Menschen hat der geehrte Prophet gesagt:“ Wenn immer Unheilvolles  wie Fetzen einer dunklen Nacht euch einhüllt, dann wendet euch an den Koran.“  (Usul-i Kafi, Bd. 2, S. 598)

In seinen Aussprüchen hat der Prophet auf die wichtigste Aufgabe des Korans, nämlich die Rechtleitung der Menschen hingewiesen.  Das Gottesbuch soll diesen Zweck zu allen Zeiten und in jeder auch noch so schwierigen Lage erfüllen.  Wenn der Mensch keinen Hoffnungsstrahl erblickt und keinen sicheren Wegweiser kennt, dann ist es der Koran,  der ihn in Richtung seines Wohles lenkt und ihm wie ein Licht in der Hand den richtigen Weg zeigt.

Der Prophet des Islams (S) hat auch gesagt:

 Der Koran besitzt eines Äußeres und ein Inneres. Das Äußere sind Gebote und das Innere ist  Wissen. Sein Äußeres ist schön und sein Inneres geht in die Tiefe.

Der Prophet des Islams(S) bezeichnet die Gebote Gottes als das Äußere des Korans  und als Konzept für die Korrektur des Verhaltens der Menschen. Das  Innere des Korans bezeichnet er als das Wissen, welches die geistigen und seelischen Bedürfnisse  des Menschen erwidert.

Imam Ali hat über den  Koran gesagt:

Er ist „das stabile Seil Allahs“  und Sein vertrauenswürdiges Mittel. Darin befinden sich der Frühling des Herzens und die Quellen des Wissens. Für das Herz gibt es nichts Klareres als diesen (Koran) ... (aus Predigt 176, Nahdschul-Balagha).

Laut Imam Ali bringt dieses Himmelsbuch die Herzen auf Glanz.

Die Ahl-ul-Bait haben nicht nur die ewige Gültigkeit des Korans betont, sondern ihn auch als ewig frische Quelle vorgestellt und als ein Buch, das niemals alt wird. Um dies zu veranschaulichen, haben sie manchmal den Koran mit einem tiefen Ozean, dessen Tiefe niemand ganz erreicht, und manchmal mit einer  Sonne oder einem Mond verglichen, die stets Licht verbreiten. Imam Ridha (F) berichtet:

„Jemand fragte Imam Sadiq (F): `Wie kommt es dass durch Wiederholung und Studium und Verbreitung (des Koranwissens) der Koran nur noch aktueller wirkt?` Er antwortete:

Dies liegt daran, dass Gott den Koran nicht für eine besondere Zeit oder für ein besonderes Volk herabgesandt hat. Vielmehr ist der Koran bis zum Jüngsten Tag und zu jeder Zeit neu und bleibt frisch erhalten für jedes Volk.  (Uyun al-Achbar Ar Ridha, Bd. 1,S. 93).