Oct 02, 2021 13:17 CET
  • Sinnvolle Wegzeichen der Ahl-ul-Bait (53 - beide Licht)

Auch in diesem Teil unserer Sendereihe geht es um die beiden kostbaren Hinterlassenschaften des Propheten des Islams (S)

 

Die beiden kostbaren Hinterlassenschaften des Propheten sind der Koran und seine Ahl-ul-Bait - die Makellosen aus seinem Haus. Wir sprachen schon beim letzten Mal von der festen unbestreitbaren Verbindung zwischen diesen beiden, d.h. einerseits der Heilige Koran als Buch der Rechtleitung und Rettung und andererseits die Ahl-ul-Bait des Propheten, und damit die Einzigen, die an das tiefste Wissen des Korans gelangt sind.  Daher sind  die Haltsuche beim Koran und die Haltsuche bei den Ahl-ul-Bait und deren Befolgung, nicht voneinander zu trennen.  Unweigerlich wird jemand, der sie voneinander trennt und nur bei einem von beiden Halt sucht, vom wahren Weg abirren. Denjenigen, die die Parole ausgaben: „Uns genügt der Koran“ ging nicht nur aus eigener Schuld die Rechtleitung der Ahl-ul-Bait verlustig, sondern sie haben sich auch von der Wahrheit des Korans entfernt.  Denn sie haben in Wahrheit nicht beim Koran Halt gesucht, sondern sich nach ihren  eigenen Gedankenkonstruktionen orientiert.  Unterdessen haben diejenigen,  die behaupteten, sie würden den Ahl-ul-Bait folgen, aber den Koran beiseiteließen, in Wirklichkeit sich von dem großen Segen ausgeschlossen, den die Befolgung von beiden mit sich bringt, und sind ebenso auf den Irrweg geraten.

Die Beziehung zwischen den Ahl-ul-Bait und dem Koran ist eine tiefe spirituelle Beziehung. Wenn wir sie kennen, wird sie dabei helfen, die Religion richtig zu verstehen. Eine Beziehung zwischen zwei Dingen entsteht natürlich immer dadurch, dass sie zusammenpassen und sich im Kern ähneln.

                             

Der Koran ist Licht; Licht, das die Wahrheit klar von der Lüge abgrenzt. Auch die Ahl-ul-Bait – die Makellosen aus dem Hause des Propheten - sind Licht. Für niemanden bleibt  die Rolle verdeckt, die sie in der Geschichte für die Rechtleitung innehatten und innehaben.

Der Koran steht auf einer so hohen Stufe, dass nur die Makellosen an seine Wahrheit gelangen und diese Makellosen und Rechtschaffenen sind die Ahl-ul-Bait des Propheten.  Es sind diese Merkmale, die die  Gleichartigkeit und himmlische Verbindung zwischen diesen beiden Hinterlassenschaften des Propheten hervorrufen, so dass die Befolgung des einen ohne die Befolgung des anderen nicht möglich ist. Imam Sadschad hat hierzu gesagt: 

Der Imam lenkt zum Koran und der Koran zum Imam hin und dies entspricht dem Wort Gottes, des Allmächtigen, der gesagt hat: Dieser Koran leitet zu dem , was richtiger ist.  (Ma`ani  al Achbar, S. 123)

 

Ein wichtiger Punkt im Zusammenhang der Beziehung zwischen Koran und Ahl-ul-Bait besteht darin, dass die Ahl-ul-Bait nach dem Propheten (S) die Hauptinstanz für die Darlegung des Inhaltes des Korans sind. Die Ahl-ul-Bait kennen die Bedeutung der Verse  und erklären sie den Gläubigen. Daher hat Imam Baqir (F) gesagt:

Wir sind die Schatzmeister des göttlichen Wissens, geben die göttliche Offenbarung wieder und sind der deutliche Beweis Gottes für alle Bewohner der Erde.

(Usul-i Kafi, Bd. 1, S. 192)

Der Prophet und die Edlen aus seinem Hause waren eindeutig darum bemüht, durch die Darlegung des Wissens und der Vorzüge des Korans, die Menschen mit diesem Himmelsbuch vertraut zu machen. Sie nannten den Koran das Buch der Rechtleitung, welches den Menschen zeigt, wie sie sich aus dem Dunkel der Unwissenheit und der Irrlehre befreien und in die Helligkeit des Wissens und des Glücks gelangen können.  Unter anderem betonten sie die Universalität des Korans und dass er alles umfasst. Sie unterstrichen, dass der Heilige Koran und seine Botschaft nicht für ein bestimmtes Gebiet, für eine bestimmte Kultur, Sprache oder ein bestimmtes Volk gedacht ist.

                            

 Ein Aspekt der Universalität des Korans besteht darin, dass er das göttliche Wissen auf verschiedenen Wegen und Ebenen darlegt. Daher können alle einen  Gewinn darauf ziehen, sowohl die Gelehrigen als auch die anderen. Der Koran kann allen Gruppen , unabhängig von ihrem Bildungsniveau – etwas bieten und sie können ihn entsprechend ihrer Willenskraft und ihrer Befähigung nutzen. Hierüber hat Imam Husain (F) gesagt:

Das Buch des Allmächtigen enthält vier Dinge: sichtbare Worte, Hinweise, Feinheiten und Wahrheiten: Die sichtbaren Worte sind für die Allgemeinheit, die Hinweise für die Besonderen, die  Feinheiten für die Statthalter Gottes und die Wahrheiten für die Propheten. (Bihar ul Anwar, Bd. 89, S.20).

                                

Die Universalität des  Koraninhaltes zeigt sich an dem folgenden Aspekt, nämlich: In dem Maße wie der Mensch  geistige Fortschritte macht und tieferes Wissen für die Erkenntnis der Daseinswahrheiten benötigt,  kann er auch durch Vertiefung in den Koran mit Hilfe dieses Himmelsbuches die  wegweisenden  Grundlagen für seine Denkarbeit finden.  Die Ahl-ul-Bait (F) unterstreichen, dass der Koran in allen Erkentnisbereichen das Bedürfnis des Menschen erwidert. Imam Ali (F)  sagt, dass der Koran alle Regeln und das notwendige Wissen für den Fall von Streitfragen enthält. Aber er macht auch darauf aufmerksam,  dass es nicht allen möglich ist, dieses Wissen aus dem Heiligen Koran zu entnehmen und jemand da sein muss,  der ihn erklärt, und zwar ganz besondere Personen. Deshalb sagt er:

Der Koran enthält das Wissen der Vergangenheit und das Wissen der Zukunft bis zum Jüngsten Tag und die Gebote, die für euch gelten und die Erklärung dessen, worüber unter euch Uneinigkeit besteht, und über das ich euch Kenntnis gebe, wenn ihr mich darum bittet. (Usul-i Kafi, Bd. 1, S. 61)

Imam Sadiq (F) hat über den umfassenden Inhalt des Korans gesagt, dass er alle Bedürfnisse der menschlichen Gesellschaft bis zum Jüngsten Tag beantwortet.  Er sagt diesbezüglich mit Hinsicht auf die geistigen Bedürfnisse:

Bei Gott!  Er (Gott) hat (im Koran) nichts weggelassen, was  die Diener Gottes benötigen. Er hat  zu jeder Sache im Koran etwas offenbart, so dass kein Diener sagen kann: ach stände dies doch im Koran! (Usul-i Kafi, Bd. 1, S. 59)

     Manchmal haben die Ahl-ul-Bait (F), um zu veranschaulichen, dass der Koran umfassend ist, und um zu betonen, dass sie die Geheimnisse und den Inhalt des Korans kennen, ihre Anhänger aufgefordert  nachzufragen, auf welche Stelle im Koran eine ihrer Aussagen zurückgeht. Imam Baqer (F) hat  zu seinen Helfern gesagt:

              

 Immer wenn ich euch etwas sage , bittet mich darum, dass ich euch die Stelle im Buch Gottes, auf die meine Aussage zurückgeht, nenne. (Usul-i Kafi, Bd. 1, S. 60)

                                            

Der Koran nahm im Leben des Propheten und der Ahl-ul-Bait einen festen Platz ein. Sie waren so sehr mit ihm vertraut, dass sie selber zur Verkörperung seines Inhaltes wurden. Die Rezitation des Korans war stets auf ihren Lippen und sein Inhalt war ihnen immer geistig gegenwärtig. Ihr Herz war erfüllt mit seinem Licht und ihr  Handeln war die Manifestation des Korans.

Der größte Freund des Korans war der Prophet (S), der ihn aus dem Verborgenen erhielt  und ihn als ewiges Wunder  und als Buch der Rechtleitung für die Menschen überbrachte. Er war das ideale Beispiel eines Menschen, der mit seinem Denken, seiner Moral und seinem Verhalten den Koran widerspiegelt .  Sein Herz gelangte nur zur Ruhe, wenn ihm Verse des Korans offenbart wurden und er geriet in Sorge, wenn es länger dauerte, bis er eine Offenbarung erhielt.   Obwohl er manchmal sein Leben dadurch in Gefahr brachte, brannte er darauf, die vitalen Verse des Korans zu verkünden. All das zeigt, wie einmalig seine enge Beziehung zu diesem himmlischen Buch war.

Über seine Liebe zur Verlesung des Korans heißt es, dass er Wert darauf legte,  jeden Abend bestimmte Suren zu rezitieren und diese Gewohnheit  selbst dann nicht beiseite ließ, wenn er schwer krank war. Er liebte den Koran so sehr, dass er manchmal einen Koranvers den ganzen Tag über wiederholte.

 

 

 

 

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