Wir und unsere Hörer- Teil 354
Hörerpostsendung am 13. März 2022 Bismillaher rahmaner rahim - Herzlich willkommen liebe Hörerfreunde – wahrscheinlich ist es nur ein kleiner Kreis der sich heute wieder in der Hörerrunde versammelt hat, unsere treuen Stammhörer lassen sich bestimmt an einer Hand abzählen. Dafür müßten sie eigentlich einen kleinen Orden bekommen. Nichtsdestotrotz versuchen wir auch heute wieder eine Sendung zusammenzustellen und sicher sind ein paar interessante Informationen für alle dabei.
Wir können das Rad der technologischen Entwicklungen nicht zurückdrehen und müssen irgendwann akzeptieren, das die Zeit der Kurzwelle mehr oder weniger vorbei ist. Sie selber wissen am besten, wie viele Kurzwellensender ihre Ausstrahlungen schon eingestellt haben in den letzten Jahren, trotz der Vorteile der Kurzwelle.
Bei den neuen Technologien gibt es natürlich auch viele Vor- und Nachteile, aber wer wirklich an unseren Nachrichten, Interviews und anderen Beiträgen interessiert ist, der wird sich dem Internet nicht versagen. Wir denken, dass wir alle irgendwo realistisch sein müssen.
Derzeit ist in den Weltnachrichten, und vor allem im Westen, der schreckliche Krieg in der Ukraine vorherrschendes Thema. Aber alle Kriege sind schrecklich und das dadurch geschaffene Leid ist unsäglich. Bei den Reaktionen auf den Krieg in der Ukraine kann man deutliche Unterschiede feststellen zu den Reaktionen auf die Kriege in Syrien, in Afghanistan, im Jemen oder im Irak. Aber überall leiden Menschen und insbesondere Frauen und Kinder.
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die 1948 von der UN-Generalversammlung verabschiedet wurde, hat einen hohen Rahmen gesteckt und es heißt im Artikel 1: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.
In Artikel 2 heißt es: Jeder hat Anspruch auf alle in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.
Und so geht es weiter mit den gleichen Rechten.
Auch in Artikel 1 des Deutschen Grundgesetzes heißt es, dass die Würde des Menschen unantastbar ist.
Theorie und Praxis klaffen natürlich überall unter Umständen weit auseinander, aber das ist ein großes Diskussionsfeld. Gerne nehmen wir Ihre Ansichten in einer unserer Hörerpostsendungen auf. Wir haben ja jetzt auch die Möglichkeit angeboten, dass Sie liebe Hörerfreunde auch per WhatsApp mit uns Kontakt aufnehmen können. Außer den schon beim letzten Mal erwähnten Stammhörern Volker Willschrey, Helmut Matt und Stephan Lipsius haben sich nun auch die Grüters aus Norddeutschland bei uns per WhatsApp gemeldet, nachdem wir uns per Mail nochmal diesbezüglich an die Hörerfreunde gewendet haben:
„Liebes IRIB/PARS TODAY-Team, wie schön, dass ihr jetzt auch über WhatsApp zu erreichen seid. Euch allen heute herzliche Grüße aus dem kalten Nordfriesland mit einigen Fotos. Wir haben es so gut im Gegensatz zu den Menschen in der Ukraine, die mit einem kleinen Koffer aus dem Kriegsgebiet flüchten oder gar in kalten Wohnungen oder Bunkern ausharren müssen. Hoffentlich ist dieser Krieg bald zu Ende.
Mit dieser Hoffnung grüssen wir Euch und wünschen allen ein schönes Wochenende. Eure Grüters aus Nordfriesland“
Es hat uns sehr gefreut, dass sich die Grüters als erste und bisher einzigste auf unsere Rundmail gemeldet haben.
Da auch in der Mail der Grüters der Krieg erwähnt wird, kommen wir nach etwas Musik nochmal zu diesem Thema zurück.
Die iranische Schriftstellerin Simin Daneshwar, deren Todestag sich am 8.März zum 10.Mal gejährt hat, fragte in einem ihrer Bücher:
„Wenn die Welt in den Händen von Frauen wäre, wo würde der Krieg sein?
Ich wünschte, die Welt wäre in den Händen von Frauen, Frauen, die geboren haben, das heißt, geschaffen haben, und den Wert ihrer Geschöpfe kennen.
Vielleicht stürzen sich die Männer, weil sie nie Schöpfer waren, in Wasser und Feuer, um etwas zu erschaffen.
Wenn die Welt in den Händen von Frauen wäre, wo wäre da der Krieg?
Weine nicht, meine Schwester, in deinem Haus wird ein Baum wachsen, in deiner Stadt werden Bäume wachsen, und viele Bäume in deinem Land. Und der Wind wird die Botschaft von einem Baum zum anderen tragen, und die Bäume werden den Wind fragen: Hast du auf dem Weg, auf dem du gekommen bist, nicht die Morgendämmerung gesehen?“
Was meinen Sie liebe Hörerfreunde? Wäre die Welt, wenn sie denn in den Händen der Frauen wäre, noch die gleiche? Gäbe es immer noch diese ungeheure Rüstungsmaschinerie, mit der jährlich Milliarden-Geschäfte gemacht werden? Gäbe es immer noch die seit Jahrtausenden andauernden grausamen Kriege?
Wir Frauen zweifeln das an, denn wie die iranische Schriftstellerin geschrieben hat: Die Frauen wissen, da sie gebären, den Wert des Menschenlebens besser zu schätzen.
Nebenbei bemerkt naht das Frühjahr in großen Schritten und am nächsten Sonntag haben wir aufgrund des Jahreswechsels bei uns in Iran keine Hörerpostsendung, sondern eine Neujahrs-Sondersendung. Das nur zur Information.
Es gibt noch ein paar Antworten bezüglich unserer Rundmail wegen der WhatsApp - Option. Interessant ist, dass uns darauf bisher nur aus Österreich geantwortet wurde.
„Vielen Dank für den Hinweis. Ich würde es begrüßen, wenn IRIB wieder auf die Kurzwelle zurückkehren würde. Das Internet kann im Krisenfall, wie man sieht, schnell abgeschaltet werden.
Freundliche Grüße aus Bad Goisern, Ihr Scheiblberger H.Christoph“
„Vielen Dank für die Information. Ich werde sie im Hörerkreis verteilen.Liebe Grüße,Harald Süss, Strasshof“
„Liebes Team von IRIB-Pars Today,
danke für Ihre e-mail! Leider habe ich kein Smartphone.
Liebe Grüße und alles Gute wünscht Ihnen Brunhild Fuhs“
Wir danken unseren österreichischen Hörerfreunden für ihre Rückmeldung.
Bezüglich der Rückmeldung von Brunhild Fuhs erinnern wir daran, dass ihr Gatte, unser ehemaliger Hörerfreund Gereon Fuhs ja im März 2020 verstorben ist. Ein Jahr später im März 2021 ist unser Hörerfreund Fritz Andorf verstorben. Am 12. März hätte Christoph Preutenborbeck Geburtstag gehabt, aber er ist ja auch schon 9 Jahre verstorben und war noch sehr jung.
An dieser Stelle gedenken wir gerne all unseren verstorbenen Hörerfreunden. Mögen sie im Ewigen Frieden Gottes ruhen.
Ein Geburtstagskind haben wir aber im März noch und möchten deshalb an dieser Stelle unserem langjährigsten Stammhörer Volker Willschrey ganz herzlich zu seinem bevorstehenden Geburtstag gratulieren. Bei den Wünschen stehen natürlich Gesundheit und Wohlergehen an erster Stelle.
Alles, alles Gute lieber Herr Willschrey !
Nun ist es an der Zeit unser Pausenlied zu spielen. Mohsen Chavoshi singt das Lied "Neue Kleider".
Das Lied wurde in Anlehnung an die iranischen Neujahrs- oder Noruz-Traditionen geschrieben, zu denen die Anschaffung neuer Kleider gehört. In dem Text heißt es aber, dass „er“ keine neuen Kleider will, sondern sehnsüchtig auf die Versöhnung mit der Geliebten wartet, für die er hoffnungsvoll den Haft-Sin-Tisch bereitet.
Jetzt haben wir noch einen neuen Beitrag von unserem Reise-Michael, der trotz großer Liebe zu Dresden diesmal in eine andere bedeutende Stadt in Mitteldeutschland gefahren ist. Hören Sie selbst:
„Ich habe mich sehr gefreut, dass letzten Sonntag Platz für meinen Dresden-Bericht Teil 2 in der Sendung war. Glaubt mir, als ich die akustische Form meines Berichtes hörte, bekam ich gleich wieder Lust nach Dresden zu reisen. Ist das nicht verrückt? Ich weiß wirklich nicht, was diese Stadt ständig bei mir auslöst. Aber es ist letztendlich egal für was man „glüht“, Hauptsache es tut gut!
Aber glaubt nicht, dass ich am vergangenen Wochenende eine Pause eingelegt habe. Ganz im Gegenteil, es ging erneut auf Tagestour. Nachdem die letzten Wochenenden ganz im Zeichen der Weltkultur standen, ging es diesmal in die Messestadt Leipzig. Hier besuchte ich die Messe „Cadeaux 2022“, eine Fachmesse für Geschenk- und Wohntrends. Auch wenn nicht alles meine Interessensgebiete berührte, war ich doch schon erstaunt, was es heutzutage alles so gibt. Aber manchmal stellte ich mir auch die Frage: „Braucht das der Mensch wirklich?“ Ich glaube, dass in einer Wohlstandsgesellschaft viele unnütze Dinge Platz gefunden haben, aus purer Bequemlichkeit. Naja, es ist eben alles Geschmacksache. Jedenfalls liebe ich dieses ganz besondere Flair auf den Messen, egal um was für eine Messe es sich handelt. Man wird nicht dümmer davon, sieht interessante Menschen und kann allerhand Gespräche führen.
Allerdings hat sich das Messeflair im Laufe der Jahrzehnte total verändert. Früher, zu DDR-Zeiten, fand die Internationale Messe in den architektonisch traumhaften alten Messehäusern in der Leipziger Innenstadt statt. Heute muss man sich mit modernen, riesigen Messehallen außerhalb des Stadtzentrums zufriedengeben. Irgendwie ist dadurch die Nostalgie der damaligen Messen verlorengegangen. Die Messen in der DDR waren ja für uns DDR-Bürger ein „Ersatz“, wo man mal ungestraft über den Tellerrand der sozialistischen DDR blicken durfte. Das war wie eine kleine Reise in den Westen bzw. in die große, weite Welt, die uns damals vorenthalten wurde.
Natürlich war auch noch etwas Zeit, um einen gemütlichen Stadtbummel zu machen, vorbei am historischen Rathaus und eine kulinarische Rast im weltbekannten Auerbachs Keller.
Auch Goethe war hier, weil man schon lange vor seiner Zeit zu sagen pflegte:
„Wer nach Leipzig zur Messe gereist,Ohne auf Auerbachs Hof zu gehen,Der schweige still, denn das beweist:Er hat Leipzig nicht gesehn.“
Nochmals herzlichsten Dank lieber Herr Lindner, es sind in Ihren Berichten immer wieder interessante Informationen verpackt. Da lohnt sich das Zuhören für alle, so denken wir.
Da wir noch ein wenig Zeit haben, werden wir noch iranische Frühlingslieder für Sie spielen. Bevor es damit losgeht aber noch eine freudige Nachricht, die einem Wunder gleichkommt: Am Samstagnachmittag wurde uns ein Paket mit Hörerzuschriften aus Deutschland übergeben. Leider können wir heute nicht mehr darauf eingehen und Sie dürfen gespannt sein, was wir in der nächsten Sendung in 14 Tagen vorlesen werden.
Gute Unterhaltung jetzt noch bei unseren Frühlingsliedern und Choda hafez – Gott schütze Sie!